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Box-Office Welt – Zwei chinesische Blockbuster vorne

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Box-Office Welt - 31.01.-2.02.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Screendaily, Rentrak

Wie enorm die Kinoindustrie in China in den letzten Jahren gewachsen ist, zeigte sich vergangenes Wochenende erneut als zwei chinesische Blockbuster sich dank grandiosen Starts in ihrer Heimat die vordersten beiden Plätze an den internationalen Kinocharts schnappten. Angefeuert wurden die Box-Office-Zahlen in China durch die Feierlichkeiten um das chinesische Neujahr.

Ganz vorne war dabei der 3D-Fantasystreifen The Monkey King mit chinesischen Superstars Donnie Yen und Chow Yun-Fat in den Hauptrollen. Dank starken Zahlen von 3D- und IMAX-Leinwänden kam er auf $46 Mio zum Start und sollte auf Dauer problemlos die $100-Mio-Schallmauer durchbrechen und China somit den ersten Riesenhit von 2014 bescheren.

Nach Besuchern noch etwas vor ihm, aber nach Umsatz deutlich weiter hinten befand sich am Wochenende Dad, Where Are We Going?, der mit $34 Mio anlief. Der Film basiert auf einer in China sehr erfolgreichen Reality-TV-Sendung.

Was die Hollywood-Filme betrifft, so gewann auch dieses Wochenende wieder Martin Scorseses The Wolf of Wall Street, der dank hervorragenden Rückgängen in den meisten Märkten und einem soliden Start in Japan nur wenig gegenüber der Vorwoche verlor und auf $26 Mio kam. Mittlerweile hat der Oscarkandidat stolze $160,3 Mio außerhalb von Nordamerika erreicht und damit auch Departed – Unter Feinden überholt. Jetzt liegt nur noch Shutter Island mit $166,8 Mio vor ihm, welchen er ebenfalls sehr schnell hinter sich lassen wird und zu Martin Scorseses erfolgreichstem Film an den internationalen Kinokassen werden wird. Es ist bereits der sechste Scorsese-Film in Folge, der international mehr als $110 Mio einspielen konnte, was für die Konsistenz seiner Zugkraft spricht. Er wird jedoch bei weitem sein größter Hit werden, denn er läuft weiterhin stark in den meisten Ländern und hat u. a. noch Russland vor sich. Zudem wird er den ganzen Monat lang großen Oscar-Hype genießen.

Sein umsatzstärkster Markt verbleibt Frankreich mit $25,2 Mio. Dort ist er mittlerweile an Fast & Furious 6 vorbeigezogen und in die Top 10 von 2013 aufgestiegen. Bis zum Gesamtergebnis von Shutter Island fehlen nur noch etwa $1,2 Mio. In Großbritannien konnte der Film, wie auch in Deutschland, seine dritte Woche auf Platz 1 der Charts verbringen und erreichte damit ein vorläufiges Gesamteinspiel von $24,6 Mio. Damit liegt er nahezu gleichauf mit Departed und jetzt schon vor 2013-Hits wie World War Z oder Wolverine – Weg des Kriegers. Der Film sollte keine Schwierigkeiten haben, auch die $30-Mio-Marke zu knacken und vielleicht sogar bis $35 Mio zu klettern. In Deutschland steht der Fim bei $19,8 Mio und sollte ebenfalls über kurz oder lang $30 Mio erreichen. Sehr stark waren auch die Zweitwöchler Australien und Italien. In Italien hat der Film $10,9 Mio nach zwei Wochen erreicht und damit schon mehr als Shutter Island insgesamt. Gegenüber seinem Startwochenende fiel der Flm lediglich um 22,7% und blieb auf Rang 1 der Charts. Auch in Australien konnte er den Spitzenplatz verteidigen und hat mit $10,6 Mio nach 11 Tagen bereits die Endergebnisse von Departed und Shutter Island hinter sich gelassen. In Japan startete der Film mit etwa $2,1 Mio, was etwas schwächer ist als die Starts von Departed und Shutter Island und an dem Filmthema liegen könnte. Besondere Stärke zeigt der Film auch in einigen kleineren Märkten. In den Niederlanden hat er beispielsweise mit $5,8 Mio bereits das Gesamteinspiel von Iron Man 3 überholt, während er in Polen mit $5,5 Mio bereits absoluten Blockbuster-Status besitzt. Unter US-Filmen haben letztes Jahr nur Der Hobbit – Smaugs Einöde und Die Eiskönigin dort mehr eingenommen. Im Großen und Ganzen ist die Performance des Films sehr mit der von Django Unchained vergleichbar, der international $262,6 Mio einspielen konnte. The Wolf of Wall Street wird vielleicht nicht ganz so weit kommen, doch $250 Mio halte ich mittlerweile für möglich.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren ist nicht aufzuhalten und erreichte letztes Wochenende einen neuen großen Meilenstein. Nach einem Einspiel von $24 Mio am Wochenende, brachte der Film sein internationales Einspiel auf mehr als eine halbe Milliarde ($504 Mio, um genau zu sein). Das ist vor ihm lediglich neun anderen Animationsfilmen gelungen, zuletzt Ich – Einfach unverbesserlich 2. Das Beeindruckende ist dabei, dass der Film erst diesen Monat in China und Japan startet, von wo ihm wahrscheinlich mindestens $100 Mio winken. Letztes Wochenende lief der Film in Schweden an, wo ihm mit $2,5 Mio prompt das beste Startwochenende aller Zeiten für einen Animationsfilm gelang. In Südkorea legte er derweil in seiner dritten Woche schon wieder (!!) zu, diesmal um 41,6% auf $12,9 Mio. Nach drei Wochen weist er damit unglaubliche $44,5 Mio vor – jetzt schon ein All-Time-Rekord für Animationsfilme in dem Markt. Die Eiskönigin ist bereits der erfolgreichste Hollywood-Film in Südkorea seit Iron Man 3 und hat guite Chancen, $60-70 Mio zu erreichen. In Großbritannien liegt der Film derweil bei $59,8 Mio nach neun Wochen. In Russland hat der Film bislang $33,3 Mio eingenommen – ebenfalls ein lokaler Rekord für alle Disney-/Pixar-Filme. Weltweit hat Die Eiskönigin mehr als $860 Mio erreicht und läuft auch in den SA weiterhin noch sehr gut. Es sieht jetzt ganz danach aus, als würde der Film doch problemlos die $1-Mrd-Marke überqueren, und zwar als zweiter Film von 2013 (nach Iron Man 3) und erst als zweiter Animationsfilm in der Box-Office-Geschichte (nach Toy Story 3). Mit sehr viel Glück könnte er vielleicht sogar dessen $1,063 Mrd toppen, wobei das momentan eher unwahrscheinlich erscheint. International werden für den Film aber mindestens $630-650 Mio zusammenkommen. Lediglich die letzten beiden Ice-Age-Filme liefen deutlich besser außerhalb von Nordamerika (was Animationsfilme betrifft).

Ein weiterer lokaler Blockbuster zeigte am Wochenende große Stärke als das Remake des russischen Horrorklassikers Viy (diesmal in einer 3D-Aufmachung) die russischen Kinocharts mit phänomenalen $17,2 Mio toppte. Es war sogar ein besseres Startergebnis als für Stalingrad letztes Jahr und das beste Startwochenende aller Zeiten für einen russischen Film (sowie das achtbeste überhaupt). Zwar haben solche Filme in Russland häufig eine relativ kurze Lebensdauer in den Kinos, jedoch sollten mindestens $35 Mio für Viy 3D möglich sein. Das Jahr fängt für das russische Filmgeschäft gut an!

Jack Ryan: Shadow Recruit erreichte von 55 Ländern am Wochenende solide $9,1 Mio und steht mittlerweile bei $61,1 Mio außerhalb von Nordamerika. In Frankreich startete der Film am Wochenende auf Rang 3 mit $1,8 Mio. In Australien steht er derweil bei $4,5 Mio nach drei Wochen. Bei weitem sein erfolgreichster Makt ist China, wo er mittlerweile $24,3 Mio erreicht hat. Mit Japan, Südkorea, Brasilien, Italien und Deutschland im Rücken wird er am Ende mindestens $110 Mio erreichen, was ordentlich, jedoch nicht großartig ist.

