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Die Gewinner der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin stehen fest

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Berlinale 2014 Gewinner

Quelle: Internationale Filmfestspiele Berlin

Zum 64. Mal wurden gestern im Rahmen einer festlichen Gala die Preise der Internationalen  Filmfestspiele Berlin verliehen. Bestimmt wurden die Sieger in den Hauptkategorien von einer Jury, die dieses Jahr vom Erfolgsproduzenten und Drehbuchautor James Shamus (Brokeback Mountain, Tiger & Dragon) geleitet wurde. Neben ihm saßen in der Jury u. a. die Mumblecore-Queen Greta Gerwig (Frances Ha), die James-Bond-Produzentin Barbara Broccoli und der zweifache Oscargewinner Christoph Waltz (Django Unchained). Der große Favorit der Jury war dieses Jahr der chinesische Thriller Black Coal, Thin Ice (unsere Filmkritik), der gleich mit zwei Preisen ausgezeichnet wurde. Neben dem Goldenen Bären als "Bester Film" der Berlinale 2014, wurde der Streifen auch mit einem Silbernen Bären für "Besten Darsteller" (Fan Liao) ausgezeichnet. Als Gewinner des Goldenen Bären gestellt sich Black Coal, Thin Ice damit zu Steifen wie Gegen die Wand, Nader und Simin – Eine Trennung, Magnolia und Der schmale Grat. Interessant ist natürlich, ob der Film auch weltweit Bekanntheit und Erfolg erreichen wird wie diese vier oder eher schnell "vergessen" wird wie die Berlinale-Gewinner Der Lockvogel, In this World und U-Carmen (natürlich nur meine persönliche Einschätzung).

Bevor ich auf die weiteren Gewinner eingehe, hier einen kurze Erklärung zu den zahloreichen und manchmal verwirrenden Preisen, die bei der Berlinale aktuell verliehen werden. Neben dem allseits bekannten Goldenen Bären für den "Besten Film" werden Silberne Bären in mehreren Kategorien verliehen. Neben "Bester Regie", "Bestem Darsteller", "Bester Darstellerin", "Bestem Drehbuch", "Herausragender künstlerischer Leistung (aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design)" gehört dazu auch der "Große Preis der Jury". Mit der letzten Auszeichnung ist eigentlich der zweitplatzierte Film des Wettbewerbs gemeint. Wie auch der gleichnamige Preis dem Filmfestival von Cannes, ist der Große Preis der Jury die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals. Außerdem verleiht die Jury seit 1987 den Alfred-Bauer-Preis (benannt  nach dem Berlinale-Gründer), ebenfalls in Form eines Silbernen Bären. Dieser geht an einen Wettbewerbsfilm, "der der Filmkunst neue Perspektiven eröffnet". Beispiele für bisherige Gewinner dieses Preises sind Hero, Maria voll der Gnade und Wer wenn nicht wir.

Unabhängig von der Jury wird bei der Belinale eine große Anzahl an weiteren Preisen verliehen. Darunter befindet sich zum Beispiel der Gläserne Bär, der von einer Kinderjury/Jugendjury an den besten Spielfilm und Kurzfilm der Sektion "Generation" verliehen wird. Ebenfalls ein wichtiger Preis ist der FIPRESCI-Preis, der von dem Filmkritikerverband FIPRESCI ("Fédération Internationale de la Presse Cinématographique") bei diversen Filmfestivals verliehen wird (darunter in Cannes, Venedig und Berlin). Hier werden jeweils ein Film aus den Sektionen "Wettbewerb", "Forum" und "Panorama" ausgezeichnet. Eine komplette Übersicht über alle Preise und Gewinner findet Ihr hier.

