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Box-Office USA: Ghostbusters startet solide, Pets bleibt die Nummer 1

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Pets Ghostbusters Box Office

Quelle: Boxofficemojo

Weil das Ghostbusters-Reboot die US-Kinocharts nicht so im Sturm erobert hat, wie Sony sich das vielleicht erhoffte, die älteren Filme aber dennoch zum Teil heftige Einbußen einstecken mussten, gingen die Einnahmen der Top 12 der nordamerikanischen Kinocharts gegenüber der Vorwoche um 26% auf $155,4 Mio zurück. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als Ant-Man auf Platz 1 eröffnete, lag die Top 12 um 15% hinten. Mit den Starts von Star Trek Beyond, Ice Age – Kollision voraus! und Jason Bourne in den nächsten zwei Wochen sollten sich die Charts jedoch wieder erholen und an 2015 vorbeiziehen.

Universals animierter Megahit Pets blieb standhaft auf Platz 1 der Kinocharts und schaffte, was Minions letzten Sommer nicht gelungen war – zwei Wochen an der Spitze der Charts. Mit $50,8  (-51,3%)Mio von Freitag bis Sonntag brachte Pets sein Gesamteinspiel auf mächtige $203,4 Mio nach zehn Tagen udn wurde damit zum siebten Film dieses Jahr, der mehr als $200 Mio in Nordamerika erreichen konnte sowie zum 30. computeranimierten Film überhaupt oberhalb dieser Marke. Unter Animationsfilmen haben lediglich Findet Dorie, Toy Story 3 und Minions $20 Mio in Nordamerika noch schneller erreicht. Der Rückgang am zweiten Wochenende ist bei Pets etwas heftiger ausgefallen als gewöhnlich für einen Animationsfilm. So fiel Findet Dorie um 46% an seinem zweiten Wochenende, Alles steht Kopf um 42% letztes Jahr und obwohl Zoomania im März fast $30 Mio unter Pets eröffnete, lag das zweite Wochenende des Disney-Hits über dem zweiten Wochenende von Pets. Immerhin hielt sich Pets deutlich besser als Minions, der vergangenes Jahr in der zweiten Woche um 57,4% auf $49,3 Mio nachgab. Aktuell liegt Pets noch 6% hinter Minions (im selben Zeitraum), sollte aber diesen Rückstand recht schnell einholen und am Ende an Minions vorbeiziehen. Die letzte große Hürde, die noch vor Pets liegt, ist die Konkurrenz seitens Ice Age – Kollison voraus! kommendes Wochenende, doch wenn der Film so gegenüber seinen Vorgängern abfällt, wie in vielen anderen Ländern, dann wird er in Nordamerika keine große Gefahr darstellen. Danach heißt es freie Fahrt für Pets durch den gesamten August, sodass der Streifen $340-360 Mio in Nordamerika einspielen sollte, bevor er die Kinos verlässt. Illuminations größten Hit, Ich – Einfach unverbesserlich 2 ($368 Mio), wird er jedoch vermutlich nicht erreichen.

Nachdem der Film monatelang im Mittelpunkt einer der größten (hauptsächlich im Internet stattfindenden) Kontroversen der letzten Jahre stand, kam der neue Ghostbusters endlich in den Kinos an und ist dabei weder gefloppt, wie ihm das viele Gegner prophezeit haben, noch entfachte er ein Feuer der Begeisterung an den Kinokassen. Es war letztlich ein solider, wenn auch eher unauffälliger Start mit $46 Mio von 3963 Kinos (im Schnitt $11612 pro Spielstätte). Inflationsbereinigt liegt der Start zwischen dem Original-Ghostbusters ($34,7 Mio) und dessen Fortsetzung ($63,7 Mio). Unter seinen Zuschauern erzielte Ghostbusters einen ordentlichen "B+"-CinemaScore (äquivalent einer "2+"). Zusammen mit den überwiegend positiven Kritiken bedeutet es, dass Ghostbusters in den kommenden Wochen nicht schnell einstürzen und aus den Kinos verschwinden wird. Im Schnitt waren die Kinogänger bei Ghostbusters eher vom älteren Schlag, mit 67% über 25. Etwa 57% der Besucher waren Frauen. Bei der Sandra Bullock/Melissa McCarthy-Actionkomödie Taffe Mädels vom Ghostbusters-Regisseur Paul Feig betrug der Frauenanteil noch 65%.

Für Feig und seinen Star Melissa McCarthy war es das erfolgreichste Startwochenende ihrer Karrieren, 18% vor Taffe Mädels ($39,1 Mio). Allerdings muss man dagegen halten, dass Taffe Mädels nur $43 Mio kostete, während Ghostbusters heftige $144 Mio verschlang. Davon gingen $14 Mio an McCarthy selbst und mehr als $10 Mio an den Regisseur. Mit eher männerorientierten Blockbustern Star Trek Beyond und Jason Bourne im Anmarsch, sollte sich Ghostbusters in den kommenden Wochen gut halten und etwa $125-140 Mio in Nordamerika erreichen. Ob es allerdings für eine Fortsetzung reichen wird, wird vom weltweiten Einspiel abhängen.

The Legend of Tarzan fiel um einen Platz und 45,5% auf Rang 3 und $11,4 Mio. Nach 17 Tagen im Verleih hat Tarzan ordentliche $103,4 Mio in Nordamerika eingenommen. Im Vorfeld haben nicht wenige einen Riesenflop à la Lone Ranger erwartet, insbesondere nach den vielen vernichtenden Kritiken, die der Film erhalten hat. Doch hier zeigte sich die Diskrepanz zwischen den Kritikern und den Kinogängern, die viel Spaß an dem altmodischen Abenteuerfilm haben. So wird er in Nordamerika etwa $130-135 Mio einspielen, auch wenn das bei Produktionskosten von $180 Mio dennoch zu wenig ist.

Findet Dorie belegte an seinem vierten Wochenende Platz 4 der Charts und erreichte einen ganz wichtigen Meilenstein. Mit $11,3 Mio (-45,8%) brachte Pixars 17. Film sein Einspiel auf gewaltige $445,7 Mio und ist damit offiziell der umsatzstärkste Animationsfilm aller Zeiten in Nordamerika geworden. Dieser Titel gehörte seit 2004 Shrek 2 mit $441,2 Mio, der wiederum seinerzeit Findet Nemo ersetzte. So schließt sich der Kreis. Nemo konnte den Platz nur ein Jahr lang halten, doch Dorie wird vermutlich nicht so schnell abgelöst werden. Der Animationshit belegt bereits den 11. Platz unter den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten in den USA und in Kanada (natürlich ohne Bereinigung um den Inflationsfaktor) und wird in den kommenden Tagen The Dark Knight Rises von #10 verdrängen. Ob Findet Dorie $500 Mio erreichen wird, erscheint jetzt etwas unsicherer, nachdem der Film sich an seinen letzten beiden Wochenenden nicht so gut halten konnte. Mindestens $490 Mio sind aber auf jeden Fall drin; alles andere hängt davon ab, wie lange er seine Leinwände noch behalten kann.

Mike and Dave Need Wedding Dates baute 53,9% ab und fiel mit $7,75 Mio um einen Platz auf #5. Die $33 Mio teure Komödie mit Zac Efron und Anna Kendrick kann nach zehn Tagen $31,5 Mio vorweisen und steuert auf insgesamt etwa $50 Mio zu.

Auf Seite 2 geht es weiter mit unserer Box-Office-Analyse, darunter zu den neusten Zahlen von The Purge: Election Year, Central Intelligence und Independence Day: Wiederkehr.

Box-Office USA: Pets mit einem Riesenstart, Findet Dorie bereits der erfolgreichste Film 2016

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Findet Dorie Pets Box Office USA

Quelle: Boxofficemojo

Der unerwartete Riesenstart von Universals Pets trieb die Umsätze der Top 12 der nordamerikanischen Kinocharts um 15% nach oben gegenüber der Vorwoche. Das ergab in Summe $209,1 Mio (wovon fast genau die Hälfte auf den Nummer-1-Film entfiel), knapp 1% über dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als Minions die Charts anführte.

Obwohl die meisten Box-Office-Experten und Industrie-Beobachter fest mit einem starken Startwochenende von Pets gerechnet haben, hat der Animationsfilm aus der Schmiede von Illumination Entertainment die kühnsten Erwartungen übertroffen. Mit $104,4 Mio in den ersten drei Tagen gelang Pets nicht nur der fünfte Start des Jahres oberhalb der $100-Mio-Marke, sondern auch der mit Abstand erfolgreichste Start für einen komplett originellen Film – also einem Film, der weder Teil von einem Franchise ist noch auf einem Comic, einem Roman oder einer sonstigen Vorlage beruht. Dieser spezielle Startrekord gehörte zuvor Avatar mit einem $77-Mio-Start, doch Pets hat diese Marke bereits in den ersten zwei Tagen fast erreicht. Wie ich bereits im meiner Analyse zum Starttag von Pets ausführlich beschrieben habe, ist Pets ein weiterer in der Reihe von großen Hits für das junge Animationsstudio, das konsistent mit verhältnismäßig niedrigen Budgets Riesenhits produziert. Vier der bisherigen sechs Filme des Studios (einschließlich Pets) spielten mehr als $200 Mio in den USA ein und Pets wird der fünfte werden. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, eigentlich nahezu sicher, dass er nach Ich – Einfach unverbesserlich 2 und Minions zum dritten $300-Mio-Hit des Studios werden wird – und das bei einem knackigen Budget von nur $75 Mio!

