Cuban Fury – Echte Männer tanzen (2014)

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Handlung

Bruce Garret hat wenig Selbstbewusstsein, ist blass und auch etwas übergewichtig. Nicht gerade der klassische Salsa Tänzer. Um sein monotones Leben wieder etwas aufregender zu gestalten beschließt er, Tanzstunden bei seinem alten Mentor zu nehmen. Sein Ziel: Die Frau seiner Träume mit der unwiderstehlichen Macht des Salsa zu erobern.

Kritik

Nick Frost, der in dieser Komödie die Hauptrolle spielt, dürfte vielen Zuschauern noch aus “Shaun of the Dead” oder auch der Polizeikomödie “Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis” bekannt sein. Durch seine unbeholfene Tollpatschigkeit und seiner sympathischen, individuellen Art zu spielen, hat er als Sidekick bereits so manchen Film aufgewertet und vor dem Mittelmaß bewahrt.

In diesem Film übernimmt er die Hauptrolle und gibt sein Bestes, damit “Cuban Fury” nicht in der Masse der großen und kleinen Komödien untergeht. Wenn sein Charakter Bruce Garret die Tanzfläche betritt und seine Salsa-Magie den Zuschauer im Kinosaal genauso unerwartet trifft wie die Akteure des Films, ist das gleichzeitig amüsant und auch faszinierend. Man sieht es ihm auf den ersten Blick nicht an, aber Bruce Garret kann tanzen. Und wie! Alle anderen Aspekte dieser Komödie sind jedoch völlig austauschbar, langweilig und mutlos, so dass sich schon ab der Hälfte der Laufzeit gepflegte Langeweile im Kinosaal breitmacht. Das liegt vor allem daran, dass es viel zu wenig wirklich witzige Szenen gibt. Das ist nun mal das Hauptaugenmerk einer Komödie. Die Geschichte muss nicht besonders komplex, die Charaktere nicht komplett ausgearbeitet sein. Der Humor zählt. In diesem Punkt versagt der Film auf fast ganzer Linie. Die einzige Pointe die dieser Film bietet, lautet: Dicklicher, tollpatschiger Mann tanzt Salsa.

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Mal ehrlich, dass ist viel zu wenig. So lässt uns auch das Finale völlig kalt, wenn Bruce Garret, ihr ahnt es schon, zum x-ten Mal eine heisse Tanznummer auf dem Parkett hinlegt, die genauso abläuft wie die vielen Male davor. Die Nebendarsteller verblassen fast alle und tragen kaum etwas zur Geschichte oder des Humors dieses Filmes bei. Im Grunde handelt es sich hierbei gar nicht um richtige Charaktere, sondern vielmehr besteht das Umfeld des Helden aus einer Ansammlung von Klischees, welche von den Schauspielern dargestellt werden. Der Gegenspieler Garrets ist einfach nur böse und lässt keine Gelegenheit aus, dem Zuschauer zu zeigen wie böse er tatsächlich ist, auf eine erstaunlich unlustige Art und Weise. Die Frau seiner Träume verhält sich extrem unlogisch und manchmal auch schlichtweg dumm, damit bestimmte dramaturgische Spannungen aufgebaut werden, die diesem Film nicht gut tun, sondern ihn stattdessen in die Länge ziehen. Diese Dame würde im echten Leben keinen Mann länger als 5 Minuten faszinieren können. Natürlich gibt es auch den homosexuellen Charakter, der ganz lustig und schrill ist und so abgefahren dargestellt wird, dass er fast schon wieder spießig ist. Auch die Geschichte kann nicht überzeugen. Nach etwa 5 Minuten weiß jeder Zuschauer ganz genau, wie dieser Film enden wird. Es gibt nicht eine einzige Überraschung. Jeder Charakter verhält sich exakt so, wie wir es als Zuschauer von ihm erwarten würden. Von der ersten bis zur letzten Minute. Eine extrem langweilige Angelegenheit. Das wäre alles halb so wild, wenn der Humor passen und uns entsprechend von den weniger guten Aspekten dieses Filmes ablenken würde. So jedoch wird er weder Fans von Komödien, noch von Liebesfilmen oder gar Tanzfilmen begeistern können, da er viel zu wenig von allem bietet und sich nicht für einen Schwerpunkt entscheiden kann.

Fazit

Nick Frost macht die Sache richtig gut. Wenn er als Bruce Garret sein Tanzfieber auf uns loslässt ist dies in den ersten Minuten einfach nur faszinierend. Leider nutzen sich diese Szenen mit fortschreitender Spieldauer ziemlich schnell ab. Dies liegt vor allem daran, dass der Film nicht mehr zu bieten hat. Viel zu brav, viel zu ideenlos ist der Rest gestaltet worden. Immer wieder werden die Tanzeinlagen als humoristischer und dramaturgischer Höhepunkt eingesetzt und langweilen damit spätestens ab dem letzten Drittel. Der Film wirkt auf mich so, als hätte sich der Regisseur viel zu sehr auf Nick Frost als Hauptdarsteller verlassen und dabei die anderen Zutaten die eine gute Komödie ausmachen, größtenteils ignoriert. Übrig bleiben zwei wirklich gelungene Tanzeinlagen und der ein oder andere gute Salsa-Song. Für einen erfüllten Kinoabend zu wenig.

Von Michail Grammatikakis

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