Neben Black Coal, Thin Ice wurden auch zwei Favoriten des Festivals ausgezeichnet – Richard Linklaters Boyhood, der den Preis für seine Regie erhielt, womit Linklaters ambitionierter, 12 Jahre andauernder Dreh belohnt wurde und Wes Andersons Grand Budapest Hotel, der mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Weitere Gewinner aus den wichtigsten Kategorien könnt Ihr unten sehen:

Goldener Bär für den Besten Film

Black Coal, Thin Ice

Silberner Bär als Großer Preis der Jury

Grand Budapest Hotel

Silberner Bär für die Beste Regie

Richard Linklater (Boyhood)

Silberner Bär für die Beste Darstellerin

Haru Kuroki (The Little House)

Silberner Bär für den Besten Darsteller

Fan Liao (Black Coal, Thin Ice)

Silberner Bär für das Beste Drehbuch

Anna und Dietrich Brüggemann (Kreuzweg)

Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis

Alain Resnais (Life of Riley)

Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung

Zeng Jian für die Kamera in Blind Massage

Generation Kplus Kinderjury:

Gläserner Bär für den besten Spielfilm

Killa

Lobende Erwähnung:  Joy of Man’s Desiring

Generation 14plus Jugendjury:

Gläserner Bär für den besten Spielfilm

52 Tuesdays

Lobende Erwähnung
: ärtico

FIPRESCI-Preise

Wettbewerb: Life of Riley (von Alain Resnais)
Panorama: The Way He Looks (von Daniel Ribeiro)
Forum: Forma (von Ayumi Sakamoto)

"Call of Duty: Ghosts": "Onslaught"-DLC ab Ende Februar auch für PC und PS3/4

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Quellen: Activision, IGN

Während die Besitzer einer Xbox 360 oder einer Xbox One bereits seit einiger Zeit in den Genuss von "Onslaught", des ersten Zusatzinhalts für das Erfolgsspiel "Call of Duty: Ghosts", kommen können, mussten die PC- und PlayStation-Gamer erstmal warten. Nicht mehr lange jedoch, denn wie Activision angekündigt hat, soll ab dem 27.02.2014 auch für alle PC-, PS3- und PS4-Spieler "Onslaught" verfügbar sein. Diese enthält vier neue Multiplayer-Karten und "Episode 1: Nightfall", die erste von vier neuen Geschichten im Koop-Überlebensmodus Extinktion. Insbesondere für Horrorfans, unter denen sich durchaus häufig eine Überschneidung mit Gamern findet, gibt es in einer der neuen Karten einen tollen Bonus – mit etwas Geschick kann man sich als Michael Myers (aus John Carpenters Halloween) zur Original-Filmmusik durch seine Gegner schlitzen und hacken.

Eine genauere Beschreibung der vier neuen Karten lautet wie folgt:

Fog: Die kleine bis mittelgroße Karte ist eine Hommage an klassische Horrorfilme und spielt an den Ufern eines düsteren Sees mit gruseligen Camps, flackernden Fernsehern und verlassenen Hütten. Gelingt es einem Spieler, den Feldbefehl zu erfüllen, wird er zur Verkörperung des Bösen und einer der Kultfiguren des Horrorgenres – Michael Myers aus Halloween. Zusätzlich verändert sich auch die Hintergrundmusik zum gruseligen Halloween-Soundtrack: So wissen Gegner sofort, dass sie besser um ihr Leben rennen.

Bay View: Die enggesteckte Karte spielt an der kalifornischen Strandpromenade mit zahlreichen Souvenirläden und einem großen Aquarium – ein Szenario für Gefechte mit hohem Tempo. Hier ist Wachsamkeit gefragt, denn nach absolviertem Feldbefehl können Spieler Sperrfeuer von den Geschützen der am Ufer liegenden Schlachtschiffe zur Unterstützung rufen.

Containment: In einem südamerikanischen Dorf, unweit eines ausgetrockneten Flussbetts, entbrennt ein heftiges Gefecht. Die Action in dieser kompakten Karte spielt sich größtenteils nahe einer zerstörten Brücke ab – hier steht ein gestohlener Lastwagen, dessen radioaktive Ladung die Elektronik der Waffensysteme stört.

Ignition: Die vierte Karte versetzt Spieler nach Florida auf eine betagte Weltraum-Startrampe. Inspiriert von „Scrapyard“, der beliebten Multiplayer-Karte aus Call of Duty: Modern Warfare 2, wurden in „Ignition“ die dynamischen Gameplay-Elemente verfeinert. Als wären abstürzende Raketen noch nicht genug, führt der Fehlstart einer riesigen Rakete für feurige Überraschungen in der Kampfzone.

Darüber hinaus wird mit "Onslaught" den Spielern eine neue Waffe geboten – "Maverick". Diese kann man je nach Spielstil als Sturm- oder Scharfschützengewehr einsetzen.

Wie das übrigens aussieht, wenn man als Michael Myers in "Onslaught" spielt, das haben die Kollegen von IGN getestet und in einem Video festgehalten. Dieses könnt Ihr unten sehen:

Black Coal, Thin Ice (2014)

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Black Coal Thin Ice (2014) Filmkritik

Bai Ri Yan Huo, CN/HK 2014 • 79 Min • Regie:  Yi’nan Diao • Mit: Fan Liao, Gwei Lun-Mei, Xuebing Wang • FSK: n. n. b. • Kinostart: n. n. b.

Black Coal Thin Ice (2014) Filmbild 3„Glaubst du irgendwer gewinnt je im Leben?“, fragt der heruntergekommene Ex-Detective Zhang. Diao Yi’nans makaberer Noir verdient es jedenfalls allein schon für seine zwielichtigen Bilder. Er vereint zwei durchgängige Topoi des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs. Das eine sind subtile Zitate der Schwarzen Serie wie in Two Men in Town, To Mikro Psari und No Man’s Land. Das andere ist die Winterkälte aus Grand Budapest Hotel, Aloft, Kraftidioten, Praia do Futuro und Die Schöne und das Biest. Ausgerechnet Christophe Gans‘ Fantasy-Märchen erinnert im Titel an die psychopathologische Romanze im Zentrum von Diaos Plot. Die Schöne ist die Wäschereiarbeiterin Wu Zhizhen (Gwei Lun-Mei), deren Ehemann Liang Zhijun im titelgebenden Brennstoff gefunden wird: nicht im Ganzen, sonder häppchenweise. Liang ist etwas zerstreut, und zwar buchstäblich über die nordchinesische Provinz. Hier ragt ein Arm aus einem Zeitungspäckchen, da liegt eine Hand auf dem Fließband und irgendwann schwimmt ein Auge in einem Schnellimbiss in der Nudelsuppe. Ein klarer Kandidat für das Kulinarische Kino.

Black Coal Thin Ice (2014) Filmbild 2Die deprimierende Stimmung der bitterbösen Hardboiled-Story von Besessenheit und Begierde untergräbt der rabenschwarze Humor des Regisseurs und Autoren. Ebenso ingeniös erhellen die visuellen Nachtstücke von Kameramann Dong Jinsong die Tristesse der Fabrikstadt. Tag und Nacht schuften die Arbeiter am Fließband, auf dem sie schließlich selbst mausetot landen. Kein Grund vom Dienstplan abzuweichen. Das Pensum muss geschafft werden und jeder seinen Beitrag dazu leisten. Die staatliche Maschinerie verleibt sich ihre Bürger ein und sorgt indirekt dafür, dass sie ebenso handeln, wenn sie unwissentlich den Kollegen nach Feierabend im Nachtlokal verzehren. Die bissige Systemkritik macht aus Beiläufigkeiten hinterhältig delikate Indizien. So etwa steht Zhizhen in einem Imbiss auf und geht, kaum dass der Kellner das dampfende Essen vor ihr abstellt. Was da wohl in den Bao-Klößchen war…? Die scheue Femme Fatale hat noch die meisten Skrupel unter den kuriosen bis krankhaften Figuren, die einander in dem verwickelten Geflecht aus Zudringlichkeit und Abhängigkeit wieder begegnen: um einen Paartanz aufs Parkett zu legen oder mit einem Schlittschuh abgestochen zu werden. Wer weiß?

Black Coal Thin Ice (2014) Filmbild 1Jedenfalls nicht Detective Zhang (Fan Liao), der zu Filmbeginn 1999 in der Mordserie ermittelt und als einziger eine aberwitzige Schießerei überlebt. Fünf Jahre später, als erneut ein Killer nach gleichem Muster Körperteile in der Landschaft verteilt, jobbt Zhang inzwischen als Wachmann und ist ansonsten Alkoholiker. Außerdem ist er das Biest – weder das erste noch das einzige, das Zhizhen umschleicht. Der Täter, der im Schatten taktiert, und der abgerissene Ex-Ermittler, der seine Nachforschungen auf eigene Faust wieder aufnimmt, haben viele Gemeinsamkeiten. Zu viele, als dass in dem enigmatischen Kuriositätenkabinett jemals ein Gefühl der Sicherheit aufkäme. Cop und Killer leitet eine morbide Obsession mit der verschlossenen Wäschereiarbeiterin. Zhang folgt Zhizhen an den Arbeitsplatz, durch Unterführungen, in denen ein anderer heimlicher Verfolger lauern mag, und zugefrorene Straßen. Diao genießt es, Protagonisten und Publikum an immer bizarrere Orte zu führen, die Neon-Licht und blinkende Leuchtschrift in phantasmagorische Karnevalsbeleuchtung tauchen. So kulminiert der Plot in einer Riesenradgondel, wo man fast erwartet, dass die Figuren anfingen, von Kuckucksuhren zu sprechen.

Scheint der hintersinnige Thriller, dessen Titel auf die selbstzerstörerischen Triebe der Charaktere anspielt, in eine Richtung zu steuern, sei es Hommage, Krimi oder Farce, landet er in der nächsten Szene an ganz woanders, wo absurderweise eine luxuriöse Badewanne steht, ein Rummelplatz oder ein Pferd auf dem Flur.

Fazit

Das beklagenswerteste Opfer der Moritat ist die Handlung: sie endet wie die Mordopfer zerhackt in schillernde Einzelszenen, die zusammengesetzt einen hochinteressanten Fall abgeben – aber kein lebendiges Ganzes.

Trailer (OV)

https://youtu.be/2Eh6teetxJ8

Filmausschnitt (OmeU)

https://youtu.be/pPeAzXzFWzo

History of Fear (2014)

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History of Fear (2014) Filmkritik

Historia del miedo, AR/D/FR/UY 2014 • 79 Min • Regie: Benjamín Naishtat • Mit: Jonathan de Rosa, Tatiana Giménez, Mirella Pascual, Francisco Lumerman • FSK: n. n. b. • Kinostart: n. n. b.

Das Gesicht der Furcht ist die letzte der minutiösen Stimmungsskizzen in Benjamin Naishtats allegorischem Ensemblestück. Die kriechende Aggression bringt mit den Figuren das Publikum an den Rand der Furcht: vor dem gähnenden Nichts vor ihren Augen.

History of Fear (2014) Filmbild 1Die Angstmiene im Gesicht des jungen Pola (Jonathan Da Rosa), mit der die unterentwickelte Verhaltensstudie schließt, ist nur aufgesetzt. Der etwa gleichaltrige Camilo (Francisco Lumerman) fordert in einer Art Sitzung Pola zum Grimassieren auf und stellt anderen Figuren einschüchternde Fragen. Im Hintergrund dokumentiert alles eine Kamera, was die Konstellation gleichnishaft der des Filmemachers zu seinen Darstellern gegenüberstellt. Furcht ist das übergreifende Thema von Naishtats kantigem Konstrukt. Handlung und Charakterentwicklung werden darin systematisch ausgespart. Stattdessen konzentriert sich der argentinische Regisseur und Drehbuchautor auf das Einfangen verschiedener Abstufungen der titelgebenden Emotion. Sie beginnt milde mit der Irritation, die ein über den Vororten von Buenos Aires kreisender Polizeihubschrauber auslöst. Per Lautsprecher versuchen die Beamten eine Sicherheitswarnung durchzugeben, aber technisches Versagen hindert sie daran. Von der Nachricht dringt gerade genug durch, um eine rätselhafte Gefahrenlage zu umreißen. Am Boden beobachten die Anwohner den über ihren Grundstücken kreisenden Hubschrauber ohne verstehen zu können, was sie bedrohen mag und wie sie dem begegnen könnten.

Ein Nachrichtenbeitrag zeigt fliehende Frauen und Kinder, gefilmt von einer Überwachungskamera. Was der Grund ihrer Panik ist, berichtet der Fernsehsprecher nicht, als setze er gezielt auf die dramatisierende Wirkung der Ahnungslosigkeit. Wenn dem so ist, verfolgt er eine ähnliche Taktik wie Naishtat. Dessen distanzierte Inszenierung unterminiert durch ihre Vagheit den sozialkritischen Subtext von materieller Verlustangst und Statusparanoia bis hin zu dessen Dekonstruktion. Der Alarm einer der vornehmen Stadtvillen geht ohne erkennbaren Grund los. Ein Polizist, der auf Drängen der jugendlichen Hausbewohner mit vorgehaltenem Gewehr das Grundstück absucht, findet nichts. Trotz der Entwarnung, es handle sich nur um einen nicht ungewöhnlichen blinden Alarm, bleibt ein Gefühl der Verunsicherung. Sie wächst zu klaustrophobischer Nervosität in einem Fahrstuhl, der unvermittelt aussetzt. Die alte und die junge Frau in der Aufzugkabine sind für einen Moment, der sich für die Figuren und ihre Beobachter im Kinosaal qualvoll in die Länge zieht, Gefangene des unverlässlichen Mechanismus. Die willkürlich allerorts versagende Technik fungiert als äußerer Katalysator der inneren Gereiztheit der Handelnden. Sie frisst sich in deren Psyche und verwandelt Familienzeit, Paarausflüge und freundschaftliche Treffen in verkappte Machtspiele.

History of Fear (2014) Filmbild 2Noch befremdlicher sind die psychosomatischen Symptome einer ubiquitären Destabilisierung. Eines Tages bricht die Haushälterin einer wohlhabenden Familie zusammen, als ersticke sie die unentrinnbare Atmosphäre der Furcht. In einem Fast-Food-Restaurant erleidet ein Kunde (Daniel Leguizamon) plötzlich einen bizarren Anfall. Mitten auf der Straße attackiert ein nackter Passant ein vorbeifahrendes Auto. Jungen aus der privilegierten Nachbarschaft werfen Knallkörper in den Pool und auf die um die Villen streunenden Hunde. Weder Drahtzäune um die Grundstücke, noch bezahltes Wachpersonal vermögen die bissigen Tiere abzuhalten. Ihre Silhouetten in der Dunkelheit und ihr Kläffen strapazieren zusätzlich die Nerven, die bei den Anwohnern so blank liegen, dass jedes Gespräch in Streit ausarten kann. History of Fear zeigt Angst als ein Perpetuum mobile, das langsam außer Kontrolle gerät. Ist die Ursache oder Art einer Bedrohung nicht festzulegen, kann umgekehrt jeder gefährlich sein. Misstrauisch beäugen die Menschen einander, kichern gezwungen oder schweigen verbissen. Die emotionale Abkapselung spiegelt ihre positionelle Abschottung von der Restgesellschaft und kreiert zugleich ein weiteres Verdachtsmoment.

Fazit

„Die Leute mögen die Stillen nicht.“, wird der wortkarge Pola gewarnt. „Sie wissen nie, was du denkst, was du willst.“ Die fragmentarische Parabel erzeugt die gleiche Art von Unklarheit und Unbehagen und am stärksten von allen: Unsympathie.

Trailer (OV)

[vimeo id="85858629

Der "Red Band"-Trailer zu Sabotage verdient seine Bezeichnung

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Quelle: Open Road Films

Seit Arnie wieder Vollzeit ins Filmgeschäft zurückgekehrt ist, habe ich mich auf keinen seiner Filme so gefreut wie auf Sabotage. Die Gründe dafür sind der stimmige erste Trailer, die interessante Nebenbesetzung (allen voran Terrence Howard, Mireille Enos und der nicht wiedererkennbare Sam Worthington), ein Plot, der über üblichen Arnie-Actioner hinausgeht und die Regie von David Ayer, der sich mit seinem Drehbuch zu Training Day und der Regie von End of Watch einen Namen gemacht hat. Lediglich Skip Woods als Co-Autor des Drehbuchs macht mir Sorgen. Große Sorgen. Denn Woods ist auch für die Drehbücher von Filmen wie Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, Hitman und Das A-Team: Der Film verantwortlich. Ja, genau.

Nichtsdestotrotz sieht der Film bislang ziemlich vielversprechend aus und betont die Elemente, die man als Zuschauer von einem "Arnie-Film" eben erwartet, ohne ihn aber als eine One-Man-Show wirken zu lassen. In Sabotage spielt Schwarzenegger John “Breacher” Wharton, den Anführer einer Elite-Einheit der DEA, die eine riesige Geldmenge des Drogenkartells sicherstellt. Kurz darauf fehlt aber ein Teil des Geldes und eins nach dem anderen fallen die Mitglieder seines Teams einem mysteriösen Killer zum Opfer, während das Kartell natürlich auch hinter dem konfiszierten Geld her ist.

Das Studio hat zu dem Film kürzlich einen deutlich längeren, unzensierten Trailer veröffentlicht, der die übliche Bezeichung von solchen Trailern in den USA, "Red Band", sich redlich verdient hat – denn Blut fließt in großen Mengen. Dennoch soll an dieser Stelle eine Warnung ausgesprochen werden: der Trailer verrät mehr als einem vielleicht lieb wäre und zeigt bereits den einen oder anderen Charakter, der im Film das Zeitliche segnen wird. Hat man damit aber kein Problem, dann sollte man sich für drei Minuten von knallharter Action bereit machen und für einen Badass-Arnie, wie man ihn so schon lange nicht mehr gesehen hat. Dazu haben  wir auch noch das Filmposter.

https://youtu.be/m6n2QUOybss

Sabotage Red Band Trailer & Poster

In Deutschland startet Sabotage voraussichtlich am 10.04.2014.

Der neue TV-Spot zu 300: Rise of an Empire zeigt massive Seeschlachten

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Quelle: Warner Bros. Pictures

Es mag schon sein, dass man aktuell im Internet und außerhalb vom Marketing zu 300: Rise of an Empire geradezu überflutet wird. Häufig empfinde ich eine solche Überflutung als nervig und kann es kaum abwarten, bis der jeweilige Film endlich in den Kinos ankommt und damit die Marketing-Well aufhört. Nicht so jedoch beim Sequel zum Megahit 300. Im Gegenteil: war ich zu Beginn noch eher skeptisch, hat mich das effektreiche Marketing nach und nach überzeugt, sodass ich dem Streifen mittlerweile mit Freude entgegensehe. Lange muss an auch nicht mehr warten – am 6.03.2014 ist es dann endlich soweit. Wer einen weiteren Vorgeschmack auf die massiven Seeschlachten des Films möchte, kann sich den kürzlich veröffentlichten TV-Spot anschauen, der scheinbar die Essenz dessen destilliert hat, was mich an dem Film interessiert: massige Schlachten und Eva Green, die in ihrer Rolle komplett aufzugehen scheint,,

Inhalt:

“Die Verfilmung von Frank Millers neuestem Comicroman „Xerxes” wird mit derselben atemberaubenden Optik erzählt wie der Blockbuster „300″: Dieses neue Kapitel des Epos führt uns auf ein weiteres Schlachtfeld — das Meer: Der griechische General Themistokles versucht ganz Griechenland zu vereinen, indem er einen Angriff wagt, der in diesem Krieg die Wende bringen wird. In „300: Rise of an Empire” trifft Themistokles auf das gewaltige persische Invasionsheer unter der Führung des zum Gott erhobenen Xerxes und der rachsüchtigen Flottenkommandeurin Artemisia.” (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Eine weitere Barden Bella kehrt bei Pitch Perfect 2 zurück

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Brittany Snow Pitch Perfect 2

