Home Blog Page 147

Die Minions, Findet Dory und The Good Dinosaur allesamt verschoben

0
Minions Starttermin

Quellen: Disney, Universal Pictures

Als wir berichtet haben, dass der Regisseur von Pixars The Good Dinosaur neun Monate vor dem geplanten US-Starttermin des Films vom Projekt "entfernt" wurde, hat Pixar noch nahegelegt, dass der Film dennoch seinen Starttermin am 30.05.2014 schaffen würde. Auch wenn ich da skeptisch war (Animationsfilme sind eine langwierige Angelegenheit, neun Monate vor dem Kinostart den Regisseur zu verlieren ist dabei besonders heftig), konnte man sich nicht ausmalen, welche Konsequenzen für die Starttermine diverser Filme es nach sich ziehen würde.

Zunächst hat Disney die Änderung der Startdaten von The Good Dinosaur und Findet Dory verkündet. Dabei wurde The Good Dinosaur um ganze 18 Monate verschoben und soll jetzt in den USA am 25.11.2015 anlaufen. Für das Datum war ursprünglich Findet Dory, das Sequel zu Pixars Megahit Findet Nemo angedacht. Jener Film wurde nun auf 17.06.2016 verschoben und kommt mehr als 13 Jahre nach Teil 1. Damit hat Pixar 2015 immer noch zwei Filme (Inside Out startet am 19.06.2015 in den US-Kinos). Das bedeutet aber auch, dass 2014 das erste Jahr seit 2005 sein wird, in dem kein Pixar-Film in die Kinos kommen wird.

The Good Dinosaur blieb aber nicht der einzige Animationsfilm, der 2014 verlassen hat. Die Minions, das Spin-Off von Ich – Einfach unverbesserlich, soll jetzt statt am 19.12.2014, erst am 10.07.2015 die nordamerikanischen Kinos erreichen. Auch wenn dies nicht als Begründung angeführt wird, fällt es mir, schwer keinen Zusammenhang mit den Startterminänderungen von Pixar zu sehen. Da Findet Dory jetzt aus 2015 raus ist, hat Die Minions eine exzellente Chance, zum erfolgreichsten Animationsfilm des Jahres zu werden.

Elysium (2013)

0
Box-Office USA - 9.-11.08.2013 Zusammenfassung und Analyse

Elysium, USA 2013 • 109 Min • Regie & Drehbuch: Neill Blomkamp • Mit: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, William Fichtner, Diego Luna, Alice Braga, Wagner Moura• FSK: ab 16 • Kinostart: 15.08.2013

Neill Blomkamp war im Jahr 2009 ein gefragter Mann: dem ehemaligen Live-Action-Kurzfilmregisseur gelang mit seinem Kinodebüt "District 9" ein Kassenschlager, der von Zuschauern und Kritikern unisono positiv rezipiert wurde. Bei einem überschauberen Budget von 30 Mio. Dollar für einen verhältnismäßig aufwändigen Science-Fiction-Film, der seine Kosten mehrfach wieder einspielen konnte, war relativ schnell klar, dass sich der junge Südafrikaner bei der Finanzierung seines nächsten Filmprojekts keine Gedanken mehr machen musste. Mit großzügigem Budget von 115 Mio. Dollar begünstigt und routinierten Hollywood-Darstellern wie Matt Damon, Jodie Foster, William Fichtner und Diego Luna an Bord, versucht Blomkamp mit seinem aktuellen Dystopie-Thriller "Elysium" den Vorschußlorbeeren seines Erstlingswerks gerecht zu werden.

Die Welt im Jahr 2154 ist eine Zweiklassengesellschaft: die Erde ist nur noch ein dreckiger, heruntergewirtschafteter Morast, der den Bodensatz der Menschheit beherbergt: die Arbeiter. Auf der Raumstation Elysium hingegen, eine Wohlfühloase mit fortgeschrittener medizinischer Versorgung, die nahezu alle Krankheiten heilen kann, hausen die Eliten der Menschheit: die Superreichen, die Politiker und die Geschäftsleute. Inmitten der sozialen, von Robotern kontrollierten Barberei auf der Erde fristet Max (Matt Damon) sein Dasein, ein aufsäßiger Arbeiter mit langem Vorstrafenregister. Doch dann überschlagen sich für ihn die Ereignisse: nachdem er seine Jugendliebe Frey (Alice Braga) wiederfindet, verunglückt er auf der Arbeit in einer Fabrikanlage und wird radioaktiv verstrahlt. Dem Tode geweiht, setzt er alles daran, um mit Hilfe des Cyber-Kriminellen Spider (Wagner Moura) nach Elysium zu gelangen, um sich dort zu kurieren und sein Leben zurückzuholen. Doch dafür muss er es mit Elysiums unerbittlicher Ministerin für Verteidigung Delacourt (Jodie Foster) und ihrem sadistischen Söldner Kruger (Sharlto Copley) aufnehmen.

weltraumstation_elysium"Elysium" zeigt die dystopische Welt von Blomkamp aus der Perspektive von Max, einem ganz gewöhnlichen Kerl aus der Arbeiterklasse, der sich ein bisschen schwer tut mit Autoritäten. Zumindest ist das der erste Eindruck, den man von ihm bekommt, doch anstatt die Illusion zu erhalten, dass ein Allerweltsmann wie er die Welt verändern kann, entscheidet sich der Film für eine spirituelle Richtung und versucht uns im weiteren Verlauf in zahlreichen Flashbacks, die uns Max' Kindheit zeigen, einzureden, dass Max eine Art Auserwählter ist, der die sozialen Probleme in Neill Blomkamps Zukunftsvision lösen soll. Diese bedeutungsschwere Botschaft hätte es gar nicht gebraucht, sie blockiert vielmehr den Zugang zu Max, der sich durch die nüchtern-distanzierte Figurenzeichnung ohnehin schon schwer tut, den Zuschauer für sich einzunehmen. Dieser Umstand ist ein wenig bedauerlich, denn Neill Blomkamp, der sich ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, hat Max durchaus als vielschichtigen Antihelden angelegt, der zunächst aus purem Eigensinn handelt, als er beispielsweise ablehnt, der todkranken Tochter seiner wiederentdeckten Jugendliebe Frey zu helfen.

Umso mehr überzeugt Max' Gegenspieler Kruger, ein dreckiger, kaltblütiger Söldner, der mit äußerst harten Bandagen Erdenbürger bekämpft, die nach Elysium fliehen wollen. Sharlto Copley, der in "Disctrict 9" noch in die Rolle des Antihelden schlüpfte, geht in der Rolle des Psyhopaten regelrecht auf: er darf herrlich verrückt, sadistisch und emotionslos zu Werke gehen und sorgt für ein starkes Gegengewicht zu Matt Damon. Jodie Foster spielt Ministerin Delacourt, eine Hardlinierin, die bei dem Klassenkampf-Szenario am längsten Hebel sitzt und mit einem Putschversuch die Kontrolle über Elysium an sich reißen will. Routiniert spielt sie ihren Part runter, bleibt uns dabei aber den Superschurken schuldig, den stattdessen viel eher Copley verkörpert. Alles in allem sind aber alle Figuren etwas zu holzschnittartig und fallen in die üblichen Schwarz-weiß-Raster zurück.