12 Years a Slave setzte seine überraschend erfolgreiche Laufzeit an den internationalen Kinokassen fort. Dabei muss der sehr starke Oscar-Hype für den Film eine wichtige Rolle spielen, denn normalerweise sind Filme mit einem so USA-zentrierten Thema nicht häufig große Erfolge außerhalb von Nordamerika. So hat beispielsweise sogar Spielbergs Lincoln trotz immenser Starpower, Spielbergs Namen und 12 Oscarnominierungen "nur" $93,1 Mio außerhalb von USA und Kanada eingenommen. 12 Years a Slave läuft jedoch jetzt schon deutlich besser und das noch lange vor der Oscarverleihung. Insgesamt sammelte der Streifen international bereits $50,6 Mio ein, wovon $22,5 Mio aus Großbritannien stammen, wo er in der vierten Woche Platz 2 der Charts belegte. In Australien startete der Film mit $1,5 Mio auf Rang 2 der Charts und in Frankreich fiel er zwar auf Platz 2 zurück, verlor aber nur etwa 3% gegenüber seinem Startwochenende. Nach zwei Wochen steht das Sklaverei-Drama dort bei $6,1 Mio und wird noch sehr lange laufen. In Deutschland sind es $3,1 Mio nach drei Wochen. Brasilien, Italien, Japan, Mexiko und noch zahlreiche weitere Länder stehen ihm noch bevor. Was aber noch wichtiger ist, ist, dass die Oscars erst im März verliehen werden und der Film bis dahin als Hauptkandidat viel Aufmerksamkeit genießen wird. Deshalb sind ihm mindestens $100 Mio sicher. Sollte er als "Bester Film" gewinnen, so glaube ich sogar an $150 Mio.

47 Ronin brachte am Wochenende zusätzliche $7,4 Mio an den internationalen Kinokassen ein, wovon jeweils $1,9 Mio von seinen Starts in Deutschland (auf Rang 3) und in Mexiko (Rang 1) stammten. Insgesamt hat das Fantasy-Epos bis dato $92 Mio. Davon stammen $26,1 Mio aus Russland. Seine nächsten großen Märkte – Italien, Frankreich und Schweden – erreicht er erst im März und im April. Ob und wann er in China startet, ist noch unklar, ich gehe jedoch davon aus, dass es dazu kommen wird. Insgesamt sollte der Film außerhalb von Nordamerika etwa $140 Mio einspielen.

Sonys RoboCop-Remake lief zwei Wochen vor dem US-Start bereits in Malaysia, Taiwan und Singapur an und spielte in diesen drei Märkten insgesamt $5,5 Mio ein Das liegt in etwas gleichauf mit den Zahlen, die der erste Iron Man dort erreichte. Insbesondere hat der $2,3-Mio-Start in Malaysia beeindruckt. Das letzte Remake eines Paul-Verhoeven-Films, Total Recall, lief 2012 in diesen drei Ländern deutlich schwächer an und erreichte international trotzdem fast $140 Mio. Die Vorzeichen für die Neuauflage von RoboCop sind also blendend. Der Film könnte bis $200 Mio außerhalb von Nordamerika packen.

Die Bücherdiebin spielte am Wochenende $4,1 Mio von 28 Ländern ein und steht bislang bei $23,7 Mio. In Australien (der Heimat des Autors der erfolgreichen Buchvorlage) spielte der Film nach vier Wochen tolle $9,7 Mio ein. Auch in Spanien läuft der Film mit $5 Mio in vier Wochen ganz gut für einen Streifen, der im Oscar-Rennen keine Rolle spielt. In Brasilien startete der Film am Wochenende mit $1,2 Mio auf Platz 1 der Charts. Erst im Februar und März erreicht der Film weite Teile von Europa, wo ihm sicherlich seine größten Erfolge winken. Da er aber jetzt schon in den anderen Ländern ganz gut läuft, erwarte ich ein Gesamteinspiel von mehr als $100 Mio außerhalb von Nordamerika. Das kann sich wirklich sehen lassen!

Die Eiskönigin war nicht der einzige Film, der einen großen Meilenstein letztes Wochenende erreicht hat. Sowohl Ich – Einfach unverbesserlich 2 als auch Der Hobbit – Smaugs Einöde brachten beide jeweils ihre vorläufigen internationalen Einspielergebnisse auf mehr als $600 Mio. Ich – Einfach unverbesserlich 2 profitierte dabei weiterhin vom erfolgreichen Run in China, wo er bei $48,5 Mio steht und erreichte nun international $602 Mio. Weltweit steht er damit bei $970 Mio und wird $1 Mrd um weniger als $25 Mio verfehlen, wie es aussieht,. Der Hobbit erreichte am Wochenende $27 Mio und steht bei insgesamt $600,3 Mio. Den Film erwarten noch China und Japan, sodass er zumindest auf $660-680 Mio kommen sollte. Auf $700 Mio darf aber kaum noch gehofft werden und es besteht tatsächlich eine reelle Möglichkeit, dass Die Eiskönigin den Film sogar international übertreffen wird.

American Hustle erreichte international starke $60 Mio und hat dabei noch Deutschland, Brasilien und Südkorea vor sich. Am Wochenende startete der Film mit $2 Mio auf Platz 1 in Spanien, floppte aber mit knapp $0,7 Mio in Japan zum Start. Großbritannien hat nach sieben Wochen hammerstarke $20,1 Mio beigesteuert. Je nachdem, wie es für den Film bei den Oscars läuft, sollte er etwa $100-120 Mio international erreichen.

Thor – The Dark Kingdom erreichte am Wochenende seinen letzten Markt, Japan. Dort lief er mit $1,8 Mio auf Rang 3 der Charts an – etwa 14% besser als sein Vorgänger. International hat das Comic-Sequel bis dato $433,8 Mio erreicht und wird dank Japan in die Nähe von $440 Mio kommen. Auch Gravity konnte sein Übersee-Einspiel am Wochenende wieder etwas steigern und erreichte nun $430 Mio.

Nach einem neuen Update steht das internationale Einspiel der Ensemble-Komödie Last Vegas bei $59,8 Mio. Seine größten Erfolge feierte er in Großbritannien ($11 Mio), Russland ($8 Mio) und Mexiko ($7,9 Mio). Dieses Wochenende startet er in Australien.

Paul Walkers Brick Mansions hat einen Starttermin

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Brick Mansions

Quelle: Relativity Media

Als Paul Walker letzten November bei einem tragischen Unfall unerwartet verstarb, hinterließ er noch zwei Filme, die zu dem Zeitpunkt das Licht des Filmprojektors noch nicht erblickt haben. Einer davon und der mit Sicherheit am meisten diskutierte ist natürlich Fast & Furious 7, für den Paul Walker nur einen Teil seiner Szenen abgedreht hat. Nach langen Überlegungen kamen Universal und der Regisseur James Wan aber zu einer Lösung. Walker bleibt im Film und sein Charakter wird gebührend verabschiedet.

Den anderen Film hat Walker hingegen zum Zeitpunkt seines Todes bereits abgedreht. Dabei handelt es sich um Brick Mansions (wir haben berichtet), das Remake des erfolgreichen, von Luc Besson produzierten Actioners Banlieue 13 (der in Deutschland den dämlichen Titel Ghettogangz trägt). Unter der Regie des Newcomers Camille Delamarre (der bei Besson-Streifen wie Colombiana, 22 Bullets und Lockout als Cutter gearbeitet hat), entstand das Remake, das die Handlung von Paris der nahen Zukunft nach Detroit (wohin sonst) verlegt. In dem Film muss sich der von Paul Walker gespielte Undercover Cop Damien Collier mit einem Straßengangster verbünden, dessen Freundin von einem Drogenboss entführt wurde, der einen Plan ausgeheckt hat, umm die Stadt zu zerstören. Die Rolle von Walkers Partner übernimmt der Parkour-Star David Belle, der diese Rolle auch im Original gespielt hat. Eine gute Entscheidung, denn Belles Pakour-Künste sind einfach unersetzlich. Eine weitere Rolle in dem Film übernahm der Rapper/Schauspieler RZA.

