Quelle: Screendaily, Rentrak
Wie enorm die Kinoindustrie in China in den letzten Jahren gewachsen ist, zeigte sich vergangenes Wochenende erneut als zwei chinesische Blockbuster sich dank grandiosen Starts in ihrer Heimat die vordersten beiden Plätze an den internationalen Kinocharts schnappten. Angefeuert wurden die Box-Office-Zahlen in China durch die Feierlichkeiten um das chinesische Neujahr.
Ganz vorne war dabei der 3D-Fantasystreifen The Monkey King mit chinesischen Superstars Donnie Yen und Chow Yun-Fat in den Hauptrollen. Dank starken Zahlen von 3D- und IMAX-Leinwänden kam er auf $46 Mio zum Start und sollte auf Dauer problemlos die $100-Mio-Schallmauer durchbrechen und China somit den ersten Riesenhit von 2014 bescheren.
Nach Besuchern noch etwas vor ihm, aber nach Umsatz deutlich weiter hinten befand sich am Wochenende Dad, Where Are We Going?, der mit $34 Mio anlief. Der Film basiert auf einer in China sehr erfolgreichen Reality-TV-Sendung.
Was die Hollywood-Filme betrifft, so gewann auch dieses Wochenende wieder Martin Scorseses The Wolf of Wall Street, der dank hervorragenden Rückgängen in den meisten Märkten und einem soliden Start in Japan nur wenig gegenüber der Vorwoche verlor und auf $26 Mio kam. Mittlerweile hat der Oscarkandidat stolze $160,3 Mio außerhalb von Nordamerika erreicht und damit auch Departed – Unter Feinden überholt. Jetzt liegt nur noch Shutter Island mit $166,8 Mio vor ihm, welchen er ebenfalls sehr schnell hinter sich lassen wird und zu Martin Scorseses erfolgreichstem Film an den internationalen Kinokassen werden wird. Es ist bereits der sechste Scorsese-Film in Folge, der international mehr als $110 Mio einspielen konnte, was für die Konsistenz seiner Zugkraft spricht. Er wird jedoch bei weitem sein größter Hit werden, denn er läuft weiterhin stark in den meisten Ländern und hat u. a. noch Russland vor sich. Zudem wird er den ganzen Monat lang großen Oscar-Hype genießen.
Sein umsatzstärkster Markt verbleibt Frankreich mit $25,2 Mio. Dort ist er mittlerweile an Fast & Furious 6 vorbeigezogen und in die Top 10 von 2013 aufgestiegen. Bis zum Gesamtergebnis von Shutter Island fehlen nur noch etwa $1,2 Mio. In Großbritannien konnte der Film, wie auch in Deutschland, seine dritte Woche auf Platz 1 der Charts verbringen und erreichte damit ein vorläufiges Gesamteinspiel von $24,6 Mio. Damit liegt er nahezu gleichauf mit Departed und jetzt schon vor 2013-Hits wie World War Z oder Wolverine – Weg des Kriegers. Der Film sollte keine Schwierigkeiten haben, auch die $30-Mio-Marke zu knacken und vielleicht sogar bis $35 Mio zu klettern. In Deutschland steht der Fim bei $19,8 Mio und sollte ebenfalls über kurz oder lang $30 Mio erreichen. Sehr stark waren auch die Zweitwöchler Australien und Italien. In Italien hat der Film $10,9 Mio nach zwei Wochen erreicht und damit schon mehr als Shutter Island insgesamt. Gegenüber seinem Startwochenende fiel der Flm lediglich um 22,7% und blieb auf Rang 1 der Charts. Auch in Australien konnte er den Spitzenplatz verteidigen und hat mit $10,6 Mio nach 11 Tagen bereits die Endergebnisse von Departed und Shutter Island hinter sich gelassen. In Japan startete der Film mit etwa $2,1 Mio, was etwas schwächer ist als die Starts von Departed und Shutter Island und an dem Filmthema liegen könnte. Besondere Stärke zeigt der Film auch in einigen kleineren Märkten. In den Niederlanden hat er beispielsweise mit $5,8 Mio bereits das Gesamteinspiel von Iron Man 3 überholt, während er in Polen mit $5,5 Mio bereits absoluten Blockbuster-Status besitzt. Unter US-Filmen haben letztes Jahr nur Der Hobbit – Smaugs Einöde und Die Eiskönigin dort mehr eingenommen. Im Großen und Ganzen ist die Performance des Films sehr mit der von Django Unchained vergleichbar, der international $262,6 Mio einspielen konnte. The Wolf of Wall Street wird vielleicht nicht ganz so weit kommen, doch $250 Mio halte ich mittlerweile für möglich.
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren ist nicht aufzuhalten und erreichte letztes Wochenende einen neuen großen Meilenstein. Nach einem Einspiel von $24 Mio am Wochenende, brachte der Film sein internationales Einspiel auf mehr als eine halbe Milliarde ($504 Mio, um genau zu sein). Das ist vor ihm lediglich neun anderen Animationsfilmen gelungen, zuletzt Ich – Einfach unverbesserlich 2. Das Beeindruckende ist dabei, dass der Film erst diesen Monat in China und Japan startet, von wo ihm wahrscheinlich mindestens $100 Mio winken. Letztes Wochenende lief der Film in Schweden an, wo ihm mit $2,5 Mio prompt das beste Startwochenende aller Zeiten für einen Animationsfilm gelang. In Südkorea legte er derweil in seiner dritten Woche schon wieder (!!) zu, diesmal um 41,6% auf $12,9 Mio. Nach drei Wochen weist er damit unglaubliche $44,5 Mio vor – jetzt schon ein All-Time-Rekord für Animationsfilme in dem Markt. Die Eiskönigin ist bereits der erfolgreichste Hollywood-Film in Südkorea seit Iron Man 3 und hat guite Chancen, $60-70 Mio zu erreichen. In Großbritannien liegt der Film derweil bei $59,8 Mio nach neun Wochen. In Russland hat der Film bislang $33,3 Mio eingenommen – ebenfalls ein lokaler Rekord für alle Disney-/Pixar-Filme. Weltweit hat Die Eiskönigin mehr als $860 Mio erreicht und läuft auch in den SA weiterhin noch sehr gut. Es sieht jetzt ganz danach aus, als würde der Film doch problemlos die $1-Mrd-Marke überqueren, und zwar als zweiter Film von 2013 (nach Iron Man 3) und erst als zweiter Animationsfilm in der Box-Office-Geschichte (nach Toy Story 3). Mit sehr viel Glück könnte er vielleicht sogar dessen $1,063 Mrd toppen, wobei das momentan eher unwahrscheinlich erscheint. International werden für den Film aber mindestens $630-650 Mio zusammenkommen. Lediglich die letzten beiden Ice-Age-Filme liefen deutlich besser außerhalb von Nordamerika (was Animationsfilme betrifft).
Ein weiterer lokaler Blockbuster zeigte am Wochenende große Stärke als das Remake des russischen Horrorklassikers Viy (diesmal in einer 3D-Aufmachung) die russischen Kinocharts mit phänomenalen $17,2 Mio toppte. Es war sogar ein besseres Startergebnis als für Stalingrad letztes Jahr und das beste Startwochenende aller Zeiten für einen russischen Film (sowie das achtbeste überhaupt). Zwar haben solche Filme in Russland häufig eine relativ kurze Lebensdauer in den Kinos, jedoch sollten mindestens $35 Mio für Viy 3D möglich sein. Das Jahr fängt für das russische Filmgeschäft gut an!
Jack Ryan: Shadow Recruit erreichte von 55 Ländern am Wochenende solide $9,1 Mio und steht mittlerweile bei $61,1 Mio außerhalb von Nordamerika. In Frankreich startete der Film am Wochenende auf Rang 3 mit $1,8 Mio. In Australien steht er derweil bei $4,5 Mio nach drei Wochen. Bei weitem sein erfolgreichster Makt ist China, wo er mittlerweile $24,3 Mio erreicht hat. Mit Japan, Südkorea, Brasilien, Italien und Deutschland im Rücken wird er am Ende mindestens $110 Mio erreichen, was ordentlich, jedoch nicht großartig ist.
12 Years a Slave setzte seine überraschend erfolgreiche Laufzeit an den internationalen Kinokassen fort. Dabei muss der sehr starke Oscar-Hype für den Film eine wichtige Rolle spielen, denn normalerweise sind Filme mit einem so USA-zentrierten Thema nicht häufig große Erfolge außerhalb von Nordamerika. So hat beispielsweise sogar Spielbergs Lincoln trotz immenser Starpower, Spielbergs Namen und 12 Oscarnominierungen "nur" $93,1 Mio außerhalb von USA und Kanada eingenommen. 12 Years a Slave läuft jedoch jetzt schon deutlich besser und das noch lange vor der Oscarverleihung. Insgesamt sammelte der Streifen international bereits $50,6 Mio ein, wovon $22,5 Mio aus Großbritannien stammen, wo er in der vierten Woche Platz 2 der Charts belegte. In Australien startete der Film mit $1,5 Mio auf Rang 2 der Charts und in Frankreich fiel er zwar auf Platz 2 zurück, verlor aber nur etwa 3% gegenüber seinem Startwochenende. Nach zwei Wochen steht das Sklaverei-Drama dort bei $6,1 Mio und wird noch sehr lange laufen. In Deutschland sind es $3,1 Mio nach drei Wochen. Brasilien, Italien, Japan, Mexiko und noch zahlreiche weitere Länder stehen ihm noch bevor. Was aber noch wichtiger ist, ist, dass die Oscars erst im März verliehen werden und der Film bis dahin als Hauptkandidat viel Aufmerksamkeit genießen wird. Deshalb sind ihm mindestens $100 Mio sicher. Sollte er als "Bester Film" gewinnen, so glaube ich sogar an $150 Mio.
47 Ronin brachte am Wochenende zusätzliche $7,4 Mio an den internationalen Kinokassen ein, wovon jeweils $1,9 Mio von seinen Starts in Deutschland (auf Rang 3) und in Mexiko (Rang 1) stammten. Insgesamt hat das Fantasy-Epos bis dato $92 Mio. Davon stammen $26,1 Mio aus Russland. Seine nächsten großen Märkte – Italien, Frankreich und Schweden – erreicht er erst im März und im April. Ob und wann er in China startet, ist noch unklar, ich gehe jedoch davon aus, dass es dazu kommen wird. Insgesamt sollte der Film außerhalb von Nordamerika etwa $140 Mio einspielen.
Sonys RoboCop-Remake lief zwei Wochen vor dem US-Start bereits in Malaysia, Taiwan und Singapur an und spielte in diesen drei Märkten insgesamt $5,5 Mio ein Das liegt in etwas gleichauf mit den Zahlen, die der erste Iron Man dort erreichte. Insbesondere hat der $2,3-Mio-Start in Malaysia beeindruckt. Das letzte Remake eines Paul-Verhoeven-Films, Total Recall, lief 2012 in diesen drei Ländern deutlich schwächer an und erreichte international trotzdem fast $140 Mio. Die Vorzeichen für die Neuauflage von RoboCop sind also blendend. Der Film könnte bis $200 Mio außerhalb von Nordamerika packen.
Die Bücherdiebin spielte am Wochenende $4,1 Mio von 28 Ländern ein und steht bislang bei $23,7 Mio. In Australien (der Heimat des Autors der erfolgreichen Buchvorlage) spielte der Film nach vier Wochen tolle $9,7 Mio ein. Auch in Spanien läuft der Film mit $5 Mio in vier Wochen ganz gut für einen Streifen, der im Oscar-Rennen keine Rolle spielt. In Brasilien startete der Film am Wochenende mit $1,2 Mio auf Platz 1 der Charts. Erst im Februar und März erreicht der Film weite Teile von Europa, wo ihm sicherlich seine größten Erfolge winken. Da er aber jetzt schon in den anderen Ländern ganz gut läuft, erwarte ich ein Gesamteinspiel von mehr als $100 Mio außerhalb von Nordamerika. Das kann sich wirklich sehen lassen!
Die Eiskönigin war nicht der einzige Film, der einen großen Meilenstein letztes Wochenende erreicht hat. Sowohl Ich – Einfach unverbesserlich 2 als auch Der Hobbit – Smaugs Einöde brachten beide jeweils ihre vorläufigen internationalen Einspielergebnisse auf mehr als $600 Mio. Ich – Einfach unverbesserlich 2 profitierte dabei weiterhin vom erfolgreichen Run in China, wo er bei $48,5 Mio steht und erreichte nun international $602 Mio. Weltweit steht er damit bei $970 Mio und wird $1 Mrd um weniger als $25 Mio verfehlen, wie es aussieht,. Der Hobbit erreichte am Wochenende $27 Mio und steht bei insgesamt $600,3 Mio. Den Film erwarten noch China und Japan, sodass er zumindest auf $660-680 Mio kommen sollte. Auf $700 Mio darf aber kaum noch gehofft werden und es besteht tatsächlich eine reelle Möglichkeit, dass Die Eiskönigin den Film sogar international übertreffen wird.
American Hustle erreichte international starke $60 Mio und hat dabei noch Deutschland, Brasilien und Südkorea vor sich. Am Wochenende startete der Film mit $2 Mio auf Platz 1 in Spanien, floppte aber mit knapp $0,7 Mio in Japan zum Start. Großbritannien hat nach sieben Wochen hammerstarke $20,1 Mio beigesteuert. Je nachdem, wie es für den Film bei den Oscars läuft, sollte er etwa $100-120 Mio international erreichen.
Thor – The Dark Kingdom erreichte am Wochenende seinen letzten Markt, Japan. Dort lief er mit $1,8 Mio auf Rang 3 der Charts an – etwa 14% besser als sein Vorgänger. International hat das Comic-Sequel bis dato $433,8 Mio erreicht und wird dank Japan in die Nähe von $440 Mio kommen. Auch Gravity konnte sein Übersee-Einspiel am Wochenende wieder etwas steigern und erreichte nun $430 Mio.
Nach einem neuen Update steht das internationale Einspiel der Ensemble-Komödie Last Vegas bei $59,8 Mio. Seine größten Erfolge feierte er in Großbritannien ($11 Mio), Russland ($8 Mio) und Mexiko ($7,9 Mio). Dieses Wochenende startet er in Australien.




Stano hatte einen Plan und das Zeug, ihn umzusetzen. Materiell zumindest. Einen Sack voll Sprengstoff, mit dem er die Profiteure und Bonzen des tschechoslowakischen Systems in die Luft jagen wollte. Das spezielle Feuerwerk unter der VIP-Tribüne am Rande der 1. Mai-Prozessionen würde seine persönliche Art zu feiern. Gefeiert hat Stano. Nicht mit einem Anschlag, sondern vorab mit Alkohol – so viel, dass die Polizei den Typ, der besoffen um die Tribüne torkelte, aufgriff und einen Blick in sein Gepäck warf. 5 Jahre Haft.
