Charakterdarsteller Michael Lerner ist tot

Michael Lerner in Barton Fink © 1991 20th Century Fox

Quelle: Sam Lerner Instagram

Der wandlungsfähige Charakterdarsteller Michael Lerner, der 1992 für seinen Auftritt als Film-Mogul Jack Lipnick im Goldene-Palme-Gewinner Barton Fink von den Coen Brüdern für einen Nebendarsteller-Oscar nominiert wurde, ist Samstagabend in einem Krankenhaus in Burbank, Kalifornien gestorben. Das teilte sein Neffe, "Die Goldbergs"-Darsteller Sam Lerner, über Instagram mit. Laut seinem Bruder Ken Lerner ist Michael Lerner an den Komplikationen eines zerebralen Krampfanfalls gestorben, den er im November letzten Jahres erlitten hat. Er war 81 Jahre alt.

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Lerners Schauspielkarriere begann vor 60 Jahren mit einem kleinen Auftritt in der Ärzteserie "Stationsarzt Dr. Kildare" (OT: "Dr. Kildare"). In den Siebzigern und Achtzigern war Lerner ein häufig gesehenes Gesicht im Kino und im Fernsehen, auch wenn größere Rollen lange ausgeblieben sind. Über Jobmangel konnte der fleißige Schauspieler jedoch nicht klagen und gastierte u. a. in Serien wie "Die Straßen von San Francisco" (OT: "The Streets of San Francisco"), "Detektiv Rockford" (OT: "The Rockford Files"), "Der Chef" (OT: "Ironside"), "Starsky & Hutch", "M*A*S*H", "Polizeirevier Hill Street" (OT: "Hill Street Blues"), "Kojak", "MacGyver", "Das A-Team" und "Der Equalizer". Im Kino war er u. a. in Acht Mann und ein Skandal (OT: Eight Men Out), Harlem Nights und Wenn der Postmann zweimal klingelt (OT: The Postman Always Rings Twice) zu sehen. Viele kannten sein Gesicht, wenige seinen Namen.

Das änderte sich jedoch etwas nach dem Kritikererfolg von Barton Fink, der bis heute als einziger Film in Cannes neben der Goldenen Palme auch die Preise für die Regie und den Hauptdarsteller gewonnen hat. Seitdem wurden die Regeln des Festivals geändert, damit ein einzelner Film nicht so viele Hauptpreise abräumen kann. Lerner wurde für seine Rolle für den Oscar nominiert und das führte zu größeren Rollenangeboten in den darauffolgenden Jahren. So spielte er in Roland Emmerichs Godzilla, Jon Favreaus Buddy – Der Weihnachtself (OT: Elf), Woody Allens Celebrity und Bryan Singers X-Men – Zukunft ist Vergangenheit (OT: X-Men: Days of Future Past) mit.

Im Fernsehen übernahm er in der ersten Staffel von "Clueless", der Serienadaption des gleichnamigen Teenie-Kultfilms, die Rolle des Vaters der Hauptfigur. Außerdem spielte er eine wiederkehrende Rolle in der Musik-Serie "Glee" und gastierte bei den Hitserien "The Good Wife" und "Entourage".

Seine letzte Rolle spielte er 2019 im Mockumentary-Kurzfilm Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein neben David Harbour und Alfred Molina, der bei Netflix erschienen ist.

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