Das waren die zehn größten Kassenhits 2022

Links: Sam Worthington und Chloe Coleman in Avatar: The Way of Water © 2022 20th Century Studios
Mitte: Tom Cruise in Top Gun: Maverick © 2022 Paramount Pictures
Rechts: Robert Pattinson in The Batman © 2022 Warner Bros. Pictures

Quelle: Deadline

Disney mag die drei größten Kassenflops des letzten Jahres verzeichnet haben, doch dem Studio, das 2019 20th Century Fox schluckte, gehörten auch vier der zehn gewinnbringendsten Filme 2022, darunter auch der größte Kassenhit des Jahres. Die Rede ist natürlich von James Camerons Mega-Sequel Avatar: The Way of Water. Trotz seiner horrenden, präzedenzlosen Kosten hat die Fortsetzung mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar an Profit bislang abgeworfen und das noch ohne die Einnahmen aus den filmbezogenen Freizeitpark-Attraktionen, die obendrauf kommen. Was The Way of Water alleine Disney eingebracht hat, hat die Verluste von Strange World, Lightyear und Amsterdam mehr als wettgemacht.

ANZEIGE

Ansonsten haben es alle drei MCU-Filme von Disney letztes Jahr unter die zehn ertragreichsten Filme geschafft, wobei zwei von ihnen weniger profitabel waren als ihre jeweiligen direkten Vorgänger. Von allen Studios war Disney unter den zehn größten Kassenerfolgen letztes Jahr am häufigsten vertreten, doch auch Universal hatte ein starkes Jahr mit drei Filmen in den Top 10, darunter die beiden Animationshits Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss und Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch. Paramount ist mit zwei Filmen (Top Gun: Maverick und Smile) dabei und Warner mit einem (The Batman).

Die Finanzexperten des Industrie-Portals Deadline haben in ausführlichen Analysen die kompletten Kosten der jeweiligen Filme mit ihren Einnahmen verrechnet. Bei letzteren wurden neben der Studiobeteiligung am Kinoeinspiel, die sich je nach Land unterschiedlich verteilt, auch Einnahmen aus Streaming und DVD- und Blu-ray-Verkäufen berücksichtigt. Zu den Kosten gehören neben den reinen Produktionskosten und dem Marketing auch prozentuelle Beteiligungen der Produzenten, Schauspieler und Regisseure am Einspiel, die besonders bei den ersten beiden Filmen auf der Liste stark ins Gewicht fielen. Mehr dazu weiter unten.

Abschließend sollte an dieser Stelle auch angemerkt werden, dass es sich bei der Definition der "profitabelsten" Filme hier um den absoluten Reingewinn handelt und nicht um das relative Verhältnis zwischen den Kosten und den Einnahmen. Low-Budget-Horrorfilme wie Terrifier 2 ($250.000 Budget, $15 Mio Einspiel) oder Skinamarink ($15.000 Budget, $2,1 Mio Einspiel) waren prozentuell ggf. deutlich profitabler als die Blockbuster auf der Liste unten, haben aber natürlich deutlich weniger Geld eingebracht. Ein gutes Beispiel dafür ist das Horrorphänomen Smile. Nach absolutem Gewinn belegte er den zehnten Platz unter den größten Kassenhits 2022. Allerdings nahm er pro investierten Dollar 1,91 Dollar für das Studio als Profit wieder ein. Das ist eine höhere Gewinnmarge als bei Avatar: The Way of Water (1,49 US-Dollar) oder Top Gun: Maverick (1,52 US-Dollar). Nur Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss war mit knapp über 2 Dollar pro investierten Dollar in der Hinsicht profitabler.

So sahen die größten Hits 2022 aus:

1. Avatar: The Way of Water – $531,7 Mio Gewinn
2. Top Gun: Maverick – $391,1 Mio Gewinn
3. Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss – $382 Mio Gewinn
4. Doctor Strange in the Multiverse of Madness – $284 Mio Gewinn
5. Black Panther: Wakanda Forever – $259 Mio Gewinn
6. Jurassic World – Ein neues Zeitalter – $229,7 Mio Gewinn
7. The Batman – $177 Mio Gewinn
8. Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch – $120,2 Mio Gewinn
9. Thor: Love and Thunder – $103 Mio Gewinn
10. Smile – $101 Mio Gewinn
____________________________________________________

Auf den ersten Blick fällt natürlich auf, dass acht der zehn Filme Sequels sind und The Batman natürlich auch Teil eines lange etablierten Franchises ist. Somit ist Smile der einzige echte Originalfilm auf der Liste. Die meisten Sequels verzeichneten jedoch einen Rückgang der Einnahmen gegenüber ihren Vorgängern. So betrug der Gewinn beim ersten Black Panther noch $476,8 Mio, bei Thor – Tag der Entscheidung $174,2 Mio und beim ersten Minions $502,3 Mio. Jurassic World – Ein neues Zeitalter konnte dank niedrigeren Ausgaben knapp mehr Profit erwirtschaften als Das gefallene Königreich ($222,8 Mio) und Doctor Strange in the Muliverse of Madness hat den Profit des ersten Doctor-Strange-Abenteuers ($122,7 Mio) mehr als verdoppelt. Dazu hat natürlich beigetragen, dass Benedict Cumerbatch als Doctor Strange in der Zwischenzeit in drei Milliardenhits (Avengers: Infinity War, Avengers: Endgame und Spider-Man: No Way Home) zu sehen war und sein neuer Solo-Film immer noch vom No-Way-Home-Hype profitierte.

Manche wundern sich vielleicht, weshalb die Gewinnsummen von Avatar: The Way of Water und Top Gun: Maverick nicht noch höher sind. Schließlich hat The Way of Water weltweit mehr als 2,3 Milliarden US-Dollar eingenommen und Maverick fast 1,5 Milliarden. Neben den hohen Produktionskosten lag das tatsächlich auch an den enormen Beteiligungen von James Cameron und Tom Cruise am Einspiel. Cruise hat zwar "nur" $12,5 Mio Gage für Maverick erhalten, dafür aber 10% vom Brutto-Umsatz des Films sowie zusätzliche Bonuszahlungen, sobald der Film bestimmte Meilensteine an den Kinokassen erreicht hat. Es wird geschätzt, dass insgesamt rund $280 Mio Einnahmenbeteiligung an Cruise, Jerry Bruckheimer und Joseph Kosinski ausgezahlt wurden, davon ein Löwenanteil an Cruise.

Bei Avatar: The Way of Water fiel die Beteiligung mit $300 Mio noch höher aus und ging größtenteils an Cameron und seinen Produktionspartner Jon Landau. Kombiniert mit den extrem hohen Produktionskosten und einer massiven Marketingwelle musste Avatar: The Way of Water weltweit fast 1,8 Milliarden abwerfen, bis er überhaupt auf schwarze Zahlen kam. Zum Glück ist auf Camerons Gespür für den Mainstream-Geschmack Verlass.

Welche der zehn Filme habt Ihr gesehen und welchen davon gönnt Ihr den Erfolg besonders?

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema