Assassin’s-Creed-Regisseur: "Der Film hat nie wirklich seine Stimme gefunden"

Ariane Labed und Michael Fassbender in Assassin’s Creed (2016) © 20th Century Fox

Quelle: Screendaily

Michael Fassbender. Marion Cotillard. Jeremy Irons. Der Independent-Regisseur der gefeierten und bildstarken Shakespeare-Adaption Macbeth. Eine Vorlage mit faszinierender Mythologie.

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Auf Papier hatte Assassin’s Creed die richtigen Voraussetzungen, endlich den Fluch der qualitätsarmen Videopsielverfilmungen zu brechen und einen hochwertigen Blockbuster mit gewissem Prestigefaktor abzuliefern. Doch dann kam der Film Ende 2016 in die Kinos und zeigte, dass auch die besten Zutaten kein gutes Gericht ergeben, wenn das Rezept schlecht ist. Assassin’s Creed hatte seine Momente und sah insbesondere in den Vergangenheits-Szenen auch toll aus. Dass gerade diese den Reiz der Spiele ausmachen, war den Machern aber scheinbar nicht bewusst, denn sie verbrachten einen Großteil der verworrenen Handlung in der drögen Gegenwart und den wenigen Historienszenen mangelte es zugleich an Spannung, da deren Ausgang schon vorbestimmt war. Daran zeigten sich wieder einmal inhärente Probleme einer Game-Adaption, indem der interaktive Teil eben fehlt.

Was ein großer Hit und der Auftakt zu einem Franchise hätte werden sollen, erzielte bestenfalls lauwarme Ergebnisse an den Kinokassen. Bereits im Jahr darauf hat Michael Fassbender Fehler des Films eingeräumt.

Jetzt hat Regisseur Justin Kurzel, dessen True History Of The Kelly Gang beim Toronto International Film Festival ihm wieder Lobeshymnen einbrachte, über den Film gesprochen und Probleme mit dem Drehbuch zugegeben: (aus dem Englischen)

Es gibt Dinge an dem Film, auf die ich stolz bin. Der Film hat einen Stil und eine Vision, an denen viele Leute hart gearbeitet haben. Aber es war schwer und die Herausforderungen gingen immer auf das Drehbuch zurück. Der Film hat nie wirklich seine Stimme gefunden.

Trotz mittelprächtiger Einspielergebnisse haben 20th Century Fox und Ubisoft dennoch langsam einen Nachfolger entwickelt. Diesem wurde jedoch bei der Fox-Übernahme durch Disney ein Strich durch die Rechnung gemacht. Kein so großer Verlust, wenn ich an den ersten Film denke.

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