In 4370 Kinos (fünftbreitester Start aller Zeiten) erzielte Pets einen fantastischen Schnitt von $23879. Wollen wir kurz die Meilensteine des Films durchgehen. Neben dem vorhin erwähnten Startrekord für einen Originalfilm, verbuchte Pets auch das fünftbeste Startwochenende aller Zeiten für einen Animationsfilm (nach Findet Dorie, Shrek der Dritte, Minions und Toy Story 3) in Nordamerika sowie das viertbeste Startwochenende in der Studiogeschichte von Universal. Schon bald wird Pets gemeinsam mit den Illumination-Filmen Minions ($336 Mio) und Ich – Einfach unverbesserlich 2 ($368,1 Mio) zu den sieben größten Hits des Studios in den USA und in Kanada zählen. Bemerkenswert ist der Start auch, weil es aktuell in den Kinos nicht an familientauglicher Ware mangelt. Sowohl Findet Dorie als auch Spielbergs BFG – Big Friendly Giant stellen direkte Konkurrenz dar. Zu verdanken hat Pets den gigantischen Start der genialen Prämisse, die in sehr gelungenen Teasern und Trailern bereits seit einem Jahr unter die Kinogänger gebracht wird. Universals Marketing-Abteilung hat sich bei Pets wirklich ins Zeug gelegt und wurde dafür reichlich belohnt. Die Zuschauer mochten den Film und bewerteten ihn im Schnitt mit einem "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-"). Das legt eine ordentliche Laufzeit nahe und der Film sollte sich deutlich besser halten als der mäßig aufgenommene Minions. Insgesamt kann Universal mit $325-350 Mio in Nordamerika rechnen. Mit Zoomania, Findet Dorie und Pets werden erstmals drei Animationsfilme in selben Jahr mehr als $300 Mio in den USA und in Kanada einspielen. Hut ab an alle drei!

Von Pets' gigantischem Start wenig beeindruckt, hielt sich The Legend of Tarzan gemütlich auf Platz 2 der US-Charts und spielte von Freitag bis Sonntag weitere $21 Mio (-45,5%) ein. Nur zwei Filme in der Top 12 hielten sich noch besser. Nach zehn Tagen hat der Abenteuerfilm $81,8 Mio eingenommen – mehr als ihm die meisten im Vorfeld zugetraut hätten. The Legend of Tarzan trotzt überwiegend negativen Kritiken und profitiert davon, ein klassischer Abenteuerfilm mit schönen Bildern in einem Meer von Sequels und Reboots zu sein. An sich könnte man den Film fast schon irrtümlicherweise als einen kleinen Erfolg für Warner Bros. beschreiben, wäre da nicht das gewaltige $180-Mio-Budget. Um dieses irgendwie wieder einzuspielen, wird Tarzan schon sehr gut außerhalb von Nordamerika laufen müssen. Immerhin wird die solide US-Performance verhindern, dass er zu einem kompletten Flop à la Lone Ranger oder John Carter wird. Die kommende Blockbuster-Konkurrenz von Star Trek Beyond und Jason Bourne wird The Legend of Tarzan sicherlich Zuschauer kosten, dennoch erwarte ich ein Gesamteinspiel von $130-135 Mio für den Streifen.

Findet Dorie wurde in der vierten Woche von Pets vom Spitzenplatz verdrängt und fiel angesichts einer so starken animierten Konkurrenz um 50,2% auf $20,8 Mio und Rang 3 der Charts. Da hielt sich Alles steht Kopf gegen den Start von Minions noch deutlich besser. Damit enden aber auch schon die negativen Meldungen zu Pixars Riesenhit, denn Findet Dorie brachte sein vorläufiges Gesamteinspiel vergangenes Wochenende auf $423 Mio in Nordamerika und ist somit jetzt schon der umsatzstärkste Film des Jahres in den USA und in Kanada. Lediglich Star Wars – A Rogue One Story wird dieses Jahr noch die Chance haben, ihn einzuholen. Findet Dorie belegt aktuell den 16. Platz unter den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten in Nordamerika und hat Toy Story 3 ($415 Mio) als erfolgreichsten Pixar-Film geschlagen. Außerdem ist Findet Dorie jetzt schon der fünftgrößte Hit in Disneys Geschichte und der zweiterfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten. Kommendes Wochenende wird Dorie die 12-jährige Herrschaft von Shrek 2 ($441,2 Mio) endlich beenden. In den kommenden Wochen sollte sich der Film von seinem heftigen Drop erholen und bis in den September hinein gut spielen. Die Chancen auf mehr als $500 Mio Gesamteinspiel sind weiterhin sehr gut und ich rechne mit etwa $500-510 Mio.

Auf Seite 2 gehen wir auf die neusten Einspielergebnisse von The Purge: Election Year, Independence Day: Wiederkehr und The Jungle Book ein.

Box-Office Deutschland: Ice Age 5 regiert das schwache Wochenende

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Box-Office Deutschland Ice Age 5 Smaragdgrün Besucher

Quelle: Insidekino

Es war kein gutes Wochenende für die deutschen Kinobetreiber. Mit zwei großen Fußballspielen am Donnerstag und Sonntag und Temperaturen bis zu 30 Grad hatte die deutsche Bevölkerung vergangenes Wochenende Besseres zu tun, als ihre Zeit in den dunklen Kinosälen zu verbringen. Am Donnerstag sahen mehr als 30 Millionen Deutsche der Nationalmannschaft bei ihrer Niederlage in Marseille zu, am Sonntag schalteten immerhin fast 18 Millionen zum EM-Finale ein. Angesichts dieser Umstände hätte es eigentlich noch schlimmer ausgehen können. So fiel die Gesamtbesucherzahl der Top 10 um 24% auf knapp über 730,000 Zuschauer. Vergleichen mit dem Vorjahr wurde jedoch ein Verlust von 59% vermeldet.

Ice Age – Kollision voraus! hatte keine Schwierigkeiten, in der zweiten Woche den Spitzenplatz zu verteidigen, die Zahlen sind jedoch nach Franchise-Maßstäben sehr schwach. Von Donnerstag bis Sonntag sahen weitere 287,000 Kinogänger (-35%) das fünfte Eiszeit-Abenteuer von Sid, Manny und Diego. Nach 11 Tagen hat Ice Age 5 schon 892,000 Tickets verkauft. Doch während es für die meisten Filme gute Zahlen wären, liegen sie sehr sehr weit hinter den Ergebnissen der bisherigen Ice-Age-Filme. Ein direkter Vergleich lohnt sich kaum. Jeder andere Ice-Age-Teil hatte nach seinem zweiten Wochenende bereits mehr als 3 Mio Besucher – eine Zahl, die Ice Age – Kollision voraus! vermutlich bis zum Ende seiner Laufzeit nicht einmal annähernd erreichen wird. Ice Age 2 und Ice Age 3 zählten nach dem zweiten Wochenende sogar jeweils mehr als 5 Mio bzw. 4 Mio Besucher. Der Rückgang gegenüber den Vorgängern ist bei Ice Age – Kollision voraus! sogar heftiger als beim Flop Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln. Natürlich werden sich die Zahlen jetzt ein wenig bessern, wenn Sommerferien in der gesamten Republik beginnen und ein Endergebnis von mehr als 2 Mio Zuschauern gilt weiterhin als sicher. Dennoch ist mit nicht mehr als 2,5 Mio zu rechnen und wenn man bedenkt, dass die ersten vier Filme im Schnitt 7,9 Mio Besucher in Deutschland erreichten, ist das schon eine herbe Enttäuschung für Fox. Erstmals wird ein Ice-Age-Film nicht der erfolgreichste Animationsfilm in dem Jahr sein, in dem er veröffentlicht wurde. Der Titel gehört aktuell Zoomania mit etwa 3,74 Mio Zuschauern, könnte aber bald an Universals Pets gehen.

