Star Trek 4: Chris Pine ist frustriert, doch J.J. Abrams ist zuversichtlich

Chris Pine in Star Trek Beyond (2016) © Paramount Pictures

Quelle: Esquire

Aktuell läuft die dritte und letzte Staffel von "Star Trek: Picard" und nächstes Jahr wird "Star Trek: Discovery" mit der fünften Staffel zu Ende gehen. Doch keine Sorge, Trekkies werden danach nicht auf dem Trockenen sitzen. Einerseits ist noch kein Ende in Sicht für "Star Trek: Strange New Worlds" und die Animationsserie "Star Trek: Lower Decks", andererseits befinden sich zwei weitere "Star Trek"-Serien in Entwicklung: "Starfleet Academy" und "Section 31" mit Michelle Yeohs Charakter aus "Discovery".

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Doch wie sieht es eigentlich im Kino mit Star Trek aus? Leider ziemlich düster. Der letzte Kinofilm ist bald sieben Jahre her. Das ist schon die längste Pause zwischen zwei Trek-Filmen, die es seit dem allerersten Star-Trek-Kinofilm 1979 gab. Und leider ist es aktuell überhaupt nicht absehbar, wann und mit welcher Crew Raumschiff Enterprise in die Kinos zurückkehren wird.

Eigentlich hätte alles ganz einfach sein sollen. Noch bevor Star Trek Beyond 2016 in die Kinos kam, kündigte Paramount schon Pläne für Star Trek 4 mit Chris Pine als Captain Kirk und Chris Hemsworth als sein Vater George Kirk an. Die Beteiligung des Letzteren deutete einen Zeitreise-Plot an. Hemsworth spielte Kirks Vater im ersten der neuen Star-Trek-Filme 2009 doch das war natürlich vor seinem Durchbruch als Marvels Donnergott Thor.

Doch trotz guter Kritiken und positiver Fanreaktionen erfüllte Star Trek Beyond nicht die Erwartungen an den Kinokassen. Nicht weil der Film mit rund $344 Mio Einspiel wenig eingenommen hat, sondern weil er mit $185 Mio Produktionsbudget einfach zu teuer war. Der große Erfolg von J.J. Abrams' ersten beiden Star-Trek-Filmen ließ Paramount glauben, dass Star Trek als Kino-Franchise in derselben Liga wie Star Wars und Marvel mitspielen könnte. Doch letztlich bleibt Star Trek immer noch ein Nischenprodukt und diese Fehleinschätzung führte zur kommerziellen Enttäuschung des letzten Films. Daraufhin wollte Paramount zwar immer noch StarTrek 4 produzieren, jedoch deutlich günstiger und dafür die vereinbarten Gagen von Pine und Hemsworth kürzen. Sie waren damit jedoch nicht einverstanden, die Verhandlungen kamen zum Stillstand und der Film, der von S.J. Clarkson als erste weibliche Star-Trek-Regisseurin inszeniert werden sollte, wurde auf Eis gelegt.

Seitdem gab es einige Überlegungen, wie man Star Trek im Kino wiederbelebt, von Quentin Tarantinos Idee eines R-rated Star-Trek-Films bis hin zu Noah Hawleys Star Trek, der gar nicht von der Enterprise handeln sollte. Diese Projekte wurden jedoch abgesagt, als Star Trek 4 mit Pine und seiner Crew wieder möglich schien. Matt Shakman ("WandaVision") wurde als Regisseur angeheuert und sogar der Kinostart wurde für 2023 angekündigt. Doch dann kam der nächste Dämpfer: Shakman stieg aus, um stattdessen Fantastic Four für Marvel zu inszenieren, und Star Trek 4 ist abermals vom Startplan verschwunden.

Als J.J. Abrams kürzlich gefragt wurde, wie es um den neuen Film steht, antwortete er sehr hoffnungsvoll: (aus dem Englischen)

Es ist das erste Mal seit dem ersten Film von 2009, dass wir einen Plot haben, der sich genauso packend anfühlt wie bei dem Film.

Abrams fügte hinzu, dass aktuell die Suche nach einem neuen Regisseur läuft. Als Chris Pine jedoch nach dem besagten Plot im Interview mit der Zeitschrift Esquire gefragt wurde, schien er nichts davon zu wissen und sprach recht frustriert von den bisherigen Fortschritten des Projekts:

Ich weiß nichts. In der Welt von Star Trek sind die Schauspieler meist die letzten, die irgendwas erfahren. Ich kenne Kostümbildner, die Drehbücher vor den Schauspielern gelesen haben. Ich würde sagen, dass es frustrierend ist. Das zeugt nicht von einem großen Gefühl der Partnerschaft und Zusammenarbeit, aber so ist es schon immer gewesen. Ich liebe den Charakter. Ich liebe die Leute. Ich liebe das Franchise. Aber ich kann nicht das System ändern, in dem die Dinge erschaffen werden. Ich habe nicht die Energie dafür.

Pine sprach auch über den vermeintlichen kommerziellen Misserfolg des letzten Films, der zu Verzögerungen des Sequels geführt hat:

Ich bin nicht sicher, ob Star Trek je dafür geschaffen war, so große Kasse zu machen. Ich habe mir immer gedacht: "Warum machen wir nicht den Film zu einem guten Preis, richten uns direkt an diese wirklich loyale Fangemeinde und sich zufrieden, anstatt zu versuchen, mit den Marvels dieser Welt zu konkurrieren? […] Nachdem der letzte Film herausgekommen ist und nicht eine Milliarde Dollar eingespielt hat, die sich alle von ihm erhofften, und dann auch Anton (Yelchin, der Chekov gespielt hat) verstorben ist, scheint es… ich weiß nicht… Es ist, als ob es verflucht ist.

Tatsächlich musste Star Trek 4 sehr viele Rückschläge einstecken, doch Abrams' Zusicherung einer guten Story klingt immerhin hoffnungsvoll. Auch wenn die neuen Star-Trek-Filme die eingefleischten Trekkies stark polarisiert haben, beim Massenpublikum kamen sie ziemlich gut an. Es würde sich, meiner Meinung nach, lohnen, einen vierten Film mit derselben Crew zu produzieren, solange man das Budget im vernünftigen Rahmen hält. Ich hätte jedenfalls sehr große Lust auf ein neues Star-Trek-Abenteuer im Kino.

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