Box-Office Deutschland: Bad Moms schlagen Die glorreichen Sieben

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Die glorreichen Sieben Bad Moms Box Office Deutschland

Quelle: Insidekino

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Das wetterbedingte Auf und Ab an den deutschen Kinocharts geht weiter. Es war das vielleicht letzte sonnige und warme Wochenende des Jahres in weiten Teilen Deutschlands und die Kinobetreiber bekamen das schmerzlich zu spüren. Viele Filme brachen um mehr als die Hälfte ein und trotz zwei vielversprechender Neustarts verlor die Top 10 20% der Besucher von der Vorwoche und kam auf knapp 900,000 verkaufte Tickets. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um 38%.

Deutsche Kinogänger lieben Komödien und das haben sie vergangenes Wochenende wieder einmal bewiesen. Obwohl in etwa 60 Kinos weniger gestartet und trotz eines deutlich kleineren Staraufgebots setzte sich der US-Überraschungshit Bad Moms am Wochenende gegen Die glorreichen Sieben durch. Geholfen hat natürlich auch die mildere FSK12-Freigabe, während Die glorreichen Sieben lediglich Zuschauern ab 16 Jahren vorbehalten war. Von Donnerstag bis Sonntag lockte Bad Moms 191,000 Zuschauer in die deutschen Kinos. Hinzu kommen noch sehr gut besuchte Previews und Sneaks, sodass der Film bis Sonntag bereits 264,000 Zuschauer zählte. In 447 Kinos gelang der Komödie mit Mila Kunis und Kristen Bell ein toller Schnitt von 426 Besuchern pro Spielstätte. Hätte das Wetter mitgespielt, wäre deutlich mehr drin gewesen. Das Startwochenende erinnert an die andere erfolgreiche Frauenkomödie dieses Jahr, How to Be Single. Diese lief im April mit 253,000 Besuchern (inkl. Previews) an und schaffte es sogar bis zur Millionenmarke. Mit Herbstferien, dem Tag der Deutschen Einheit und kinofreundlicherem Wetter im Anmarsch wird Bad Moms das ebenfalls locker erreichen und könnte bis zu 1,3 Mio Besucher in die deutschen Kinos locken.

Die glorreichen Sieben musste sich am Wochenende mit 122,000 Besuchern von 508 Kinos (im Schnitt 241 Zuschauer pro Kino) zufrieden geben. Das zeigt wieder einmal, dass Western – mit der Ausnahme von Tarantinos Filmen – hierzulande kein sehr beliebtes Genre mehr sind. Doch auch nach den niedrigeren Maßstäben ist das Startwochenende dennoch enttäuschend, auch für den Star Denzel Washington, dessen The Equalizer vor zwei Jahren noch etwa 860,000 Besucher in Deutschland erreichte. So weit wird Die glorreichen Sieben auch nicht kommen, wenn das Wetter wieder regenreicher wird, doch eine halbe Million Besucher halte ich für möglich. Das wäre ein ähnliches Endergebnis wie für Washingtons Safe House und Training Day.

Der letztwöchige Spitzenreiter The Purge: Election Year baute 50% ab und fiel mit 108,000 neuen Besuchern auf Platz 3. Nach elf Tagen im Verleih steht der Film bereits bei sehr ordentlichen 391,000 gelösten Tickets und hat damit schon das Endergebnis des ersten Purge-Films überholt. Außerdem liegt The Purge: Election Year 20% vor The Purge: Anarchy im selben Zeitraum und sollte problemlos etwa 700,000 Zuschauer hierzulande erreichen. Mit Hits wie diesem, Lights Out, Conjuring 2 und Don’t Breathe ist es ein wirklich gutes Jahr für Genrefilme in Deutschland.

Ganz knapp dahinter platzierte sich die deutsche Romcom SMS für Dich, die weitere 106,000 Zuschauer begeisterte. Mit einem Minus von nur 39% gelang Karoline Herfurths Regiedebüt der beste Rückgang in der gesamten Top 10, und das trotz direkter Konkurrenz durch Bad Moms. Nach elf Tagen zählt der Film 392,000 verkaufte Tickets und ist damit bereits an dem besser gestarteten The Purge: Election Year vorbeigezogen. Sobald sich wieder kinofreundlicheres Wetter einstellt, erwarte ich noch eine lange Laufzeit von SMS für Dich, an deren Ende mehr als eine Million Zuschauer zusammenkommen dürften.

Die Top 5 rundete Nerve mit 90,000 Besuchern (-43%) ab und knackte nach 18 Tagen die 500,000-Besuchermarke. Mit insgesamt 506,000 verkauften Kinotickets in der Tasche und ohne nennenswerte direkte Konkurrenz kommendes Wochenende sollte Nerve insgesamt mehr als 700,000 Zuschauer in Deutschland erreichen. Damit hat wohl kaum jemand gerechnet.

Oliver Stones Snowden stieg mit 70,000 Besuchern von 281 Kinos (250 pro Kino) auf Platz 6 der Wochenendcharts ein und steht samt Sneaks und Previews bei 88,000 Besuchern. In Programmkinos läuft es für den Film ganz gut, sodass er mindestens 300,000 Tickets in Deutschland verkaufen sollte.

Don’t Breathe fiel um zwei Plätze und 44% auf Rang 8 und 58,000 Zuschauer an seinem dritten Wochenende. Damit brachte der Horrorthriller seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf solide 353,000. Blair Witch wird ihm in zwei Wochen seine Zuschauer streitig machen, doch insgesamt könnte Don’t Breathe immerhin eine halbe Million Besucher in Deutschland verbuchen.

Pets verkraftete das schöne Wetter ganz und gar nicht gut, fiel um 59% auf 54,000 Zuschauer und erreichte insgesamt 3,457,000 Besucher nach neun Wochen in den Kinos. Damit steht der Animationshit kurz davor, Pixars Alles steht Kopf zu überholen und unter die 20 erfolgreichsten computeranimierten Filme in Deutschland aufzusteigen.

Der deutsche Familienfilm Conni & Co verließ nach sechs Wochen die Top 10, erreichte aber mittlerweile 407,000 Zuschauer, sodass ihm mehr als eine halbe Million Besucher sicher sein sollten.

Der deutsche Arthousehit Toni Erdmann steht nach elf Wochen bei 624,000 Besuchern. Es ist ein Film, den viele Programmkinos noch bis zum Ende des Jahres im Angebot haben werden, sodass ich ihm weiterhin ein Endergebnis nah an eine Million zutraue.

Jason Bourne erreichte nach sieben Wochen 914,000 Zuschauer in Deutschland und wird die Millionenmarke wohl nur ganz knapp verfehlen. Dafür erreichte die französische Komödie Frühstück bei Monsieur Henri einen neuen Meilenstein und passierte am Wochenende die 500,000-Zuschauermarke.