Der-Pate- und Misery-Darsteller James Caan ist tot

James Caan in Der Pate (1972) © Paramount Pictures

Quelle: James Caan Twitter

Einer der ganz Großen Hollywoods ist von uns gegangen.

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James Caan, einer der besten Darsteller taffer Kerle überhaupt, ist vergangenen Mittwoch im Alter von 82 in Los Angeles gestorben. Das gab seine Familie über Twitter (siehe unten) bekannt. Die Todesursache wurde nicht bekanntgegeben.

Caan begann seine Schauspielkarriere vor rund 60 Jahren auf New Yorker Theaterbühnen, erst Off-Broadway und später auch am Broadway. Nach einem Statistenauftritt in Billy Wilders Das Mädchen Irma la Douce (OT: Irma la Douce) erhielt er bereits 1964 seine erste Hauptrolle im Psychothriller Lady in a Cage. Für seine Performance in Die glorreichen Reiter (OT: The Glory Guys) wurde Caan als bester Newcomer für einen Golden Globe nominiert. Drei weitere Globe-Nominierungen folgten über die Jahre, auch wenn er stets leer ausgegangen ist.

Caans ehemaliger Kommilitone an der Hofstra University, die Caan zwar besucht, aber nicht abgeschlossen hat, war Francis Ford Coppola. Coppola besetzte Caan 1969 in einem seiner Frühwerke, Liebe niemals einen Fremden (OT: The Rain People). Für seine Rolle als krebskranker Footballspieler im Fernsehfilm Freunde bis in den Tod (OT: Brian’s Song) gewann Caan einen Emmy und der Film wurde zum Auftakt einer Strähne aufsehenerregender Filme, allen voran natürlich Coppolas Meilenstein Der Pate (OT: The Godfather) aus dem Jahr 1972, für den Caan als hitzköpfiger Sonny Corleone eine weitere Golden-Globe- und seine einzige Oscarnominierung bekommen hat. Seine dritte Globe-Nominierung folgte zwei Jahre später für Spieler ohne Skrupel (OT: The Gambler), der vor einigen Jahren mit Mark Wahlberg in Caans Rolle neu verfilmt wurde. Im selben Jahr absolvierte er ein Cameo als Sonny in Der Pate II (OT: The Godfather Part II). Seine letzte Globe-Nominierung gab es ein Jahr später für die Komödie Funny Lady mit Barbra Streisand.

Doch auch wenn die Preisverleihungen Caan danach die kalte Schulter zeigten, trat er in vielen weiteren bemerkenswerten Filmen auf und lieferte stets zuverlässig solide Performances ab. Im selben Jahr, in dem Funny Lady erschienen ist, war Caan auch im dystopischen Sportfilm Rollerball zu sehen, der inzwischen Kultstatus genießt. Caan trat 1977 im Kriegsfilm Die Brücke von Arnheim (OT: A Bridge too Far) auf und spielte 1981 die Hauptrolle in Michael Manns Regiedebüt Der Einzelgänger (OT: Thief). Einer seiner bekanntesten Filme aus den Achtzigern ist außerdem der Science-Fiction-Kultstreifen Alien Nation.

Als von einem besessenen Fan gefangen gehaltener Schriftsteller spielte Caan 1990 in der Stephen-King-Verfilmung Misery neben Kathy Bates eine seiner bekanntesten Rollen. Im selben Jahr spielte er in Warren Beattys Comicverfilmung Dick Tracy einen Gangsterboss. Als Bösewicht legte er sich 1996 in Eraser mit Arnold Schwarzenegger an und spielte 1999 in der romantischen Komödie Mickey Blue Eyes mit Hugh Grant abermals einen Gangster. In der erfolgreichen Weihnachtskomödie Buddy – Der Weihnachtself (OT: Elf) stellte Caan den miesepetrigen Vater von Will Ferrells Titelfigur dar.

Seine größte Serienrolle spielte Caan von 2003 bis 2007 in vier Staffeln von "Las Vegas", in der er einen Casino-Sicherheitschef verkörpert hat. Die Serie wurde leider mit einem Cliffhanger abgesetzt. Eine weitere Serien-Hauptrolle spielte Caan 2013 in der kurzlebigen Sitcom "Back in the Game".

Vor seinem Tod hat Caan noch einen letzten Film abgedreht, den Crime-Thriller Fast Charlie (wir haben berichtet) mit Pierce Brosnan und Morena Baccarin, der von Phillip Noyce inszeniert wurde. Die Dreharbeiten wurden in New Orleans bereits abgeschlossen. Einen Veröffentlichungstermin hat er noch nicht.

Lang ist auch die Liste von berühmten Rollen, die Caan im Laufe seiner langen Karriere abgelehnt hat, darunter Han Solo in Star Wars, Captain Willard in Apocalypse Now, Clark Kent in Richard Donners Superman-Film, R.P. McMurphy in Einer flog über das Kuckucksnest (OT: One Flew Over Cuckoo’s Nest) und Jimmy "Popeye" Doyle in Brennpunkt Brooklyn (OT: The French Connection)

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