September 5 räumt beim Deutschen Filmpreis 2025 ab

Die Oscars sind zweifelsohne die berühmtesten und prestigeträchtigsten Filmpreise der Welt, doch obwohl sie theoretisch Filme aus der ganzen Welt berücksichtigen sollen, sind es letztlich Auszeichnungen der US-amerikanischen Filmindustrie und demnach liegt ihr Fokus auf englischsprachigen Filmen. Zwar sind die Oscars in den letzten Jahren dank der Ausweitung der Mitgliedschaft zunehmend internationaler geworden und dieses Jahr waren gleich zwei nicht-englischsprachige Filme (Emilia Pérez und Für immer hier) im Rennen um den Hauptpreis waren, dennoch darf man nicht vergessen, dass in der fast 100-jährigen Geschichte der Academy Awards lediglich ein einziger nicht-englischsprachiger Film als "Bester Film" prämiert wurde.

Deshalb lohnt sich auch bei der Suche nach preisgekrönten Filmen immer wieder ein Blick jenseits des Hollywood-Tellerrands. So wie die USA die Oscars haben, haben viele Länder ihre eigenen Filmpreise. Großbritannien hat die BAFTAs, Frankreich die Césars, Spanien die Goyas, Italien die David di Donatellos und Deutschland die Lolas. Diesen Namen (nach Marlene Dietrichs Figur aus Der blaue Engel) trägt der Deutsche Filmpreis seit 1999. Verliehen wird er bereits seit 1951 und vergangenes Wochenende wurden in Berlin die Siegerinnen und Sieger des 75. Deutschen Filmpreises (Lola25) gekürt.

Tim Fehlbaums packendes Journalismusdrama September 5 – The Day Terror Went Live über die ethischen Konflikte der Berichterstattung über das Münchener Olympia-Attentat 1972 ging mit zehn Nominierungen als großer Favorit ins Rennen und gewann die Lola in neun Kategorien. Lediglich der nominierte Komponist Lorenz Dangel ging leer aus, weil er gegen die doppelt nominierte Dascha Dauenhauer (Islands) en Kürzeren zog. Mit neun Auszeichnungen liegt September 5 gleichauf mit Lieber Thomas und Im Westen nichts Neues als zweitmeistprämierte Filme bei den Lolas. Nur Das weiße Band und Nachts, wenn der Teufel kam waren mit jeweils zehn Preisen erfolgreicher. Bei den letzten Oscars war September 5 für sein Drehbuch nominiert.

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Im Gegensatz zu vergleichbaren Preisverleihungen kürt die Deutsche Filmakademie auch den zweit- und den drittplatzierten Film mit Filmpreisen in Silber bzw. in Bronze. Diese Auszeichnungen gingen dieses Jahr jeweils an Mohammad Rasoulofs Die Saat des heiligen Feigenbaums und Andreas Dresens In Liebe, Eure Hilde, die außerdem jeweils einen Preis für ihre Schauspieler gewonnen haben. Die charmante Tragikomödie Köln 75 ging trotz vier Nominierungen leider leer aus.

Alle Nominierungen und Sieger:innen (in grün) könnt Ihr unten nachlesen. Es ist ein wenig bedauerlich, dass die meisten Menschen hierzulande vermutlich her die letzten drei großen Oscarsieger als die letzten drei Gewinner des Deutschen Filmpreises benennen können. Dabei sind mehrere der nominierten bzw. prämierten Filme auf jeden Fall einen Blick wert. Hoffentlich kann Euch die Liste unten als Inspiration für die nächsten Filmabende bzw. Kinobesuche dienen:

Bester Film

Filmpreis in Gold: September 5 – The Day Terror Went Live
Filmpreis in Silber: Die Saat des heiligen Feigenbaums
Filmpreis in Bronze: In Liebe, Eure Hilde
Außerdem nominiert:
Köln 75
Vena
Islands

Bester Dokumentarfilm

Riefenstahl
Hollywoodgate
Petra Kelly – Act Now!

Bester Kinderfilm

Akiko, der fliegende Affe
Woodwalkers

Beste Regie

Tim Fehlbaum (September 5 – The Day Terror Went Live)
Mohammad Rasoulof (Die Saat des heiligen Feigenbaums)
Andreas Dresen (In Liebe, Eure Hilde)

Bestes Drehbuch

Tim Fehlbaum & Moritz Binder (September 5 – The Day Terror Went Live)
Mohammad Rasoulof (Die Saat des heiligen Feigenbaums)
Laila Stieler (In Liebe, Eure Hilde)

Beste männliche Hauptrolle

Misagh Zare (Die Saat des heiligen Feigenbaums)
Sam Riley (Cranko)
Sam Riley (Islands)

Beste weibliche Hauptrolle

Liv Lisa Fries (In Liebe, Eure Hilde)
Mala Emde (Köln 75)
Emma Nova (Vena)

Beste männliche Nebenrolle

Godehard Giese (Sad Jokes)
Alexander Scheer (Köln 75)
Alexander Scheer (In Liebe, Eure Hilde)

Beste weibliche Nebenrolle

Leonie Benesch (September 5 – The Day Terror Went Live)
Anne Ratte-Polle (Bad Director)
Niousha Akhshi (Die Saat des heiligen Feigenbaums)

Beste Kamera/Lichtgestaltung

Markus Förderer (September 5 – The Day Terror Went Live)
Philipp Sichler (Cranko)
Lisa Jilg (Vena)

Bester Schnitt

September 5 – The Day Terror Went Live
Köln 75
Die Saat des heiligen Feigenbaums

Beste Tongestaltung

September 5 – The Day Terror Went Live
Islands
Das Licht

Beste Filmmusik

Dascha Dauenhauer (Islands)
Dascha Dauenhauer (Kein Tier. So Wild.)
Lorenz Dangel (September 5 – The Day Terror Went Live)

Bestes Szenenbild

September 5 – The Day Terror Went Live
Cranko
Hagen – Im Tal der Nibelungen

Bestes Kostümbild

Cranko
Hagen – Im Tal der Nibelungen
In Liebe, Eure Hilde

Bestes Maskenbild

September 5 – The Day Terror Went Live
Hagen – Im Tal der Nibelungen
In Liebe, Eure Hilde

Beste visuelle Effekte

Hagen – Im Tal der Nibelungen
Das Licht
Woodwalkers

Besucherstärkster Film

Die Schule der magischen Tiere 3

Ehrenpreis

An Dorte Braker

Quelle: Deutscher Filmpreis

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