© Paramount Pictures
Quelle: The Toronto Sun
Nachdem Der dunkle Turm mich restlos enttäuscht hat, habe ich noch Hoffnung, zumindest zwei gute Stephen-King-Adaptionen dieses Jahr noch zu sehen. Sowohl die TV-Serie "Mr. Mercedes" mit Brendan Gleeson und Harry Treadaway als auch die erste Kinoversion von Stephen Kings "Es" stehen kurz bevor und beide sehen zumindest deutlich vielversprechender aus als Der dunkle Turm, der mich bereits beim Marketing sehr skeptisch stimmte.
Gerade meine Vorfreude auf Es wächst immer mehr, je näher der Film rückt. Lange Zeit war ich enttäuscht, dass Cary Joji Fukunaga, der 2012 an Bord des Es-Zweiteilers gebracht wurde, das Projekt vorletztes Jahr aufgrund kreativer Differenzen verlassen hat. Fukunagas Regie bei der ersten "True Detective"-Staffel war so phänomenal, dass ich sehr neugierig war, welche Atmosphäre er in Es erschaffen würde. Auch nach seinem Ausstieg ist ein kleiner Teil von ihm in dem Projekt geblieben, denn er wird weiterhin als einer der Drehbuchautoren geführt. Die Regie übernahm Andrés Muschietti, der einige Jahre zuvor mit Mama ein solides, aber auch nicht spektakuläres Debüt feierte. Der Film war handwerklich ehr kompetent inszeniert, zeugte aber nicht von einer besonderen Vision.
Doch mit der Zeit wurde ich davon überzeugt, dass Es sein großer Wurf werden könnte. Der Film scheint en schieren Horror der Romanvorlage einzufangen und die ersten Testvorführungen fielen extrem positiv aus.
Es kommt Anfang September in die US-Kinos, wird als Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfests gezeigt werden und startet am 28. September auch regulär in den deutschen Kinos. Nächstes Jahr wird Muschietti dann den zweiten Teil der Verfilmung inszenieren, dessen Handlung 27 Jahre in die Zukunft springen wird (also in unsere Zeit).
Es scheint, als hätten Andrés Muschietti und seine Schwester und Es-Produzentin Barbara Muschietti Blut geleckt, was Stephen-King-Adaptionen betrifft, denn sie besitzen bereits die Filmrechte an einer noch nie adaptierten Kurzgeschichte von King, "Der Jaunt" (sehr unheimlich!), und haben einen weiteren King-Klassiker als ihr Traumprojekt – "Friedhof der Kuscheltiere". Der Roman wurde bereits 1989 von Mary Lambert verfilmt und Stephen King selbst schrieb das dazugehörige Drehbuch. Bis heute gilt der Film als eine der besseren Horror-Adaptionen nach King. Wie es halt so ist, begannen schon vor mehreren Jahren erste Gespräche über ein Remake des Films, das von Jeff Buhler (Midnight Meat Train) geschrieben und von Juan Carlos Fresnadillo (28 Weeks Later) inszeniert werden sollte. Das war auch noch letztes Jahr der Stand der Dinge, doch es ist schon lange ruhig um das Projekt und Barbara Muschietti stellte ganz klar in den Raum, dass sie gemeinsam mit ihrem Bruder den Roman für die Leinwand umsetzen möchte: (aus dem Englischen)
Wir sind Riesenfans von "Friedhof der Kuscheltiere". Wenn wir es in die Hände kriegen und einen Film daraus machen dürfen, den wir machen wollen, wäre es was Besonderes. Vielleicht eines Tages.
Wenn Es an den Kinokassen und bei den Kritikern so einschlägt, wie ich es vermute, wird sich Paramount vermutlich nur zu gerne an die beiden Muschiettis wenden, damit sie Friedhof der Kuscheltiere neu auflegen. Zwar haben der Roman und der dazugehörige Film nicht ganz den Bekanntheitsstatus von "Es", doch der Film war seinerzeit ein großer kommerzieller Erfolg und der Titel ist auf jeden Fall bekannt genug, um eine neue Generation von Zuschauern in die Kinos zu ziehen.
Ich bin noch nicht sicher, wie ich dazu stehe. Bei "Es" habe ich die Neuverfilmung ganz klar befürwortet. Ich bin zwar mit der Miniserie von 1990 und Tim Currys Pennywise aufgewachsen, doch die TV-Adaption war nie eine adäquate Verfilmung des großartigen Romans und ist auch nicht sehr gut gealtert. "Es" hat es verdient, ins Kino zu kommen. "Friedhof der Kuscheltiere", auf der anderen Seite, wurde bereits sehr ordentlich umgesetzt. Der Film von 1989 hat seine Makel, doch er hielt sich weitgehend an die Vorlage und bleibt bis heute immer noch ziemlich unheimlich (siehe Szene unten). Andererseits bin ich neugierig, was die beiden Filmemacher bei ihrer Adaption anders machen würden.
Für alle, die weder das Buch noch den Film kennen: "Friedhof der Kuscheltiere" handelt von einem Arzt, der mit seiner Familie in eine Kleinstadt zieht. Sein Haus steht in der Nähe eines Tierfriedhofs, doch hinter diesem befindet sich eine alte Indianer-Ruhestätte, auf der angeblich ein Fluch lastet, der alles, was dort begraben wird, wieder zum Leben erweckt. Doch die Auferstandenen sind danach verändert und nicht mehr sie selbst. Das Unheil nimmt seinen Lauf, als die Familienkatze überfahren wird…