Die Effekte von Elysium sind erwartungsgemäß das Prunkstück des Films und tragen Blomkamps Erfahrungen als Grafiker für Visuelle Effekte Rechnung. Das Design der Raumstation Elysium sieht sehr hübsch aus und schafft mit seinen luxuriösen Bauten und seinen piekfeinen Bewohnern einen angemessenen Kontrast zu den schmutzigen, überbevölkerten Slums auf der Erde. Die Action-Szenen sind flott geschnitten und bieten jede Menge Abwechslung, eine Affinität zur Wackelkamera vorausgesetzt.

Die Story schleppt sich dahingegen sehr mühsam von einem Plotpoint zum nächsten und steuert mit aufgesetzten Scheuklappen und einem trivialen Held-rettet-die-Welt-Szenario geradewegs auf sein Ziel zu. Das wäre auch halb so wild, wenn Neill Blomkamp die minimalistische Story, die den Zuschauer über vieles im Unklaren lässt, etwas mehr ausgebaut hätte. Ein paar Minuten mehr Film, um seinen Erzählkosmos etwas mehr zu konkretisieren und dabei die Figuren präziser zu zeichnen, hätten sicher nicht geschadet. War "District 9" noch eine intelligente Sozialkritik, die gleichzeitig optische Reize setzte, drückt sich Elysium vor den wichtigen sozialen Fragen und legt das Augenmerk auf seine optische Brillanz. Zurück bleiben kratergroße Logiklöcher – in etwa vergleichbar mit Michael Bays "Die Insel". Blomkamp muss sich den Vorwurf gefallen lassen, seine düstere Zukunftsvision nicht zu Ende gedacht zu haben. Beispiel: Welchen Sinn hat die angepeilte Machtergreifung von Elysium? Sollen alle Menschen von dem überbevölkerten Planeten auf die kleine Weltraumoase Elysium umgesiedelt werden? Wenn die Erde jetzt schon überbevölkert ist, was wird erst passieren, wenn alle Menschen aufgrund der medizinischen Technologie auf Elysium nahezu unsterblich werden? Fragen, die wohl im Blockbuster-Kino keinen Platz mehr haben.

Fazit

Interessanter Ansatz, teilweise holzschnittartige Figuren, Story nach bewährtem Gut-Böse-Schema ohne Tiefgang, herausragende Effekte und krachende Action. Elysium bleibt gefangen in der Blockbuster-Falle und ist nicht viel mehr als gehobener Durchschnitt.

Trailer

 

Monster Madness und Movie – James Rolfe über kommende Projekte

0

Vor drei Jahren kündigte James Rolfe, den meisten besser bekannt durch seine Rolle als "Angry Video Game Nerd" der gleichnamigen Web-Serie, auf seiner Seite "cinemassacre.com", dass er an einem Feature-Film basierend auf dem populären Charakter drehen wollte. Seitdem gab es immer wieder vereinzelt Informationen und Status-Updates zu dem Projekt, welches sich unter anderem über die crowdfunding-Seite "indiegogo" finanzierte. Heute veröffentlichte Rolfe ein weiteres, rund 16-minütiges Video in dem er über den aktuellen Stand des Projektes sprach und außerdem in Aussicht stellte, dass die beliebte Reihe "Monster Madness" pünktlich zum Oktober in ihre vierte Runde gehen würde.

Der Film befände sich, laut Rolfe, momentan in der Post-Production. Einige Nachdrehs würden die Arbeiten aber hinauszögern. Während der viermonatigen Dreharbeiten in Kalifornien stand eine 50-köpfige Crew 12 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche zu Verfügung. Für Nachdrehs sind die Zeit und Ressourcen begrenzt. Ein erster Rough-Cut liegt aber schon vor, genauso wie ein Trailer und mittlerweile auch ein Poster (s.u.). Die wichtigste Frage, die sich die Fans aber stellen ist immernoch: Wann wird der Film fertig sein. Rolfe dazu "I love it, when people ask, but to me, there’s no way to know." Ursprünglich war eine Fertigstellung für den Dezember 2012 geplant, pünktlich zum Seiten-Jubiläum. Als man diesen Termin nicht halten konnte, stand der Sommer 2013 als nächstes auf der Agenda. Rolfes Kommentar dazu: "Oops!"
Er bleibt aber dennoch zuversichtlich und verspricht: "No matter what I’ve done, I’ll always finish it. I want it done, more than anyone else. So trust me."

AVGN-POSTER-WEB-QUALITY

Davon ab plaudert Rolfe viel aus dem Nähkästchen – über den Nerd, die Arbeit als junger, idealistischer Independet-Filmemacher und wie diese ihn verändert hat ("This movie represents who I was in 2007") und natürlich auch über den Film selbst. Sein Fazit zum Rough-Cut? "It’s absurd, but it’s really entertaining."

Über die Reihe "Monster Madness" verrät er inhaltlich noch nichts. Lediglich, dass im Gegensatz zum Vorjahr wieder mit 31 Videos, also jeden Tag vom ersten Oktober bis Halloween einem, zu rechnen sei. In den vergangenen vier Jahren bereitete Rolfe Filmfans auf Halloween vor, in dem er jeden Tag ein drei bis vierminütiges zu Horror-Film-Klassikern, vergessenen Perlen oder einfach absurden Randnotizen der Filmgeschichte zeigte.
Außerdem ließ er verlauten, dass ein Remake von Ed Woods Trashklassiker "Plane 9 From Outer Space" fertig gestellt sei. Er habe darin eine kleine Nebenrolle. Wann die Veröffentlichung ist sagte Rolfe hingegen nicht.

An Arbeit scheint es Rolfe also nicht zu Mangel. Für Filmfans dürfte der Besuch von "cinemassacre.com" in den kommenden Wochen und Monaten wieder lohnenswert sein. Zum einen wegen Monster Madness, zum anderen weil dort eine Timeline zum "AVGN"-Film zu finden ist, die Rolfe regelmäßiger aktualisieren möchte.
Eine andere Sache hat Rolfe unterdessen schon erfolgreich bewältigt. Er ist seit kurzer Zeit stolzer Vater einer kleinen Tochter. Wir sagen Glückwunsch und warten weiter auf den Film.

Box-Office Deutschland – Channing Tatum wehrt Willis und Co ab

0
Box-Office Deutschland - 12.-15.09.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Obwohl die Schulferien nun in allen Bundesländern zu Ende gegangen sind, konnten die meisten Filme in den Charts dennoch starke Rückgänge am letzten Wochenende vermeiden, und zwar, weil zum ersten Mal seit vielen Wochen in ganz Deutschland Regenwetter herrschte. Die meisten Filme fielen weniger als 30%, die Familienfilme legten zum Teil sogar zu. Obwohl keiner der vier breiten Neustarts wirklich überzeugte, ging es für die Top 10 dennoch um 6% nach oben gegenüber dem vorherigen Wochenende, und zwar auf insgesamt etwa 1,059,000 Besucher. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr ging es sogar um beachtliche 29% rauf. Die Erfolge waren wieder eher in die Breite gestreut. Die Nummer 1 hatte kaum mehr als 220,000 Zuschauer am regulären Wochenende und dennoch lockten ganze sechs Filme mehr als 100,000 Zuschauer in die deutschen Kinos von Donnerstag bis Sonntag. Das liegt vor allem an dem aktuell sehr vielfältigen Angebot in den Kinos – kein Filmgeschmack bleibt wirklich vernachlässigt.

