Deshalb ist George Lucas an den neuen Star-Wars-Filmen nicht beteiligt

Quelle: CBS This Morning

George Lucas und Star Wars – ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. Einerseits haben wir Lucas die Existenz dieser fantastischen Universums und seine genialen Charaktere zu verdanken. Bei all dem Bashing der Prequels darf man den essentiellen Beitrag von Lucas in dieser Hinsicht nie vergessen.

Doch es lässt sich auch nicht abstreiten, dass die Prequels, deren Existenz so mancher Star-Wars-Fan bis heute gerne "leugnet", vermutlich in anderen Händen besser aufgehoben gewesen wären. Nicht dass sie nicht auch ihre gelegentlichen Stärken hatten und vor allem das Potenzial zu einem großen Drama. Doch das Übermaß an computergenerierten Effekten und Dialoge auf Seifenoper-Niveau sowie damit einhergehendes hölzernes Schauspiel der Hauptdarsteller haben viel von diesem Potenzial und dem Charme der alten Filme ruiniert.

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Um den Ruf von Star Wars als epische Leinwand-Saga wiederherzustellen, eilte Disney zur Hilfe, kaufte Lucas seine Produktionsfirma Lucasfilm samt allen Rechten an Star Wars (und Indiana Jones) für ein nettes Sümmchen von $4 Milliarden ab und bringt nächsten Monat mit Star Wars: Das Erwachen der Macht (Kinostart: 17.12.) die 7. Episode in die Kinos. Der Hype ist jetzt schon kaum zu toppen, die Erwartungen und die Vorfreude riesengroß und natürlich die Hoffnung, dass Episode VII die Reihe zur alten Größe und Glorie zurückbringen wird. Die erfreulichste Nachricht für viele Fans im Vorfeld: George Lucas selbst wird an den neuen Episoden in keiner Weise beteiligt sein.

Dass dies so gekommen ist, war wohl Lucas' eigene Entscheidung, über die er nun in einem Interview Klartext sprach. Dabei fielen auch einige überraschende Worte mit denen Lucas deutlich machte, dass es unüberbrückbare Differenzen zwischen seiner Vision und Vorstellung von Star Wars und der von Disney gab. Diese bewegten ihn dazu, das Handtuch gänzlich zu werfen und die komplette kreative Kontrolle über das Franchise in fremde Hände zu übergeben. Offenbar hat Lucas Disney Ideen für neue Episoden vorgeschlagen, doch Disney wollte weder mit ihnen was zu tun haben, noch war erpicht darauf, mit Lucas an den neuen Filmen zusammenzuarbeiten: (aus dem Englischen)

Das Problem war letztlich, dass sie sich die Geschichten angeschaut haben und gesagt haben: "Wir wollen etwas für die Fans machen". Den Leuten ist eigentlich nicht klar, dass es eine Seifenoper ist und es nur um Familienprobleme geht – nicht um Raumschiffe.

Also haben sie sich entschieden, dass sie diese Geschichten nicht benutzen wollten, sie haben sich dafür entschieden, ihr eigenes Ding zu machen, also habe ich mich auch entschieden: "In Ordnung…ich gehe meinen Weg, und lasse sie ihren Weg gehen"

Alles, was ich wollte, war, eine Geschichte zu erzählen. Da hat es begonnen. Und dort ging es hin. Es geht um Generationen. Es geht um Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Leute glauben, dass es eine Weltraum-Oper sei. Es ist aber ein Familien-Seifenoper. Sie waren nicht besonders begeistert von der Vorstellung, dass ich daran beteiligt sein könnte. Mir wurde klar, dass wenn ich da mitmische, ich vermutlich nur Probleme verursachen würde. Weil sie nicht das tun werden, das ich wollte. Und ich habe nicht mehr die Kontrolle, um das zu tun.

Wenn man sich das durchliest, kann man nur eins sagen – danke, Disney! Immerhin erklärt die Stellungnahme von Lucas, dass die holzschnittartigen Dialoge in den Prequels offenbar voll und ganz beabsichtigt waren, wenn er ein Seifenoper-Niveau angepeilt hat. Ich sehe mir dann lieber eine Weltraum-Oper an, die Disney sich ausgedacht hat. Es gebührt schon etwas Respekt, dass Lucas seine Vision ungeachtet des Fan-Feedbacks durchgezogen hat (etwas, das er über die Jahre immer wieder betonte), doch ich bin froh, dass Star Wars jetzt in den Händen der Leute liegt, denen die Meinungen der Fans tatsächlich wichtig sind.

Allzu traurig kann Lucas darüber auch nicht sein, schließlich hat er sich für den Verkauf selbst entschieden und sich dabei ein goldenes Näschen verdient.

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