Justice League: Zack Snyder bestätigt den Snyder Cut, deutet epische Länge an

© 2017 Warner Bros. Pictures

Quellen: Reddit, Twitter

Es gibt ihn. Es gibt ihn nicht. Es gibt ihn. Es gibt ihn nicht.

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Seit der Veröffentlichung und Enttäuschung von Justice League 2017 hoffen die Fans des inzwischen zu Gunsten der Einzelfilme weitgehend verworfenen DC-Kinouniversums auf den Release der ursprünglichen Vision des Regisseurs Zack Snyder, vor der Einmischung durch Warner Bros. und Joss Whedon. Diese gemeinhin als Snyder Cut bekannte Fassung hat inzwischen mythische Qualitäten erreicht. Sie ist der Heilige Gral der Superheldenfilme, und seine Existenz wurde, je nach Quelle, mehrfach bestätigt oder abgestritten. Zack Snyder selbst hat immer wieder vage Andeutungen gemacht, dass der Snyder Cut existiert und nur auf grünes Licht von Warner Bros. wartet. Vergangenes Wochenende wurde er jedoch sehr konkret.

Im Rahmen der Charity-Veranstaltung, bei der drei von Snyders Filmen (Dawn of the Dead, Watchmen und Batman v Superman) in ihren Director’s Cuts gezeigt wurden, stand Snyder seinen Fans Rede und Antwort und natürlich wurde der Snyder Cut dabei mehrfach thematisiert. In einem auf Video aufgenommenen Moment (unten) bestätigt er auch, dass es einen Cut gibt.

https://twitter.com/SnyderCutJL/status/1110649744681062400

Snyder sagte: (aus dem Englischen)

Alles, was ich sagen kann ist…sicher, es gibt einen Cut. Er ist fertig. Ich habe viele dieser Fassungen. Also, es ist nicht so, als ob… Es hängt von ihnen ab.

Mit "ihnen" ist natürlich Warner Bros. gemeint. Laut weiteren Berichten der Anwesenden des Events soll Snyder darüber hinaus gesagt haben, dass er insgesamt an die zehn verschiedene Schnittfassungen des Films hatte, je nachdem, welche Auflagen er vom Studio bekommen hätte. Seine präferierte Version, der eigentliche "Snyder Cut", soll einem Kommentar zufolge eine Laufzeit von satten 214 Minuten haben. Sollte das stimme, wäre er damit mehr als eineinhalb Stunden länger als die Fassung, die tatsächlich in die Kinos kam. Laut Snyder sei sein Cut bis auf die Effekte fertig – was bei einem dreieinhalbstündigen Film natürlich noch jede Menge Arbeit bedeuten würde. Er hoffe, dass die Fassung irgendwann veröffentlicht werden wird, wisse es aber nicht.

Doch Snyder ergänzte auch, dass sogar diese Schnittfassung nicht seine ursprüngliche Vision des Films repräsentiert. Er erläuterte:

Den ursprünglichen Justice-League-Film, den Chris (Terrio) und ich geschrieben haben, haben wir erst gar nicht gedreht. Die eigentliche Idee, die harte, harte, die gruselige Idee haben wir nie gedreht, weil das Studio meinte "Das ist verrückt." Ihr müsst verstehen, dass Chris Terrio und ich das Drehbuch zu Justice League bereits beendet hatten, als Batman v Superman herauskam. Einige Leute mochten den Film nicht. Eine laute Minderheit. Also hat das Studio gesagt: "Es gibt viele Sachen, von denen wir nicht wollen, dass du sie machst," also haben wir das Drehbuch umgeschrieben. Wir waren wirklich nervös nach der Reaktion.

Die Wahrheit ist, dass die Knightmare-Sequenz aus Batman v Superman eventuell erklärt worden wäre und wir in einer weiten Zukunft gelandet wäre, in der Darkseid die Erde übernommen hat… und einige wenige Mitglieder der Justice League, die in dieser Welt überlebt haben, kämpfen.

Justice League war von Snyder ursprünglich als Zweiteiler geplant und im zweiten Teil hätten die Helden gegen den durch Anti-Lebens-Gleichung böse gewordenen Superman kämpfen müssen. Batman, Flash, Aquaman und ein kaputter Cyborg hätten daraufhin versucht, Flash in die Vergangenheit zurückzuschicken, um Bruce Wayne vor Superman zu warnen – womit sich der Kreis mit der Albtraumsequenz aus Batman v Superman schließen würde. Doch diese Version des Films ist nie zustandegekommen.

Zack Snyder steckte mittendrin in der Post-Production des Films, als er ihn verlassen hat, um den Selbstmord seiner Tochter zu verarbeiten. Joss Whedon kam an seine Stelle und führte zweimonatige Nachdrehs durch, in die Warner $25 Mio investierte. Diese sollen den Ton und die Handlung des Films nachhaltig verändert haben.

Ich hatte so einige Probleme mit Snyders Batman v Superman, doch man kann nur schwer abstreiten, dass der Film ambitioniert war. So sehr, dass er manchmal unter seinen eigenen Ambitionen und seiner Schwermut erstickte. Aber das war mir immer noch lieber als der absolut uninspirierte Durchschnitt von Justice League, der gar keine Vision mehr aufwies, sondern das Produkt eines Studio-Komitees war. Wäre Snyders Version besser gewesen? Ich weiß es nicht. Aber ich zuversichtlich, sie wäre interessanter gewesen, auch wenn sie ebenfalls gescheitert worden wäre.

Dass wir jemals den Snyder Cut zu sehen bekommen werden, wage ich zu bezweifeln. Justice League war ein Verlustgeschäft für Warner und der Katalysator der Entscheidung, sich auf Solo-Abenteuer zu fokussieren. Angesichts dieser Umstände kann ich mir kaum vorstellen, dass Warner noch weitere Millionen in die Fertigstellung der Effekte einer weiteren Fassung pumpen wird. Zwar gibt es nicht wenige Interessenten, aber es ist immer noch eine Nische.

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