Zu großer Überraschung vieler, konnte Roland Emmerichs White House Down nach einem eher schwachen Startwochenende die Spitze problemlos verteidigen. Für den Actioner ging es nur um 15% hinab, auf 221,000 Besucher an seinem zweiten Wochenende. Nach 11 Tagen kann White House Down mittlerweile solide 610,000 Bewucher vorweisen und hat plötzlich doch eine gute Chance auf 1 Mio Zuschauer. Es wäre der 8. Millionenhit für Emmerich. Mit seinen großen Erfolgen wie Stargate, Godzilla, 2012 und natürlich Independence Day kann White House Down auch dann nicht mithalten, doch mit 1 Mio Besuchern wäre ihm die Blamage erspart, die sich nach dem Startwochenende zunächst abzeichnete. Sicher ist das Ergebnis aber noch nicht, denn mit Riddick und 2 Guns erwartet ihn in kommenden Wochen heftige Konkurrenz. Wenn die diese ihn niederwalzt, so könnte der Film auch mit 950,000 Zuschauern enden.

Wir sind die Millers bewies ebenfalls beeindruckendes Stehvermögen und gab an seinem dritten Wochenende nur winzige 6% nach. Mit 155,000 Zuschauern von 536 Kinos brachte die Komödie mit Jennifer Aniston und Jason Sudeikis ihre vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 718,000. Anistons letzte erfolgreiche Komödie, Kill the Boss, hat Wir sind die Millers somit überholt. Ein Endergebnis oberhalb von 1 Mio Zuschauer ist gesichert. Ich denke sogar 1,1 Mio sollten drin sein. Das ist mehr als die meisten dem Film im Vorfeld zugetraut hätten und beweist die große Zugkraft von Aniston in Deutschland.

Platz 3 ging an den erfolgreichsten Neueinsteiger der Woche. RED 2 erhielt mit 127,000 Zuschauern von 534 Kinos die Bronzemedaille. Beachtlich waren die Zahlen, die das Actionsequel aus Previews und Sneaks eingesammelt hat. Bis Sonntag hat RED 2 knapp 181,000 Besucher vorzuweisen. Verglichen zum ersten Film verblasst aber dieser Zahl. RED hat 2010 bis Sonntag 269,000 Zuschauer von 514 Kinos gehabt. Insgesamt kam der erste Film auf etwa 874,000 Besucher. RED 2 leidet offensichtlich an der direkten Konkurrenz seitens White House Down und zieht dabei aufgrund der FSK16-Freigabe den Kürzeren. Etwas mehr als eine halbe Million Zuschauer wird RED 2 zusammenbekommen, doch viel weiter wird es nicht gehen.

Disneys Planes fiel um einen Platz auf Rang 4, legte dabei aber auch um 3% gegenüber der Vorwoche zu. Mit insgesamt etwa 125,000 weiteren Besuchern, hat der Cars-Ableger eine Gesamtbesucherzahl von mehr als 500,000 erreicht. Insgesamt wurde der Animationsfilm bisher von fast 560,000 Menschen im Kino gesehen. Eine Million Zuschauer ist für den Film nicht drin. Spätestens mit Keinohrhase und Zweiohrküken und Turbo wird er in den kommenden beiden Wochen alle Hände voll zu tun haben. Ich gehe von insgesamt etwa 900,000 Zuschauern aus.

Da geht noch was!, die neue Komödie mit Florian David Fitz, belegte prompt Platz 1 der Arthouse-Charts und platzierte sich in den regulären auf Rang 5. Mit 102,000 Besuchern von 286 Locations, erreichte der Film einen Schnitt von 355 Besuchern pro Kino. Wie so häufig bei einheimischen Filmen, wird die Laufzeit hier noch lang sein. Da geht noch was! sollte sich mit mindestens 600,000 Zuschauern aus den Kinos verabschieden.

Die Schlümpfe 2 schnitt an seinem 7. Wochenende besonders gut ab und verzeichnete einen Plus von 8%. So kam der Film wieder auf sechsstellige Zahlen und lockte etwa 101,000 Zuschauer in die Kinos deutschlandweit. Insgesamt wurde das Sequel in Deutschland bereits von etwa 2,190,000 Menschen gesehen. Im gleichen Zeitraum ist ihm der erste Film nur etwa 145,000 Besucher im Voraus. Damit gehört Deutschland zu den wenigen Ländern, in denen Die Schlümpfe 2  nur unwesentlich schlechtere Besucherzahlen hatte als sein Vorgänger. Mit insgesamt etwa 2,4 Mio Zuschauern (weniger als 15% unter Teil 1) wird Die Schlümpfe 2 seine Laufzeit beenden.

Feuchtgebiete erlitt den schwersten Fall in der gesamten Top 10 – was am letzten Wochenende einen Drop von 28% bedeutete. Dabei ging es für den Film von Rang 4 auf Rang 7 runter, wo er 74,000 weitere Besucher eingesammelt hat und insgesamt die 800,000-Grenze überschritten hat. Innerhalb der nächsten drei Wochen  könnte der Film schon 1 Mio Zuschauer erreichen und sich somit als ein weiterer Hit für das deutsche Kino und zugleich für die FSK16-reigabe erweisen. Mit etwas Glück kommt der Film auf 1,2 Mio Besucher.

Chroniken der Unterwelt – City of Bones baute 27% ab und begeisterte am Wochenende knapp 62,000 Kinogänger für sich. Der Fantasyfilm hat nach 18 Tage soeben die 400,000-Marke erreicht. Insgesamt werden es nicht mehr als 500,000 gelöste Tickets sein.

Ich – Einfach unverbesserlich 2 verbesserte sich um 2% und erreichte weitere 50,000 Besucher. Mit fast 3,4 Mio Zuschauern in der Tasche, stellt sich die Frage nach 3,5 Mio nicht mehr, sondern viel eher, wie weit der Film darüber hinaus gehen wird. Ich erwarte nun mindestens 3,6 Mio Zuschauer. Der Film wird noch bis in den Oktober hinein gut spielen.

The World’s End rundete mit 42,000 Zuschauern die Top 10 ab, einschließlich Sneaks und Previews waren es 64,000. Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis startete 2007 noch mit insgesamt knapp 89,000 Besuchern. Für The World’s End wird bei maximal 150,000 Schluss sein.

Elysium verließ die Top 10 in seiner 5. Woche und kam nur noch auf 34,000 (-27%) Zuschauer. Der Sci-Fi-Streifen überquerte dabei aber auch die 900,000-Zuschauermarke und liegt weiterhin auf Kurs auf 1 Mio Besucher. Oblivion und Wolverine – Weg des Kriegers hat Elysium mittlerweile locker hinter sich gelassen.