Relativity Media hat jetzt ziemlich kurzfristig den US-Starttermin für den Streifen festgelegt. Am 25.04.2014 kommt Brick Mansions in die US-Kinos. Das ist etwas überraschend, wenn man bedenkt, dass es bislang weder ein Poster noch einen Trailer gibt. Ich gehe davon aus, dass beide bald nachgereicht werden. Immerhin wurde zusammen mit der Ankündigung des Startdatums das erste Filmbild veröffentlicht, das Walker mit RZA zeigt.

Brick Mansions Start - Paul Walker & RZA

Ob und wann der Film auch in die deutschen Kinos kommt, ist noch unbekannt. Wir halten Euch aber natürlich auf dem Laufenden.

Filmfutter auf der Berlinale 2014 – Teil 2

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Berlinale 2014 - Teil 2

Weiter geht es mit dem zweiten Teil, unseres Berlinale-2014-Überblicks!

Schildbürgerstreiche: so harmlos präsentieren sich die Aktionen der Velvet Terrorists, die das Regie-Trio Pavlov Pekarcik, Ivan Ostrochovsky und Peter Kerekes beim Gespräch über deren Vergangenheit als erklärte und verurteilte Staatsfeinde beobachteten. Aber sind sie das tatsächlich?

Berlinale 2014 Teil 2 - Velvet TerroristsStano hatte einen Plan und das Zeug, ihn umzusetzen. Materiell zumindest. Einen Sack voll Sprengstoff, mit dem er die Profiteure und Bonzen des tschechoslowakischen Systems in die Luft jagen wollte. Das spezielle Feuerwerk unter der VIP-Tribüne am Rande der 1. Mai-Prozessionen würde seine persönliche Art zu feiern. Gefeiert hat Stano. Nicht mit einem Anschlag, sondern vorab mit Alkohol – so viel, dass die Polizei den Typ, der besoffen um die Tribüne torkelte, aufgriff und einen Blick in sein Gepäck warf. 5 Jahre Haft.

Fero hatte sich ein höheres Ziel gesteckt: den VIP schlechthin, Präsident Gustav Husak. Eine Schusswaffe und Sprengstoff hatte er, fehlte nur noch die Unterstützung des CIA. Vielleicht sind am CIA-Telefon öfter Anrufer, die von Revolution und Umsturz schwadronieren oder aber Leute mit dem Wunschberuf „Präsidenten-Attentäter“ stehen im Land von Lincoln und Kennedy einfach nicht so hoch im Kurs. Der tschechoslowakische Geheimdienst wenigstens nahm Fero ernster als der amerikanische und für alle Fälle gleich fest. 14 Jahre Haft.

Vladimir immerhin hat es krachen lassen. 53 von der Kommunistischen Partei hat er insgesamt umgelegt. Ein paar mal haben sie ihn geschnappt, aber seinen Widerstandsgeist konnten sie nicht brechen. Kaum war er ihnen entkommen, hat er weiter gemacht und die nächsten mussten dran glauben. Vladimir hatte kein Mitleid mit den Informationstafeln der Partei, die er demolierte. Und der Staat hatte kein Mitleid mit ihm. Insgesamt über 4 Jahre Haft.

Die Strafen klingen drakonisch, besonders im Falle Vladimirs, aber sie sind es kaum. Weder gemessen an der aktuellen Rechtslage, noch im Hinblick auf die Faktizität der Tatbestände. Sind geplanter Mord, gemeingefährliche Absichten und Gewohnheitskriminalität nur Schabernack, wenn die Verantwortlichen einfach zu desorganisiert, um nicht zu sagen: dumm, sind? Keiner der Filmemacher stellt sich der Frage ernsthaft. Stattdessen erliegen sie zu oft der Verlockung kurioser Komik. Ein unangenehm kalkulierter Ansatz, denn die skurrilen Biografien bergen echten Terror, wenn nicht politischen, dann den der Gefängniszeit und der Verharmlosung totalitärer Willkür.

1,5/5 Sterne

 

Dem Leben abhanden gekommen sind auch die Protagonisten, um die Warwick Thorntons Kamera schleicht. Oder ist es umgekehrt und die Protagonisten scharren sich um die Kamera, gerade außerhalb des Gesichtsfelds oder in der undurchdringlichen Schwärze einer Nacht am Lagerfeuer? Dort sitzt einer der australischen Schauspieler, denen der Regisseur ebenso gebannt zu lauschen scheint, wie man es selbst tut, und teilt eine der 13 Geschichten. Sie alle befassen sich mit jener ungreifbaren und dennoch allgegenwärtigen Seite der menschlichen Fantasie und Mystifikation, die der atmosphärischen Dokumentation ihren Namen gibt: The Darkside.

Berlinale 2014 Teil 2 - The DarksideAus dem Schattenreich, wo indigene Mythologie und urbane Legenden ineinanderfließen, kommen die wahren Akteure der cineastischen Anthologie. Eine von ihnen ist die Großmutter, die ihre Enkelin selbst nach dem Tod besucht. Eine andere ist die beinlose Gestalt, die eine Darstellerin während eines Aufenthalts in Nordaustralien eines Nachts wie einen Alp auf ihrer Brust kauernd fand. Gespenster sind in dem in seiner verbalisierten Form genuinen Geisterfilm so unterschiedlich und eigenwillig wie die Menschen, die sie einst waren – oder die Menschen, die sich eingebildet haben, die Geisterwesen zu sehen. Thorntons lange Einstellungen wirken zu Beginn etwas statisch, doch ist es gerade diese ruhige Aufmerksamkeit, die erst das völlige Eintauchen in die mysteriösen Narrationen ermöglicht. Ihre suggestive Kraft ziehen die mal rührenden, mal ulkigen und selbstverständlich oftmals spukhaften Geschichten fast ausschließlich aus den Worten der Erzählenden und den Orten, die der Regisseur dazu zeigt. Zugleich erkundet er die dunklen Kapitel der australischen Geschichte, geprägt von Ausbeutung und Unterdrückung der Ureinwohner. Viele von ihnen waren ausgerechnet in dem Gebäude beigesetzt, das heute das nationale Film- und Tonarchiv beherbergt. The Darkside beschwört nicht nur den wohligen Schauer beim Anhören von Geistergeschichten, sondern dokumentiert auf faszinierende Weise die Transzendenz von Schmerz und Verlust, ob individuell oder kollektiv in moderne Mythen.

4/5 Sterne

 

Geisterhafte Erscheinungen, substantielle Verunsicherung und die nur zu reale Angstvision maliziöser Fremdkontrolle beschwören auch die Berlinale Classics. Die im Vorjahr ins Leinwandleben gerufene Ausfächerung der Retrospektive widmet sich neu restaurierten und wiederentdeckten Werken der Filmgeschichte. Deren vielleicht brillanteste Visualisierung von Wahnsinn und Grauen eröffnet die Reihe und zugleich ein mentales Nachtreich. Anders als die übrigen Filme, die hier besprochen werden, habe ich die digital restaurierte Fassung von Das Cabinet des Dr. Caligari nicht gesehen. Noch nicht, wie ich hoffe, obwohl ich den verlockenden Premiere-Termin in der Berliner Philharmonie am dritten Festival-Tag nicht schaffen werde.

