Jean Kayak hat hunderte Probleme – und alle davon sind Biber!
Das Leben des erfolgreichen Apfelschnapsbrenners, der sich gerne ausgiebig am eigenen Erzeugnis bedient, gerät aus den Fugen, als zwei große Nagetiere auf seine Farm schleichen und die Stützbalken seiner beiden Lagertanks anknabbern, woraufhin einer davon wegrollt und der andere sein Haus niederwalzt und explodiert. Plötzlich besitzt Jean nichts mehr, friert im tiefsten Winter, hat Mordshunger und wird auch noch von riesengroßen Bibern terrorisiert, die von Menschen in Ganzkörperkostümen verkörpert werden. Doch Jeans grenzenloser Einfallsreichtum bringt ihn – nach einigen Rückschlägen – in Kontakt mit einem örtlichen Kaufmann, in dessen Tochter er sich verguckt. Um der Ehe der beiden zuzustimmen, fordert der Kaufmann jedoch Biberfelle, und zwar hunderte! Jean schmiedet einen irrwitzigen Plan, der ihn mitten in die Höhle des Löwen – beziehungsweise in den Biberdamm – führt.
Wenn Ihr Hundreds of Beavers nicht kennt und die Beschreibung schon schräg findet, glaubt mir: Der eigentliche Film ist noch bizarrer. Mit surrealem Humor und absurden Slapstick-Einlagen begeistert die schwarz-weiße Independent-Komödie seit ihrer Weltpremiere beim Fantastic Fest in Austin vor drei Jahren Festivalbesucher auf der ganzen Welt. Weil sie mit den Angeboten diverser Studios unzufrieden waren, lehnten Regisseur Mike Cheslik und sein Co-Autor und Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews sie ab und vertrieben den Film in Eigenregie – mit großem Erfolg. Die für nur 150.000 US-Dollar produzierte Komödie spielte weltweit bereits mehr als 1,2 Millionen Dollar ein. Hinzu kommen noch mehr als eine halbe Million Dollar an Einnahmen über digitale Plattformen und rund eine Viertelmillion durch Merchandise-Verkäufe.
"Wie eine Realfilm-Version der Looney Tunes", beschrieb ein Bekannter treffend den Film mit sofortigem Kultstatus. Hundreds of Beavers ist eine Liebeserklärung an stuntbetonte Komödien von Buster Keaton und Charlie Chaplin und an den albernen Slapstick-Humor der Three Stooges. Seine Deutschlandpremiere feierte Hundreds of Beavers Anfang 2024 bei den Fantasy Filmfest White Nights und wurde zum bestbewerteten Film, der bei irgendeiner der drei Fantasy-Filmfest-Ausgaben im letzten Jahr lief. Im Februar dieses Jahres kam Hundreds of Beavers dann regulär in die deutschen Kinos – und nach kurzer Zeit wurde Deutschland zum ertragreichsten Markt für den Film nach den USA. Belohnt werden die hiesigen Biber-Fans mit einer Kinotour, in deren Rahmen Hauptdarsteller, Co-Autor und Co-Produzent Ryland Tews im Juli und August 22 Kinos und Open-Air-Events in Deutschland und Österreich besuchen wird, um sein Herzensprojekt persönlich vorzustellen – samt tierischer Begleitung.
Die Kinotour startet am 7. Juli im Hamburger Abaton-Kino und führt Ryland über Berlin, Münster, Bielefeld, Kassel, Köln, Essen, Düsseldorf, München, Augsburg und Nürnberg bis nach Wien, um von dort über Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg, Frankfurt, (nochmal) Berlin und Dresden wieder nach Hamburg zurückzukehren, wo die Tour am 10. August beim Zeise Open Air ihren Abschluss finden wird. Ryland wird den Kinobesuchern für ein Publikums-Q&A zur Verfügung stehen und auch rund um die Vorstellungen vor Ort sein, um mitgebrachte Fanartikel zu signieren, Gelegenheiten für gemeinsame Fotos zu geben sowie eigene, teils exklusive und limitierte Merchandising-Artikel zu verkaufen.
Auch wenn Hundreds of Beavers einige Längen hat und von einer 20 Minuten kürzeren Laufzeit profitiert hätte, bin ich dennoch sehr froh darüber, dass ein origineller Film wie dieser existiert und sein Publikum auch gefunden hat. Wenn Ihr also in der Nähe einer der Kinotour-Spielstätten wohnt und für ein wirklich surreales, urkomisches Filmerlebnis offen seid, kann ich Euch den Besuch nur ans Herz legen.
Die komplette Liste der Kinotour-Termine und -Orte findet Ihr unter diesem Link. Hier noch der Trailer zum Film: