Drago-Film mit Dolph Lundgren ist weiterhin geplant und soll den Ukraine-Krieg miteinbeziehen

Dolph Lundgren und Florian Munteanu in Creed II – Rocky’s Legacy © 2018 Warner Bros. Pictures/MGM

Quelle: Screenrant

Rocky Balboa ist neben John Rambo der bekannteste und beste Filmcharakter von Sylvester Stallone, für dessen Darstellung Sly gleich zweimal für einen Oscar nominiert wurde und einen Golden Globe gewonnen hat. Ohne Stallones Rocky wäre die Creed-Reihe mit Michael B. Jordan vermutlich nicht annähernd so gut gestartet und sein Beitrag zum Erfolg des ersten Spin-Offs war beträchtlich. Doch Creed kann inzwischen auf eigenen Beinen stehen und braucht Rocky nicht mehr. Obwohl Stallone in Creed III nicht mehr dabei war, wurde der Film zum mit Abstand erfolgreichsten Teil der Reihe und spielte weltweit fast $275 Mio ein. In der Kritik wurde Jordans Regiedebüt deutlich mehr gepriesen als sein direkter Vorgänger.

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Dass der Film ein Volltreffer werden würde, ahnten Jordan und Produktionsstudio MGM, das inzwischen Amazon gehört, noch bevor er erschienen ist. Jordan kündigte vorher schon an, dass ein vierter Film bereits in Arbeit sei und zudem das gesamte Creed-Universum mit weiteren Filmen und Serien ausgebaut werden würde. Kurz nach seiner Ankündigung wurden Gespräche zwischen Jordan und Amazon über das potenzielle Creed-Universum bestätigt.

Ein Teil dieser ambitionierten (und vielleicht ein wenig übertriebenen) Pläne ist ein Film über Adonis' und Rockys einstige Ring-Rivalen Ivan und Viktor Drago, die letztes Jahr bekannt wurden. Dolph Lundgren verkörperte als eiskalter sowjetischer Boxer Ivan Drago in Rocky IV den berühmtesten Antagonisten der Originalreihe, der Rockys Freund und Adonis' Vater Apollo Creed im Ring tötete. Lundgren spielte die Rolle wieder in Creed II und Florian Munteanu übernahm den Part seines Sohnes Viktor, der Adonis herausgefordert hat. In Creed III kehrte Munteanu zurück, der die Rivalität mit Adonis begraben hat ud ihm sogar als Sparring-Partner hilft.

Ende 2021 enthüllte Lundgren, dass die Dragos einen eigenen Film bekommen könnten, und letzten Sommer begann die Entwicklung des Spin-Offs mit Newcomer Robert Lawton als Drehbuchautor – sehr zu Missfallen von Stallone selbst, der daraufhin über Instagram dem 91-jährigen Franchise-Produzenten Irwin Winkler und seiner Familie vorwarf, Rocky als geldgeile Vampire leer zu saugen. In Vergangenheit klagte Stallone bereits mehrfach über Winkler, der die Rechte an Rocky besitzt, obwohl Stallone die Figur und das Franchise erschaffen hat. Winkler lehnte Slys Idee für Rocky 7 ab und hatte auch andere Pläne für Creed III als Stallone selbst, was dazu führte, dass Stallone im Sequel nicht zurückgekehrt ist. Dass Ivan Drago, den Stallone als Drehbuchautor von Rocky IV erschaffen hat, ohne jegliche Rücksprache mit ihm einen eigenen Film bekommen soll, hat Sly auf die Palme gebracht.

Zu einem Zerwürfnis mit seinem Kumpel Lundgren kam es zum Glück dennoch nicht. Lundgren erklärte kurze Zeit später, dass er nicht gewusst habe, dass das Spin-Off ohne Stallones Wissen entwickelt wurde.

Ob mit oder ohne Stallones Segen  – der Film ist weiterhin geplant, jedoch nicht mehr mit Lawtons Drehbuch, wie Lundgren kürzlich in einem Interview erzählt hat. Dieses sei, so Lundgren, nicht gut angekommen, man suche aber bereits nach einem neuen Autor. Außerdem verriet Lundgren erste Details zur Handlung des Drago-Films, in dem der aktuelle Ukraine-Krieg zum Auslöser von Ivans und Viktors Auswanderung nach Amerika wird: (aus dem Englischen)

Ja, MGM hat ein Projekt in Arbeit. Es gab ein Drehbuch, das niemand mochte. Jetzt suchen sie einen neuen Autor, soweit ich weiß, und versuchen, in diese Welt zurückzukehren.

Es gab einen Film, den ich gemacht habe, Creed II, und eröffnete tatsächlich in der Ukraine. Jetzt ist es noch interessanter als es 2018 war. Die Idee war, zurückzugehen und wieder in der Ukraine anfangen, in Kiew, aber diesmal wütet natürlich der Krieg.

Es gibt also einen Grund für einen Vater und seinen Sohn, nach Amerika zu kommen. Also wäre es eine Immigranten- und eine Kämpfergeschichte. Ich dachte, dass es eine tolle Idee war, aber man muss die richtige Person finden, um den Film zu schreiben und das passiert gerade.

Braucht man wirklich einen eigenen Film über Vater und Sohn Drago? Meine intuitive Antwort lautet "nein", aber das habe ich vor acht Jahren auch über ein Spin-Off mit Apollo Creeds Sohn gedacht – und mich mächtig geirrt, denn die Creed-Reihe kann mit den besten Rocky-Filmen mithalten. Lundgren, der kürzlich enthüllt hat, dass er in den letzten acht Jahren an Krebs gelitten hat und fast darangestorben sei, würde ich es jedenfalls gönnen, eine größere Rolle in einem Kinohit zu spielen. Neben Stallone wird er dieses Jahr in The Expendables 4 zu sehen sein.

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