Ernsthaft? "24"-Prequel über jungen Jack Bauer ist in Arbeit

© FOX Broadcasting

Quelle: The Hollywood Reporter

Ich finde es manchmal wirklich erstaunlich, wie wenig manche Studios oder TV-Sender aus eigenen Fehlern oder denen ihrer Konkurrenten lernen.

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Als das Revival "24: Live Another Day" 2014 endete, waren zwar nicht alle Fans der Echtzeitserie begeistert, doch sie hat auf jeden Fall noch eine Tür offen gelassen, sollte Kiefer Sutherland ein weiteres Mal als unverwüstlicher CTU-Agent Jack Bauer zurückehren wollen. Das Problem ist leider, dass Sutherland nach acht regulären Staffeln und dem Revival genug von der Rolle hatte und stattdessen lieber die Hauptrolle in der inzwischen abgesetzten Thriller-Politserie "Designated Survivor" gespielt hat. Natürlich hat es FOX nicht davon abgehalten, die "24"-Marke weiter zu melken. Mit "24: Legacy" entstand ein Nachfolger, der zwar in der gleichen Welt spielte, sich aber wie ein Quasi-Reboot anfühlte. Die Zuschauer reagierten erwartungsgemäß und zeigten dem Bauer-losen Ableger die kalte Schulter. Nach einer Staffel war Schluss.

Das hätte FOX eine Lektion sein müssen, doch anscheinend wurden die falschen Schlüsse daraus gezogen. Bereits vor einigen Monaten hat FOX-Chefin Dana Walden enthüllt, dass eine weitere "24"-Version beim Sender in Arbeit sei und jetzt wissen wir, was dahinter steckt. Der Sender entwickelt eine Prequelserie, die vom jungen Jack Bauer handeln soll, bevor er in der ersten "24"-Staffel David Palmer rettete. Sicherlich gibt es da Geschichten zu erzählen. Bauer war schließlich zwölf Jahre lang in der Armee, bevor er zu CTU wechselte. Doch es war nicht wirklich Jack Bauer, den die Fans bei "24: Legacy" vermissten, es war Kiefer Sutherland als Jack Bauer.

Vielleicht wurde FOX vom Erfolg des "The Big Bang Theory"-Ablegers "Young Sheldon" inspiriert und möchte nun "Young Jack" der Welt vorstellen. Dabei hätte ein Blick rüber zu NBC gereicht, um zu sehen, dass dieses Konzept bereits bei der Serienadaption von 96 Hours nicht aufgegangen ist. Die "Taken"-Serie über den jungen Bryan Mills wurde nach zwei Staffeln eingestellt. Kinogänger mochten die Filme, aber sie mochten darin vor allem Liam Neeson in der Hauptrolle. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich beim "24"-Prequel ähnlich verhalten wird.

Der langjährige "24"-Produzent Howard Gordon ist direkt in das neue Projekt involviert, das zwar sich aktuell noch in einem frühen Planungsstadium befindet, jedoch hohe Priorität hat. Es ist laut The Hollywood Reporter sogar denkbar, dass die Serie im Winter oder nächsten Frühjahr an den Start gehen wird. Dann darf FOX vielleicht auf die harte Tour lernen, dass "24" immer von Sutherland lebte. Ich kann es nachvollziehen, wenn er die Rolle satt hat, aber dann sollte FOX vielleicht in den saueren Apfel beißen und die Serie einfach loslassen.

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