The Outpost – Überleben ist alles (2019) Kritik

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The Outpost (2019) Filmkritik

The Outpost, USA/BG 2019 • 124 Min • Regie: Rod Lurie • Drehbuch: Paul Tamasy & Eric Johnson • Mit: Scott Eastwood, Orlando Bloom, Caleb Landry Jones, Jack Kesy • Kamera: Lorenzo Senatore • Musik: Larry Groupé • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: Telepool/EuroVideo • Kinostart: 17.09.2020 • Heimkinostart: 28.01.2021 (DVD/Blu-ray)/18.01.2021 (digital) • Deutsche Website

Inhalt: Im Jahr 2009 ist die Anwesenheit amerikanischer Soldaten in Afghanistan längst Alltag. Nahe der Stadt Kamdesh bei der pakistanischen Grenze liegt das Camp Keating. Aufgrund seiner schlechten Platzierung im Zentrum einer Schlucht ist das Risiko groß, von Taliban überfallen zu werden. Regelmäßig liefern sich Soldaten wie Romesha (Scott Eastwood) und Carter (Caleb Landry Jones) Feuergefechte mit Heckenschützen. Nach mehreren Zwischenfällen hält sich das Gerücht, die US-Regierung wolle den gefährlichen Stützpunkt aufgeben. Während das Team auf seine Ablösung wartet, kommt es zur lange befürchteten Großattacke der Taliban.

Kritik: Die Ereignisse im Camp Keating zählen zum größten militärischen Versagen, das der US-Führung während des Eingreifens in Afghanistan unterlaufen ist. Das geschehene Desaster rund um die taktisch sehr ungünstig platzierte und technisch unterversorgte Station hat der renommierte Journalist Jake Tapper in seinem Buch „The Outpost: An Untold Story of American Valor“ unter die Lupe genommen. Regie-Routinier Rod Lurie („Rufmord – Jenseits der Moral“) hat diese Aufarbeitung nun als Vorlage für sein Kriegsdrama verwendet. Herausgekommen ist ein bewusst trister, dabei überraschend nahbarer und packender Film, der sich nahezu ideal für ein Doppel-Feature mit (dem ebenfalls auf realen Ereignissen im Afghanistan-Krieg basierenden) „Lone Survivor“ anbietet.

Lurie nimmt sich in den 124 Minuten die Zeit, in das Geschehen und Leben im Camp Keating einzutauchen. Die Entscheidung, sowohl während der Alltagssequenzen als auch in der langen Schlacht auf hektische, aber klug eingesetzte Handkamera-Momente zurückzugreifen, unterstützt die dichte Atmosphäre. Der Verzicht auf pseudotiefsinnige Vorträge von Soldaten, die sich über Schweiß, Tränen und Moral austauschen, ist ebenfalls sehr angenehm. Stattdessen liefert „The Outpost – Überleben ist alles“ knackig-rabiate Dialoge, die in Anbetracht der psychischen und körperlichen Ausnahmesituation weit realistischer wirken. Sobald sich die Ereignisse überschlagen, zeigt der Film fast 45 Minuten bewusst chaotische Schlachtsequenzen, die dank guter Inszenierung und klarer Ankerpunkte höchst spannend ausfallen.

The Outpost (2019) Filmbild 1
Soldaten suchen Friedensgespräche

Der Cast trägt ebenfalls seinen Teil zum runden Gesamtbild bei. Dabei stechen vor allem Scott Eastwood als tapferer Soldat aus Überzeugung und Caleb Landry Jones als distanzierter Sonderling, der mit seinen Aufgaben wächst, positiv hervor. Darüber hinaus ist Orlando Bloom in einer kleinen, dennoch bemerkenswerten Rolle als Führungsoffizier zu sehen.

Fazit: Selbst wenn der Film einigen Zuschauern schon ein bisschen zu karg sein dürfte, ist „The Outpost – Überleben ist alles“ ein fesselndes und gut inszeniertes Kriegsdrama, das weit mehr als eine reine Aufarbeitung realer Ereignisse bietet und sich so zum Geheimtipp für Genrefans entwickelt.

The Outpost (2019) Filmbild 2
Die Lage eskaliert

Information zur Heimkinoveröffentlichung

The Outpost (2019) Blu-ray Cover
Bildmaterial © EuroVideo

Der Verleiher EuroVideo veröffentlicht den Film am 18.01.2021 digital und am 28.01.2021 auf DVD sowie Blu-ray. DVD und Blu-ray enthalten die deutsche und die englische Sprachfassung. Darüber hinaus sind deutsche Untertitel anwählbar.

Neben dem Film enthalten die Discs folgendes Material:

  • Behind the Scenes (31 Minuten)
  • deutscher Trailer

Trailer