Berlinale 2014 Teil 2 - Das Cabinet des Dr. CaligariBegleitet von Live-Musik, die trotz der besten Tontechnik stets organischer ist als aufgenommene, beabsichtigt die Vorführung die Eindrücke während der ersten Kinoperiode des Films so greifbar wie möglich zu machen. Wer zeitlich und lokal nicht streng an den Kernort des Festivals, die Kinos am Potsdamer Platz, gebunden ist, sollte den Schritt in den abgründigen Titelort des Stummfilm-Meisterwerks wagen. Die expressionistische Wahnwelt, die Regisseur Robert Wiene und die Darsteller Conrad Veidt in der Rolle des Somnambulisten und Werner Krauss als Caligari kreieren, ist ein Alptraum in einem Alptraum. Man kann sie als Parabel auf die kommenden historischen Schrecken der Nazizeit interpretieren, sie als doppelbödige Allegorie psychologischer Manipulation sehen oder schlicht als ästhetisch und inszenatorisch überragenden Horrorfilm. Das Städtchen Holstenwall, in das eine blutige Mordserie und ein Wanderjahrmarkt mit einem bizarren menschlichen Exponat das Grauen bringen, ist in seiner phantasmagorischen Exzessivität ein surrealer Ort, dessen trügerische Unwirklichkeit nur dazu dient, den Besucher in falscher Sicherheit zu wiegen und einzulullen. Ein Schicksal, welches mit verstörenden Folgen die unglückseligen Charaktere heimsucht.

5/5 Sterne

Hier geht es zu den bisherigen Berichten:

Filmfutter auf der Berlinale – Teil 1

Gary Oldman in Star Wars: Episode VII?!

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Quelle: Sky Movies

Nächstes Jahr kehren die Jedi-Ritter (wieder) zurück auf die Leinwände. Pünktlich zu Weihnachten, startet am 17.12.2015 Star Wars: Episode VII in den deutschen Kinos. Kommenden Mai fangen in Großbritannien die Dreharbeiten zum Film von J. J. Abrams an. Während das technische Team (Kameramann, Komponist, Cutter etc.) für den Film weitgehend feststeht, wurde noch keine einzige Rolle offiziell besetzt. Nicht einmal das Trio aus der Original-Trilogie, Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford wurden offiziell bestätigt, auch wenn man davvon ausgehen kann, dass die drei wieder mit von der Partie sein werden. Daher überfluten seit fast einem Jahr das Internet die Gerüchte um möglichen Besetzungsmitglieder von Star Wars: Episode VII in einem Ausmaß, in dem man es zuvor vielleicht noch nie erlebt hat. Von Benedict Cumberbatch (ein sehr persistentes Gerücht) über den "Breaking Bad"-Darsteller Jesse Plemons (mit dem sich J. J. Abrams wohl bereits persönlich getroffen hat) bis hin zu Ksenia Solo ("Lost Girl")  und Jack O’Connell waren bereits zahlreiche Namen im Gespräch. Der Wer-ist-Hanna?-Star Sairose Ronan hat für den Film vorgesprochen (erhielt die Rolle aber nicht) ebenso wie Michael B. Jordan, der aktuell auch im Rennen für The Fantastic Four ist.

Was all diese Gerüchte und Meldungen bisher aber ausmachte war, dass sie nicht von den beteiligten Stars direkt kamen (sie wurden von ihnen höchstens hinterher bestätigt), sondern durch andere Quellen. Jetzt haben wir aber einen gegensätzlichen Fall, der die Herzen der Fans direkt höher schlagen lässt. Auf er Promotour zu RoboCop hat der Schauspielveteran Gary Oldman auf die Nachfrage hin, wie es nach den zahlreichen Franchises, in denen er mitgespielt hat (Harry Potter, die Dark-Knight-Trilogie und demnächst auch Planet der Affen), mit einer Rolle in Star Wars: Episode VII aussehen würde. Daraufhin entgegnete Oldman völlig überraschend mit "Ja, sie haben angerufen".

Also, stellt Euch das mal vor – Gary Oldman im nächsten Star Wars! Wenn man über Oldman  eins sagen kann, dann ist es, dass er noch nie, einen Film in dem er mitgespielt hat, schlechter gemacht hat. In der Regel haben seine Auftritte, egal wie kurz oder lang, die Filme aufgewertet.

Natürlich hat Oldman seine Aussage direkt revidiert – er sei hinsichtlich solcher Casting-Geschichten immer zynisch und glaubt es erst, wenn er im Flieger nach Hause sitzt. Nichts sei unterschrieben. Man habe sich aber bei ihm erkundigt

Ich muss sagen, dass von all en zahllosen Casting-Meldungen zu Star Wars: Episode VII, dies definitiv die beste ist. Hoffen wir mal, dass daraus mehr wird! Den Ausschnitt aus dem Interview, in dem die Frage gestellt wurde, könnt Ihr unten sehen.

https://youtu.be/glm8pSEmqDs

Box-Office Deutschland – The Wolf of Wall Street wieder an der Spitze

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Box-Office Deutschland - 30.01.-2.02.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Zum zweiten Mal in Folge konnte keiner der Neustarts in die Top 3 vordringen und nur einer der neuen Filme schaffte es überhaupt in die Top 10. Das hatte zur Folge, dass die Gesamtbesucherzahl der Top 10 gegenüber der Vorwoche um 11% nachgab. Immerhin lag sie trotzdem bei sehr soliden 1,3 Mio Besuchern. Der Vorteil der schwachen Newcomer war nämlich, dass die älteren Filme sehr milde Rückgänge verbuchten. Nur ein einziger Top-10-Film fiel mehr als 30% und keiner mehr als 35%. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr ging es für die Top 10 um 19% runter.

Der phänomenale Run von The Wolf of Wall Street setzte sich letztes Wochenende fort, indem der Film zum dritten Mal in Folge Platz 1 der deutschen Kinocharts einnahm. Nur 20% verlor der Streifen verglichen zur Vorwoche und lockte weitere 332,000 Zuschauer in die Kinos. Nach 18 Tagen ist The Wolf of Wall Street mit 1,556,000 Besuchern bereits der erfolgreichste Film von Martin Scorseses langer Karriere geworden und der erste, der überhaupt auf mehr als 1,5 Mio Besucher kam. Bislang bleibt die Performance von Wolf in Deutschland leicht vergleichbar mit der von Django Unchained, der letztes Jahr im selben Zeitraum drei Wochen lang die Nummer 1 der Charts war. Django musste in der vierten Woche den Spitzenplatz an einen deutschen Film abtreten (Kokowääh 2), The Wolf of Wall Street wird höchstwahrscheinlich dasselbe passieren (mit Vaterfreuden). Beide oscarnominierte Filme von legendären Regisseuren stellen die Höhepunkte ihrer Macher an den deutschen Kinokassen dar und beiden gelang dies trotz der Altersfreigabe ab 16 und einer sehr langen Laufzeit der Filme. Auch der Rückgang in der dritten Woche ist vergleichbar – Django Unchained ging um 19% zurück. Was Gesamtbesucherzahlen angeht, so liegt Django dennoch deutlich weiter vorne. Im selben Zeitraum hat der Western etwa 1 Mio Zuschauer mehr erreicht. Am Ende seiner Laufzeit landete Django Unchained sogar bei fast 4,5 Mio Besuchern. Offensichtlich wird The Wolf of Wall Street an solche Zahlen nicht einmal nah herankommen, doch angesichts der geringeren Mainstream-Freundlichkeit, ist das kaum überraschend. Bislang lief der Film bereits über allen Erwartungen und spätestens in zwei Wochen wird er als erster FSK16-Film seit Django die 2-Mio-Besuchermarke erreichen. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass re auch 2,5 Mio Zuschauer erreichen wird, bevor er von den Leinwänden verschwindet. Sollte er, entgegen den Erwartungen, bei den Oscars wichtige Preise gewinnen können, traue ich ihm noch mehr zu.

Fünf Freunde 3 verteidigte seine Platzierung in den Kinocharts und blieb standhaft auf Rang 2, wo er sogar um 0,3% gegenüber der Vorwoche zulegen konnte und auf 195,000 Besucher kam. Mit einem beeindruckenden Ergebnis von 668,000 Zuschauern nach 18 Tagen liegt das Familiensequel etwa 5% vor seinem direkten Vorgänger und 42% vor Teil 1. Dieses Wochenende bekommt es der Film erstmals seit seinem Start mit direkter Konkurrenz zu tun, seitens des Animationsstreifens Free Birds. Allerdings glaube ich, dass Fünf Freunde 3 sich problemlos behaupten sollte und noch vor Ende des Monats die 1-Mio-Besuchermarke erreichen wird – deutlich schneller als die ersten beiden Filme aus der Reihe. Auch insgesamt sollte er letztendlich Fünf Freunde 2, den mit 1,13 Mio Besuchern bislang erfolgreichsten Teil, hinter sich lassen und am Ende bei mehr als 1,2 Mio Zuschauern landen. Dem vierten Film sollte also nichts im Wege stehen.