Da ist die Romanze Ein ganzes halbes Jahr relativ gesehen ein deutlich größerer Erfolg hierzulande, auch wenn sie am Ende nach Besucherzahlen hinter Ice Age 5 zurückbleiben wird. An ihrem dritten Wochenende hielt sich der Film nach einem Rückgang von 39% auf Platz 2 mit 152,000 Besuchern und einem vorläufigen Gesamtergebnis von 1,1 Mio Zuschauern nach 18 Tagen. Es ist der 13. Film von 2016, der in Deutschland die Millionenmarke knackt. Ich sehe noch eine vielversprechende Zukunft für den Film. Der naheliegendste Vergleichsfilm, Das Schicksal ist ein mieser Verräter, kam 2014 auf 1,2 Mio Zuschauer. Ein ganzes halbes Jahr hat aktuell etwa die doppelte Besucherzahl von jenem Film im selben Zeitraum verbucht. Insgesamt sollte der Film also mindestens 1,7 Mio Besucher in Deutschland erreichen, doch sogar 2 Mio würde ich noch nicht gänzlich ausschließen.

Der erfolgreichste Neuzugang und der einzige weitere Film mit sechsstelligen Besucherzahlen war am Wochenende Smaragdgrün, der Abschlussfilm der deutschen Fantasy-Trilogie nach den Romanen von Kerstin Gier. Der Streifen lockte 113,000 Zuschauer in 496 Kinos und erreichte einen Schnitt von 227 Besuchern pro Kino. Einschließlich der Previews und Triple Features steht Smaragdgrün bei 140,000 Zuschauern und liegt damit zwischen den Startergebnissen seiner Vorgänger. Rubinrot erreichte samt Previews 113,000 Zuschauer zum Start, Saphirblau 146,000. Es ist davon auszugehen, dass Smaragdgrün ein ähnlicher Verlauf erwartet, sodass der Film etwa eine halbe Million Zuschauer insgesamt erreichen sollte. Die Edelstein-Trilogie brachte zwar nie große Hits hervor, aber immerhin waren die Zahlen sehr konsistent.

Platz 4 ging an die Actionkomödie Central Intelligence mit Dwayne Johnson und Kevin Hart, die um 27% nachgab und 69,000 Zuschauer an ihrem 4. Wochenende erreichte. Insgesamt kann Central Intelligence bislang 648,000 verkaufte Kinotickets vorweisen und bewegt sich in Richtung von 850,000 Zuschauern, bevor der Film unsere Kinos verlässt.

Das Horror-Sequel Conjuring 2 verlor einen Platz gegenüber der Vorwoche und rundete die Top 5 mit 51,000 Besuchern (-31%) ab. Damit brachte der Film seine Gesamtbesucherzahl auf 539,000 nach vier Wochen. Für einen Horrorfilm in Deutschland ist das ein bemerkenswerter Erfolg und insgesamt sollte Conjuring 2 etwa 700,000 Besucher erreichen.

Weit abgeschlagen auf Rang 6 eröffnete die John-le-Carré-Adaption Verräter wie wir mit 17,000 Besuchern von 197 Kinos. Bis Sonntag erreichte der Film (inkl. Sneaks und Previews) 39,000 Kinogänger und wird wohl auf nicht auf mehr als 100,000 Zuschauer in Deutschland kommen.

Die Videospielverfilmung Warcraft: The Beginning rutsche um einen Platz und 38% auf Rang 7 und 15,000 Zuschauer ab. Damit steht der Film jetzt bei knapp mehr als 1,2 Mio Zuschauern in Deutschland. Spätestens die Ankunft von Independence Day: Wiederkehr wird ihm seine restlichen Zuschauer kosten, sodass Warcraft sich mit 1,25 Mio gelösten Tickets aus den Kinos verabschieden wird.

Maria Schraders überraschender Arthouse-Erfolg Vor der Morgenröte kletterte nach sechs Wochen oberhalb von 150,000 Besuchern. Dem Film prophezeie ich noch eine lange Laufzeit in den Programmkinos und mindestens eine Viertelmillion Besucher als Endergebnis.

Die Unfassbaren 2 (2016) Kritik

Die Unfassbaren 2 (2016) Filmkritik

Now You See Me 2, USA 2016 • 129 Min • Regie: Jon M. Chu • Mit: Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Dave Franco, Lizzy Caplan, Mark Ruffalo, Daniel Radcliffe, Morgan Freeman, Michael Caine • FSK: n.n.b. • Kinostart: 25.08.2016 • Deutsche Website

Handlung

Ein Jahr nach der Ausführung ihres ebenso spektakulären wie reichlich weit hergeholten Plans, sind die Zauberkünstler Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), Merrit McKinney (Woody Harrelson) und Jack Wilder (Dave Franco), auch bekannt als die "Reiter", weiterhin auf der Flucht vor dem Gesetz, während sie auf weitere Anweisungen von "Das Auge" warten, einem Geheimverbund der Bühnenmagier und Illusionisten. Die vierte im Bunde der modernen Robin Hoods, Henley Reeves (Isla Fisher), hat die Truppe in der Zwischenzeit verlassen und wird kurzerhand durch die überbegeisterte Meisterin der Illusion Lula (Lizzy Caplan) ersetzt. Derweil versucht ihr Verbündeter Dylan Rhodes (Mark Ruffalo), seine Tarnung als FBI-Agent aufrechtzuerhalten und die Behörden von der Spur der Reiter abzubringen, während er ihren nächsten Auftritt plant. Bei diesem sollen sie die Machenschaften eines korrupten Geschäftsmanns (Ben Lamb) während der Präsentation seiner neuen Technologie aufdecken. Nach einem guten Start läuft jedoch alles gewaltig schief und plötzlich sind die großen Schwindler selbst die ausgetricksten. Rhodes’ Doppelleben fliegt auf und die vier Reiter finden sich in Macau in den Fängen des totgeglaubten Hi-Tech-Milliardärs Walter Mabry (Daniel Radcliffe) wieder. Um am Leben zu bleiben, sollen die vier ihr ganzes Können einsetzen, um einen Computerchip von Mabrys ehemaligem Geschäftspartner aus dessen hoch gesicherten Anlage zu stehlen. Währenddessen muss sich Rhodes mit seinem Rivalen Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), den er im letzten Film hinter Gittern brachte, verbünden, um die Reiter aufzuspüren, doch natürlich verfolgt auch Bradley eigene Pläne. Zu guter Letzt zieht aber auch noch der Versicherungsmagnat Arthur Tressler (Michael Caine), den die Reiter im letzten Film mächtig übers Ohr gehauen haben, im Hintergrund die Fäden und hat nur Rache im Sinn.

Kritik

Die Unfassbaren – Now You See Me, der vor drei Jahren in unseren Kinos lief, lässt sich am besten als Ocean’s Eleven (oder, genauer gesagt, Ocean’s Four) mit Zaubertricks beschreiben und hat den Durst all derjenigen Kinogänger gestillt, die schon lange vergeblich auf die Rückkehr von George Clooney und seiner Gauner-Crew hofften. Wie schon Steven Soderberghs Trilogie, lebte auch Louis Leterriers Film von seinem namhaften Ensemble, der Chemie der Darsteller und den ausgeklügelten Methoden, mit denen die Protagonisten die Zuschauer und ihre unsympathischen, reichen Widersacher gleichermaßen hinters Licht führten. Dabei wurde das Tempo der Geschichte stets so flott gehalten, dass erst als der Film vorüber war, den meisten Zuschauern langsam dämmerte, wie komplett unplausibel und logikfrei das soeben Gesehene war. Der Film selbst war im Prinzip nichts anderes als ein Zaubershow: eine großes, glitzerndes, effekthascherisches Spektakel und viel Ablenkung, doch dahinter nur heiße Luft. An dem Punkt war es aber auch egal, denn man bekam genau das, wofür man auch bezahlt hat – zwei Stunden Spaß und Staunen.

Die Unfassbaren 2 (2016) Filmbild 1Die Unfassbaren 2 ist im Grunde nichts anderes, nur noch etwas haarsträubender, konstruierter, selbstgefälliger, internationaler und so sehr auf Wendungen und Drehungen bedacht, dass deren Überraschungseffekt sich auf Dauer etwas abnutzt. Der erste große und etwas an den Haaren herbeigezogene Twist kommt relativ früh (die Trailer verraten ihn nicht, also werde auch ich kein Spaßverderber sein) und wenn man diesen erst einmal verdaut hat, dann wird man vermutlich auch den Rest hinnehmen können. Wie sehr der Film dann für einen funktioniert, hängt hier davon ab, in welchem Ausmaß die durch den ersten Teil bereits vorgewarnten Zuschauer bereit sind, sich auf diese zuweilen doch reichlich bescheuerte Handlung einzulassen. Die in dem Film gezeigten Tricks entsprechen im Großen und Ganzen der Realität der Bühnenmagie in etwa so sehr wie die James-Bond-Reihe den Alltag der Geheimdienstarbeit widerspiegelt. Ist man erst einmal in der Lage, das zu akzeptieren, dann kann man sich auf einen würdigen Nachfolger zu einem der unterhaltsamsten Filme der letzten Jahre einstellen.