Der bayerische Mundarthit Dampfnudelblues legte am Wochenende um 28% (!) zu und erreichte 400,000 Besucher. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass er bald eine halbe Million Zuschauer packen wird. Angesichts der sehr positiven Mundpropaganda könnte er noch einige Monate gut laufen und auf 600,000 Besucher kommen. Auch Paulette erreichte mittlerweile 400,000 und könnte ebenfalls auf 600,000 kommen.

Conjuring – Die Heimsuchung knackte ebenfalls die 400,000-Zuschauermarke am Wochenende und wird immerhin auf fast 500,000 kommen – beachtlich für einen Horrorfilm in Deutschland!

Das Mädchen Wadjda, der Sieger der Arthouse-Charts in der Vorwoche, fiel dort zwar auf Rang 2, lockt aber insgesamt etwa 53% mehr Zuschauer in die Kinos (24,000). Insgesamt sind es bislang knapp 57,000. Ich rechne fest mit mehr als 150,000.

One Direction – This Is Us floppte erbärmlich auf Platz 15 mit 41,000 Besuchern (inkl. Previews und Sneaks) von 230 Kinos…

Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen hat eine halbe Million Zuschauer erreicht und steht mit 520,000 verzeichneten Besuchern etwas weniger als 400,000 vom Endergebnis von Teil 1 entfernt. Daran wird er nicht herankommen und bei ca. 600,000 ist es für ohn Schluss.

Zu guter Letzt gibt es ein Update von Die Unfassbaren – Now You See Me. Dar Überraschungserfolg ha nun auch in Deutschland 500,000 Zuschauer erreicht.

Katharine Isabelle und Danielle Harris an Bord von See No Evil 2

0
See No Evil 2

Quelle: ShockTillYouDrop

Das kürzlich angekündigte Horror-Sequel See No Evil 2 hat seine beiden Hauptdarstellerinnen gefunden – Danielle Harris (unten links) und Katharine Isabelle (unten rechts). In dem Film von Jen und Sylvia Soska werden sie an der Seite von Michael Eklund (The Call – Leg nicht auf!) und dem Wrestler Kane Kane, der seine Rolle als unaufhaltsamer Killer Jacob Goodnight aus Teil 1 wieder verkörpert, zu sehen sein.

Danielle Harris See No Evil 2Katharine Isabelle See No Evil 2

Sucht man heutzutage nach Scream-Queens, so muss man häufig abseits des Mainstream-Horrors schauen. Dort finden sich viel eher Schauspielerinnen, die untrennbar mit dem Horrorgenre verbunden sind. Zu den modernen Scream-Queens, die sich den Titel am meisten verdient haben, gehören zweifelsohne Isabelle und Harris. Harris feierte bereits als 11-jährige ihr Spielfilmdebüt in dem Genre, als sie in der Rolle von Michael Myers Nichte Jamie Lloyd in Halloween 4 besetzt wurde. Diese Rolle verkörperte sie auch in Halloween 5. Mit Rob Zombies Halloween-Remake und dessen Sequel kehrte sie ins Horrorgenre im letzten Jahrzehnt zurück und spielte seitdem unter anderem in Hatchet II und Hatchet III, Vampire Nation und ChromeSkull: Laid to Rest 2 mit. Die Kanadierin Isabelle erlangte unter Genrefans mit dem ungewöhnlichen Werwolf-Film Ginger Snaps Berühmtheit und spielte auch in dessen zwei Sequels mit. Zudem trat sie in Eerie 13 und Freddy vs. Jason auf. Zuletzt war sie im interessanten Horrorthriller American Mary zu sehen, der ebenfalls von den Soska-Schwestern inszeniert wurde. Dass die beiden Horror-Queens in See No Evil 2 gemeinsam vor der Kamera stehen, wird unter Horrorfans sicherlich für viel Interesse sorgen.

Vier ultrastylische Poster für "American Horror Story: Coven"

0
American Horror Story Coven

Quelle: ShockTillYouDrop

Coole Filmposter sind eine aussterbende Kunst. Immer häufiger wird zu schlechtem Photoshop oder generischen Motiven à la "floating heads" gegriffen. Wirklich coole und innovative Poster, wie es sie in Vergangenheit gab (als die Filme noch tatsächlich mehr auf die Vermarktung durch die Poster, denn auf TV- und Internet-Kampagnen angewiesen waren), sind eine Seltenheit.

Ausgerechnet eine TV-Serie hat uns in den letzten Jahren aber einige der coolsten, stylischsten und faszinierendsten Poster geboten, die man sowohl im Film- als auch im TV-Bereich heute vorfindet. "American Horror Story" geht am dem 9.10. auf dem US-Sender FX in die dritte Runde, betitelt "Coven". Dazu hat FX vier unheimlich verstörende Poster veröffentlicht, die (von oben nach unten) die Titel "Cursed", "Shoes", "Spellbound" und "Voodoo Queen" tragen:

American Horror Story Coven "Cursed"

American Horror Story Coven "Shoes"

American Horror Story Coven "Spellbound"

American Horror Story Coven "Voodoo Queen"

Wer das Konzept noch nicht kennt – "American Horror Story" ist keine durchgehende Serie, sondern jede "Staffel" ist eine Horror-Miniserie für sich, die eine in sich abgeschlossene Geschichte, mit Anfang, Mittelteil und Ende, abhandelt. Obwohl diverse Schaususpieler in mehr als nur einer Staffel zu sehen sind, spielen sie jeweils unterschiedliche Charaktere. Die Serie erhielt sehr gute Kritiken und die zweite Staffel, "American Horror Story: Aslyum", erhielt 17 Emmy-Nomionierung dieses Jahr – mehr als jede andere Serie im Wettbewerb.

"American Horror Story: Coven", die dritte Ausgabe der Erfolgsreihe, handelt, wie der Titel nahelegt ("coven" bedeutet "Hexenzirkel") von Hexen, und zwar von der modernen Nachfahren der Hexen aus Salem. Neben Jessica Lange, die auch in den ersten beiden "American Horror Story"-Staffeln zu sehen war, spielen in "Coven" Kathy Bates, Angela Bassett, Frances Conroy, Sarah Paulson, Gabourey Sidibe, Taissa Farmiga und Emma Roberts mit.