Auch Der Medicus konnte sich auf seinem Rang behaupten und verbrachte sein 6. Wochenende seit dem Kinostarts auf Platz 3 der Charts. Weitere 151,000 Besucher (-21%) am Wochenende brachten den Streifen oberhalb der 3-Mio-Marke und bescherten ihm eine Goldene Leinwand. Er wurde damit zum achten Film von 2013, der eine Goldene Leinwand für sich gewinnen konnte. Mit insgesamt 3,171,000 Zuschauern in der Tasche ist Der Medicus bereits auf Rang 7 der erfolgreichsten Filme von 2013 in Deutschland aufgestiegen. Mit etwas Glück könnte er aber noch 3,7 Mio Zuschauer erreichen und somit an Ich – Einfach unverbesserlich 2 vorbeiziehen. Insbesondere in der Sommerzeit werden dank Open-Air-Vorstellungen sicherlich noch viele Zuschauer bei diesem Film hinzukommen.

47 Ronin erwies sich erwartungsgemäß als der erfolgreichste Neueinsteiger am Wochenende und belegte mit 133,000 Besuchern von 442 Kinos und einem Schnitt von 302 Besuchern pro Location Rang 4 der Charts. Samt Sneaks und Previews hatte er sogar schon 151,000 Zuschauer bis Sonntag. Es ist ein solider, wenn auch kaum spektakulärer Start für den Fantasyfilm mit Keanu Reeves. Eine allzu lange Laufzeit erwarte ich für 47 Ronin nicht. Bei maximal einer halben Million Zuschauer sollte hier bereits Schluss sein und nicht einmal das ist sicher.

Fack Ju Göhte! ist einfach nicht unterzukriegen. Der deutsche Megahit verbrachte sein 13. Wochenende in der Top 5 und baute dabei lediglich 8% gegenüber der Vorwoche ab. Zusätzliche 114,000 Besucher brachten seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 6,743,000. Nach Umsatz überschritt er bereits die €50-Mio-Marke. Das gelang nur zwei weiteren deutschen Filmen vor ihm (Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise – Periode 1). An ein Ende ist nicht zu denken, denn im Heimkino wird Fack Ju Göhte! erst im Sommer veröffentlicht. Bis dahin erwarte ich noch eine sehr lange Laufzeit. Es würde mich nicht wundern, wenn der Streifen noch im März in der Top 10 zu finden sein wird. Mindestens 7,2 Mio Zuschauer sollte der Überflieger erreichen. Das würde ihn zum vierterfolgreichsten deutschen Film seit 1968 machen.

Aber auch eine andere deutsche Komödie, Nicht mein Tag, läuft weiterhin gut. Um zwei Plätze und 17% ging es für den Film mit Axel Stein und Moritz Bleibtreu runter, und zwar auf #6 der Charts. Dabei lockte er 112,000 Besucher in die Kinos und steht nun bei 526,000 Zuschauern. Peter Thorwarths Bang Boom Bang hat er damit bereits hinter sich gelassen und auch Was nicht passt, wird passend gemacht wird er demnächst übertreffen. Für den Regisseur und die beiden Darsteller ist der Film ein wirklich solider Erfolg und sollte mindestens 750,000 Besucher insgesamt erreichen.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren war der große Gewinner am Wochenende und verbesserte sich um 11% gegenüber der Vorwoche. Mit 89,000 neuen Besuchern von Donnerstag bis Sonntag erreichte der Film mehr als 4,4 Mio Besucher und steht kurz davor, Django Unchained zu überholen und in die Top 3 von 2013 einzuziehen. Interessant wird es, wenn der Film diesen Monat endlich mit direkter Konkurrenz seitens Tarzan 3D und Free Birds konfrontiert wird. Auf jeden Fall sollte Die Eiskönigin problemlos 4,7 Mio Zuschauer erreichen. Wie weit es darüber hinaus gehen wird, wird von der Konkurrenz abhängen.

Der Oscarfavorit 12 Years a Slave stieg in der dritten Woche um einen Platz auf, von 9 auf #9. Dabei verlor er lediglich 11% gegenüber seinem vorherigen Wochenendergebnis. Geholfen hat dabei die Tatsache, dass er 57 neue Kinos spendiert bekommen hat. Am Wochenende kamen diesmal 67,000 Zuschauer zusammen, sodass er nach 18 Tagen bei insgesamt etwa 276,000 Besuchern steht. Dabei belegte er erneut Platz 1 der deutschen Arthouse-Charts. Eine halbe Million Besucher dürfte nun sichere Sache sein und je nach dem Abschneiden des Films bei den Oscars ist auch deutlich mehr möglich.

Mit Platz 9 und einem Rückgang von 34% musste sich in seiner achten Woche Der Hobbit – Smaugs Einöde abfinden. Nur noch 52,000 Tickets wurden am Wochenende für das neue Mittelerde-Abenteuer gelöst. Immerhin erreichte der Film nun insgesamt 5,9 Mio Besucher und wird vielleicht diesen Monat noch die zweite Goldene Leinwand mit mehr als 6 Mio Besuchern erreichen.

Abgerundet wurde die Top 10 durch den Jason-Statham-Klopper Homefront, der sich mit einem Drop von nur 29% überraschend gut hielt und auf 51,000 Zuschauer in der zweiten Woche kam. Insgesamt wurde der Film von 160,000 Kinogängern in Deutschland bis dato gesehen und wird es zumindest auf 250,000 bringen.

Das Biopic Mandela – Der lange Weg zur Freiheit verfehlte mit 48,000 Besuchern von 207 Kinos nur knapp die Top 10 und landete auf Rang 11. Einschließlich der Previews und Sneaks hat der Film is Sonntag bereits 66,000 Besucher erreicht und könnte sich am Ende seiner Laufzeit mit etwa 200,000 Zuschauern wiederfinden.

Der türkische Film Eyyvah Eyvah 3 startete mit 44,000 von 74 Kinos. Der Start lag allerdings etwa 10,000 Besucher unter dem des zweiten Films, der das in lediglich 60 Kinos schaffte, doch immerhin 20,000 Besucher vor Teil 1. Eyyvah Eyvah 2 erreichte in Deutschland fast 147,000 Besucher. Der dritte Tel wird wahrscheinlich bei knapp 115,000 landen.

Anchorman – Die Legende kehrt zurück erreichte 29,000 Besucher von 196 Kinos (Schnitt von 150 Besuchern pro Kino) und liegt bei etwa 49,000 Zuschauern, wenn man die Sneaks dazurechnet. Das sieht zwar nach wenig aus, aber man muss bedenken, dass Tel 1 insgesamt gerade mal 5,000 Besucher in Deutschland hatte (und in einem Kino gestartet wurde).

Die iranisch-französische Arthouse-Perle Le Passé – Das Vergangene startet mit etwa 17,000 Besuchern ganz ordentlich auf Rang 17. In seinen 50 Kinos erreichte der Film einen Schnitt von 335 Besuchern/Kino und steht bei insgesamt etwa 19,000 (einschließlich Previews). Der starke Schnitt deutet auf eine lange Laufzeit hin, sodass der Streifen meh als 100,000 Zuschauer in Deutschland erreichen könnte.

Das kleine Gespenst rundete am Wochenende die Top 20 ab und erreichte einen neuen Meilenstein. Der deutsche Familienfilm steht bei mehr als 800,000 Besuchern!

Auch Die Tribute von Panem – Catching Fire erreichte einen kleinen neuen Meilenstein. Der Film hat mittlerweile mehr als 3,7 Mio Zuschauer in die deutschen Kinos gelockt. Dank unausweichlichen Triple- und Quadruple-Features dieses und nächstes Jahr, sollte Catching Fire früher oder später 3,8 Mio Besucher erreichen.