Die Unfassbaren 2 (2016) Filmbild 2Fans des Originals können sich auf ein Widersehen mit den meisten Akteuren des ersten Films freuen, mit der Ausnahme von Isla Fisher, die im Original aber sowieso das farbloseste Mitglied der Reiter war. Energiebündel Lizzy Caplan ("Masters of Sex") erweist sich in dieser Hinsicht als ein sehr willkommener Neuzugang. Lediglich die etwas hastig angedeutete Romanze zwischen ihr und Dave Francos Figur ist wirklich überflüssig. Den meisten Spaß haben diesmal Woody Harrelson, der sich wieder einmal als einer der facettenreichsten Schauspieler seiner Generation erweist, und Daniel Radcliffe in einer Rolle, die auch ein langes Vorsprechen für eine spätere Karriere von größenwahnsinnigen Schurken sein könnte. Jesse Eisenberg (dessen Haare nach Batman v Superman noch nicht ganz nachgewachsen sind) spielt den arroganten Arsch wieder einmal so überzeugend, dass man sich mittlerweile fragen muss, ob er nicht einfach nur jedes Mal sich selbst darstellt. Morgan Freeman und Michael Caine agieren so routiniert, wie man es von diesen beiden Schauspielveteranen erwarten würde und auch wenn sie diese Rollen im Schlaf spielen könnten, schaut man ihnen doch immer gerne zu. Alle haben sichtlich Spaß bei ihren Rollen und sind sich jederzeit der aberwitzigen Handlung bewusst. Nur Mark Ruffalos Dylan muss sich weiterhin mit dem Kindheitstrauma um seinen verstorbenen Vater herumschlagen, was aufgesetzt und in diesem ansonsten so leichtfüßigen Film fehl am Platze wirkt. Hätte Ocean’s Eleven davon profitiert, wenn George Clooney zusätzliche Rachegelüste gegen Andy Garcias Casinobesitzer gehegt hätte, weil dieser seinen Vater auf dem Gewissen hatte? Wohl kaum.

Auch der halbherzige Versuch des Films, sich gegen die globale Überwachung und Datenklau auszusprechen, versinkt schnell in dem Spektakel drumherum, und das ist auch gut so. Was der MacGuffin, hinter dem alle her sind, kann, ist für die Geschichte eigentlich weitgehend irrelevant. Wie er allerdings in einer Schlüsselsequenz gestohlen wird, gehört zu den Highlights des Films. Spätestens in dieser Szene, in der eine Spielkarte in einem hermetisch abgeriegelten Raum auf kreative Weise zwischen den vier Protagonisten herumgereicht wird, ohne dass die anwesenden Sicherheitsleute Wind davon bekommen, pfeift der Film auf jeglichen Hauch von Logik oder den Anschein von Realismus und widmet sich einzig und alleine dem Ziel, den Zuschauer möglichst zu beeindrucken und bei Laune zu halten, was ihm auch weitgehend gelingt. Nur einige offensichtliche Computereffekte, die in der Szene zum Einsatz kommen, trüben leicht das Vergnügen.

Die Unfassbaren 2 (2016) Filmbild 3In diesem Tenor geht es dann von einem Trick, Täuschung oder Stunt zum nächsten, bis hin zu einem großen Finale, das abermals überraschen soll, das der aufmerksame Zuschauer aber weit im Voraus kommen sieht. Spaß macht es trotzdem, was der Besetzung, aber auch der flotten Regie zu verdanken ist. Jon M. Chu übernahm beim Sequel den Regieposten von Louis Leterrier, doch der Wechsel hatte kaum sichtliche Auswirkungen auf den Film, der die Linie seines Vorgängers treu fortführt. Lediglich seine Erfahrungen mit spektakulären Choreografien aus dem zweiten und dritten Step-Up-Film hat Chu in den Film zu dessen Vorteil einfließen lassen. Dass ein Teil des Films überhaupt in China spielt und mit Jay Chou (als Seth Rogens Sidekick Kato in The Green Hornet bekannt) auch ein Star des chinesischen Kinos mitwirkt, ist ein offensichtliches Zugeständnis Hollywoods an die Tatsache, dass der chinesische Markt eine sehr wichtige Rolle beim Erfolg der Filme heutzutage spielt (und siehe da, in China ist der Streifen bereits deutlich erfolgreicher als in den USA selbst). Doch trotz dieser berechtigten Annahme, profitiert Die Unfassbaren 2 vom Location-Wechsel, der uns am Ende noch nach London führt. Allerdings hätte dem Film etwas mehr Zeit im Schnittraum gut getan, denn mit 129 Minuten Laufzeit kann er das Tempo nicht immer gleich hoch halten, sodass im Gegensatz zu Teil 1 der Zuschauer häufiger schon während des Films die Gelegenheit bekommt, darüber nachzudenken, wie unglaubwürdig er doch ist.

Wenn der Showdown der Guten und der Bösen vorüber ist, zieht der Film einem zum wiederholten Male den zigsten Teppich unter den Füßen. "Wir haben noch etwa sechs Millionen Fragen", sagt ein Charakter gegen Ende des Films und spricht dem Publikum glatt aus der Seele. Die Drehbuchautoren sind nicht daran interessiert (oder auch einfach nicht in der Lage), diese zu beantworten, denn schließlich wird die Möglichkeit einer weiteren Fortsetzung offen gehalten.

Fazit

Die Unfassbaren 2 ist länger, effektreicher, konstruierter und noch unglaubwürdiger (eine beachtliche Leistung!) als sein Vorgänger, aber nahezu genau so unterhaltsam, was er seiner tollen Besetzung und seinen unbeirrbaren Bestrebungen, die Zuschauer ins Staunen zu versetzen, zu verdanken hat.

Trailer

Box-Office USA: Findet Dorie wehrt Tarzan und The Purge 3 ab

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The Legend of Tarzan The Purge Election Year Box-Office

Quelle: Boxofficemojo

Das Wochenende um den US-Unabhängigkeitstag ist längst nicht mehr das Wochenende, an dem die Studios ihre größten Filme an den Start schicken. Und so hat Pixars Findet Dorie es auch in der dritten Woche locker geschafft, den Spitzenplatz gegen drei Neuankömmlinge zu verteidigen. Von diesen brachten es immerhin zwei auf sehr respektable Starts, sodass gleich drei Filme von Freitag bis Sonntag mehr als $30 Mio an den nordamerikanischen Kinokassen umsetzten. Die Wirkung war, dass fast alle älteren Filme deutliche Einbußen erleiden mussten. Das Gesamteinspiel der Top 12 steigerte sich trotz der Neustarts nur um knapp 1% gegenüber der Vorwoche auf $182 Mio. Dafür lag das Wochenende ganze 41% über dem vergleichbaren Wochenende im Vorjahr, als Pixars Alles steht Kopf ebenfalls in der dritten Woche war und erstmals die Chartspitze eroberte. Günstig wirkte sich auf das vergangene Wochenende aus, dass der 4. Juli, ein nationaler Feiertag in den USA, auf den Montag fiel und der Sonntag damit mehr oder weniger wie ein zweiter Samstag für die Kinogänger fungierte.

Nach dem achtbesten zweiten Wochenendergebnis aller Zeiten, schrieb Findet Dorie mit $41,8 Mio (-42,7%) auch das achtbeste dritte Wochenende in der US-amerikanischen Box-Office-Geschichte. Das ist besonders beachtlich, wenn man bedenkt, dass sich das Startwochenende des Films nur knapp unter den besten 20 überhaupt befand. Die Mundpropaganda ist offenbar extrem positiv und der Anbruch der Sommerferien polstert die Umsätze des Films während der Woche. Allerdings war es nicht das beste dritte Wochenende des Jahres. Dieses gehört mit $43,7 Mio weiterhin Disneys The Jungle Book.

Nach 17 Tagen steht Findet Dorie bei sehr starken $372,2 Mio und ist bereits an Deadpool und The Jungle Book vorbeigezogen. Der einzige Film, der dieses Jahr in Nordamerika noch mehr eingespielt hat, ist The First Avenger: Civil War und auch diesen wird Findet Dorie schon sehr bald im Rückspiegel sehen. Disney gehören jetzt vier der fünf umsatzstärksten Filme des Jahres in Nordamerika und mit Rogue One – A Star Wars Story hat das Studio noch einen todsicheren Hit in petto. Es ist bemerkenswert, dass Findet Dorie mit etwa $30 Mio weniger als Batman v Superman am Startwochenende angelaufen ist und dennoch dessen Gesamteinspiel  innerhalb von nur 15 Tagen überholte. Findet Dorie ist bereits der fünfterfolgreichste computeranimierte Film aller Zeiten in Nordamerika und ist lediglich $8 Mio vom Gesamteinspiel von Findet Nemo entfernt. Aktuell liegt der Film auch 29% vor Toy Story 3 im selben Zeitraum und wird diesen bereits kommendes Wochenende überholen und damit zum erfolgreichsten Pixar-Film überhaupt aufsteigen. Auch Shrek 2 ($441,2 Mio) wird er sehr bald als umsatzstärksten Animationsfilm in Nordamerika nach 12 Jahren Herrschaft ablösen. Allem Anschein nach wird Findet Dorie nur 21 Tagen benötigen, um die $400-Mio-Marke zu knacken. Lediglich vier Filme waren noch schneller: Star Wars: Das Erwachen der Macht, Jurassic World, Marvel’s The Avengers und The Dark Knight.

