Contracted (2013)

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Contracted (2013) Filmkritik

Contracted, USA 2013 • 78 Min • Regie: Eric England • Drehbuch: Eric England • Mit: Najarra Townsend, Caroline Williams, Alice Macdonald, Katie Stegeman, Matt Mercer • Kamera: Mike Testin Musik: Kevin Riepl FSK: n. n. b. • Starttermin: n. n. b. Website

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Dass Horrorfilme nicht immer von bösartigen Killern oder unheimlichen Geister-Mädchen handeln müssen, bewiesen bereits viele Regisseure in den letzten Jahren. Dennoch reduzierten sich einige Subgenres auf dem aktuellen Massenmarkt sehr stark. Während momentan weiterhin Serienkiller und Zombies auf dem Heimkinomarkt ihr Unwesen treiben, kommt still und heimlich eine kleine innovative Perle daher, die wohl niemand auf seinem Zettel hatte. Mit „Contracted“ liefert Regisseur Eric England („Madison County“) einen Horrorbeitrag der besonderen Art.

Als Samantha (Najarra Townsend) auf einer Party ihrer Freundin Alice (Alice Macdonald) einen Mann kennenlernt und mit im kurzerhand eine flotte Nummer in seinem Auto schiebt, weiß sie noch nicht, welches Unheil sie damit herbeirufen wird. Denn am nächsten Morgen beginnt ihr buchstäblicher Verfall, da ihr Körper nach und nach zu verrotten beginnt…

Contracted (2013) Filmbild 1Mit dieser kurzen Handlungsbeschreibung hat man eigentlich schon den größten Teil erläutert. Daneben gibt es noch einen Handlungsstrang, der sich mit der lesbischen Beziehung zwischen Samantha und einer Nebenfigur beschäftigt. Hier sticht vor allem Caroline Williams („Seed 2“, „Hatchet III“) als besorgte leicht homophobe Mutter besonders hervor. Doch auch die anderen Darsteller wissen zu überzeugen. Besonders gegen Ende zeigt Hauptdarstellerin Najarra Townsend („2012: Supernova“) eine große Bandbreite an schauspielerischer Fähigkeit.Was den Film aber in erster Linie ausmacht, ist neben dem durchaus interessant inszenierten Verfall der Hauptfigur, der Bildungsanspruch, den man Horrorfilmen in den seltensten Fällen tatsächlich zusprechen kann. Immer wieder spielt der Film mit kleinen Tricks auf das Thema Sex und übertragebare Krankheiten an und formuliert dies an einigen Stellen sogar deutlich. Somit schafft Eric England nicht nur ein spannendes Horrordrama, sondern bietet auch der jüngeren Generationen eine durchaus solide Wertevermittlung.

Dennoch ist „Contracted“ immer noch ein klassischer Horrorfilm und entwickelt sich im Laufe der Handlung zunehmend nach einem klassischen Muster. So gibt es einige fiese eklige Szenen, die aber nie ausufernd werden. Gegen Ende steigt zudem auch der Bodycount, wobei dies etwas aus dem relativ ruhigen Rahmen fällt, den der Film zu Beginn vermittelt. Dennoch, wer einen besonders blutigen Film à la „Die Fliege“ erwartet, wird enttäuscht. „Contracted“ versucht bei allen Body-Horror-Auswüchsen ein gesundes Maß an Realität zu behalten und genau dieses macht den Film an vielen Stellen so erschreckend.

Auch technisch wurde der Film einwandfrei inszeniert und vor allem die Filmmusik von Kevin Riepl („Cabin Fever: Patient Zero“, „Silent Night“) kann sich hören lassen.

Lieferte Regisseur Eric England noch vor einigen Jahren mit „Madison County“ einen klassischen, nach festem Schema ablaufenden Backwood-Horrorfilm, so bietet er nun mit „Contracted“ innovatives Horrorkino, wie es heute selten noch gemacht wird.

Fazit

„Contracted” ist fieser Body-Horror mit Bildungsanspruch. Nach diesem Film wird niemand mehr das oft so ungeliebte Kondom in Frage stellen. Absolute Empfehlung!

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Überblick der Rezensionen
Gesamt
contractedContracted, USA 2013 • 78 Min • Regie: Eric England • Drehbuch: Eric England • Mit: Najarra Townsend, Caroline Williams, Alice Macdonald, Katie Stegeman, Matt Mercer • Kamera: Mike Testin • Musik: Kevin Riepl • FSK: n. n. b. • Starttermin: n. n. b....