Lightyear: Disney+-Starttermin des Pixar-Films bekannt

© 2022 Walt Disney Studios

Quelle: Disney+

Viele Jahre lang galt Pixar unangefochten als beste Animationsschmiede der Welt, der immer wieder aufs Neue das Kunststück gelang, Geschichten zu erzählen, die Jung und Alt gleichermaßen begeisterten. Auch ohne es darauf anzulegen, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden wie Illuminations Minions-Filme, ist es dem Studio immer wieder aufs Neue gelungen, extrem erfolgreiche Originalfilme zu produzieren. Zugegeben, in den letzten Jahren waren es mehr Fortsetzungen als üblich, doch auch diese hatte Pixar meist sehr gut drauf und Filme wie A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando oder Die Unglaublichen 2 haben ihre Daseinsberechtigung mehr als verdient.

ANZEIGE

Als großer Pixar-Fan, der seit Das große Krabbeln nahezu jeden Film des Studios im Kino gesehen hat, fand ich es sehr frustrierend, dass die letzten drei Pixar-Filme, darunter auch Oscargewinner Soul, ausschließlich über Disney+ veröffentlicht worden sind. Wurde das bei Soul und Luca noch mit der grassierenden Pandemie und unsicheren Zuständen in den Kinos begründet, sorgte vor die Planänderung, Pixars Rot bei Disney+ statt im Kino zu veröffentlichen, nicht nur bei viele Fans und Industriebeobachtern für Unmut, sondern auch intern bei vielen Pixar-Mitarbeitern, die ihre Schöpfungen gerne auf der großen Leinwand sehen würden.

Letzten Monat hatte diese Durststrecke endlich ein Ende. Mit Lightyear einem Quasi-Spin-Off von Toy Story, kam im Juni der erste Pixar-Film seit Onward vor über zwei Jahren in unsere Kinos. Dabei spielt Lightyear nicht direkt im Toy-Story-Universum, sondern ist vielmehr der fiktive Film, auf dem die Buzz-Lightyear-Spielfigur aus Toy Story basiert. Aus diesem Grund wurde auch nicht Tim Allen als Buzz' Originalsprecher zurückgebracht, sondern Marvel-Star Chris Evans übernahm den Part, was bei einigen Fans in den USA nicht sonderlich gut angekommen ist, ebenso wenig die harmlose Darstellung eines kurzen gleichgeschlechtlichen Kusses, die dazu führte, dass manche Kinos in besonders konservativen Gegenden der USA die Zuschauer darüber vorgewarnt haben. Traurig, aber wahr.

Ob es an Buzz' neuer Stimme oder der bescheuerten Kuss-Kontroverse lag oder an generellem Desinteresse – trotz guter Kritiken legte Lightyear eine sehr maue Performance an den Kinokassen hin. Haben die letzten beiden Toy-Story-Filme jeweils mehr als eine Milliarde US-Dollar weltweit eingenommen, hat Lightyear bislang gerade einmal $213 Mio umgesetzt und viel mehr wird nicht mehr dazukommen. In Deutschland, wo schon der letzte Toy-Story-Film verhältnismäßig schwächelte, floppte der Film, besonders böse und wird nicht einmal 200.000 Zuschauer erreichen Sogar Jackass Forever lockte dieses Jahr mehr Zuschauer in die deutschen Kinos.

Bei einem Budget von $200 Mio kann man leider mit Fug und Recht von einem von Pixars größten Kassenflops sprechen – schade, denn der Film ist besser als sein Ruf und einer der besseren Animationsfilme, die ich seit Pandemiebeginn im Kino gesehen habe. So gut, dass ich ihn mir bereits zweimal angeschaut habe.

Wer bislang zögerte, den Film im Kino zu sehen, wird nicht mehr lange warten müssen, um die Abenteuer des Space Rangers Buzz Lightyear in en eigenen vier Wänden genießen zu können. Disney+ hat den 3. August als weltweiten Veröffentlichungstermin des Films angekündigt, 48 Tage nach seinem US-Kinostart. Das entspricht in etwa den Zeitabständen zwischen Kinostart und Disney+-Release von Filmen wie Tod auf dem Nil, West Side Story und Doctor Strange in the Multiverse of Madness. Wer von Euch Lightyear im Kino verpasst hat, sollte den Film bei Disney+ nachholen.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema