Regieveteran Phillip Noyce (Das Kartell) dreht den Kriegsthriller Alive Day

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Quelle: Deadline

Vielleicht klingelt es nicht bei allen von Euch beim Namen Phillip Noyce, doch die Filme des australischen Regisseurs dürften die allermeisten Filmfans kennen. Mit Die Stunde der Patrioten und Das Kartell inszenierte er die zwei besten Tom-Clancy-Verfilmungen mit Harrison Ford als Jack Ryan. Außerdem drehte er The Saint mit Val Kilmer und den Serienkiller-Thriller Der Knochenjäger mit Denzel Washington und Angelina Jolie.

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In den 2000ern konzentrierte er sich mehr auf kleinere Arthouse-Filme und erntete viel Lob für Long Walk Home (OT: Rabbit-Proof Fence) und Der stille Amerikaner mit Michael Caine. Einen neuen Kassenhit landete er 2010 mit dem Actionthriller Salt, der ihn erneut mit Angelina Jolie zusammenbrachte. Seitdem wurde es etwas ruhiger um Noyce. Er arbeitete überwiegend im Fernsehen als Regisseur bei "Revenge", "Atlanta Medical" und "What/If" und inszenierte fürs Kino die Young-Adult-Verfilmung Hüter der Erinnerung – The Giver.

Sein neuster Film, der Thriller Above Suspicion mit Emilia Clarke, ist in Deutschland noch nicht erschienen, doch Noyce hat bereits eine neue Regiearbeit in Aussicht, die ihn in das Genre zurückbringt, in dem er seine größten Erfolge feierte: politisch geladene Thriller. Noyce wird die Regie von Alive Day übernehmen, basierend auf einer wahren Geschichte, die im Tatsachenroman "Six Days to Zeus: Alive Day" von Samuel Hill verarbeitet wurde. Alive Day folgt Hill, genannt Chief im Roman, bei einem Geheimeinsatz in der Wüste Iraks nahe der Grenze zu Jordanien im Jahr 2003 während des Regime von Saddam Hussein. Chiefs Einheit setzte sich aus sieben Männern zusammen – Navy Seals, Green Berets, Army Rangers und Marine-Geheimdienst. Ihre Operation war so geheim, dass sogar der Name der Einheit alle 30 Tage geändert wurde. Alles lief nach Plan, bis eine Explosion eines Tages alle Team-Mitglieder mit der Ausnahme von Chief tötete. Er überlebte schwerverletzt, gefesselt an einen Rollstuhl. Zurück in den USA versank er in eine Depression und wurde zeitweise obdachlos, bis eine Zufallsbegegnung im Park sein Leben veränderte. Dank revolutionärer medizinischer Technologie lernte er wieder zu laufen.

Das Trauma seines Einsatzes verarbeitet Chief mit der Recherche darüber, was eigentlich schiefgelaufen ist. Dabei wird er selbst immer von der Angst geplagt, er könnte der Täter gewesen sein, an dessen Händen das Blut seiner Männer klebt. Seine Nachforschungen deckten eine sensationelle Detektivgeschichte über die geheime Zusammenarbeit des FBI mit der jordanischen Regierung auf.

Noyce beschreibt die Vorlage als eine Mischung aus American Sniper, Geboren am 4. Juli, Die durch die Hölle gehen und Coming Home, allesamt Meilensteine des Kriegs- bzw. Antikriegskinos. Jedoch wird Alive Day durch eine zusätzliche Mystery-Komponente à la Agatha Christie ergänzt. Kathleen McLaughlin, die Produzentin mehrerer Filme und Serienfolgen von Noyce, schrieb das Drehbuch zu Alive Day. Noyce selbst erklärte, was ihn an dem Film fasziniert: (aus dem Englischen)

Ich habe in Vergangenheit realitätsbasierte Filme mit Harrison Ford wie Das Kartell oder überlebensgroße extreme Actionthriller wie Salt mit Angelina Jolie inszeniert. Indem es die bemerkenswerte und inspirierende wahre Geschichte eines Mannes erzählt, verbindet Kathleen McLaughlins Drehbuch zu Alive Day augenscheinlich grundverschiedene Elemente auf eine Weise, die hoffentlich die Thriller-, Kriegsfilm- und Mysterygenres auf einmal neu erfinden wird.

Das ist doch mal eine Ansage. Ich glaube zwar der Plotbeschreibung nach nicht, dass der Film gleich mehrere Genres komplett neu erfinden wird, aber unter der Regie von Noyce kann man sich vermutlich mindestens auf einen grundsoliden, spannenden Polit- und Kriegsthriller freuen.

Die Produktion des Films soll nach dem Ende der Corona-Krise beginnen.

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