Aus dem Schattenreich, wo indigene Mythologie und urbane Legenden ineinanderfließen, kommen die wahren Akteure der cineastischen Anthologie. Eine von ihnen ist die Großmutter, die ihre Enkelin selbst nach dem Tod besucht. Eine andere ist die beinlose Gestalt, die eine Darstellerin während eines Aufenthalts in Nordaustralien eines Nachts wie einen Alp auf ihrer Brust kauernd fand. Gespenster sind in dem in seiner verbalisierten Form genuinen Geisterfilm so unterschiedlich und eigenwillig wie die Menschen, die sie einst waren – oder die Menschen, die sich eingebildet haben, die Geisterwesen zu sehen. Thorntons lange Einstellungen wirken zu Beginn etwas statisch, doch ist es gerade diese ruhige Aufmerksamkeit, die erst das völlige Eintauchen in die mysteriösen Narrationen ermöglicht. Ihre suggestive Kraft ziehen die mal rührenden, mal ulkigen und selbstverständlich oftmals spukhaften Geschichten fast ausschließlich aus den Worten der Erzählenden und den Orten, die der Regisseur dazu zeigt. Zugleich erkundet er die dunklen Kapitel der australischen Geschichte, geprägt von Ausbeutung und Unterdrückung der Ureinwohner. Viele von ihnen waren ausgerechnet in dem Gebäude beigesetzt, das heute das nationale Film- und Tonarchiv beherbergt. The Darkside beschwört nicht nur den wohligen Schauer beim Anhören von Geistergeschichten, sondern dokumentiert auf faszinierende Weise die Transzendenz von Schmerz und Verlust, ob individuell oder kollektiv in moderne Mythen.
Begleitet von Live-Musik, die trotz der besten Tontechnik stets organischer ist als aufgenommene, beabsichtigt die Vorführung die Eindrücke während der ersten Kinoperiode des Films so greifbar wie möglich zu machen. Wer zeitlich und lokal nicht streng an den Kernort des Festivals, die Kinos am Potsdamer Platz, gebunden ist, sollte den Schritt in den abgründigen Titelort des Stummfilm-Meisterwerks wagen. Die expressionistische Wahnwelt, die Regisseur Robert Wiene und die Darsteller Conrad Veidt in der Rolle des Somnambulisten und Werner Krauss als Caligari kreieren, ist ein Alptraum in einem Alptraum. Man kann sie als Parabel auf die kommenden historischen Schrecken der Nazizeit interpretieren, sie als doppelbödige Allegorie psychologischer Manipulation sehen oder schlicht als ästhetisch und inszenatorisch überragenden Horrorfilm. Das Städtchen Holstenwall, in das eine blutige Mordserie und ein Wanderjahrmarkt mit einem bizarren menschlichen Exponat das Grauen bringen, ist in seiner phantasmagorischen Exzessivität ein surrealer Ort, dessen trügerische Unwirklichkeit nur dazu dient, den Besucher in falscher Sicherheit zu wiegen und einzulullen. Ein Schicksal, welches mit verstörenden Folgen die unglückseligen Charaktere heimsucht.




sich aktuell natürlich auf das Casting des Films. Laut The Hollywood Reporter wurden die ersten Testaufnahmen der Schauspieler zu dem Film durchgeführt. Zwei Bewerberinnen gibt es wohl aktuell für den Part von Sue Storm alias The Invisible Woman – die Serienstars Kate Mara ("House of Cards", Bild oben links) und Emmy Rossum ("Shameless" Bild oben rechts). In den bisherigen beiden Filmen wurde Sue von Jessica Alba mit gewöhnungsbedürftig blondierten Haaren gespielt. Für die Rolle des Anführers des Quartetts, Reed Richards alias Mr. Fantastic, hat der 26-jährige Schauspieler Miles Teller (Bild unten links aus 21 and Over) vorgesprochen. Für die Rolle von Ben Grimm alias The Thing (in den ersten beiden Filmen vom "The Shield"-Star Michael Chiklis dargestellt) führte man Testaufnahmen mit dem britischen Schauspieler Christian Cooke (Bild unten rechts) durch. Zu guter Letzt bestätigt der Artikel, dass der einzige Kandidat für die Rolle von Johnny Storm alias The Human Torch (in den früheren Filmen von "Captain America" Chris Evans gespielt) weiterhin Michael B. Jordan (Bild rechts aus Fruitvale Station) bleibt, mit dem Trank bereits bei 











Die abgelebte Antiquarin Michelle sucht nach wiederholten Aufenthalten in der Psychiatrie nach den Versen, mit denen sie einst ihre Notizbücher füllte. Ihre fürsorgliche Schwester Marie, die nach einer Hirnoperation an Wortfindungsstörungen und Amnesie leidet, versucht mit ihrer Singstimme auch die vergessene Stimme ihres verstorbenen Vaters wiederzuerlangen. Von wissenschaftlichem Ansatz bestimmt ist wiederum der Kampf des Hirnchirurgen Thomas um das Sprachvermögen seiner Patienten, unter denen auch Marie ist. Der Eingriff an ihr, die unter Lokalnarkose bewusst das Schwinden ihrer Sprachsicherheit erlebt, ist der eindringlichste Moment des stilisierten Dramas. Weniger aufgrund der anatomischen Anschaulichkeit als des unmittelbaren seelischen Schmerzes, den die Sängerin Marie im Augenblick des Sprachverlusts erlebt. Die wahren Tragödien von Lepages und Pires Theateradaption sind still. Mehr noch: die Tragödien sind die Stille, sei sie psychischer, physischer oder emotionaler Natur. Jedes Schreibheft, das die Schwester ihr schenkt, vergegenwärtigt Michelle ihre durch die Medikation verstärkte Gefühlstaubheit, die sie am Dichten hindert. Nach dem mühsamen Wiedererlernen des Sprechens versucht Marie im Tonstudio, wo sie kleine Aufträge als Synchronsprecherin hat, zu einer alten Familienaufnahme die Stimme ihres Vaters einsprechen zu lassen. Thomas wiederum hat seiner Partnerin Ada nichts mehr zu sagen und kann seine Hände im Operationssaal wegen eines Tremors nicht mehr sprechen lassen. Die entsättigten Farben unterstreichen das Verblassen der Erinnerung, die fließende Bildsprache die Unbeständigkeit der Gefühle. Ihre Intensität vermittelt sich vor allem durch das eindringliche Spiel Lise Castanguays als Michelle und Frederike Bedards als Marie. Ins Prätentiöse driftenden Dialoge hingegen schaffen eine Ambivalenz zwischen Emotionalität und Sentimentalität, die Maries Gespräch mit einer Lippenleserin spiegelt: „Es ist banal.“ – „Es ist das Leben.“
Aus dieser Perspektive betrachtet ist die biografische Wissenschaft, die Gondrys von impulsiven Handzeichnungen vorangetriebenes Werk trotz seiner überbordenden Exzentrik und Verspieltheit ist, eine Niederlage. Das Menschenbild, das aus dem farb- und formbegeisterten Cut-up-Biopic entsteht, ist kein gradliniges Porträt. Viel mehr ist es eine Collage, die kohärente Lebensereignisse, wie man sie im Werdegang eines Intellektuellen von Chomskys Renommee erwartet, zu scheinbar widersprüchlichen Aspekten (Chomskys Interesse für Isaac Newtons okkulten Studien um Apokalypse und Alchemie) in Kontrast setzt. Ausdrucksfreiheit ist ein kostbares Gut, das mit aller Kraft verteidigt werden muss, hat Noam Chomskys im Laufe seines Lebens immer wieder betont. Nicht zuletzt deshalb ist die Flut an Eindrücken eine überraschend adäquate Auseinandersetzung, nicht nur mit dem Protagonisten, sondern mit dem gängigen Konzept der Personenreportage. Deren spezifische Eigenheiten treibt der an den experimentierfreudigen Stil seiner Musikvideos und Werbeclips anknüpfende Regisseur auf die Spitze. Diese weiß er seinen ans Kindische grenzenden Geistesblitzen durch humorvoll gebrochene Verwunderung wieder zu nehmen. Inszenatorisch und erzählerisch gleichermaßen abwechslungsreich, resultiert daraus eine dynamische Disputation mit einer unangepassten Persönlichkeit, die konventionelle Annäherungsweisen wohl nur unzureichend darstellen könnten.







