Ang Lee verfilmt Bruce Lees Leben mit seinem Sohn Mason Lee in der Hauptrolle

Links: Bruce Lee in Der Mann mit der Todeskralle © 1973 Warner Bros. Pictures
Rechts: Mason Lee in Dead Pigs © 2018 Mubi

Quelle: Deadline

Ang Lee ist einer der wandlungsfähigsten Regisseure unserer Zeit, der sich nie auf ein Genre festgelegt hat. Auch mit neusten technischen Spielereien experimentiert er gerne, wie 3D seit Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger und zusätzlich einer extrem hohen Bildwiederholungsfrequenz (High-Frame-Rate) von 120 Bildern pro Sekunde (zum Vergleich: Avatar: The Way of Water und Der Hobbit setzten 48 Bilder pro Sekunde in HFR-Szenen ein) bei den darauffolgenden beiden Filmen. Während Lees HFR-Experimente bislang bestenfalls gemischte Ergebnisse erzielten, ist das Regietalent des gebürtigen Taiwanesen unbestritten. Neben Alfonso Cuarón gehört er einem kleinen Kreisvon Filmemachern an, die zwar zwei Regie-Oscars gewonnen haben, deren Filme bislang aber noch nicht mit dem Hauptpreis bei den Oscars ausgezeichnet wurden. Lee gewann seine Goldstatuen für Brokeback Mountain und Life of Pi.

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Ang Lee mag Abwechslung und dreht so gut wie nie zweimal hintereinander denselben Film. In seiner bisherigen Filmografie finden sich u. a. eine Comicbuchverfilmung (Hulk), eine schwule Liebesgeschichte zwischen Cowboys (Brokeback Mountain), ein Bürgerkriegsdrama (Ride with the Devil), eine phantastische Parabel (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger), ein Coming-of-Age-Film (Der Eissturm), ein Erotikthriller (Gefahr und Begierde), ein PTSD-Drama (Die irre Heldentour des Billy Lynn), ein rasanter Sci-Fi-Actionfilm (Gemini Man) und ein chinesisches Martial-Arts-Epos (Tiger and Dragon). Zu Martial Arts wird Lee auch mit seinem ersten Film seit Gemini Man zurückkehren und zugleich wieder Neuland betreten: Erstmals in seiner Karriere wird Lee eine Filmbiografie inszenieren.

Nach langer Entwicklung wird er mit Bruce Lee sein Herzensprojekt verwirklichen und der titelgebenden Hongkonger Martial-Arts-Ikone, die mit nur 32 an der Schwelle zu Weltruhm gestorben ist, ein filmisches Denkmal setzen. Laut Deadline wollte Lee schon lange einen Film über Bruce Lee drehen und kann den Traum jetzt endlich umsetzen. Dan Futterman, der oscarnominierte Autor von Capote und Foxcatcher, schrieb das Drehbuch zum Biopic. Sony produziert den Film. Auch die größte Frage nach dem Hauptdarsteller ist bereits beantwortet: es bleibt in der Familie, denn Ang Lees eigener Sohn Mason Lee, der auch schon eine Nebenrolle in Die irre Heldentour des Billy Lynn spielte, wird Bruce Lee in dem Film verkörpern.

Um für diese Rolle in richtige Form zu kommen, hat Mason Lee die letzten drei Jahre durch alle Lockdowns hindurch in Asien trainiert. Schließlich sind die Erwartungen an eine gewisse körperliche Fitness und Martial-Arts-Skills hoch, wenn man eine Legende wie Bruce Lee spielt. Mason Lee ist jetzt 32, also im selben Alter, in dem Bruce Lee tragisch gestorben ist. Seine bekannteste Hollywood-Rolle spielte er als Teddy in Hangover 2, drehte in den letzten Jahren aber hauptsächlich Filme in China. Und um jegliche Verwirrung zu vermeiden: Ang und Mason Lee sind trotz des gleichen Namens nicht mit Bruce Lee verwandt.

Ob Lee den Film wieder in 3D und 120-fps-HFR drehen wird wie seine letzten beiden Werke, ist noch nicht bekannt. Ich hoffe jedoch, dass seine Experimentierphase mit dem letzteren Format endlich vorüber ist.

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