Warner hat Interesse an Mad Max 5

Tom Hardy in Mad Max: Fury Road (2015) © Warner Bros. Pictures

Quellen: Erik Davis Twitter, Los Angeles Times

Letzten Monat wählten etwa 250 Kritiker, Akademiker und Filmschaffende bei einer Umfrage zu den besten Filmen dieses Jahrzehnts Mad Max: Fury Road auf Platz 1. Neben dem auf Rang 20 gewählten Inception von Christopher Nolan ist Fury Road der einzige Film in der gesamten Top 20, der sich auch nur annähernd als Blockbuster beschreiben lässt. Die meisten anderen Plätze gingen an kleinere Arthouse-Filme. Zugegeben, der Zeitpunkt der Umfrage ist etwas verfrüht, da das letzte Jahr der Dekade nicht einmal halb rum ist. Doch sie zeigt wieder einmal, wie beliebt George Millers Endzeitspektakel ist.

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Das zeigte sich auch vor drei Jahren, als der Film für zehn Oscars nominiert wurde und davon gleich sechs nach Hause mitnehmen durfte. So etwas passiert bei einem postapokalyptischen Nonstop-Actionfilm normalerweise einfach nicht. Erst recht nicht beim vierten Teil einer Reihe, deren letzter Film Mitte der Achtziger erschien und Tina Turner in einer der Hauptrollen hatte. Alle Vorzeichen deuteten bei Mad Max: Fury Road auf ein Desaster hin. Die Dreharbeiten wurden bereits 2012 beendet, 2013 erfolgten umfasende Nachdrehs. Es gab berichte von Streitigkeiten zwischen den Hauptdarstellern Tom Hardy und Charlize Theron. George Miller hat seit fast 30 Jahren keinen erfolgreichen Realfilm mehr inszeniert.

Doch die Stimmung wendete sich mit der Veröffentlichung des ersten spektakulären Trailers und als der Film dann 2015 in Cannes endlich seine Premiere feierte, wurde er auf Anhieb als einer der besten Actionfilme aller Zeiten gelobt. Zwar waren nicht alle Mad-Max-Fans darüber glücklich, dass der titelgebende Charakter in seinem eigenen Film zugunsten von Charlize Therons Furiosa fast in den Hintergrund gedrängt wurde, doch im Großen und Ganzen kam der Film beim Publikum hervorragend an und die Fans sehnten sich nach weiteren Geschichten aus der Welt. Diese hat George Miller auch während des Fury-Road-Drehs vorbereitet und ausgearbeitet. Er sprach sogar von zwei Sequels, von denen das erste möglicherweise Mad Max: The Wasteland heißen sollte.

Doch leider dann kam der Fortsetzung das altbekannte Problem in die Quere – das Geld. In diesem Fall ging es um Moneten, um die sich Miller von Warner Bros. betrogen fühlte. Er verklagte 2017 das Studio wegen Vertragsbruchs auf 7 Mio US-Dollar. Mehr dazu könnt Ihr hier nachlesen. Von diesem Rechtsstreit hängt auch die Zukunft der Reihe ab.

Das Verfahren läuft immer noch, doch dieses Jahr gab es erste Anzeichen, dass Mad Max 5 wieder an Fahrt gewinnen könnte. Zunächst schrieb Fandangos Chef vom Dienst, Erik Davis, kurz nach der Absage von World War Z 2, dass stattdessen das Mad-Max-Sequel wiederbelebt wird.

Wie man lesen kann, war er in seiner Wortwahl recht vorsichtig. Doch einige Wochen später sprach der damalige (und inzwischen infolge eines Skandals zurückgetretene) Warner-Chef Kevin Tsujihara über die Franchises des Studios außerhalb der DC-Verfilmungen und betonte, dass Interesse an weiteren Mad-Max-Filmen bestehe: (aus dem Englischen)

Wir haben unglaubliche Franchises bei Filmen, wie Matrix. Wir würden liebend gerne mit George Miller zusammenarbeiten, um das Mad-Max-Franchise zu erweitern. Wir haben das Gefühl, dass es auch eine große Chance gibt bei den Looney Tunes und Hanna-Barbera. Wir müssen investieren und diese Franchises aufbauen.

Ob Mad Max 5 kommen wird, wird letztlich davon abhängen, wann und wie George Millers Klage ausgeht. Zunächst einmal hat der Regisseur einen anderen Film ins Visier genommen, Three Thousand Years of Longing mit Idris Elba und Tilda Swinton. Da der Australier mit 74 Jahren auch nicht der Jüngste ist und sich für die Vorbereitung seiner Filme gerne Zeit lässt, kann man nur hoffen, dass Warner und er sich möglichst bald einig werden, denn die Zeit läuft den geplanten Mad-Max-Fortsetzungen davon.

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