Diese Stars könnten in The Fantastic Four dabei sein

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The Fantastic Four Casting

Quelle: The Hollywood Reporter

Nach Hulk und Spider-Man ist Fantastic Four erst die dritte große moderne Comicbuchverfilmung, die bereits neuaufgelegt wird (mit "moderne" meine ich alle Comic-Filme, die 2000 oder später anliefen). War der Grund beim ersten Hulk-Film die enttäuschenden Einspielzahlen und bei Spider-Man die mangelnde Einigkeit zwischen dem Studio und dem Regisseur der Original-Trilogie, Sam Raimi, wurde die Original-Reihe von Fantastic Four nach zwei Filmen von Fox eingestellt, weil beide Streifen nicht gerade blendend bei den Fans und den Zuschauern ankamen. Finanziell hat sich zwar auch der zweite Film rentiert (weltweites Einspiel von etwa $290 Mio bei einem Budget von $130 Mio), doch es war absehbar, dass die Einspielzahlen der weiteren Filme sinken würden, wenn man nicht etwas unternehmen würde. Insbesondere verglichen zu den grandiosen Adaptionen von anderen "großen" Comic-Helden wie Iron Man, Batman, Spider-Man und X-Men, war Fox wohl klar, dass die Fantastic Four einen besseren Film verdienen. Schließlich spielen sie in der Comic-Welt von Marvel ebenfalls in der obersten Liga mit. Außerdem eröffnet sich natürlich für Fox auch die Möglichkeit der Überschneidung der Filmwelten von X-Men und Fantastic Four – zu beiden besitzt das Studio die Rechte.

Fantastic Four Casting - Kate MaraFantastic Four Casting - Emmy Rossum

Bereits nächsten März sollen in Baton Rouge, Louisiana, die Dreharbeiten zu The Fantastic Four beginnen. Am 18.06.2015, also im bereits überfüllten Sommer von 2015, soll der Film dann in die Kinos kommen – fast zehn Jahre nach dem Release des ersten Fantastic-Four-Films mit Jessica Alba und Chris Evans (je weniger man sich an den erinnert, desto besser!). Die Regie wurde Josh Trank übertragen, der mit Chronicle einen faszinierenden Eintrag ins Superheldengenre inszenierte und das mit relativ geringen Mitteln. Es fängt also schon sehr gut an. Doch das alles ist bereits lange bekannt. Die interessanteste Frage bezieht Fantastic Four Casting - Michael B. Jordansich aktuell natürlich auf das Casting des Films. Laut The Hollywood Reporter wurden die ersten Testaufnahmen der Schauspieler zu dem Film durchgeführt. Zwei Bewerberinnen gibt es wohl aktuell für den Part von Sue Storm alias The Invisible Woman – die Serienstars Kate Mara ("House of Cards", Bild oben links) und Emmy Rossum ("Shameless" Bild oben rechts). In den bisherigen beiden Filmen wurde Sue von Jessica Alba mit gewöhnungsbedürftig blondierten Haaren gespielt. Für die Rolle des Anführers des Quartetts, Reed Richards alias Mr. Fantastic, hat der 26-jährige Schauspieler Miles Teller (Bild unten links aus 21 and Over) vorgesprochen. Für die Rolle von Ben Grimm alias The Thing (in den ersten beiden Filmen vom "The Shield"-Star Michael Chiklis dargestellt) führte man Testaufnahmen mit dem britischen Schauspieler Christian Cooke (Bild unten rechts) durch. Zu guter Letzt bestätigt der Artikel, dass der einzige Kandidat für die Rolle von Johnny Storm alias The Human Torch (in den früheren Filmen von "Captain America" Chris Evans gespielt) weiterhin Michael B. Jordan (Bild rechts aus Fruitvale Station) bleibt, mit dem Trank bereits bei Chronicle zusammengearbeitet hat.

Fantastic Four Casting - Miles TellerFantastic Four Casting - Christian Cooke

Die endgültigen Entscheidungen bezüglich der Besetzung dürften angesichts der bald startenden Dreharbeiten relativ bald fallen, doch bisher sieht es doch ganz vielversprechend aus. Auch zum Bösewicht des Films gibt es ein Update. Der Erzfeind der fantastischen Vier, Doctor Doom, soll wieder auftreten (zuletzt gespielt vom "Nip/Tuck"-Star Julian McMahon). Für den Part sucht das Studio nach einem großen Namen. Doch das ist nicht alles! Glaubt man den aktuellen Gerüchen, so soll Doctor Doom im neuen Flm eine Frau sein! Mal sehen, wie das bei den Comic-Puristen ankommt…

"Bates Motel" – Neues Poster zur 2. Staffel

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Bates Motel Season 2

Quelle: A&E Network

Seit mehr als zehn Jahren begeistert die oscarnominierte Schauspielerin Vera Farmiga in größeren und kleineren Rollen auf der Leinwand, darunter in umjubelten Filmen wie Up in the Air, Departed – Unter Feinden, Der Junge im gestreiften Pyjama und, zuletzt, Conjuring – Die Heimsuchung. Meist stand sie jedoch im Schatten anderer, bekannterer Darsteller. Erst im Fernsehen erlangte sie letztes Jahr endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Als Norman Bates' besitzergreifende Mutter Norma, ist sie das unumstrittene Highlight der Prequelserie zu Alfred Hitchcocks ewigem Klassiker Psycho, "Bates Motel", und wurde für ihre Performance auch für einen Emmy nominiert. Die erste Staffel der Serie kam dabei so gut an, dass auch die zweite ziemlich schnell grünes Licht erhielt. Dieses startet auf dem US-Kabelsender A&E am 3. März. Diese setzt die Events der ersten Staffel fort. Während Norman (Freddie Highmore) sich auf den Tod von Miss Watson fixiert, wird Norma von ihrer mysteriöser Vergangenheit heimgesucht, wenn ihr Bruder auftaucht. Währenddessen wird Normans Halbbruder Dylan (Max Thierot) immer tiefer in den Drogenkrieg von White Pine Bay hineingezogen. Derweil scheut Bradley (Nicola Peltz) vor keiner Gefahr, um den Mörder ihres Vaters zu finden.

Zur zweiten Staffel hat A&E ein Poster veröffentlicht, das wir Euch mitsamt drei Bildern aus der neuen Staffel unten präsentieren.

Bates Motel Season 2 PosterBates Motel Season 2 Bild 3 Bates Motel Season 2 Bild 2 Bates Motel Season 2 Bild 1

A Million Ways to Die in the West – Unzensierter Trailer zum Wegschießen

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Quelle: JoBlo

Es sieht ganz so aus, als wäre Seth MacFarlanes Aufstieg an die Spitze des Hollywood-Olymps nicht aufzuhalten. Nach dem phänomenalen Erfolg von Ted scheint er mit seinem neusten Film, der Westernkomödie A Million Ways to Die in the West einen weiteren Volltreffer gelandet zu haben. Denn wenn der veröffentlichte unzensierte (Red-Band) Trailer hält, was er verspricht, erwartet uns eine der lustigsten Komödien des Jahres. Aber Warnung – der Trailer ist nicht gerade für die Zartbesaitete…

https://youtu.be/QgQzWrrpRb4

Die gesamte Besetzung des Films, die kürzlich mithilfe von bunten Charakterplakaten vorgestellt wurde, kommt zum Einsatz und das ungewöhnliche Paar MacFarlane und Theron funkioniert besser zusammen, als ich es mir vorgestellt habe. Ich finde es sehr interessant, Charlze Theron in einer komödiantischen Rolle zu sehen. Sogar Mila Kunis, der weibliche Star von Ted, findet auf eine gewisse Art und Weise ihren Weg in den Trailer. Gut aufpassen…

Ich hoffe, dass der Film nicht seine besten Witze bereits im Trailer verschossen hat, wie es leider bei Ted der Fall war. Allerdings acht allein schon das Western-Setting A Million Ways to Die in the West bereits interessant.

Der Streifen startet hierzulande voraussichtlich am 29.05.2014 und wird es im späteren Verlauf mit harter Konkurrenz zu tun haben – der WM in Brasilien. Mit mehr als 3,3 Mio Besuchern in Deutschland, hat Ted jedenfalls die Messlatte hoch gelegt.

