Box-Office USA: Pixars Arlo & Spot enttäuscht, "Creed" schlägt ein

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Spectre fiel um 14,3% und zwei Plätze auf $12,9 Mio und belegte Rang 4 der US-Kinocharts am Wochenende. Mit insgesamt $176,1 Mio auf der Bank hat der 24. Bond-Film bereits Ein Quantum Trost in den USA hinter sich gelassen und ist jetzt schon der zweiterfolgreichste James-Bond-Streifen aller Zeiten in Nordamerika. Allerdings liegt er jetzt 28% hinter Skyfall im selben Zeitraum und dieser Abstand wird mit der Zeit nur noch wachsen. Ob der Film die $200-Mio-Marke packt, wird davon abhängen, wie gut er die Konkurrenz von Star Wars: Das Erwachen der Macht verkraften kann. Ich glaube aber, dass solange Spectre nah genug an $200 Mio herankommt, Sony dafür sorgen wird, dass er die Barriere auch überschreitet. deshalb erwarte ich ein finales Ergebnis im Bereich von $200-205 Mio für den Film – immer noch etwa $100 Mio unter Skyfall.

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Die Peanuts – Der Film fiel im Angesicht der Pixar-Konkurrenz und trotz Thanksgiving um 26,2% auf $9,7 Mio und platzierte sich auf #5 der Charts. Nach vier Wochen steht der Animationsstreifen bei $116,8 Mio und sollte in den USA insgesamt $140-145 Mio erreichen. Es ist ein solides Ergebnis, doch bei der positiven Resonanz habe ich nach dem starken Start noch mehr erwartet.

Platz 6 ging an die nicht-jugendfreie Weihnachtskomödie Die highligen drei Könige, die sich mit $8,4 Mio (-15,2%) sehr gut hielt und nach zehn Tagen bereits bei $24,3 Mio steht. Bei einem Budget von $25 Mio sollte das Studio also langfristig in die schwarzen Zahlen kommen. Mit Weihnachten im Rücken wird Die highligen drei Könige vermutlich mindestens $40 Mio in den USA erreichen.

Der Thriller Vor ihren Augen mit Julia Roberts und Nicole Kidman gab um 33,5% nach und fiel mit $4,3 Mio um zwei Plätze auf Rang 7 der Wochenendcharts. Nach zehn Tagen steht das Remake eines oscarprämierten argentinischen Films bei $14 Mio und steuert auf ein Gesamtergebnis von $21 Mio zu. Angesichts der Starpower des Films ist es definitiv ein enttäuschendes Ergebnis, jedoch leicht besser als man nach dem schwachen Start vermutet hätte.

Auf Platz 8 hielt sich der Oscarkandidat Spotlight. Das Journalismusdrama mit Michael Keaton und Mark Ruffalo wurde in 299 Kinos mehr gespielt als in der Vorwoche und nahm weitere $4,4 Mio (+24,9%) von 897 Spielstätten ein. Insgesamt hat der Streifen bislang $12,3 Mio eingenommen. Spotlight hält sich bisher deutlich besser als der letzte Oscargewinner Birdman und sollte auch er bei den Oscars groß abräumen, wird Spotlight mindestens $50 Mio in den USA-Kinos erreichen.

Direkt darunter landete eine weitere Oscarhoffnung. Brooklyn wurde in 734 neue Kinos expandiert und spielte von 845 Lichtspielhäusern $3,9 Mio ein. Insgesamt steht der Film bei $7,4 Mio. Auch Brooklyn steht noch eine lange Laufzeit in US-Kinos bevor, angekurbelt durch den Oscar-Hype des Films.

Ridley Scotts Der Marsianer rundete die Top 10 mit einem soliden Rückgang von 15,2% auf $3,2 Mio ab. Insgesamt hat der Film mit Matt Damon bereits $218,5 Mio in Nordamerika eingenommen und steht weniger als $9 Mio davon entfernt, der erfolgreichste Film von Matt Damon (vor Das Bourne Ultimatum) zu werden. Das wird ihm angesichts des sicheren Oscar-Hypes gelingen, könnte aber noch bis Januar dauern. Nach der Bekanntgabe der Oscarnominierungen wird Der Marsianer vermutlich wieder ein wenig aufleben und sollte insgesamt mindestens $230 Mio einspielen.

Bereits an seinem dritten Wochenende verließ der Weihnachts-Ensemblefilm Alle Jahre wieder mit $3,1 Mio (-25,7%) die Top 10. Nach 17 Tagen steht er bei $20,5 Mio. Auch mit den Feiertagen im Rücken wird er keine $30 Mio erreichen, was angesichts der großen Besetzung enttäuschend ist.

Einen ganz desaströsen Start legte auf Platz 12 Victor Frankenstein mit James McAvoy und Daniel Radcliffe in den Hauptrollen hin. Der $40 Mio (!) teure Film spielte in den ersten fünf Tagen $3,6 Mio ein. Am regulären Wochenende waren es $2,5 Mio von 2797 Kinos, mit einem erbärmlichen Schnitt von $883 pro Location. Der "C"-CinemaScore (äquivalent einer "3") spricht für sich und der Streifen wird keine $8 Mio in den USA einspielen. Das liegt sogar unter den niedrigsten Erwartungen.

Das Biopic Trumbo mit Bryan Cranston erhielt 570 zusätzliche Kinos an seinem vierten Wochenende und nahm $1,6 Mio von insgesamt 617 Spielstätten ein. Der Schnitt von $2615 pro Kino war aber nicht gerade bemerkenswert. Mit $2,7 Mio in der Tasche und keine großen Aussichten auf die Oscars, wird Trumbo vermutlich keine $10 Mio in den USA einspielen.

Die große Oscarhoffnung der Weinsteins, Carol, blieb auch in der zweiten Woche in vier Kinos und spielte in diesen etwa $198,000 ein, 22% weniger als zum Start, Das bedeutete aber dennoch einen beachtlichen Schnitt von $49443. Wenn der Film Ende nächsten Monats bzw. im Januar expandiert, sollte er dank zahlreicher Oscarnominierungen in der Lage sein, mindestens $25-35 Mio am US-Box-Office einzunehmen.