Es ist eine phänomenale Performance, die Findet Dorie in Nordamerika an den Tag legt, und sogar unmittelbar anstehende direkte Konkurrenz vom Newcomer Pets wird ihn vermutlich nicht zu sehr verlangsamen. Schließlich überlebte Alles steht Kopf letztes Jahr auch die Konkurrenz von Minions. Ein Gesamteinspiel von mehr als $500 Mio ist Dorie mittlerweile garantiert, die Frage bleibt nur, wie weit er über diese Barriere hinaus gehen wird. Momentan sieht es nach einem Endergebnis von etwa $505-520 Mio aus, aber auch die $534,9 Mio von The Dark Knight sind durchaus in der potenziellen Reichweite des Animationsfilms.

David Yates' erster Film außerhalb der Harry-Potter-Reihe, The Legend of Tarzan, trotzte miesen Kritiken und startete mit $38,5 Mio leicht über den allgemeinen Industrie-Erwartungen. In 3561 Kinos erzielte er dabei einen Schnitt von $10819 pro Spielstätte. In einem Meer von Sequels war den Kinogängern offenbar nach einem altmodischen Abenteuerfilm zumute und wer weiß, wie viel besser der Film mit guten Kritiken und ohne The Jungle Book als "Regenwald-Vorläufer" dieses Jahr gestartet wäre. Die Zuschauer waren mit dem Film sehr zufrieden und vergaben im Schnitt einen "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-"), was ein langes Leben in den Kinos verspricht. Gleichzeitig darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass The Legend of Tarzan gewaltige $180 Mio kostete und das noch ohne die Marketingausgaben von Warner. Gerade für einen Film, der nicht Teil von einem bereits erfolgreichen Franchise ist, ist das eine schon beinahe verantwortungslose Summe, die einen Profit sehr schwierig macht. Es liegt noch ein weiter Weg vor The Legend of Tarzan, bevor der Film auf schwarze Zahlen kommt – wenn überhaupt. In Nordamerika erwarten ihn etwa $105-120 Mio. Das ist zwar mehr, als viele erwartet haben, aber dennoch recht wenig angesichts des überdimensionalen Budgets.

Hingegen war der drittplatzierte The Purge: Election Year ein Hit auf ganzer Linie. Für nur $10 Mio produziert, spielte der dritte Teil der Horror-Actionreihe $31,5 Mio von 2796 Kinos ein und erreichte mit $11271 den besten Kinoschnitt am Wochenende. Mit $14,5 Mio eroberte The Purge: Election Year sogar kurzzeitig die Chartspitze am Freitag, bevor Findet Dorie ihn mit einem besseren Samstag und Sonntag überflügelte. Das dürfte Universal aber herzlich egal sein, denn der Film ist jetzt schon ein sicherer Hit. Das Startwochenende von The Purge: Election Year lag 6% über dem Start von The Purge: Anarchy vor zwei Jahren, jedoch 7% unter dem ersten The-Purge-Film.

Das Franchise hat einen interessanten Verlauf genommen. Der erste Streifen, damals noch ein waschreiner Home-Invasion-Film, startete 2013 mit starken $34,1 Mio, implodierte aber aufgrund schwacher Zuschauerreaktionen in den darauffolgenden Wochen und erreichte lediglich $64,5 Mio. Der zweite Film, der ein Jahr später veröffentlicht wurde, war mehr Actionthriller denn Horror, startete mit $29,8 Mio etwas schwächer, spielte aber insgesamt $72 Mio ein. Auch The Purge: Election Year sollte wieder gute Mundpropaganda haben. Die CinemaScore-Zuschauerwertung ist mit einem "B+" (äquivalent einer "2+") jedenfalls die bislang höchste der Filmreihe und die Kritiken sind ebenfalls die besten. Gerade für einen Genrefilm, der auch noch der dritte Teil einer Filmreihe ist, ist das wirklich sehr gut. The Purge: Election Year sollte etwa $70-80 Mio in Nordamerika einspielen. The Purge ist damit in gewisser Hinsicht ein Nachfolger von Saw: ein neues Horror-Franchise mit relativ niedrigen Budgets, das zu einer jährlichen Tradition wird und sehr guten Profit abwirft.

Das Schlusslicht unter den breit gestarteten Newcomern war Steven Spielergs Roald-Dahl-Verfilmung BFG – Big Friendly Giant, die $18,8 Mio von 3357 Kinos einspielte (im Schnitt $5593 pro Kino). Disneys altmodischer Märchenfilm, ein Herzensprojekt seiner Produzenten Frank Marshall und Kathleen Kennedy, konnte sich am Markt gegen Disneys eigenen Findet Dorie nicht durchsetzen und sein Publikum finden. Das Ergebnis war eins der schwächeren Startwochenenden in Steven Spielbergs Karriere und letztlich auch ein Flop, da der Film $140 Mio an Produktionskosten verschlang. Da wird auch der "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-") wenig helfen, denn auch wenn der Film sich in den nächsten Wochen gut hält, mehr als $65-75 Mio ist nicht drin. Auch Spielberg ist kein Hitgarant mehr.

Auf Seite 2 gehen wir genauer darauf ein, wie schlecht Independence Day: Wiederkehr in den USA läuft und welchen Box-Office-Meilenstein Conjuring 2 schon bald erreichen wird.

BFG – Big Friendly Giant (2016) Kritik

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BFG - Big Friendly Giant (2016) Filmkritik

The BFG, CA/GB/USA 2016 • 117 Min • Regie: Steven Spielberg • Drehbuch: Melissa Mathison • Mit: Ruby Barnhill, Mark Rylance, Rebecca Hall, Bill Hader, Rafe Spall, Jemaine Clement, Penelope Wilton •  FSK: ab 0 Jahren • Kinostart: 21.07.2016 • Deutsche Website

BFG - Big Friendly Giant (2016) Filmbild 1 Steven Spielberg, der große Geschichtenerzähler Hollywoods. Es liegt eine Routine und Weisheit in seiner Inszenierung, die das Filmemachen einfach aussehen lässt. Selbst historische Dramen wie der letztjährige Bridge of Spies treiben auf einer erzählerischen Welle, die jedem zugänglich ist. Spielbergs Filme sind immer einladend, immer schön verpackt, aber die Schleife nie mit einem dreifachen Seemannsknoten verschlossen. Aber ebenso wie bei dem Geschöpf, dem er sich in einem seiner wahrscheinlich stärksten Werke Der weiße Hai widmete, bedeutet Stillstand den Tod. Selbst der größte Geschichtenerzähler kann keine Anekdote aus einem Buch zitieren, aus dem es nichts zu erzählen gibt. Ich kann nicht sagen, ob die Kinderbuch-Vorlage "Sophiechen und der Riese" von Roald Dahl genau so leer ist wie dessen Filmadaption BFG, aber die Welt, in die Steven Spielberg uns entlässt, ist tot.

BFG - Big Friendly Giant (2016) Filmbild 2Die kleine Sophie (schrill: Ruby Barnhill) benimmt sich reifer als all die anderen Kinder in ihrem Waisenhaus. Nachts, wenn alle schlafen, läuft sie durch die dunklen Korridore, sortiert die Post und verscheucht betrunkene Männer, die aus der gegenüberliegenden Bar stolpern, von der Straße. Angst hat sie nicht, denn an Gruselgeschichten glaubt sie nicht. Es ist die Fantasie und kindliche Begeisterung, die sie den Film über zurückerlangen soll. Ein subtextueller Ansatz, den die Leere und Künstlichkeit, die Welt, in die wir nach einiger Zeit zusammen mit Sophie und dem Big Friendly Giant (Mark Rylance) eintauchen und die uns verzaubern soll, verschlingt, wie die Ideen, die der Film in den ersten Minuten noch aufweist. Wenn der BFG das erste Mal auftaucht, sich in die Schatten der Nacht hüllt und Silhouetten umliegender Objekte annimmt, um sich vor den halbwachen Augen der noch herumtreibenden Bürger zu schützen, hat das noch durchaus einen märchenhaften Charakter. Der BFG wirkt wie ein faszinierender Fremdkörper in der dreckig-verregneten, englischen Altstadt.