RoboCop (2014)

Robocop (2014) Beitragsbild

RoboCop, USA 2014 • 118 Min. • Regie: José Padilha • Drehbuch: Joshua Zetumer • Mit: Joel Kinnaman, Gary Oldman, Michael Keaton, Samuel L. Jackson, Abbie Cornish, Jay Baruchel • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 6. Februar 2014 • Deutsche Website

Handlung

2028: Die USA sehnen sich in Zeiten internationaler Kriege und Krisen nach Frieden. Auch in den eigenen Städten sollen Kriminalität und Korruption ein für alle Mal der Vergangenheit angehören. Es ist die Chance für die auf Roboterforschung spezialisierte OmniCorp und ihren CEO Raymond Sellars (Michael Keaton), ein Vermögen mit Sicherheitsrobotern zu machen. Doch um in der Bevölkerung genügend Akzeptanz für diese Maschinen zu bekommen, müssen sie mit einem Bewusstsein ausgestattet werden. Daher sucht Dr. Dennett Norton (Gary Oldman), leitender Forscher der OmniCorp, eine Möglichkeit, Mensch und Maschine zu vereinen. Als der Cop Alex Murphy (Joel Kinnaman) durch einen Hinterhalt sein Leben zu verlieren droht, eröffnet sich für OmniCorp die Chance, einen geeigneten Probanden für ihr Experiment zu bekommen. Mit der Zustimmung von Alexʼ Frau Clara (Abbie Cornish), die ihn um jeden Preis am Leben halten will, beginnt Dr. Norton, die irreparablen Körperteile und Organe durch Roboterteile zu ersetzen. Es entsteht eine Art Cyborg, der weder Mensch noch Maschine ist: RoboCop. Er hat zwar ein Bewusstsein, das lässt sich allerdings manipulieren. Doch seine Familie gibt ihm die Kraft, die er braucht, um sich seine Menschlichkeit zu erhalten. Dadurch wird er der OmniCorp jedoch schnell zum Ärgernis.

Kritik

RoboCop (2014) Filmbild 1Nach über 27 Jahren traut sich endlich jemand an ein Remake des Kultklassikers RoboCop. Eigentlich ein Wunder, dass das bei dem ganzen Superhelden-Hype der letzten Jahre erst jetzt passiert. Auf der anderen Seite ist RoboCop auch kein klassischer Superheld. Er ist halb Maschine, halb Mensch und bezieht seine „Superkräfte“ vor allem aus der Technik, die ihn umgibt. Er wurde in eine Form gepresst, die ihn zwar am Leben erhält, ihn aber auch in eine Rolle drängt, die er nie übernehmen wollte. Für Regisseur José Padilha war dieser Zwiespalt ein Grund dafür, den Film mit einem speziellen Unterton zu versehen. Denn ein Unterhaltungsfilm im klassischen Sinn ist das Remake definitiv nicht. Für eine Hollywood-Produktion wurden unüblich stark philosophische Fragen in die Handlung eingewoben. Ist es beispielsweise moralisch vertretbar, Maschinen ohne Bewusstsein die Arbeit von Polizisten übernehmen zu lassen? Schließlich ist Technik immer auch fehleranfällig. Der Mensch ist das zwar auch, kann aber bewusst Entscheidungen treffen. Wer sich ungern im Kino mit solchen Dingen auseinandersetzen möchte, wird an der Neuinszenierung schwer zu knabbern haben.

Der vor allem als Dokumentarfilmer bekannt gewordene Padilha gibt seiner Version von RoboCop eine unverkennbare Handschrift. Er setzt den Schwerpunkt nicht auf zu viel Action, Spannung und einen großen Handlungsrahmen, sondern beschränkt sich auf wenige, seiner Meinung nach wesentliche Punkte. So steht die Beziehung von Mensch und Maschine im Vordergrund. Da geht es besonders um die spezielle Beziehung von Dr. Norton und Alex alias RoboCop. Die Verbindung erinnert stark an die von Dr. Viktor Frankenstein und seinem Monster. Sowohl das erschaffene Wesen als auch der Erschaffer werden mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Der eine wäre lieber gestorben, als eine zweite Chance zu erhalten. Der andere muss mit ethischen Problemen kämpfen, die ihn mehr und mehr von den Zielen entfernen, die er sich eigentlich fürs Leben und seine Arbeit RoboCop (2014) Filmbild 2gesteckt hat. So muss Dr. Norton immer mehr das Gehirn von Alex neu modifizieren, um ihn unter Kontrolle zu halten, und mit ansehen, wie er immer mehr zur Maschine wird. Nicht das Wohl von Alex steht dabei im Vordergrund, sondern die Vorgaben seines Finanziers Raymond Sellers. Und doch entwickelt Alex seine eigene Art, menschlich zu bleiben, was ihm vor allem durch den Rückhalt seiner Familie zu gelingen scheint. Diese beiden besonderen Beziehungen bilden den Schwerpunkt des Films. Um sie baut sich die gesamte Handlung auf.

Als Antrieb für die Diskussion zu moralischen Fragen wurde die Figur Pat Novak in den Film integriert. Er ist ein fiktiver Moderator mit eigener Show, der als übertriebener Fanatiker und Patriot in Szene gesetzt wird. Der Film wird durch die Schalten in das Studio von Novak immer wieder unterbrochen. Das ist zwar so gewollt, nervt aber auch sehr schnell an. Die Szenen mit Samuel L. Jackson als Novak wurden zu sehr in die Länge gezogen und zu einseitig gestaltet. Das macht den Charakter noch unsympathischer, als er ohnehin schon ist. Eine Eigenschaft, die sich glücklicherweise nicht auf die anderen Charaktere übertragen lässt. Vor allem der Halbschwede Joel Kinnaman macht als Alex Murphy und RoboCop eine ausgezeichnete Figur. Er kann sowohl den emotionalen Familienvater als auch den gefühlskalten RoboCop überzeugend darstellen. Auch Gary Oldman – als Gegenstück zu ihm – läuft wieder zur Höchstform auf. Die Art, wie er seinen Charakter darstellt, lässt dabei stark an seine Rolle in den The Dark Knight-Verfilmungen von Christopher Nolan erinnern.

RoboCop (2014) Filmbild 3Profitieren kann der Film nach über 25 Jahren besonders von den neuen technischen Möglichkeiten. Die für die 80er-Jahre typische Stop-Motion-Technik wurde durch digitale visuelle Effekte ersetzt. Und dennoch wurde sich in Bezug auf das Design stark am Original orientiert. In Kobination mit der neuen Technik wirken wirken die altbekannten Robotereinheiten viel dynamischer und in ihren Bewegungen damit auch realistischer. Das Innenleben von RoboCop, das sich aus zahlreichen Metall- und Plastikteilen zusammensetzt, wirkt sehr viel detaillierter. Auch insgesamt macht der Film äußerlich viel her. Er wurde optisch – und inhaltlich – sehr gut in die Neuzeit beziehungsweise die nahe Zukunft eingebettet. Padilhas Vision scheint dadurch näher an den Gegenwart zu sein als noch das Original.

Fazit

An den Erfolg des 80er-Jahre-Originals von Paul Verhoeven wird Padilha mit seiner RoboCop-Version nicht heranreichen. Die technischen Neuerungen tun dem Remake zwar insgesamt sehr gut, doch die Handlung ist einfach nicht ausgefeilt genug. Denn viel passiert nicht, und einige Diskussionen sind einfach zu langwierig. Der Vorteil für all diejenigen, die das Original nicht kennen: Es wird keinerlei Vorwissen vorausgesetzt. Padilha erzählt eine eigene Version von RoboCops. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf möglichst vielen Actionszenen, sondern auf einem Hintergrund, der zum Nachdenken animieren soll. Für einen Superheldenfilm etwas zu tiefgründig, dafür aber mal anderes inszeniert als beispielsweise die Marvel-Verfilmungen. Wer das interessant findet und sich auf die Neuerungen einlässt, wird seinen Spaß haben. Und sonst kann immerhin der Cast überzeugen.

