Darren Aronofsky wollte Joaquin Phoenix als Batman in Year One

Links: Joaquin Phoenix in Irrational Man (2015) © Sony Pictures Classics
Rechts: "Batman: Year One" © DC Comics

Quelle: Yahoo! Movies

Cineasten kennen Regisseur Darren Aronofsky für seine anspruchsvollen, durchaus anstrengenden und mit der Norm häufig brechenden Arthouse-Filme wie Requiem for a Dream, The Wrestler, Black Swan oder den aktuell stark polarisierenden mother! Sein vermutlich mainstreamtauglichster Film ist Noah und auch jener Film ist kein 08/15-Bibeldrama, sondern zeigt seine Titelfigur mitunter als einen mordlustigen Psychopathen.

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Dabei stand Aronofsky schon mehrmals kurz davor, Regie bei einem potenziellen Hollywood-Blockbuster und einem Franchise-Film zu führen. Sowohl das RoboCop-Remake als auch den zweiten Wolverine-Solo-Film sollte Aronofsky ursprünglich inszenieren, bevor er aus zeitlichen Gründen aus den Projekten aussteigen musste. James Mangold war sicherlich eine gute Wahl, was er insbesondere beim neusten (und finalen) Wolverine-Film zeigte, doch wer wäre nicht neugierig gewesen, einen Wolverine-Streifen von Darren Aronofsky zu sehen.

Wolverine war aber nicht der erste Superheld, den Aronofsky auf die Leinwand bringen sollte. Anfang der 2000er heuerte Warner Bros. ihn an, um Frank Millers "Batman: Year One" zu verfilmen. Miller adaptierte seinen Comic selbst und seine und Aronofskys Vision war eine radikale Abkehr von dem Batman, wie wir ihn kennen. In seiner Version von Year One, wäre Bruce Wayne um sein Vermögen gebracht worden und würde in einer schäbigen Wohnung über einer Garage leben. Seine Karriere als Gothams dunkler Ritter hätte er mit sehr geringen Ressourcen begonnen. Das Drehbuch war sehr brutal, Alfred hieß in dieser Version Little Al und Selina/Catwoman war eine Prostituierte. Es hätte kein größerer Kontrast zu Schumachers Batman & Robin sein können, doch für Warner war es verständlicherweise zu düster. Später ließ sich Nolan bei Batman Begins von Millers "Year One" inspirieren.

In heutiger Zeit, in der Kinogänger immer mehr mit düsteren und nicht-jugendfreien Comicverfilmungen vorliebnehmen, wäre Aronofskys Film vielleicht sogar möglich gewesen. In einem neuen Interview hat der Regisseur jetzt seinen damaligen Wunschkandidaten verraten – Joaquin Phoenix, den er zuvor in Gladiator gesehen hat:

Ich wollte immer Joaquin Phoenix als Batman. Ich denke, dass die Zuschauer heutzutage genug Comicfilme gesehen haben, sodass sie für unsere Version bereit wären. Ich denke, wir waren unserer Zeit einfach etwas voraus.

Ich fällt mir ein wenig schwer, Phoenix im Batman-Kostüm vorzustellen, doch als junger, zorniger Bruce Wayne wäre der oscarnominierte Schauspieler sicherlich gut gewesen. Seitdem kam Phoenix noch einmal nah dran, einen Superhelden zu spielen. Er war im Gespräch für Marvels Doctor Strange, entschied sich aber letztlich gegen den Film.

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