"Breaking Bad"-Regisseurin Michelle MacLaren bringt Wonder Woman ins Kino

Quelle: The Hollywood Reporter

Es ist schon verblüffend. Obwohl Wonder Woman zweifellos die berühmteste Comic-Superheldin aller Zeiten ist, war sie noch nie auf der Kinoleinwand zu sehen, nicht einmal als Nebenfigur. Zahlreiche Versuche, die Amazone ins Kino zu bringen, scheiterten. Sogar der Avengers-Regisseur Joss Whedon arbeitete mehrere Jahre lang an dem Projekt. Auch im Fernsehen gab es nach dem Ableben der Serie mit Lynda Carter mehrere erfolglose Anläufe, darunter einen gescheiterten Pilotfilm mit Adrianne Palicki als Wonder Woman. Doch im März 2016 ist es endlich so weit und Wonder Woman erblickt das Licht eines Filmprojektors! Zunächst in einer Nebenrolle: der Fast-&-Furious-Star Gal Gadot spielt Diana Prince alias Wonder Woman (siehe Artikelbild) in Zack Snyders Batman v Superman: Dawn of Justice (Kinostart: 24.03.2016). Doch das soll nur der Vorgeschmack auf ihr eigenes Kino-Franchise sein, mit dem erstmals seit den Debakeln von Catwoman und Elektra eine weibliche Heldin eine große Comicbuchverfilmung anführen darf. Der Wonder-Woman-Solofilm gehörte zu den zehn Titeln der DC-Adaptionen , die Warner Bros. im Oktober enthüllt hat (darunter auch The Flash, Aquaman und zwei Justice-League-Filme). Dabei soll Wonder Woman noch vor dem ersten Justice League anlaufen, und zwar am 23.06.2017 (US-Kinostart). Gerüchten zufolge wird es die Vorgeschichte der Superheldin sein und wird in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielen. Sollte der Film erfolgreich sein, so plant Warner angeblich eine ganze Trilogie, wobei der zweite Film Wonder Woman dann in die Wirren des Zweiten Weltkriegs bringen würde (Captain America lässt grüßen?) und der abschließende dritte Teil dann in moderner Zeit spielen würde. Natürlich sind das momentan nicht mehr als nur Gerüchte und Warner wird zunächst abwarten, wie der Solo-Film mit Gadot ankommt.

Bei diesem gibt es jedoch mittlerweile deutliche Fortschritte, denn mit Michelle MacLaren hat der Film eine Regisseurin gefunden! Wonder Woman wird also nicht nur als erster Superheldenfilm der neuen Comicfilm-Welle (post-Iron-Man) eine Frau im Vordergrund haben, sondern wird auch als erste große Comicbuchverfilmung von einer Frau inszeniert werden. Die Frauen-Power-Schiene war von Warner Bros. durchaus beabsichtigt, es wurde bewusst nach einer Frau für den Regieposten gesucht. Beeindruckt von ihrer Arbeit an Serien wie "The Walking Dead", "Game of Thrones" und natürlich "Breaking Bad" (sie inszenierte 11 Folgen der gefeierten AMC-Serie, darunter das grandiose Mid-Season-Finale der fünften Staffel, "Gliding Over All"), trafen sich Vertreter von Warner Bros. bereits im August mit MacLaren und sie blieb fast die ganze Zeit die Favoritin für den Job.

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Nichtsdestotrotz weitete das Studio sein Netz zunächst einmal aus und hat auch Regisseurinnen wie Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty), Karyn Kusama (Aeon Flux), Julie Taymor (Across the Universe), Lesli Linka Glatter ("Homeland"), Tricia Brock ("Girls"), Catherine Hardwicke (Twilight), Mimi Leder (Deep Impact) und Jennifer Kent (The Babadook) ins Auge gefasst. Darunter befinden sich einige wirklich interessante Kandidatinnen und angeblich hätte das Studio sehr gerne Bigelow gehabt, doch es war zu erwarten, dass die Oscarpreisträgerin nicht Teil der Comicfilm-Maschinerie wollen werden würde. Unter den verbleibenden Filmemacherinnen und TV-Regisseurinnen war MacLaren die interessanteste Wahl und Warner sah das wohl genau so. Zwar hat MacLaren mit dem mäßigen Horrorstreifen Population 436 bereits bei einem Film Regie geführt, doch Wonder Woman wird ihr Kinodebüt sein.

Das Fernsehen hat bereits einige tolle Regisseure hervorgebracht, siehe beispielsweise J.J. Abrams (Star Trek). Ich bin also voller Hoffnung, dass MacLaren ihr Talent auch bei der Comicverfilmung zur Geltung bringen kann. Sie wird auch an der Geschichte des Films mit den bislang unbenannten Drehbuchautoren arbeiten. Doch zuerst muss sich auch Gal Gadot in Batman v Superman als Wonder Woman beweisen. Erst dann haben wir einen besseren Eindruck davon, was uns im Solo-Film erwarten könnte. Die Superheldenfilme könnten auf jeden Fall mehr und v. a. bessere Heldinnen gebrauchen und hier gibt es Potenzial dazu, eine Comic-Ikone mit gebührendem Respekt zum neuen Leben zu erwecken.

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