Trailer


Filmfutter auf der Berlinale 2014 – Teil 1

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Berlinale 2014 Teil 1

„Wo Kunst ist, gibt es keinen Wahnsinn.“ Schade, dass das hier kein Film ist. Sonst wäre das die perfekte bedeutungsvolle Eröffnungsphrase, dieser erste Satz meines ersten Films der diesjährigen Berlinale. Sie ist meine fünfte, was heißt, dass ich in Zukunft eine Top Five der Berlinalen erstellen kann. Von jährlichen Veranstaltungen eine Top Five zu haben, signalisiert anderen, dass man quasi schon ewig dabei ist und alles gesehen hat. Aber das hat man nie, besonders auf Filmfestivals. Ein Filmfestival, auf dem man alles zu sehen schafft, kann ich nicht ernst nehmen. Allein der Versuch alles Relevante zu sehen, ist auf der Berlinale Wahnsinn. Und wenn man Kritiker ist, hat er meist Methode. Um sie zu wahren, folgt ein Überblick der Festival-Sektionen

Wettbewerb – Gerüchten zufolge läuft der Sieger meist in der frühesten Pressscreening-Schiene.

Berlinale Shorts – Danach Handykamera rausholen und rufen: „Nächstes Jahr läuft hier meiner!“

Panorama – Alles, was fest auf einen regulären Kinostart hofft. Manchmal vergeblich – zum Glück.

Forum – Alles, was kaum an einen regulären Kinostart glaubt. Meistens zu Recht – leider.

Generation – Filme über Kinder mit Kindern für Kinder. Von Erwachsenen.

Perspektive Deutsches Kino – Für alle, die nach Til Schweiger nur trübe Aussichten haben.

Berlinale Special – Ganz ehrlich? Das kommt bald sowieso regulär ins Kino oder auf DVD.

Retrospektive – Dieser Film, den man schon so lange mal sehen wollte. Aber irgendwie ist nie Zeit

Hommage – Respekt, Alter! Darum laufen hier jetzt die krassesten deiner Filme.

Kulinarisches Kino – Die Gourmet-Edelversion von zu Hause vorm Fernseher essen.

Berlinale Goes Kiez – Warum sonst sollte jemand freiwillig nach Berlin-Friedrichshagen fahren?

NATIVe – Wer „Apocalypto“ mochte, sollte das unbedingt sehen: als Gegengift.

Die Rezensionen sollen einen Einblick in alle Sektionen liefern und idealerweise zugleich einen Ausblick: auf die Entwicklung der internationalen Filmlandschaft und jenseits der eigenen cineastischen Comfort Zone.

 

Jedem der Protagonisten, um die Robert Lepage seine fragmentierte Dreierkonstellation absteckt, gehört ein Akt von Triptyque. Der frankokanadische Theater- und Filmregisseur, der sich für seinen Berlinale Panorama Beitrag mit dem preisgekrönten Filmemacher Pedro Pires zusammen tat, widmet seinen kinematischen Triptychon einem Trio auf unterschiedliche Art um Worte Ringender.

Berlinale 2014 Teil 1 - TriptyqueDie abgelebte Antiquarin Michelle sucht nach wiederholten Aufenthalten in der Psychiatrie nach den Versen, mit denen sie einst ihre Notizbücher füllte. Ihre fürsorgliche Schwester Marie, die nach einer Hirnoperation an Wortfindungsstörungen und Amnesie leidet, versucht mit ihrer Singstimme auch die vergessene Stimme ihres verstorbenen Vaters wiederzuerlangen. Von wissenschaftlichem Ansatz bestimmt ist wiederum der Kampf des Hirnchirurgen Thomas um das Sprachvermögen seiner Patienten, unter denen auch Marie ist. Der Eingriff an ihr, die unter Lokalnarkose bewusst das Schwinden ihrer Sprachsicherheit erlebt, ist der eindringlichste Moment des stilisierten Dramas. Weniger aufgrund der anatomischen Anschaulichkeit als des unmittelbaren seelischen Schmerzes, den die Sängerin Marie im Augenblick des Sprachverlusts erlebt. Die wahren Tragödien von Lepages und Pires Theateradaption sind still. Mehr noch: die Tragödien sind die Stille, sei sie psychischer, physischer oder emotionaler Natur. Jedes Schreibheft, das die Schwester ihr schenkt, vergegenwärtigt Michelle ihre durch die Medikation verstärkte Gefühlstaubheit, die sie am Dichten hindert. Nach dem mühsamen Wiedererlernen des Sprechens versucht Marie im Tonstudio, wo sie kleine Aufträge als Synchronsprecherin hat, zu einer alten Familienaufnahme die Stimme ihres Vaters einsprechen zu lassen. Thomas wiederum hat seiner Partnerin Ada nichts mehr zu sagen und kann seine Hände im Operationssaal wegen eines Tremors nicht mehr sprechen lassen. Die entsättigten Farben unterstreichen das Verblassen der Erinnerung, die fließende Bildsprache die Unbeständigkeit der Gefühle. Ihre Intensität vermittelt sich vor allem durch das eindringliche Spiel Lise Castanguays als Michelle und Frederike Bedards als Marie. Ins Prätentiöse driftenden Dialoge hingegen schaffen eine Ambivalenz zwischen Emotionalität und Sentimentalität, die Maries Gespräch mit einer Lippenleserin spiegelt: „Es ist banal.“ „Es ist das Leben.“

2/ 5 Sterne

 

Leben sprüht aus nahezu jedem der Bilder, mit denen Michel Gondry im Berlinale Panorama die Frage Is the Man Who is Tall Happy? stellt. Im Zentrum der Dokumentation steht der nach außen hin so gesetzte Linguist und Philosoph Noam Chomsky, der ebenso für seine wissenschaftlichen Werke wie sein politisches Engagement sowie seine scharfsinnige Kritik an Globalisierung und US-amerikanischer Außenpolitik bekannt ist. „Die Natur ist einfach.“, erklärt der alte Mann, den man in ironischer Referenz an sein sprachwissenschaftliches Hauptforschungsgebiet oft nur hört, ohne ihn zu sehen. „Es ist die Aufgabe des Wissenschaftlers zu zeigen, dass sie einfach ist. Und wenn uns das nicht gelingt, versagen wir als Wissenschaftler.“

Berlinale 2014 Teil 1 - Is the Man Who is Tall happy?Aus dieser Perspektive betrachtet ist die biografische Wissenschaft, die Gondrys von impulsiven Handzeichnungen vorangetriebenes Werk trotz seiner überbordenden Exzentrik und Verspieltheit ist, eine Niederlage. Das Menschenbild, das aus dem farb- und formbegeisterten Cut-up-Biopic entsteht, ist kein gradliniges Porträt. Viel mehr ist es eine Collage, die kohärente Lebensereignisse, wie man sie im Werdegang eines Intellektuellen von Chomskys Renommee erwartet, zu scheinbar widersprüchlichen Aspekten (Chomskys Interesse für Isaac Newtons okkulten Studien um Apokalypse und Alchemie) in Kontrast setzt. Ausdrucksfreiheit ist ein kostbares Gut, das mit aller Kraft verteidigt werden muss, hat Noam Chomskys im Laufe seines Lebens immer wieder betont. Nicht zuletzt deshalb ist die Flut an Eindrücken eine überraschend adäquate Auseinandersetzung, nicht nur mit dem Protagonisten, sondern mit dem gängigen Konzept der Personenreportage. Deren spezifische Eigenheiten treibt der an den experimentierfreudigen Stil seiner Musikvideos und Werbeclips anknüpfende Regisseur auf die Spitze. Diese weiß er seinen ans Kindische grenzenden Geistesblitzen durch humorvoll gebrochene Verwunderung wieder zu nehmen. Inszenatorisch und erzählerisch gleichermaßen abwechslungsreich, resultiert daraus eine dynamische Disputation mit einer unangepassten Persönlichkeit, die konventionelle Annäherungsweisen wohl nur unzureichend darstellen könnten.

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