"Metal Gear Solid": Drehbuch der Verfilmung ist fertig

© Konami

Quelle: IGN

Es ist schon mehr als vier Jahre her, seit wir berichtet haben, dass der damals kaum bekannte Indie-Regisseur Jordan Vogt-Roberts von Sony als Regisseur der Adaption von "Metal Gear Solid" angeheuert wurde. Die Videospielreihe, die ihre Anfänge noch in den Achtzigern hat, steht schon seit mehr als zehn Jahren auf der Hollywood-Agenda, doch alle bisherigen Versuche einer Adaption scheiterten. Hideo Kojima, der Schöpfer der Spiele, war im Hinblick auf die zahlreichen miserablen Videospielverfilmungen lange Zeit darum besorgt, dass ein schlechter "Metal Gear Solid"-Film den Ruf der Spiele selbst schädigen könnte, und so stagnierte das Projekt über lange Strecken, während die Spiele weiter große Erfolge feierten.

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Vogt-Roberts hat sich derweil mit Kong: Skull Island auch im Blockbuster-Kino gut behauptet. Sein extrem spaßiger Big-Budget-Monsterfilm war unter Kinogängern und Kritikern gleichermaßen beliebt. In all der Zeit hat er jedoch "Metal Gear Solid" keineswegs aus den Augen verloren und hat jetzt in einem neuen Interview mit IGN enthüllt, dass das Drehbuch zur Verfilmung endlich fertig sei und zu den besten gehört, die er je gelesen hat: (aus dem Englischen)

Wir haben gerade das Drehbuch abgeliefert… und ich denke, dass es eins der besten Skripts ist, die ich je gelesen habe. Es ist eine der coolsten, schrägsten und sehr (Hideo) Kojima-mäßigen Sachen. Sogar als jemand, der an dem Projekt beteiligt ist, sehe ich mir das Drehbuch mit Abstand an und denke mir, wie gerne ich es verfilmen würde. Aber auch wenn ich nicht daran beteiligt wäre, würde ich mir das Drehbuch trotzdem anschauen und denken "Heilige Scheiße!" […]

Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich so stolz und aufgeregt bin. Ich denke, die Weise, in der wir die Spiele adaptiert haben, entspricht absolut der Art von Kojima-San, und das Drehbuch ist eins der coolsten die ich je gelesen habe. Insbesondere die Art, wie wir mit Zeitperioden und den Maßstäben der Geschichte umgehen. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.

Natürlich klingt das gut, doch andererseits hat fast jeder Regisseur einer Videospielverfilmung im Vorfeld von dem Projekt geschwärmt und am Ende kamen dann unausgegorene Filme wie Warcraft – The Beginning oder Asssassin’s Creed heraus. Dass es auch besser (wenn auch nicht perfekt) geht, zeigte dieses Jahr immerhin Tomb Raider.

Beruhigend für die Fans der Reihe sollte sein, dass Vogt-Roberts und Drehbuchautor Derek Connolly, der das Drehbuch zu Kong mitgeschrieben hat, eng mit Hideo Kojima zusammengearbeitet haben und sich ihre Ideen haben von ihm absegnen lassen. Kojima hielt schon immer seine schützende Hand über der ihm sehr am Herzen liegenden Reihe und er würde vermutlich nichts gutheißen, was seiner Vision von "Metal Gear Solid" nicht entspräche.

Laut Vogt-Roberts wird der Film auf die traditionelle Struktur aus drei Akten verzichten, weil die Zuschauer von ihr inzwischen gelangweilt seien (wirklich?). Außerdem soll der Film auf eine Weise in die Mythologie der Reihe eintauchen, die die Fans noch nicht erlebt haben. Kojimas Rat an ihm lautete: "Tue, was ich tun würde, und verrate dein Publkum". Natürlich ist es immer eine Gratwanderung, denn man einerseits möchte man nicht einfach 1:1 wiederholen, was die Spieler bereits aus den durchaus cinematischen Vorlagen kennen, andererseits muss der Film eben das einfangen, wofür die Fans die Spiele und deren Charaktere überhaupt lieben. Vogt-Roberts erklärte das Dilemma:

Wir adaptieren nicht 1:1 ein bestimmtes Spiel, aber wir verwerfen auch nicht die Mythologie, wie man das bei Der dunkle Turm tat, was komplett ignoriert, weshalb Fans die Spiele lieben. […]

Der Verweis an die Adaption von Stephen Kings Epos "Der dunkle Turm" trifft es ganz gut, denn der Film hat definitiv aus den Augen verloren, weshalb die Fans die Vorlage liebten.

Natürlich ist Vogt-Roberts auch bewusst, dass die meisten der bisherigen Videospielverfilmungen ein Griff ins Klo waren. Dennoch gibt es laut ihm einige sehr gute Videospiel-Filme, nur dass sie eben auf keinem bestimmten Videospiel basieren. Klingt verwirrend? Er erklärt’s:

Ich denke, es gab bereits großartige Videospiel-Filme, sie basierten nur nicht auf Videospielen. Ich denke, sowohl Snowpiercer als auch Edge of Tomorrow sind für mich beinahe perfekte Adaptionen von Videospielen, die nicht existieren. Bei Edge of Tomorrow gibt es sogar Respawning, damit man weitermachen kann. Und bei Snowpiercer ist es der Fortschritt von links nach rechts und von Level zu Level. Das sind Videospiel-Filme. Nur beruhen sie zufälligerweise nicht auf existierenden Videospielen. 

Das ergibt Sinn, gerade bei Edge of Tomorrow. Wenn der "Metal Gear Solid"-Film auch nur annähernd so gut ist wie der Sci-Fi-Zeitschleifenkracher mit Tom Cruise, wäre er bereits die beste Videospielverfilmung aller Zeiten.

Was die Besetzung der ikonischen Hauptfigur Solid Snake betrifft, so habe Vogt-Roberts "eine Milliarde Ideen" im Kopf, doch der Casting-Prozess hat noch nicht begonnen, denn erst muss Sony das eingereichte Drehbuch absegnen, bevor es weitergeht.

Über Twitter hat Vogt-Roberts zudem schon Concept Art zum potenziellen Film veröffentlicht, Zeichnungen, die Aufschluss über den Look seiner Verfilmung geben. Einige Beispiele findet Ihr unten, weitere gibt es täglich im Twitter-Feed des Filmemachers:

Was haltet Ihr von seinen Vorstellungen für die Verfilmung?

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