Oscarpreisträger und James-Bond-Star Sir Sean Connery ist tot

Sean Connery als James Bond © MGM/Eon Productions

Quelle: BBC

Dieses beschissene Jahr ist noch nicht fertig mit uns.

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Sir Sean Connery, einer der berühmtesten und beliebtesten britischen Schauspieler aller Zeiten, ist letzte Nacht im Alter von 90 in Nassau auf den Bahamas gestorben. Das teilte sein Sohn der Presse mit. Connery soll im Schlaf friedlich von uns gegangen sein, nachdem es ihm gesundheitlich schon eine Zeitlang nicht mehr gut ging.

Es ist unmöglich, über Connerys Leben und Karriere zu sprechen, ohne auf die eine Rolle einzugehen, die ihn zur Filmikone gemacht hat. Connery wurde zum ersten Schauspieler, der Ian Flemings Geheimagenten James Bond auf der Leinwand verkörpert hat. Sein Debüt als 007 feierte Connery 1962 in James Bond jagt Dr. No. Im selben Jahr war Connery auch als Teil des Starensembles im Kriegsfilm Der längste Tag (OT: The Longest Day) zu sehen. Die Darstellung von Bond veränderte jedoch alles für den Schauspieler. Bis 1971 spielte er Bond noch in weiteren fünf Filmen, wobei er einmal ausgesetzt hat und George Lazenby in Im Geheimdienst Ihrer Majestät übernehmen ließ. James Bond 007 – Diamantenfieber (OT: Diamonds Are Forever) aus dem Jahr 1971 war Connerys letzter offizieller Bond-Film, weil er die Rolle danach nicht mehr spielen wollte. Nichtsdestotrotz kehrte er 1983 in der Rolle in Sag niemals nie (Never Say Never Again) zurück, die die gleiche Vorlage hatte wie Connerys Feuerball (OT: Thunderball). Jedoch wurde der Film nicht von Eon Productions produziert und zählt daher nicht als offizieller Teil der James-Bond-Filmreihe.

Obwohl die Bond-Rolle Connerys Image und Karriere stark geprägt hat, hatte er sie irgendwann satt und äußerte sogar mal den Wunsch "diesen verdammten James Bond" umzubringen. Es ist es Connery jedoch gelungen, sich von der Rolle zu lösen und eine sehr erfolgreiche Karriere nach Bond aufzubauen, die mehr als drei weitere Jahrzehnte umspannte, bevor er 2003 seinen Ruhestand angekündigt hat.

In den Siebzigern spielte Connery u. a. in Filmen wie Der Mann, der König sein wolle (OT: The Man Who Would Be King), Mord im Orient-Expreß (OT: Murder on the Orient Express), Michael Crichtons Der große Eisenbahnraub (OT: The First Great Train Robbery) und dem Kultstreifen Zardoz mit. Neue Höhepunkte erreichte seine Karriere in den Achtzigern mit Rollen in Highlander, dem internationalen Filmhit Der Name der Rose (OT: The Name of the Rose) und Brian De Palmas Gangsterfilm Die Unbestechlichen (OT: The Untouchables), für den Connery mit einem Nebendarsteller-Oscar ausgezeichnet wurde. Das Jahrzehnt schloss er mit einem Auftritt als Indys Vater in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (OT: Indiana Jones and the Last Crusade) ab, die zu den Highlights seiner Karriere zählt. George Lucas und Steven Spielberg haben versucht, Connery für Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels aus dem Ruhestand zu locken, er lehnte jedoch ab.

Connerys Erfolge setzten sich in den Neunzigern mit Jagd auf Roter Oktober (OT: The Hunt for Red October), The Rock (für mich einer der besten Actionfilme aller Zeiten, nicht zuletzt dank Connery!) und Verlockende Falle (OT: Entrapment) fort. Seine letzte Filmrolle spielte Connery 2003 als Alan Quatermain in der Comicadaption Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (OT: The League of Extraordinary Gentlemen). Zuvor lehnte der Schauspieler Parts in zwei großen Blockbusterreihen ab, weil er mit deren Drehbüchern nichts anfangen konnte: Matrix und Der Herr der Ringe, in denen ihm jeweils die Rollen von Morpheus bzw. Gandalf angeboten worden sind. Vor die Kamera ist Connery nach Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen zwar nie getreten, doch er lieh 2012 dem schottischen Animationsfilm Sir Billy seine Stimme.

Der in Edinburgh geborene Schauspieler war auch politisch aktiv und setzte sich sein Leben lang für seine schottische Heimat und ihre Unabhängigkeit von Großbritannien ein. Das People Magazine wählte Connery 1999 zum "Sexiest Man of the Century". Im selben Jahr wurde er von Königin Elizabeth II für seine Verdienste als Kunstschaffender zum Ritter geschlagen.

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