"Breaking Bad", "Game of Thrones", "The Last of Us", "Shōgun" und "Succession" zählten zu den meistgefeierten und erfolgreichsten Serien der letzten zwei Jahrzehnte. Sie zeichneten sich durch vielschichtige Charaktere, die häufig in der moralischen Grauzone zwischen Gut und Böse wandelten, komplexe Plots und zum Teil niederschmetternde Twists.
Doch nicht alle erfolgreichen Serien müssen düster, bierernst und tiefgründig sein. Häufig wollen die Zuschauer nach einem langen Tag einfach etwas abschalten, lachen, mitfiebern und vor allem gut unterhalten werden. Die leichtfüßige Anwaltsserie "Suits" bot die perfekte Mischung aus interessanten, aber nicht allzu komplizierten Charakteren, einem flotten Tempo, Humor und einer guten Portion Dramatik. Das Publikum wurde nicht überfordert, aber es wurde auch nicht für dumm verkauft.
Über neun Staffeln folgte "Suits" dem abgebrühten, arroganten, aber eigentlich gutherzigen New Yorker Anwalt Harvey Specter (Gabriel Macht), der zu Beginn der Serie den hochbegabten Mike Ross (Patrick J. Adams) unter die Fittiche nimmt und einstellt, obwohl er kein Jura-Studium absolvierte. Mikes Traum ein Anwalt zu werden, platzte, als er beim Versuch erwischt wurde, die Ergebnisse einer Matheprüfung an die Tochter der Dekanin zu verkaufen, und daraufhin aus der Uni geworfen wurde. Beeindruckt von Mikes fotografischem Gedächtnis riskiert Harvey seine Zulassung und lässt Mike an seiner Seite arbeiten. Adams verließ die Serie am Ende der siebten Staffel, doch "Suits" lief zwei weitere Seasons ohne ihn weiter und Harvey und seine Kollegen.
Bereits während ihrer Erstausstrahlung beim US-Kabelsender USA Network war "Suits" ein Zuschauerliebling und die Vorzeigeserie der sogenannten Blue-Sky-Ära des Senders, die von ähnlich federleichten Serien geprägt war. Ihren größten Erfolg feierte "Suits" jedoch mehrere Jahre nach ihrem Ende, als Netflix 2023 die komplette Serie in den USA ins Angebot aufnahm. Beim Streamer explodierte regelrecht die Popularität von "Suits" und sie wurde nicht nur zur meistgestreamten Serie ihres Jahres, sondern hält sogar den Rekord als die innerhalb eines Kalenderjahres meistgestreamte Serie aller Zeiten in den USA. NBC versuchte aus dem wiederentfachtem Interesse an "Suits" Profit zu schlagen und produzierte das Westküsten-Spin-Off "Suits LA" mit Stephen Amell in der Hauptrolle, vergaß dabei jedoch, das ohne eine Identifikationsfigur wie Mike "Suits" deutlich weniger reizvoll gewesen wäre. Nicht einmal Gastauftritte von Macht als Harvey oder Rick Hoffman als Louis Litt konnten die neue Serie vor der Absetzung nach einer Staffel bewahren.
Die meisten Leute hierzulande haben "Suits" vermutlich ebenfalls bei Netflix gesehen. Was viele vermutlich nicht wissen, ist, dass die letzten drei "Suits"-Staffeln noch nie im deutschen Free-TV zu sehen waren. Diesen Missstand wird ZDFneo demnächst beheben. Ab dem 6. Oktober wird der Sender alle neun "Suits"-Staffeln in einem Rutsch zeigen, darunter Season 7, 8 und 9, die im Fernsehen bislang nur Netflix– und Pay-TV-Abonnenten vorbehalten waren. Montags bis freitags werden ab etwa 15:15-15:50 Uhr immer vier Folgen am Stück gezeigt werden, sodass alle 134 Episoden nach sieben Wochen durch sein werden. Wer also viel Zeit und wenig zu tun hat und die Serie noch gar nicht kennt, kann sich im Oktober und November die volle Dröhnung "Suits" geben.
Hier noch der deutsche Trailer zur Serie:
Quelle: ZDFneo











