Die Nominierungen der Auszeichnungen der US-Regiegewerkschaft Directors Guild of America (DGA) stehen fest und sie bestätigen mehrere Favoriten im diesjährigen Oscar-Rennen. Die DGA umfasst rund 19.000 Film-, Werbe- und TV-Regisseure und ist die älteste der vier großen Industrie-Gewerkschaften, zu denen auch die Schauspieler-, die Produzenten- und die Autorengewerkschaften zählen.
Die Preise der DGA sind vielleicht sogar die wichtigsten im gesamten Oscar-Rennen, denn sie haben nicht nur eine sehr hohe Vorhersagekraft in Bezug auf den Regie-Oscar, sondern sind auch ein Prädiktor des "Bester Film"-Oscars. In den 76 Jahren, in denen die Directors Guild Awards bisher verliehen wurden, stimmten deren Sieger und der Sieger des Regie-Oscars lediglich achtmal nicht überein, zuletzt 2020, als die DGA Sam Mendes für 1917 prämierte und Bong Joon-ho den Regie-Oscar für Parasite gewonnen hat. Von den acht waren drei DGA-Gewinner gar nicht für den Regie-Oscar nominiert (Ben Affleck mit Argo, Steven Spielberg mit Die Farbe Lila und Ron Howard mit Apollo 13).Von den letzten 30 Filmen, die den DGA Awards für ihre Regie gewonnen haben, haben 20 auch den "Bester Film"-Oscar später gewonnen.
Erstmals seit den 69. DGA Awards, die 2017 verliehen wurden, sind alle fünf Anwärter dieses Jahr zum ersten Mal für einen DGA Award nominiert. Mit Sean Baker (Anora), Brady Corbet (Der Brutalist), Edward Berger (Konklave) und Jacques Audiard (Emilia Pérez) wurden vier der größten Favoriten der aktuellen Oscar-Saison nominiert und werden es höchstwahrscheinlich bei den Oscars auch sein. Der fünfte Slot ging, etwas überraschend, an James Mangold für seine Bob-Dylan-Filmbiografie Like a Complete Unknown, die bereits bei den Nominierungen der Schauspielergewerkschaft SAG besser als erwartet abgeschnitten hat. Der Film scheint in Hollywood sehr gut anzukommen, allerdings kann es gut sein, dass die fünfte Regie-Nominierung bei den Oscars nicht an Mangold, sondern an einen kleineren Film wie All We Imagine as Light oder Nickel Boys gehen wird, deren Regisseure von der DGA als beste Erstlingsregisseure nominiert wurden.
Hier sind alle Nominierungen in den Film-Kategorien der Regie-Gewerkschaft:
Beste Regie bei einem Kinofilm
Jacques Audiard (Emilia Pérez)
Sean Baker (Anora)
Brady Corbet (Der Brutalist)
James Mangold (Like a Complete Unknown)
Edward Berger (Konklave)
Bestes Regiedebüt
Payal Kapadia (All We Imagine as Light)
Halfdan Ullmann Tøndel (Armand)
Sean Wang (Dìdi)
RaMell Ross (Nickel Boys)
Megan Park (My Old Ass)
Beste Regie bei einem Dokumentarfilm
Ibrahim Nash’at (Hollywoodgate)
Natalie Rae und Angela Patton (Daughters)
Johan Grimonprez (Soundtrack to a Coup d’Etat)
Julian Brave NoiseCat und Emily Kassie (Sugarcane)
Brendan Bellomo und Slava Leontyev (Porcelain War)
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Bei den TV-Kategorien dominierten drei Serien mit jeweils drei Nominierungen: "Shōgun" bei den Dramaserien, "The Bear" bei den Comedyserien und "The Penguin" bei den Miniserien:
Beste Regie bei einer Dramaserie
Hiromi Kamata ("Shōgun", Folge "Die Frauen in der Welt der Weiden")
Frederick E. O. Toye ("Shōgun", Folge "Blutroter Himmel")
Jonathan Van Tulleken ("Shōgun", Folge "Anjin")
Issa López ("True Detective: Night Country", Folge "Teil 6")
Alex Graves ("Diplomatische Beziehungen", Folge "Kriegsschiff")
Beste Regie bei einer Comedyserie
Christopher Storer ("The Bear: King of the Kitchen", Folge "Morgen")
Ayo Edibiri ("The Bear: King of the Kitchen", Folge "Servietten")
Duccio Fabbri ("The Bear: King of the Kitchen", Folge "Türen")
Lucia Aniello ("Hacks", Folge "Bombensicher")
Jeff Schaffer ("Lass es, Larry!", Folge "Nichts dazugelernt")
Beste Regie bei einem TV-Film oder einer Miniserie
Steve Zaillian ("Ripley")
Alfonso Cuarón ("Disclaimer")
Jennifer Getzinger ("The Penguin", Folge "Am Ziel")
Helen Shaver ("The Penguin", Folge "Rache")
Kevin Bray ("The Penguin", Folge "Filmabend")
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Die Gewinner:innen der diesjährigen DGA Awards werden im Rahmen einer Verleihung am 8. Februar bekanntgegeben werden.
Quelle: Directors Guild of America