Sylvester Stallone: Rambo-Sequel à la Creed ist wahrscheinlich

Sylvester Stallone in Rambo: Last Blood © 2019 Lionsgate

Quelle: The Hollywood Reporter

Als abgebrühter Gangster fand Sylvester Stallone mit seiner ersten Serie "Tulsa King" eine Rolle, die etwas altersangemessener ist als die Actionhelden, die er auch jenseits der 70 noch verkörpert hat. Jedoch kehrt er dem Genre noch nicht den Rücken. Im September wird er in The Expendables 4 die Führung der titelgebenden Söldner-Truppe an den immerhin 21 Jahre jüngeren Jason Statham übergeben. Bereits angekündigt ist ein Sequel zu seinem Neunziger-Hit Cliffhanger, in dem er sein neustes Bergabenteuer nicht alleine, sondern mit seiner Filmtochter bestreiten wird.

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Was seine berühmtesten Charaktere betrifft, so ist Stallone mit Rocky Balboa mehr oder weniger unfreiwillig durch zu sein. In Creed III kehrte er nicht zurück. Was anfangs nach einem einvernehmlichen Ausstieg des Schauspielers aussah, lag laut Stallone an unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie sich die Reihe entwickeln soll. Nach den verdienten Lobeshymnen für Creed III, der auch ohne Stallone zum kommerziell erfolgreichsten Teil der Reihe wurde, scheint alle richtig gelaufen zu sein. Stattdessen hatte Stallone die Idee für ein neues Rocky-Sequel, in dem er einen jungen illegalen Immigranten mit Boxtalent unter die Fittiche genommen hätte, doch Franchise-Produzent Irwin Winkler lehnte den Vorschlag zu Stallones Ärger ab und entwickelt lieber weitere Spin-Offs wie Drago mit Dolph Lundgren.

Als Vietnam-Veteran und Ein-Mann-Armee John Rambo könnten die Zuschauer Stallone jedoch wiedersehen. Im November 2020 erklärte Stallone, dass Rambo höchstens in einer Prequelserie bei einem Streaming-Dienst zurückkehren würde, was natürlich bedeuten würde, dass er selbst mit der Rolle abgeschlossen habe. Jedoch scheint das Studio kein großes Interesse an Rambo ohne Stallone zu haben. Vielleicht hat man aus den Fehlern der "Taken"-Prequelserie gelernt. In einem neueren Interview mit The Hollywood Reporter verriet Stallone, dass er am liebsten eine düstere Prequelserie über den jungen John Rambo im Vietnamkrieg drehen würde, das Studio jedoch andere Vorstellungen hat und sich vermutlich durchsetzen wird:

Ich denke, es wird kommen. Ich wollte es wie eine Ken-Burns-Doku über Vietnam machen, in der man den jungen Rambo dorthin bringt, diesen geselligen Kerl und Football-Kapitän, und dann erlebt, wie er zu Rambo wird. Aber was sie machen wollen, ist eine Geschichte in der Gegenwart, in der ich den Stab an einen Nachfolger übergebe. Das rückt näher.

Die Idee eines alten Rambo, der als Mentor den Stab bzw. das Jagdmesser an jemand Jüngeren übergibt, kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern ist inspiriert vom Erfolg der Creed-Reihe, die das Rocky-Franchise auf sehr natürliche Weise erweitert und Stallone eine würdevolle, preisgekrönte Rückkehr in seiner Paraderolle ermöglicht hat. Doch während es organisch Sinn ergibt, dass ein ehemaliger Box-Weltmeister einen jungen Boxer trainiert, bietet sich das bei Rambo nicht direkt an. Außerdem hat Rambo: Last Blood einen bitteren Nachgeschmack bei mir hinterlassen, sodass ich bei der Aussicht auf einen weiteren Film nicht gerade vor Freude aus dem Häuschen bin. Manche Ikonen sollte man einfach ruhen lassen. Oder wie seht Ihr das?

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