BFG - Big Friendly Giant (2016) Filmbild 3Sobald wir aber in der Riesenwelt ankommen, ist zum einen Sophie der Fremdkörper, der sich in jeder Szene sichtlich von der Umgebung abhebt – und wir sind es. Es fühlt sich nicht gut, nicht faszinierend an, in die kahle, kalte Berglandschaft einzutauchen, in der die Riesen hausen. Auch erzählerisch ist dort nichts los. Dauernd saust und kreist die Kamera umher und Spielberg inszeniert was das Zeug hält um einen erzählerischen Stillstand herum. Das führt in einer Szene sogar zur puren Eskalation, bei der Animations-Slapstick zur unangenehm seltsamen Zeitlupen-Szene eskaliert (eine inszenatorischer Hilfeschrei?), aber auch zu einer zumindest technisch tollen Verfolgungsjagd, bei der Spielberg alle Karten auf den Tisch legt und die inszenatorische Brillanz die narrativen Schwächen für einen Moment vergessen lässt. Es sind diese Momente, bei denen man realisiert, wie gut Spielberg seine Stilmittel beherrscht und man sich fragt, warum in einem selbst trotzdem keine emotionale Resonanz widerhallt. Doch in dem konventionellen Rahmen des Filmemachens und Geschichtenerzählens, dem sich Steven Spielberg verschrieben hat, funktioniert wenig ohne eine emotionale Bindung zur Welt oder deren Figuren.

Fazit

In BFG – Big Friendly Giant inszeniert Spielberg um eine nicht zu übersehende Leere herum.

Trailer

Box-Office Deutschland: Ice Age 5 startet weit unter den Vorgängern

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Ice Age 5 Box-Office Deutschland

Quelle: Insidekino

Mehr als 28 Millionen Deutsche (Public Viewings ausgeschlossen!) verfolgten am Samstagabend das nervenzerrende EM-Viertelfinale von Deutschland gegen Italien. Am wichtigsten Wochenabend für das Kinogeschäft blieben die Säle also weitgehend leer. Immerhin hat das Wetter am Wochenende den Kinobetreibern in die Hände gespielt und so konnten die meisten Filme heftigere Rückgänge vermeiden. Am schlimmsten traf es am Wochenende v. a. männerorientierte Filme und Familienfilme – letztere wegen der direkten Konkurrenz durch den 5. Ice-Age-Film. Dessen Start hat geholfen, die Gesamtbesucherzahl der Top 10 um 47% gegenüber dem vorherigen Wochenende auf fast eine Million zu steigern. Verglichen mit dem selben Wochenende im Vorjahr ging es allerdings um 29% runter.

Offenbar haben sich die deutschen Zuschauer endlich (!) an den Eiszeit-Abenteuern von Sid, Manny und Diego sattgesehen, denn obwohl Ice Age – Kollision voraus! erwartungsgemäß die Spitze der deutschen Kinocharts eroberte, tat der Film dies mit wenig beeindruckenden Zahlen. Nur 443,000 Besucher lockte Ice Age 5 von Donnerstag bis Sonntag in unsere Kinos. In 812 Kinos (breitester Start des Jahres) ergab das einen Schnitt von 546 Besuchern pro Kino. Das reichte gerade einmal für den bislang sechstbesten Start des Jahres und in puncto Familienhits musste sich der Start The Jungle Book (460,000) und Zoomania (690,000) geschlagen geben. Bevor das Jahr vorüber ist, wird er vermutlich nicht mehr zu den zehn besucherstärksten Starts des Jahres gehören. Zum Vergleich: Ice Age 2 hatte den besten Start 2006, Ice Age 3 und 4 jeweils den drittbesten von 2009 bzw. 2012 und der erste Ice Age den viertbesten Start von 2002. Was aber noch wichtiger ist – jeder der vier bisherigen Ice-Age-Filme erreichte mehr als eine Million Zuschauer am Startwochenende! Das Startwochenende von Ice Age – Kollision voraus! liegt 60% unter dem Start von Ice Age 4 – Voll verschoben (etwa 1,1 Mio Besucher), 70% unter den Starts von Ice Age und Ice Age 3 und unglaubliche 82% unter dem Start von Ice Age 2. Ice Age 2 – Jetzt taut’s stellte den Höhepunkt der Eiszeit-Manie in Deutschland dar. Mit fast 2,4 Mio Besuchern am Startwochenende gehört dem Film bis heute der viertbeste Start aller Zeiten in Deutschland und insgesamt erreichte der Streifen knapp 8,75 Mio Besucher hierzulande. Doch auch Ice Age 3 kam auf mehr als 8,7 Mio Zuschauer in Deutschland. Im Schnitt erreichten die ersten vier Ice-Age-Teile fast 7,9 Mio Besucher pro Film und alle vier gehören zu den sieben erfolgreichsten computeranimierten Filmen aller Zeiten in Deutschland (Findet Nemo, Minions und Madagascar sind die verbleibenden drei).

Das veranschaulicht sehr gut, wie schockierend niedrig der Start von Ice Age 5 ist, gerade in der Scrat-Hochburg Deutschland, wo der erste Ice Age vor 14 Jahren zu einem gigantischen Überraschungshit avancierte und im selben Jahr sogar Spider-Man, Star Wars: Episode II und Men in Black II schlug. Bereits beim vierten Film gingen die Besucherzahlen deutlich zurück und lagen mit 6,7 Mio knapp 2 Mio unter Teil 3. Dennoch konnte man kaum damit rechnen, dass der fünfte Teil so komplett in sich zusammenbrechen würde. Man kann das enttäuschende Ergebnis auch nicht auf die Europameisterschaft alleine schieben, denn auch in anderen Ländern, in denen der Film startete (wie Australien), wurden ähnlich starke Rückgänge verzeichnet. Darüber hinaus war der Sonntag, traditionell stärkster Tag für Familienfilme, nicht betroffen. Die Marktlage war perfekt für den Film. Der letzte größere Animationsfilm, Angry Birds, liegt schon acht Wochen zurück und spielt in den Kinos kaum noch eine Rolle. Doch spätestens nach dem mauen vierten Film ist das Interesse der Kinogänger an Scrat und Co scheinbar deutlich abgeflaut.

Mit Universals Pets erwartet Ice Age 5 starke Konkurrenz Ende des Monats, sodass die zukünftigen Aussichten nicht glänzend sind. Auch wenn der Film dank anbrechenden Sommerferien in den meisten Bundesländern vermutlich gutes Durchhaltevermögen an den Tag legen sollte, scheint die Goldene Leinwand mit 3 Mio Besuchern doch zu weit entfernt zu liegen. Es ist von einem Gesamtergebnis irgendwo zwischen 2,3 und 2,7 Mio Besuchern in Deutschland auszugehen, also etwa einem Drittel von dem üblichen Schnitt der Ice-Age-Filme.

Während Ice Age 5 an den hiesigen Kinokassen enttäusche, hielt sich die romantische Bestsellerverfilmung Ein ganzes halbes Jahr am zweiten Wochenende geradezu phänomenal. Der Film erhielt nach dem guten Start in der Vorwoche 104 neue Kinos spendiert und dank dieser Expansion legte er sogar um 3% gegenüber der Vorwoche zu! An seinem zweiten Wochenende lockte er weitere 249,000 Zuschauer in seine 513 Kinos und belegte den 2. Platz der deutschen Kinocharts am Wochenende. Nach 11 Tagen steht der Film bei 781,000 verkauften Kinotickets in Deutschland und sollte bereits kommendes Wochenende die Millionenmarke überschreiten. Ein ganzes halbes Jahr zeigt, dass richtiges Kontrastprogramm auch während der EM sehr erfolgreich sein kann. Das bewies vor zwei Jahren schon Das Schicksal ist ein mieser Verräter, der auf etwa 1,2 Mio Zuschauer hierzulande kam. Ein ganzes halbes Jahr liegt aktuell 110% vor Das Schicksal ist ein mieser Verräter im gleichen Zeitraum und sollte mindestens 1,6 Mio Besucher erreichen, bevor er die Kinos verlässt.

Auf Seite 2 verraten wir Euch, wie sich Central Intelligence, Conjuring 2, The Jungle Book und der Arthouse-Hit Birnenkuchen mit Lavendel in unseren Kinos schlagen.

Box-Office Deutschland: Central Intelligence und Conjuring 2 dominieren die Charts

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Central Intelligence Conjuring 2 Box-Office Deutschland

Quelle: Insidekino

Extrem kinofreundliches (lies: verregnetes) Wetter half dabei, dass trotz der Europameisterschaft sich die Zuschauerzahlen in den deutschen Kinos gegenüber der Vorwoche erheblich verbesserten. Hauptverantwortlich waren dafür die beiden breiten Neustarts Central Intelligence und Conjuring 2, die mühelos die oberen beiden Ränge der Kinocharts eroberten und auch die einzigen Filme mit sechsstelligen Zahlen waren. Trotz der neuen Konkurrenz hielten sich ältere Filme aber auch sehr gut. Die Gesamtbesucherzahl der Top 10 steigerte sich um satte 55% gegenüber der Vorwoche auf etwa 820,000, lag aber dennoch 42% unter dem gleichen (natürlich EM-freien) Wochenende im Vorjahr.

