Kinos in Großbritannien schließen bis Dezember, Dreharbeiten dürfen weitergehen

Foto: Odeon BFI IMAX in London

Quelle: Variety

Heute sind die neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland in Kraft getreten, und dieser "Lockdown light" bedeutet auch die Schließung aller Kinos in Deutschland bis einschließlich des 30. November – vorausgesetzt die Infektionszahlen können bis dahin erheblich gesenkt werden, woran ich meine persönlichen Zweifel habe. Die umfassenden Restriktionen treffen die Kinos, obwohl bis heute weltweit kein einziger nachgewiesener Fall einer Übertragung bei einer Kinovorstellung registriert wurde.

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Da wir aber sieben Monate nach dem letzten Runterfahren des öffentlichen Lebens aber offenbar immer noch wenig dazugelernt haben, werden in zahlreichen europäischen Ländern die Kinos wieder dichtgemacht. In Frankreich und Italien sind sie bereits seit der letzten Woche zu, wie auch in Belgien. Tschechien, Irland, Slowenien und die Slowakei haben ihre Kinos im Laufe des letzten Monats zugemacht.

Unausweichlich trifft es jetzt den größten europäischen Kinomarkt, Großbritannien. Als Teil der neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen werden ab dem 5. November bis mindestens dem 2. Dezember alle Kinos in dem Land zugemacht. Im Gegensatz zum letzten Lockdown im Frühjahr, als wirklich alles gestoppt wurde, dürfen die Dreharbeiten von Film- und Serienproduktionen diesmal jedoch fortgesetzt werden, natürlich unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Aktuell entstehen in Großbritannien u. a. The Batman, Jurassic World: Dominion, Phantastische Tierwesen 3 und die dritte "Sex Education"-Staffel. Bald beginnen dort auch die Dreharbeiten zu Doctor Strange in the Multiverse of Madness, nachdem Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch seine Szenen für Spider-Man 3 in den USA abgedreht haben wird.

Die Kinowirtschaft in Großbritannien ist, wie in den meisten anderen Ländern, von der andauernden Krise schwer gebeutelt. Nachdem die Verschiebung des Bond-Films Keine Zeit zu sterben ins nächste Jahr bekannt wurde, hat die größte britische Kinokette Cineworld alle ihre 127 Locations in Großbritannien geschlossen, während eine andere Kette ihre Kinos lediglich an den Wochenenden geöffnet ließen. Unter diesen Voraussetzungen konnten natürlich auch die Filme, die in den Kinos liefen, in dem Land keine vernünftigen Einnahmen erzielen. Es ist ein Teufelskreis, denn natürlich trauen sich die Verleihe dann auch nicht, Filme rauszubringen. Es fehlt auch jegliche Planungssicherheit für kostenintensive Werbemaßnahmen seitens der Studios.

Das Artikelbild habe ich übrigens wieder einmal sehr gezielt gewählt, denn in dem gezeigten Londoner Kino durfte ich eine meiner beeindruckendsten Filmvorstellungen überhaupt erleben, als ich 2018 dort die 70mm-IMAX-Fassung von Christopher Nolans Dunkirk gesehen habe – ein wahres Fest für die Sinne und eine Erinnerung daran, weshalb Kino etwas ganz Besonderes ist.

In ganz Österreich und großen Teilen von Portugal und der Schweiz werden die Kinos ebenfalls geschlossen. Spanien ist der größte verbleibende europäische Markt, in dem Kinos zum Teil noch offen sind. In der schwer betroffenen Region Katalonien wurden sie inzwischen jedoch auch geschlossen.

UPDATE

Auch Kinos in Polen und den Niederlanden machen erst einmal dicht,

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