"Marvel’s Daredevil" feiert bei Syfy die deutsche TV-Premiere

© 2019 ABC Studios & Marvel

Quelle: Syfy

Vor etwa einem Jahr zählte Netflix geschätzte vier Millionen Abonnenten in Deutschland. Diese Zahl dürfte seitdem deutlich gestiegen sein. Gemeint sind natürlich nur zahlende Kunden, die Anzahl tatsächlicher Nutzer dürfte angesichts häufig geteilter Accounts noch deutlich höher sein. Andersherum betrachtet gibt es aber immer noch eine beträchtliche Anzahl an Film- und Serienkonsumenten in Deutschland, die noch nicht auf den Streaming-Zug aufgesprungen sind. Diese fragen sich häufig bei Netflix– oder Prime-exklusiven Produktionen, ob und wann sie im Heimkino erscheinen bzw. im regulären Fernsehen gezeigt werden.

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Während diese Frage bei Netflix' populärster Serie "Stranger Things" weiterhin unbeantwortet bleibt, sind immerhin einige der Marvel-Serien von Netflix bereits auf DVD und Blu-ray erschienen. Genau genommen waren es bislang die ersten zwei "Daredevil"-Staffeln sowie jeweils die ersten Seasons von "Jessica Jones", "Luke Cage" und "Iron Fist". Weitere Staffeln sowie die komplette "The Defenders"-Miniserie und die "The Punisher"-Serie bleiben unveröffentlicht.

Jetzt macht eine dieser Serien den nächsten Schritt und kommt mehr als vier Jahre nach der Netflix-Erstveröffentlichung ins Fernsehen, auch wenn es sich hierbei vorerst um Pay-TV handelt. Am heute Abend, dem 31. Juli, zeigt Syfy Deutschland die ersten zwei Staffeln von "Marvel’s Daredevil" als deutsche Fernsehpremiere. Insgesamt 26 Folgen (je 13 pro Staffel) werden immer mittwochs ab 20:15 im Doppelpack zu sehen sein. Wer die Serie also tatsächlich noch weder auf Netflix noch im Heimkino noch sonst wie gesehen hat, aber dennoch Interesse an Marvels blindem Helden hat, bekommt dank Syfy die Gelegeheit, zwei Drittel seiner bisherigen Abenteuer zu erleben.

Empfehlen kann ich die Serie allemal. Ihre erste Staffel gehört neben der ersten "Jessica Jones"-Season zum Besten, was Marvel serientechnisch hervorgebracht hat. Nur peripher mit dem großen Marvel Cinematic Universe verbunden, ist die Serie bodenständiger, brutaler und erwachsener. Der blinde Held Matt Murdock – tagsüber ein rechtschaffener Anwalt, nachts ein maskierter Kämpfer für die Gerechtigkeit – ist eine faszinierende, komplexe Figur, stets hin- und hergerissen zwischen der katholischen Schuld und dem Adrenalinkick seiner nächtlichen Aktivitäten. In "Daredevil" sehen wir alle Schattenseiten dieses Doppellebens und die Hauptfigur kommt bei diversen knüppelharten Kampfszenen nicht gerade glimpflich davon. "Daredevil" hat mit die beste Kampfchoreografie, die es je in einer Serie zu sehen gab.

Neben Charlie Cox als Matt Murdock alias Daredevil brilliert aber vor allem Vincent D’Onofrio als sein Widersacher Wilson Fisk, der zu den besten Bösewichten im gesamten MCU gehört. Elden Henson spielt Matts besten Kumpel und Anwaltspartner Foggy Nelson, Deborah Ann Woll spielt ihre Sekretärin Karen Page und Rosario Dawson verkörpert die Krankenschwester Claire Temple, die Matt nach seinen zahlreichen Verletzungen zusammenflickt. In der zweiten Staffel kommen noch Jon Bernthal als auf Rache versessener Punisher und Élodie Yung als Matts alte Bekannte Elektra an Bord.

Netflix setzte "Daredevil" nach drei Staffeln leider ab, was noch bitterer ist als bei jeder anderen Marvel-Serie des Streaming-Anbieters, gerade weil "Daredevil" in der dritten Staffle zur alten Höhe zurückfand. Aber nun gilt es, zu genießen, was man hat.

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