Lola rennt in die Kinos zurück

Mit Das Licht eröffnete Tom Tykwer die diesjährige Berlinale und während es in der deutschen Presse einige positive Stimmen zum 162-minütigen Familiendrama gab, war die internationale Presse wenig begeistert. "Schwerfällig", "klischeehaft" und "manipulativ" lauteten einige der harschen Urteile. Beim Deutschen Filmpreis 2025 landete Das Licht mit nur zwei Nominierungen für die Tongestaltung und die visuellen Effekte unter "ferner liefen". So hat man sich das Kino-Comeback des einst gefeierten Filmemachers neun Jahren und seinen ersten deutschsprachigen Film seit 2010 nicht vorgestellt.

Weshalb Tykwer einst als große Hoffnung des modernen deutschen Kinos galt, kann man sich nächsten Monat in Erinnerung rufen. Im Rahmen der "Best of Cinema"-Reihe wird am 3. Juni deutschlandweit sein unkonventioneller Thriller Lola rennt wiederaufgeführt, der 1998 nicht nur Tykwer, sondern auch seinen beiden Stars Franka Potente und Moritz Bleibtreu zum Durchbruch verhalf und der Welt zeigte, dass deutsches Kino mehr als nur anspruchsvolle Historiendramen und sperrige Arthouse-Filme kann. Tykwer nahm sich den Schmetterlingseffekt zum Aufhänger, drei Versionen derselben Geschichte rund um eine junge Frau zu zeigen, die 20 Minuten hat, um 100.000 D-Mark für ihren halbkriminellen Freund aufzutreiben, bevor er aus Verzweiflung einen Supermarkt überfällt.

Mit seiner 80-minütigen Laufzeit war Lola rennt alles, was Das Licht nicht ist: flott, clever, unterhaltsam und innovativ. Belohnt wurde er dafür mit acht Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis, der seitdem auch Lola genannt wird (allerdings nicht nach Tykwers Film benannt, sondern nach Marlene Dietrichs Figur aus Der blaue Engel).

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Wer also 1998 noch zu jung war, um Lola rennt im Kino zu sehen und einen der interessantesten deutschen Filme der Neunziger auf der Kinoleinwand erleben will, bekommt nächsten Monat die Gelegenheit dazu. Hier noch der Trailer zur Wiederaufführung:

Offizieller Inhalt:

"Berlin. Lola und Manni sind Anfang zwanzig und ein Liebespaar. Manni hat sich in letzter Zeit in halbkriminelle Geschichten eingelassen und jobbt als Geldkurier für einen Autoschieber. Doch heute läuft alles schief: Er hat die Geldübergabe komplett vermasselt, weil er auf der Flucht vor Fahrscheinkontrolleuren die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegengelassen hat.
100.000 Mark! In 20 Minuten will sein Boss das Geld abholen. Manni ist verzweifelt. Er weiß nicht, was er tun soll und ruft Lola an.

Lolas Hirn rast: 20 Minuten, um 100.000 Mark zu besorgen. Da kommt Lola eine Idee und „Lola rennt“ …"

Quelle: Best of Cinema

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