Central Intelligence setzte sich, u. a. dank dem deutlich breiteren Start in 494 Kinos, vor Conjuring 2 auf Platz 1 der deutschen Charts durch, erreichte etwa 231,000 Zuschauer und damit einen Schnitt von 468 Besuchern pro Kino. Für den Star Dwayne "The Rock" Johnson war es eins der besten Startwochenenden seiner Karriere außerhalb der Fast-&-Furious-Reihe und lag über den Starts von San Andreas, Hercules und Pain and Gain. Kommendes Wochenende werden sommerliches Wetter, das EM-Spiel Deutschlands am Sonntag aber auch der Start von Bastille Day, der auf ein ähnliches Zielpublikum abzielt, dem Film zusetzen. Daher wird er vermutlich nicht sein ganzes Potenzial erreichen, doch mindestens 750,000 Besucher sollten insgesamt drin sein.

Conjuring 2 verlor zwar nach Besuchern, gewann aber mit 193,000 verkauften Tickets von nur 337 Kinos eindeutig nach Kopienschnitt und hatte im Schnitt 573 Zuschauer pro Kino am Wochenende. Einschließlich der Previews erzielte der Film bis Sonntag bereits 203,000 Besucher. Gerade für einen Horrorfilm in Deutschland ist das fast ein phänomenaler Start und spricht Bände von der Beliebtheit des Originals. Dessen Startwochenende (86,000 Besucher, inkl. Previews) übertraf die Fortsetzung um 136%! Der Originalfilm erreichte 2013 in Deutschland knapp mehr als 450,000 Zuschauer insgesamt und ähnlich schnitt ein Jahr später auch der Ableger Annabelle ab. Conjuring 2 wird diese Zahlen vermutlich schon nach drei Wochen toppen und als erster Horrorfilm des Jahres mehr als eine halbe Million Zuschauer in Deutschland erreichen. Ohne jegliche direkte Horror-Konkurrenz diesen oder nächsten Monat (The Neon Demon als Arthouse-Horrorfilm mal ausgenommen), sollte Conjuring 2 gut laufen und mehr als 700,000 Besucher in Deutschland erreichen. Das würde ihn zum erfolgreichsten reinrassigen Horrorfilm hierzulande seit Paranormal Activity 4 vor vier Jahren machen.

Nach drei Wochen wurde die Videospielverfilmung Warcraft: The Beginning von der Chartspitze verdrängt und fiel mit 84,000 Besuchern (-32%) auf Rang 3 zurück. Zugleich wurde Warcraft am Wochenende auch zum 12. Film dieses Jahr, der mehr als eine Million Zuschauer erreichte. Aktuell beträgt die Gesamtbesucherzahl des Streifens etwa 1,081,000 und wird auf lange Sicht vermutlich 1,35 Mio erreichen, da bis Mitte Juli keine Blockbuster-Konkurrenz auf den Film zukommt.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln hielt sich wieder einmal deutlich besser als Warcraft, gab nur um 18% nach und belegte mit 81,000 verkauften Kinotickets Rang 4 der Wochenendcharts. Nach 25 Tagen im Verleih steht das Fantasy-Sequel bei 650,000 Besuchern in Deutschland und sollte insgesamt etwa 900,000 erreichen, was immer noch nicht einmal ein Drittel des finalen Ergebnisses von Teil 1 wäre.

Angry Birds rundete mit einem tollen 7%-Drop die Top 5 ab und lockte weitere 73,000 Besucher in die deutschen Kinos. Seine vorläufige Gesamtbesucherzahl brachte der Animationsfilm damit auf 1,29 Mio und sollte keine Probleme haben, auf mehr als 1,5 Mio Zuschauer zu kommen.

X-Men – Apocalypse verbrachte sein 5. Wochenende auf #8 und fiel um 31% gegenüber der Vorwoche auf 31,000 Zuschauer. Damit steht der Film bei insgesamt 723,000 Besuchern in Deutschland und wird mit maximal 850,000 die Kinos verlassen – ein enttäuschendes Ergebnis!

Außerhalb der Top 10 legte Zoomania an seinem 16. (!) Wochenende um 69% zu, auf 16,000 Zuschauer und erreichte damit insgesamt 3,707,000 Kinogänger in Deutschland. Ich denke, dass der Film über den Sommer hinweg noch solide Zahlen unterhalb der Top 10 schreiben und insgesamt mehr als 3,8 Mio erreichen sollte.

The First Avenger – Civil War nähert sich derweil schnell dem Ende seiner Laufzeit in den Kinos und hat bis dato 1,71 Mio Tickets in Deutschland verkauft. Das finale Ergebnis wird bei etwa 1,75 Mio liegen, also knapp unterhalb von Guardians of the Galaxy trotz eines deutlich besseren Starts.

 

Box-Office USA: Findet Dorie stellt neuen Animations-Startrekord auf!

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Findet Dorie Box-Office

Quelle: Boxofficemojo

Zwei erfolgreiche Neustarts sorgten für reges Geschäft in US-Kinos am Wochenende und brachten das Gesamteinspiel der Top 12 auf gewaltige $225,9 Mio, 58% über der Vorwoche. Allerdings lag der Umsatz immer noch 7% unter dem vergleichbaren Wochenende im Vorjahr, als das mächtige Duo Jurassic World und Alles steht Kopf die Charts anführte. Doch trotz der insgesamt guten Zahlen, zeigte sich auch dieses Wochenende wieder ein besorgniserregender Trend in den Charts. Die meisten Filme in der Top 12 fielen um mehr als 50% gegenüber der Vorwoche. Seit Mai mangelt es nahezu allen Filmen an Durchhaltevermögen. Auch wenn die Starts gut sind, fallen die Filme in den darauffolgenden Wochen schnell und können sich sogar trotz augenscheinlich guter Mundpropaganda nicht lange in den Charts halten. Vielleicht sind wir in der Zeit angelangt, in der das Mindesthaltbarkeitsdatum von Filmen deutlich schneller überschritten wird. Was man sehen will, schaut man entweder in der Startwoche oder eben gar nicht.

All das braucht Pixars Findet Dorie vorerst nicht zu kümmern, denn mit dem Film hat Disney aktuell allen Grund zum Feiern. Mit $135,1 Mio von 4305 Kinos (und einem gewaltigen Schnitt von $31373 pro Kino), gelang Findet Dorie das drittbeste Startwochenende des Jahres (nach The First Avenger – Civil War und Batman v Superman) sowie der mit Abstand beste Start aller Zeiten für einen Animationsfilm. Dieser gehörte seit 2007 DreamWorks' Shrek der Dritte mit $121,6 Mio und Findet Dorie hat ihn gleich um 11% übertroffen. Natürlich ist Shrek immer noch weiter vorne, wenn man seinen Start um den Inflationsfaktor bereinigt (damit würde er sich heutzutage auf mehr als $150 Mio belaufen), doch für nominelle Rekorde zählen letzten Endes absolute Zahlen und so ist Findet Dorie offiziell der neue Rekordträger! Den eigenen Pixar-Startrekord von Toy Story 3 ($110,3 Mio) schlug der Film um 22%. Es war außerdem der zweitbeste Juni-Start aller Zeiten, nach Jurassic Worlds Rekordstart letztes Jahr.

Bereits am Starttag spielte Findet Dorie fantastische $55 Mio ein, zeigte sich allerdings für einen Animationsfilm doch ungewöhnlich frontlastig und fiel am Samstag um knapp 17%. Doch man sollte Findet Dorie auch nicht als einen gewöhnlichen Animationsfilm sehen, sondern als einen Blockbuster und ein Filmevent, auf das viele Zuschauer seit Jahren gewartet haben. Nicht umsonst ist der Vorgänger die bis dato meistverkaufte DVD aller Zeiten in Nordamerika mit über 40 Millionen verkauften Exemplaren. Diese riesige, generationsübergreifende und über mehr als ein Jahrzehnt aufgebaute Fangemeinde ermöglichte den Riesenstart des Films. Schließlich sind die Kinder, die Findet Nemo 2003 im Kino gesehen haben, mittlerweile in ihren Zwanzigern. Außerdem profitierte Findet Dorie davon, dass seit The Jungle Book kein wirklich großer Film mehr für ein Familienpublikum in die Kinos kam, da weder Angry Birds noch Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln wirklich zündeten. Zudem half der Vatertag am Sonntag, die ursprüngliche Frontlastigkeit auch etwas abzumildern.