Der Schaum der Tage (2013)

0
Der Schaum der Tage (2013) Filmkritik

L’Écume des jours, F/BE 2013 • 125 Min (frz. Fassung)/94 Min (intl. Fassung) • Regie: Michel Gondry • Mit: Romain Duris, Audrey Tautou, Gad Emaleh, Omar Sy, Aïssa Maïga, Laurent Lafitte, Alain Chabat • FSK: n.n.b. • Kinostart: 3.10.2013 • Deutsche Website

Handlung

In einer imaginären Epoche – Elementen verschiedener Zeiten, von 1947 (Datum des Romanes) bis heute, mischen sich – lebt in Paris der müßige und verträumte Colin (Romain Duris, L’Auberge Espagnole – Barcelona für ein Jahr, Mademoiselle Populaire). Seine Zeit verbringt er mit seinem Freund Chick (Gad Elmaleh, Liebe um jeden Preis, Und nebenbei das große Glück) und seinem Koch und Anwalt Nicolas (Omar Sy, Ziemlich beste Freunde, Ein Mordsteam). Doch fühlt sich Colin nicht glücklich: ihm fehlt die Liebe. bis er Chloé (Audrey Tautou, Die fabelhafte Welt der Amelie, Nathalie küsst) auf einer Party kennen lernt. Einige Zeit später heiraten die beiden. Ihr Glück währt aber nicht lange: bald wird Chloé krank, Colin wird von finanziellen Problemen eingeholt und der Horizont verdunkelt sich für das Paar…

Kritik

Der Schaum der tage (2013) Filmbild 2Die Verfilmung eines Romans ist immer eine schwierige Aufgabe. Die Erwartungen der Leser und künftigen Zuschauer sind immer sehr groß und auf dem Film lastet die Bürde, die Vorstellungen der Leser in treue Bilder zu umzusetzen. Buchverfilmungen sind häufig zur Mittelmäßigkeit verurteilt: im besten Fall ist der Film eine treue Adaptation, die aber nichts Neues bringt; im schlimmsten Fall wird er gehasst, weil er den Vorstellungen des Lesers nicht entspricht. Im Fall von Der Schaum der Tage vom surrealistisch geprägten französischen Kultautor Boris Vian war das Unterfangen noch riskanter für den Regisseur, Michel Gondry (Vergiss mein nicht!, Science of Sleep), da in Frankreich der Roman ein Klassiker der Literatur ist: er gehört zu den Pflichtlektüren der Selbstbildung aller Jungendlichen, die daher eine besondere und emotionale Bindung an den Roman haben. Diesen Nachteil hat der Film in Deutschland zwar eher nicht, da die Vorlage hier so gut wie unbekannt ist. Es wäre interessant gewesen, die Resonanz des deutschen Filmpublikums, d.h. eines Publikums ohne Vorurteile, zu beobachten. Leider kommt Der Schaum der Tage nach Deutschland, wie überall außerhalb von Frankreich, in einer 36 Minuten kürzeren, internationalen Fassung. Es ist schade, dass nicht mehr von dem Publikum erwartet wird und dass die Studios sich nur trauen, eine vorgekaute Version (was aber kein Erfolgsgarant ist!) hier herauszubringen, auch wenn diese Version vom Regisseur selbst gekürzt worden ist…

Der Schaum der Tage (2013) Filmbild 3Von den ersten Minuten des Films an wird der Zuschauer in eine überschäumende Stimmung eingetaucht. Die Welt, die Michel Gondry erschaffen hat, ist voll mit Erfindungen (dazu zählen u.a. ein Cocktail-Klavier, eine Klingel mit Füssen und der Vorläufer des Internets), bizarren Phänomenen (die Beine der Tänzer strecken sich unverhältnismäßig, ein Zimmer wird rund, wenn die Musik von Duke Ellington gespielt wird, usw.) und weiteren lustigen Details. Das Gesamte ist visuell sehr effektiv und die Entdeckung dieser Welt – die Gondry selbst als „Retro-Futurismus“ bezeichnet – in der ersten Hälfte des Films macht Spaß. Die visuellen Effekte und der Bilderreichtum, die man als eine visuelle Übersetzung der blumigen und erfinderischen Sprache der Vorlage interpretieren kann, sind fast zu viel und machen es gleichzeitig amüsant und anstrengend, den Film zu sehen. Die Sprache erweitert diese besondere und chaotische Welt noch mehr. Wenn die Französischkurse aus der Schulzeit einige Spuren bei Euch hintergelassen haben, kann man nur empfehlen, den Film im Original zu sehen, um die sprachlichen Köstlichkeiten zu genießen: Wortspiele, Wortneuschöpfungen und Stil-Spiele sind zahlreich.

Der Schaum der Tage (2013) Filmbild 4Gondry hat sich mit guten Schauspielern umgegeben. Romain Duris stellt einen guten Colin dar, und Audrey Tautou eine gute Chloé und das Paar Duris-Tautou, das schon in L’Auberge Espagnole – Barcelona für ein Jahr gemeinsam vor der Kamera stand, funktioniert immer noch ganz gut : die beiden Schauspieler haben offensichtlich Spaß, sich gegenseitig das Stichwort zu geben, und die Chemie vor der Kamera ist spürbar. Der neue Publikumsliebling Omar Sy fühlt sich wiederum wie ein Fisch im Wasser in der verrückten Welt des Films. Diese Besetzung sollte als ein Erfolgsgarant wirken – und so hat sich Gondry das wahrscheinlich auch gedacht. Man ist aber ein bisschen enttäuscht, dass die Schauspieler, auch wenn sie ihren Job solide leisten, nicht mehr Raum bekommen haben, um ihre schauspielerischen Talente zu entfalten: es ist als ob die Stimmung und die Visuals des Films sie erdrücken würden.

Der Schaum der Tage (2013) Filmbild 1Trotz seiner zahlreichen Qualitäten schafft der Film es deshalb leider nicht, die Aufmerksamkeit des Zuschauers dauerhaft zu fesseln. Nach der Entdeckung der fabelhaften Welt und dem Beginn der Liebesgeschichte entwickelt sich der Plot nur noch mühsam. Die dramatische Entwicklung der Liebesgeschichte ist nicht so bewegend, wie man es erwarten würde, sondern tendiert dazu, den Zuschauer zu langweilen. Es liegt vor allem daran, dass die Geschichte von Colin und Chloé, so dramatisch sie auch ist, sehr distanziert dargestellt wird und keine Emotionen bei dem Zuschauer hervorruft. Die Nebengeschichte von Chick, der sein Leben seiner Leidenschaft für den Philosophen Jean-Sol Partre (hier ist natürlich eine Parodie von Jean-Paul Sartre zu erkennen) widmet, erscheint ziellos und interessiert kaum.

Der Film ist insgesamt enttäuschend. Wie schon erwähnt, kommt er in einer gekürzten Fassung in die deutschen Kinos; es kann also natürlich sein, dass die französische Langfassung besser ist und im Zweifelsfall sollte man diese sehen, um den Film endgültig beurteilen zu können.

Fazit

Trotz der Anwendung von vielfältigen, einfallsreichen visuellen Effekten und einer guten Rollenbesetzung, überzeugt der Film nicht und stellt die zentrale dramatische Liebesgeschichte emotionslos dar.

Trailer

Vielleicht lieber morgen (2012)

0
vielleichtliebermorgen Bild 1

The Perks of Being a Wallflower, USA 2012 • 103 Minuten • Regie: Stephen Chbosky • Darsteller: Logan Lerman, Emma Watson, Ezra Miller, Paul Rudd, Nina Dobrev, Mae Whitman, Kate Walsh • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 1.11.2012 • Deutsche Website 

vielleichtliebermorgen_bildUnser Sein dreht sich im Kreis, Neues verfliegt im Achselzucken der Stagnation, Tag für Tag gehen wir gleichen Abläufen nach. Wir nennen dies: Leben. Unser Leben prasselt in einem Viereck von Ecke zu Ecke, ohne ausbrechen zu können. All das war einst anders, in jedem unserer Leben herrschte Freiheit über den Druck der Arbeit, über die Verpflichtung gegenüber den eigenen Kinder – unsere Jugend. Als Jugendliche schwebten wir über allem, lebten, erlebten, ließen unsre Seele baumeln stundenlang, tagelang, jahrelang. Wir waren frei, wir waren glücklich, wir waren unendlich – dachten wir jedenfalls.

Und so merkten wir damals schnell: alles ist endlich, begrenzt, ernst. Die Jugend verflog, oft unberührt von Problemen, doch wenn etwas zuschlug, dann waren es Dinge, die zu viel waren für einen Jugendlichen. Die Schönheit der Dinge kehrte nach jedem Morgen zurück ins Leben, offenbarte ihr Antlitz, an der kein Makel haftete, bis es zuschlug – das Schicksal. Oder: das Leben.

Charlie (Logan Lerman) kennt das nur zu gut: Eine unbeschwerte Kindheit und Jugend wich Leere im Kopf, im Herzen, im Alltag. Niemand ahnt es, seine Eltern nicht, seine Geschwister nicht. Mehr Menschen kommen nicht in Frage, Freunde hat Charlie keine. Nicht mehr. Jetzt geht er auf die Highschool, kehrt sein Ich nach innen, damit niemand ihn sieht, wenngleich eher unfreiwillig. Mit seinem Lehrer Bill (Paul Rudd) redet er – es bleibt die einzige Person am ersten Tag des neuen Lebensabschnitt.

vielleichtliebermorgen

In seiner Jugend sucht jeder nach dieser einen Sache, die niemand definieren oder benennen kann. Es ist das gewisse Etwas, das uns füllt mit Begehren morgens glücklich aufzustehen. Weniger sorgt die frische Liebe dafür oder die neuen Freunde, es ist mehr; es ist das Gefühl, uns unendlich zu fühlen, befreit von den Fesseln irdischer Probleme. Charlie sucht nach diesem Gefühl, sucht nach Glück, Freude, ja wenigstens einen verdammten Sinn für all das! Und tatsächlich, Charlie, dieser junge Mann, der noch ganz am Anfang steht, findet Glück, Freude, diesen verdammten Sinn. Schmerz und Trauer, das liegt längst hinter ihm und – für immer – vor ihm, egal wie glücklich er auch sein mag.

Vielleicht lieber morgen ist so ein Film, den man erst einmal verarbeiten und begreifen muss. Und tatsächlich: als Coming-of-Age-Drama zerrt der Film an einigen Klischees und trägt gen Ende vermutlich ein bisschen dick auf. Warum aber fließen dennoch Tränen, wenn alles vorbei ist? Das entscheidet jeder für sich selbst, doch wenn man persönlich eines der vielen Themen aus „Vielleicht lieber morgen“ kennt, kommt alles von alleine; man fühlt sich wieder frei und gleichzeitig voll von Schmerz, man fühlt sich eingeschränkt und dennoch unendlich.

Vieles spricht Vielleicht lieber morgen an, unter anderem Homosexualität. Patrick (Ezra Miller) witzelt gerne herum, spielt den Clown. Und er ist schwul, was kaum jemand weiß. Auch seine heimliche Beziehung zu einem Mitschüler gestaltet sich schwierig, weil gewisse Ansichten noch immer durch die Gesellschaft hallen. Da wäre noch Sam (Emma Watson), dessen Sexleben früh begann, vermutlich zu früh. Abgefüllt wurde sie auf Partys, jeder durfte mal ran, das sprach sich herum. Sam ist ein Psycho, Patrick auch und Charlie ebenso – deswegen werden sie Freunde, weil sie ähnliche Probleme teilen.

„Lass' uns gemeinsam Psychos sein“, sagt Sam zu Charlie und offenbart den Wert dieser Freundschaft. Doch es gibt Probleme, viel zu viele. Eines davon: Sam und Patrick sind älter als Charlie, verlassen noch in diesem Jahr die Highschool. Und überhaupt lebt hier niemand ein normales Leben: Charlie hat Halluzinationen, die er bis vor kurzem nicht kontrollieren konnte. Ein Grund wird dafür zunächst nicht klar, man kann es nur vermuten. Rückblenden offenbaren die Vergangenheit von Charlie, doch mehr als „nur“ ein Unfall scheint da nicht zu sein. Und doch steht am Ende von Vielleicht lieber morgen eine Tragödie ins Haus, die alles erklärt.

vielleichtliebermorgen

Über Charlies Verhalten kann man zeitweise nur rätseln. Man ahnt: Da steckt mehr dahinter als nur soziale Schwäche. Wenn er etwa seinen Kumpel Patrick aus einer Schlägerei herausholt, indem er selber zuschlägt, richten sich alle Augen auf ihn – denn so ist Charlie eigentlich nicht, niemand kennt ihn so; obgleich ihn nicht viele auf der Schule wirklich kennen. Im nächsten Moment stoßen Sam, Patrick und viele andere auf ihn an, weil sie wissen, dass er mehr durchgemacht hat als die meisten der Anwesenden zusammen.

So missmutig die Prämisse von Vielleicht lieber morgen klingt, so euphorisieren viele Gesten der Charakter, zaubern ein Lächeln ins Gesicht, weil diese Jugendlichen so viel erleiden mussten und doch ehrlich und lebensfroh weiter leben. Wenn eine Beziehung hier endet, dann wächst daraus etwas Neues, vielleicht etwas Besseres. Das erlebt Charlie, als er unbeholfen wie ein Hundebaby seine ohnehin ungewollte Beziehung zerstört – zumal es keine Beziehung mit Sam war, die Sam, die er mag und liebt und respektiert, es jedoch nicht verrät; die Sam, die solche Gefühle von anderen nicht kennt.

vielleichtliebermorgen_bildObgleich ich Vielleicht lieber morgen als perfekten Film ansehe, aus Sicht eines Schreibers, der wenigstens ein bisschen Objektivität wahren soll, muss ich dennoch gestehen: Ja, Klischees gibt es, sogar einige, auch das Ende driftet ab in den „Zu dick aufgetragen“-Graben. Doch die drei Hauptdarsteller tragen den Film – so exzellent und scheinbar mühelos, dass man meinen könnte: Sie tragen den Film mit dem kleinen Finger! Logan Lerman als Charlie verleiht seinem Charakter dank seiner außergewöhnlich intensiven Mimik die nötige Tiefe, denn an seinem Gesicht erkennt man seine Freuden und Leiden, die weit über das normale Teenager-Gefühlsleben hinaus gehen. Emma Watson befreit sich leichtfüßig aus ihrem Zauber-Image – Gott sei Dank! – und Ezra Miller brilliert als verdrängender Homosexueller. Bis zum letzten Nebendarsteller sitzt die Besetzung bestens, etwa die zauberhafte Nina Dobrev als Charlies Schwester oder Paul Rudd als Lehrer.

