Cillian Murphy entwickelt die Atombombe im explosiven Trailer zu Christopher Nolans Oppenheimer

Quelle: Universal Pictures

Während sich viele renommierte Schauspieler und Filmemacher mit der Realität von Streaming-Diensten und deren Dominanz arrangiert haben und ihre Vorzüge in Form von größerer künstlerischer Freiheit und hohen Gagen genießen, gibt es noch einige wenige Filmschaffende, die sich aktiv für den Fortbestand der Kinos und die Einzigartigkeit des Kinoerlebnisses einsetzen. Einer von ihnen ist Tom Cruise, der darauf bestanden hat, Top Gun: Maverick so lange nach hinten zu verschieben, bis er regulär und exklusiv in den Kinos anlaufen kann. Die Geduld hat sich bezahlt gemacht: Der Film spielte fast $1,5 Milliarden weltweit ein und steuert auf eine Oscarnominierung als "Bester Film" zu.

Ein anderer Verfechter des Kinoerlebnisses ist natürlich James Cameron, dessen Sci-Fi-Epos Avatar: The Way of Water die teuerste Filmproduktion aller Zeiten ist und aktuell dafür sorgt, dass 3D-Kinotickets erstmals seit Jahren wieder wie heiße Semmeln weggehen. Auch für Cameron wäre es undenkbar, seine Filme direkt im Stream herauszubringen. Diese Einstellung führte auch zum Zerwürfnis zwischen Regievisionär Christopher Nolan und seinem Stamm-Studio Warner Bros., als der damalige Warner-Chef wegen der Pandemie beschlossen hat, alle Warner-Titel 2021 zeitgleich im Kino und bei HBO Max im Stream herauszubringen. Die neue Warner-Führung ruderte zurück und setzt wieder verstärkt auf exklusive Kinoveröffentlichung, doch Nolan ist dem Studio bereits durch die Lappen gegangen und drehte seinen neusten Film für Universal.

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Um den gefeierten Regisseur zu bekommen, verpflichtete sich das Studio zu einem besonders langen Fenster zwischen Kinostart und Stream von 100 Tagen. Dabei ist Nolans Oppenheimer trotz seines namhaften Regisseurs kein Selbstläufer, denn der Film ist kein Sci-Fi-Actionfilm oder ein Weltraumepos, sondern die Geschichte des "Vaters der Atombombe", Robert J. Oppenheimer, der seiner Schöpfung und den Gefahren, die von ihr ausgingen, sehr kritisch gegenüberstand. Cillian Murphy, dessen Zusammenarbeit mit Nolan mit Batman Begins begonnen hat, stellt Oppenheimer dar, Emily Blunt (A Quiet Place) spielt seine Ehefrau.

Wie die letzten Nolan-Filme, wurde Oppenheimer komplett mit IMAX-Kameras gedreht, wobei einige Schlüsselszenen, wie seinerzeit bei Nolans Memento, in Schwarzweiß aufgenommen wurden. Dafür wurde bei Kodak sogar brandneues schwarzweißes IMAX-Filmmaterial entwickelt. Hoyte van Hoytema fungierte nach Interstellar, Dunkirk und Tenet erneut als Kameramann und ich habe schon die leise Ahnung, dass er für Oppenheimer seine zweite Oscarnominierung kassieren wird.

Der neuste Trailer zu Oppenheimer lief zunächst exklusiv vor den IMAX-Vorführungen von Avatar: The Way of Water letzte Woche und wurde nun auch online veröffentlicht. Den ersten Eindrücken nach zu urteilen, ist Oppenheimer so wenig ein traditionelles Biopic wie Dunkirk ein traditioneller Kriegsfilm war. Auf Originalität kann man bei Nolan weiterhin zählen:

Deutscher Trailer

Originaltrailer

Purist Nolan hat übrigens auch darauf bestanden, die Atombomben-Explosionen der Trinity-Nukleartests aus dem Film ohne Einsatz von CGI nachzumachen – zum Glück aber immerhin nicht mit echten Nuklearwaffen.

Die Besetzung von Oppenheimer ist wohl die größte von Nolans gesamter Karriere. Robert Downey Jr. (Iron Man), Florence Pugh (Midsommar), Matt Damon (Der Marsianer), Rami Malek (Bohemian Rapsody), Jason Clarke (Zero Dark Thirty), Kenneth Branagh (Tenet), Josh Hartnett (Pearl Harbor), Emma Dumont ("The Gifted"), Benny Safdie (Licorice Pizza), James D’Arcy (Dunkirk), Olivia Thirlby (Juno), Dane DeHaan (Chronicle), David Dastmalchian (The Suicide Squad) Jack Quaid ("The Boys"), Dylan Arnold (Halloween), Alex Wolff (Hereditary – Das Vermächtnis), Casey Affleck (Gone Baby Gone), Matthew Modine (Full Metal Jacket), Alden Ehrenreich (Solo: A Star Wars Story) und Matthias Schweighöfer (Army of the Dead) spielen neben Murphy und Blunt in dem Film mit. Auch Gary Oldman (Batman Begins) absolviert einen Gastauftritt in einer Szene, wie er kürzlich enthüllt hat.

Oppenheimer wird am 20.07.2023 in unsere Kinos kommen, am selben Wochenende wie Greta Gerwigs kunterbunter, satirischer Barbie-Film, dessen Teaser kürzlich ebenfalls erschienen ist. Welchen der beiden werdet Ihr Euch eher anschauen?

Unten könnt Ihr noch das feurige Filmplakat zu Oppenheimer sehen:

Oppenheimer Trailer & PosterOffizieller Inhalt:

"Mit seinem epischen, in IMAX® gefilmten Thriller OPPENHEIMER entführt Drehbuch- und Regie-Ikone Christopher Nolan (Inception, Tenet) sein Publikum in das pulsierende Paradoxon eines rätselhaften Mannes, der die Zerstörung der Welt riskieren muss, um sie zu retten."

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