Dank Findet Dorie gehören Disney jetzt übrigens vier der sechs besten Startwochenenden des Jahres in Nordamerika (die anderen drei sind Civil War, The Jungle Book und Zoomania). Doch wie weit wird Findet Dorie noch gehen? Es ist jenseits aller Zweifel, dass der Film mindestens $400 Mio in den USA und in Kanada erreichen wird. Die Kritiken sind sehr positiv, die Mundpropaganda mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") auch und sogar schon ein Multiplikator von 3 würde reichen, um $400 Mio zu knacken – und diesen erreichte bislang jeder Pixar-Film mit der Ausnahme des verrissenen Cars 2. Wenn Findet Dorie sich nach dem Start so hält wie Die Monster Uni, wird er etwa $440 Mio in Nordamerika erreichen, sind die Drops aber so gut wie bei Toy Story 3 vor sechs Jahren, dann wird er auf $508 Mio kommen. Da er nicht ganz so beliebt zu sein scheint, wie der dritte Toy-Story-Film, aber auch einen größeren Event-Charakter hat als Die Monster Uni, wird sich sein finales Ergebnis vermutlich zwischen diesen beiden Extremen einpendeln. Ich erwarte ein Gesamteinspiel von etwa $450-475 Mio und das bedeutet, dass nach 12 Jahren Shrek 2 ($441,2 Mio) endlich als der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten in Nordamerika abgelöst werden wird!

Die geballte Starpower von Kevin Hart und Dwayne Johnson verhalf Central Intelligence als Kontrastprogramm zu Findet Dorie zu einem sehr starken Start. Die Actionkomödie spülte $35,5 Mio von 3508 Kinos in nordamerikanische Kinokassen und erreichte einen Schnitt von $10130 pro Spielstätte. Es war das größte Startwochenende überhaupt, das ein Film am einem Wochenende erzielte, an dem ein anderer Film mit über $100 Mio aus den Startlöchern kam. Damit schlug Central Intelligence den bisherigen Rekord von Blind Side (34,1 Mio). Das Startwochenende zeigt, dass Stars als Publikumsmagnete immer noch Relevanz besitzen, wenn man sie in richtigen Rollen besetzt. Das Marketing-Team von Universal hat jedenfalls gute Arbeit geleistet und sie zahlt sich jetzt aus. Erst an seinem vierten Wochenende wird Central Intelligence direkte Komödien-Konkurrenz bekommen, sollte sich deshalb gut halten und die $100-Mio-Marke erreichen. Insgesamt sieht es für den Film nach etwa $105-115 Mio aus, was den zweitgrößten Hit in Kevin Harts Karriere bedeuten würde. Bei einem Budget von nur $50 Mio winkt dem Studio ein satter Gewinn.

Das Horror-Sequel Conjuring 2 stürzte trotz positiver Resonanz um heftige 63,2% an seinem zweiten Wochenende und nahm $14,9 Mio von Freitag bis Sonntag ein. Sein Vorgänger verlor am zweiten Wochenende hingegen nur 46,9%. Mit $71,1 Mio nach zehn Tagen liegt Conjuring 2 bereits 15% hinter Teil 1. Der Abstand betrug nach dem Startwochenende noch 3% und wird sich in den kommenden Wochen sicherlich weiter vergrößern. Mit The Shallows, The Neon Demon, The Purge: Election Year und Lights Out wartet auf Conjuring 2 diesen und nächsten Monat sehr viel Konkurrenz aus dem Genre, sodass der Film sich auch mit guter Mundpropaganda nicht lange in den Charts halten wird. Nichtsdestotrotz sollte er $100 Mio knacken und vermutlich mit etwa $105-110 Mio die Kinos verlassen. Es wäre damit der erste Horrorfilm oberhalb der $100-Mio-Marke seit dem ersten Conjuring.

Auf Seite 2 folgt die Box-Office-Analyse der restlichen Filme der Top 12, darunter Warcraft, X-Men: Apocalypse und The First Avenger – Civil War.

Box-Office Deutschland: Top 3 unverändert, mit Warcraft an der Spitze

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Box-Office Deutschland Warcraft Angry Birds

Quelle: Insidekino

Mehr als 15 Millionen Zuschauer sahen in Deutschland das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2016 im Fernsehen, mehr als 26 Millionen fieberten Sonntagabend mit Deutschland im Spiel gegen die Ukraine mit . Bei solchen Monsterquoten ist es kein Wunder, dass das Kinogeschäft vergangenes Wochenende komplett eingebrochen ist und die schlechtesten Besucherzahlen seit über einem Jahr lieferte. Ohne nennenswerte Neustarts fiel die Top 10 um 35% gegenüber der Vorwoche auf knapp 530,000 verkaufte Tickets und lag damit 59% unter dem gleichen Wochenende im Vorjahr. Kein neuer Film schaffte es unter die ersten sechs am Wochenende, die Top 3 blieb sogar zum zweiten Mal in Folge gänzlich unverändert.

Warcraft: The Beginning dominierte als einziger film mit sechsstelligen Besucherzahlen in der dritten Woche die Kinocharts, konnte aber einen weiteren heftigen Drop nicht vermeiden. Diesmal ging es um 46% hinab auf 124,000 Zuschauer von Donnerstag bis Sonntag, womit eine vorläufige Gesamtbesucherzahl von 954,000 nach 18 Tagen erreicht wurde. Wie erwartet kann die natürlich frontlastige Videospielverfilmung immerhin von einem Konkurrenzmangel profitieren und von der Tatsache, dass der Film währen der EM lange Zeit der größte Blockbuster in den Kinos bleiben wird. Dennoch fällt der Film ziemlich schnell und wird mit maximal 1,4 Mio Zuschauern die Kinos verlassen.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln hielt sich im Vergleich auf Rang 2 viel besser, baute 29% ab und erreichte 98,000 Besucher. Insgesamt wurde der Film in Deutschland bisher von 538,000 Kinogängern gesehen (immer noch weniger als der erste Film am Startwochenende). Der Streifen profitiert noch mehr als Warcraft von der aktuellen Situation, denn der Film bleibt weiterhin die erste Wahl für Familien. Mit dieser Hilfe könnte er es bis 900,000 Zuschauer schaffen.

Angry Birds hielt sich mit einem 20%-Rückgang fantastisch, lockte weitere 78,000 Zuschauer in unsere Kinos und brachte seine Gesamtbesucherzahl auf knapp mehr als 1,2 Mio nach fünf Wochen. Bis zum Kinostart von Ice Age – Kollision voraus! wird Angry Birds keine direkte Konkurrenz ums Familienpublikum haben und sollte deshalb locker mehr als 1,5 Mio Zuschauer in Deutschland erreichen.

Jodie Fosters Finanz-Thriller Money Monster kletterte in der dritten Woche um zwei Plätze nach oben und belegte Rang 4 der deutschen Charts. Mit 47,000 (-39%) verkauften Tickets erhöhte Money Monster seine Gesamtbesucherzahl auf etwa 304,000 und steuert weiterhin auf mehr als eine halbe Million zu.

The Nice Guys hielt sich am zweiten Wochenende auf Platz 5 und baute 42% gegenüber dem Start ab. Weitere 46,000 Kinogänger sahen Shane Blacks Krimikomödie und brachten ihre vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 186,000. Mit dem Start von Central Intelligence wird The Nice Guys allerdings einen Großteil seines Publikums verlieren und maximal 350,000 Zuschauer erreichen.

X-Men: Apocalypse büßte in der vierten Woche 48% ein und fiel um zwei Plätze auf #6. Dabei begeisterte die Marvel-Adaption weitere 45,000 Kinogänger und steht jetzt bei insgesamt 676,000 gelösten Tickets. Mehr als 800,000 wird der Film vermutlich nicht erreichen, was ein sehr enttäuschendes Endergebnis ist.

Der spanische Animationsfilm Einmal Mond und zurück erreichte am Startwochenende 28,000 Zuschauer in 317 Kinos und belegte den siebten Platz der Kinocharts. Samt Previews zählte der Film bis Sonntag schon 34,000 Zuschauer. Wie auch Angry Birds wird Einmal Mond und zurück vorerst von einem leeren Markt profitieren und könnte bis zu 200,000 Zuschauer erreichen.

The Jungle Book verließ in der 9. Woche die Top 10, hielt sich jedoch mit 18,000 Zuschauern (-21%) ziemlich gut und brachte seine Gesamtbesucherzahl auf 1,76 Mio. Es scheint mittlerweile ausgeschlossen, dass The Jungle Book noch 2 Mio Besucher in Deutschland erreichen wird, doch der Film hat noch Chancen auf 1,9 Mio.

Einen sehr schwachen Start legte Stolz und Vorurteil und Zombies auf Platz 15 hin. In 173 Kinos sahen lediglich knapp unter 10,000 Zuschauer den Film am Wochenende, was einen Schnitt von 55 Besuchern pro Kino bedeutete. Samt Sneaks und Previews sind es bislang 25,000 verkaufte Tickets für den Film, der jedoch sehr schnell von der Bildfläche verschwinden und nicht einmal 50,000 erreichen wird.

Oscarkandidat Raum hat nach fast drei Monaten Laufzeit in den deutschen Kinos letztes Wochenende endlich die 100,000-Besuchermarke überschritten.

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