Regisseur Stephen Chbosky meidet den Holzhammer und verlangt von seinen Schauspielern die genau richtigen Emotionen – liegt vermutlich auch daran, dass er das gleichnamige Buch und das darauf basierende Drehbuch schrieb und sich somit bestens mit den Charakteren auskennt. Man kann Vielleicht lieber morgen mit It’s kind of a funny Story vergleichen, Parallelen gibt es durchaus, letztlich aber hallen die Emotionen hier stärker nach. Hier wechseln sich Katastrophen und Wunder ab, verschmelzen manchmal, bis man gleichzeitig weint und lächelt.

Und so bleibt am Ende ein Film, der mich zutiefst gerührt hat. Ich fühlte mich wieder unendlich. Danke, liebe Filmemacher. Danke.

Trailer

Kelsey Grammer ist ein Expendable

0
Kelsey Grammer Expendables 3

Quelle: Deadline

Es scheint als wäre die offizielle Besetzungsliste von The Expendables 3, die zum Drehstart des Films in Bulgarien letzten Monat veröffentlicht wurde, noch nicht komplett gewesen. Ein weiterer Star kommt jetzt an Bord des Action-Sequels, welches nächsten Sommer in die Kinos kommt (der deutsche Starttermin steht bislang nicht fest). Wer jetzt jedoch einen Actionstar à la Steven Seagal oder Jackie Chan erwartet, wird enttäuscht sein. Das neuste Mitglied des Männerteams von The Expendables 3 ist Kelsey Grammer, der Comedian, der vor allem durch seine Rollen in den Erfolgsserien "Cheers" und dessen Ableger "Frasier" bekannt geworden ist. Im Kino war er unter anderem als Hank "Beast" McCoy in X-Men: Der letzte Widerstand zu sehen. In The Expendables 3 übernimmt der den Part eines ehemaligen "Expendable", namens Bonaparte. Ursprünglich soll die Rolle Nicolas Cage angeboten worden sein, der aber aus unbekannten Gründen ablehnte (schade!).

Für Grammer wird The Expendables 3 nicht der einzige Kino-Blockbuster nächstes Jahr sein Er wird außerdem als (menschlicher) Bösewicht in Transformers: Age of Extinction auftreten.

Pans Labyrinth (2006)

0

El laberinto del fauno, E/MEX 2006 • 119 Min • Regie: Guillermo del Toro • Mit: Ivana Baquero, Ariadna Gil, Sergi López, Maribel Verdú, Doug Jones  • FSK: ab 16 Jahren • Kinostart: 22.02.2007 • Verleih: Universum Film GmbH

Handlung

Spanien 1944 – Der spanische Bürgerkrieg ist seit fünf Jahren beendet, die alte Republik offiziell untergegangen, die Militärdiktatur Francos hält das Land fest im Griff. Und während rundherum ganz Europa ins Chaos des zweiten Weltkriegs gestürzt ist, kämpfen im Norden Spanien republiktreue Partisanen einen verzweifelten und grausamen Guerilla-Krieg gegen die Häscher des Militärregimes.

Pans Labyrinth (6)Von alledem bekommt Ofelia (Ivana Baquero) wenig mit. Für das zwölfjährige Mädchen liegt eine andere Welt in Trümmern, nachdem ihr Vater im Bürgerkrieg gefallen ist. Mittlerweile ist ihre Mutter, Carmen (Ariadna Gil), wieder schwanger und hat erneut geheiratet. Ofelias Stiefvater, der grausame Hauptmann Vidal (Sergi López), holt Mutter und Tochter zu sich in eine alte, abgelegene Mühle, denn er ist überzeugt: „Ein Sohn muss bei seinem Vater geboren werden.“ Von dort aus führt er einen erbarmungslosen Kampf gegen die Widerständler. Was er nicht weiß, seine Hausangestellte Mercedes (Maribel Verdú) unterstützt die Partisanen, liefert ihnen Informationen, Verpflegung, Medikamente.

Weil die Beziehung zwischen Ofelia und Vidal, den sie nicht Vater, sondern stets Hauptmann nennt, von Kälte und gegenseitiger Ablehnung geprägt ist und sie sich auch von der Mutter immer mehr entfremdet fühlt, findet sie in Mercedes eine Freundin. Abseits davon liebt das junge Mädchen Märchen und Feengeschichten. Eines Nachts glaubt sie, dass ein solches Wesen sie besucht. Fasziniert folgt sie ihm in ein altes Steinlabyrinth in der Nähe. In dessen Zentrum trifft sie auf ein sonderbares Wesen, einen Faun (Doug Jones). Dieser eröffnet Ofelia, dass sie nicht die ist, die sie zu sein glaubt. Um ihren wahren Ursprung zu ergründen, trägt er ihr drei Aufgaben auf, die bis Vollmond zu lösen sind. Auch für Mercedes und ihre Verbündeten in den Bergen, darunter ihr Bruder, spitzt sich die Lage gefährlich zu.

Hintergrund

Pans Labyrinth (3)Der spanische Bürgerkrieg ist ein Kapitel der Geschichte, auf das Hollywood bisher selten den Blick gerichtet hat. Während erster und zweiter Weltkrieg, der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, der Krieg in Vietnam und selbst der Irak schon Handlungsort zahlloser Filme unterschiedlicher Genres waren, sind die Auseinandersetzungen zwischen Franco-Regime und Republikanern weniger von Interesse. Es brauchte erst einen Filmemacher wie Pedro Almodóvar, um einen- halbwegs- populären Film in diesem Szenario zu verwirklichen – nämlich „The Devil’s Backbone“ (2001). Unterstützt wurde der Spanier damals von Guillermo del Toro. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Mexikaner durch die beiden Horrorfilme „Cronos“ (1992) und „Mimic“ (1997) etwas von sich reden gemacht.

Bei Kritikern fand das Ergebnis der Kollaboration Anklang, die Marketing-Abteilungen schlugen nicht unbedingt Purzelbäume. Del Toro kündigte zwar an, der Film solle der erste Teil einer lose verbundenen Trilogie über den spanischen Bürgerkrieg werden, angesichts des Einspielergebnisses und des ohnehin spröden Stoffes lagen diese Pläne jedoch erstmal auf Eis und del Toros Drehbuch für den inoffiziellen Nachfolger erstmal in der Schublade. In den Folgejahren gab man ihm erst einmal zwei eher unbekanntere Comic-Franchise an die Hand. 2002, dem Jahr, in dem „Spider-Man“ den Hype um Superhelden erst richtig lostreten sollte, ließ del Toro also Wesley Snipes als gleichnamigen Vampir in „Blade II“ auf seine Artgenossen los, 2004 wurde Ron Pearlman unter del Toros Regie und viel Make-Up zum roten Antihelden „Hellboy“.

Pans Labyrinth (4)Beide Filme waren erfolgreich genug, dass man del Toro infolge dessen mehr künstlerische Souveränität zugestand. Die Produktion seines nächsten Filmes war zwar weiterhin nicht einfach, aber ein lange ruhendes Projekt wurde wieder reanimiert; zwei Jahre arbeiteten del Toro und seine Mannschaft daran, und 2006 wurde „Pans Labyrinth“ erstmals vorgeführt. Die Reaktionen waren sehr positiv, fast schon euphorisch. Rüdiger Suchsland sprach von „eine[m] der wich­tigsten Filme der Dekade“ und Roger Ebert ging gleich in die Vollen, wenn er zu Papier gab: "Pan’s Labyrinth" is one of the greatest of all fantasy films, […].“ Vergleiche zum Maler Goya wurden gezogen, die Geschichte in eine Reihe mit den wichtigen Fantasy-Epen unserer Zeit gestellt. Selbst in einschlägigen Foren und auf Community-Webseiten war der Tenor weitgehend positiv. Also steht dem Meisterwerk doch nichts mehr im Wege, oder?

Kritik

Vorweg, ja, „Pans Labyrinth“ ist ein phantastischer Film, im doppelten Sinn des Wortes. Visuell ist del Toros Film schlicht atemberaubend. Die Kostüme und Masken des Faun und dem „bleichen Mann“ wurden oft gelobt und verdienen jede Silbe. Doug Jones, der auch schon in „Hellboy“ dem Amphibienmenschen Abe Leben einhauchte, versteckt sich bei seinen Leinwandauftritten meist unter detailreichen Kostümen, aber sollte man seinen Verdienst bei dPans Labyrinther Darstellung der Fabelwesen nicht unterschätzen. Ob der zwielichtige Faun mit seinen filigranen Bewegungen oder das makabere Gezappel des Menschenfressers, Jones beweist, dass del Toro in ihm einen grandiosen Darsteller gefunden hat. Auch die sonstigen Kostüme und die Sets, die oft an wohlige Studiobauten erinnern, sind tadellos. Sehr gelungen ist auch die Farbgestaltung der Bilder: Bei den Szenen in der realen Welt der Kriegshandlung vermischen sich das herbstliche Rot der Wälder, bedrohliches Grau von Nebel und Rauch und dreckige Brauntöne zu einer Atmosphäre zwischen magischer Melancholie und furchteinflößender Dramatik. Die Höhle des Kinderfressers, in die Ofelia hinabsteigen muss, ist in warmes, helles Rot getaucht, welches die Ambivalenz der Szene fabelhaft unterstreicht. Aus dem Rot eines wohlig wärmenden Kaminfeuers wird von einem Moment zum anderen ein glutroter Höllenschlund. Die nächtlichen Treffen mit dem Faun sind zumeist von einem dezenten, mystischen Blaustich durchzogen. Die Soundgestaltung tut ihr übriges: Knallende Gewehrschüsse, berstende Knochen, saftige Früchte, die beim Zubeißen verführerisch knacken, das nervöse Flattern der Käfer-Feen. Die Bilder, die del Toro und sein Team schaffen, laden ein, darin zu versinken. Sie sind einladend und abstoßend zugleich.
Pans Labyrinth (7)Alle diese Qualitäten können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Drehbuch wenig einfällt. Die Märchenhandlung mit all ihren Möglichkeiten wird auf eine simple Drei-Akt-Struktur mit drei zu bewältigenden Quests beschränkt, welche auch für sich genommen nicht sonderlich kreativ sein. Zuerst gilt es, einen kranken Baum zu heilen. In dessen Wurzeln hat sich eine fette – und grauenhaft hässlich am PC-animierte – Kröte eingenistet. Ein bekanntes Märchenmotiv (bei den Brüdern Grimm saß das Tier am Grunde eines versiegten Brunnens; „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“), doch, gerade von del Toro, hätte man mehr erwartet als das Nacherzählen von bekannten Ideen.

Auch der nebenher laufende Handlungsstrang um Haushaltshilfe Mercedes und Hauptmann Vidal wird nicht mit dem nötigen Nachdruck erzählt. Vielleicht ist es der Märchennatur der Handlung zu verdanken, dass Vidal eher als klischeehafter Bösewicht denn als Mensch angelegt ist. An López Darstellung liegt dies nicht. Die Figur ist schlicht so eindimensional anlegt, dass ein grausamer Mord für ihn nur eine lästige Unannehmlichkeit ist. Könnte man so einen Charakter in einer reinen Märchenhandlung noch akzeptieren, wirkt er in der, betont echtweltlichen, Rahmenhandlung teils wie ein Fremdkörper.

Pans Labyrinth (5)Die Verknüpfung der Märchen- und Realebene funktioniert zwiespältig. Die Grenzen zwischen Phantasie und Realität verschwimmen für Ofelia immer mehr. Ob ihr Eskapismus tatsächlich nur dem Wunsch nach einem Vater und einer Heimat entspringt oder gar doch Wirklichkeit ist, darüber schweigt sich der Film aus. Stets gibt es, mal subtilere, mal deutlichere Hinweise, aber die Interpretation überlässt er dem Zuschauer. Ofelias Geschichte ist von der kriegerischen Rahmenhandlung allerdings fast komplett abgekoppelt. Von der grausamen Arbeit ihres Stiefvaters bekommt sie (im Film zumindest) nichts mit. Der Konflikt der Beiden ist ein familiärer, zwischenmenschlicher. Die Aufgaben von Ofelia und die Herausforderungen, denen sich Mercedes stellt, mögen Gemeinsamkeiten aufweisen, und Mercedes mag für das einsame Mädchen die weibliche Bezugsperson werden, die ihre leibliche Mutter ihr nicht mehr bieten kann, doch im Grunde laufen die beiden Handlungsstränge sehr lose nebeneinander her. Dadurch wirkt die Verknüpfung beliebig. Die beiden Geschichten benötigen einander zwar, sind aber nicht gekonnt genug verzahnt.

Was man del Toro indes hoch anrechnen sollte, ist, dass sein Film eine weibliche Perspektive einnimmt. Im Zentrum stehen starke Frauen, die sich allein in einer Männerwelt durchsetzen müssen und dies auch, auf individuelle Art, schaffen. Das „Pans Labyrinth“ ohne weiteres den Bechdel-Test besteht, ist keine große Überraschung.

Fazit

„Pans Labyrinth“ – genauer „Das Labyrinth des Faun“, wie die korrekte Übersetzung des spanischen Titels lauten würde; ein solches Wesen findet Ofelia schließlich auch im Zentrum des Irrgartens und nicht den altgriechischen Hirtengott – ist ein guter Film. Ein sehr guter sogar. Das unantastbare Meisterwerk, welches viele in ihm sehen, zu erkennen, ist aber schwierig. Das Drehbuch wirkt zu unentschlossen, was es genau erzählen möchte. Viele verschiedene Themen werden angebrochen, aber keine konsequent zu Ende gebracht. Das ist schade, weil es del Toros Film den Weg in den Filmolymp verwehrt. Das ändert aber nichts daran, dass „Pans Labyrinth“ trotzdem unbedingt sehenswert ist.

Trailer

Film- und Serien-News