Quelle: Deadline

Nachdem Universal kürzlich bestätigt hat, dass Anna Kendrick und Rebel Wilson in ihren Rollen als Beca und Fat Amy im Sequel zur Musikkomödie Pitch Perfect zurückkehren werden, ist jetzt auch ein drittes Mitglied der Barden Bellas (die A-cappella-Truppe, der die Protagonistinnen des Films angehören) wieder mit von der Partie – Brittany Snow. Ihr Charakter, Chloe (Bild oben aus dem Film), entdeckt Becas (Anna Kendrick) Gesangstalent im ersten Film und überzeugt sie, für die A-cappella-Band vorzusingen. Die amüsante Szene, in der sie Beca zum Singen bringt, könnt Ihr unten sehen:

Neben Kendrick, Snow und Wilson, wird auch Elizabeth Banks wieder mit dabei sein, die diesmal auch auf dem Regiestuhl sitzen wird. Ich erwarte außerdem, dass in der kommenden Zeit auch die Rückkehr der anderen Bellas bestätigt wird, allen voran die von Anna Camp, die im ersten Film Aubrey gespielt hat.

In den US-Kinos startet Pitch Perfect 2 am 15.05.2015. Worum es im zweiten Film gehen wird, ist noch unbekannt, doch man kann getrost von einem weiteren A-cappella-Gesangswettstreit ausgehen. Es ist sowieso nicht eine originelle Story, die den ersten Film so erfolgreich und beliebt gemacht hat, sondern die tollen Songs, die stimmige Besetzung und genau die richtige Portion Humor. Hoffen wir mal, dass es in Teil 2 genau so weitergeht.

Boyhood (2014)

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Boyhood (2014) Filmkritik

Boyhood, USA 2014 • 163 Min • Regie: Richard Linklater • Mit: Ellar Coltrane, Ethan Hawke, Patricia Arquette, Nick Krause, Sam Dillon, Tamara Jolaine • FSK: n. n. b. • Kinostart: 5.06.2014

„Jeder Idiot kann Bilder machen. Kunst zu machen ist schwer.“, sagt eine Lehrerin dem jungen Hauptcharakter, den Richard Linklater über 10 Jahre während des titularen Lebensabschnitts beobachtet. Ein Rat, den der Regisseur selbst gebraucht hätte. Linklater jedoch ignoriert beharrlich die abgenutzte Weisheit, die er den Protagonisten auf ihren Weg mitgibt. Es ist ein langer Weg, ein sehr langer. Dies gilt für die Dauer des Films, in weit größerem Maße aber für die der Inszenierung. Sie begann 2002 damit, dass der 7-jährige Mason (Ellar Coltrane) und seine dickköpfige Schwester Samantha (Lorelei Linklater, deren Tochterrolle auf der Leinwand eine kalkulierte Referenz zu ihrer realen Rolle als Linklaters Tochter ist) aus dem Haus ihrer frühen Kindertage nach Houston ziehen. Ihre alleinerziehende Mutter Olivia (Patricia Arquette) will näher bei der Großmutter sein, um Studium, Finanzen und Familienfragen besser auf die Reihe zu kriegen. Diese indirekte Schutzsuche in der Nähe der Eltern macht mit ein bisschen Küchenpsychologie offenbar, dass Olivia innerlich genauso unvorbereitet für das Erwachsenendasein ist wie der sporadisch auftauchende Vater Mason Sr. (Ethan Hawke).

Boyhood (2014) FilmkritikEr klammert sich weiterhin an seine Illusionen von einer Karriere als Musiker; eine künstlerische Ambition, die sich Jahre später in den photografischen Gehversuchen seines Sohnes widerspiegelt. Die Parallelen, die der episodische Plot zwischen Einst und Jetzt zieht, sind so offenkundig, dass es ihre Signifikanz eher untergräbt als zu unterstreichen. So banal ist die Entwicklung der Geschichte und ihrer Figuren, dass alles vermeintlich psychologisch Angebahnte ebenso gut reiner Zufall sein könnte. Die Belanglosigkeit des filmischen Familienalbums voll sentimentaler, intimer und, da dies in keiner dramatisierten Dia-Show fehlen darf, melancholischer Aufnahmen findet ihr adäquates Pendant in den turnusmäßig eingeworfenen populärkulturellen Fanalen. Wichtiger als ihre Funktion als chronologische Marksteine ist die als Köder für das Publikum, sich zu identifizieren: mit den Figuren, vor allem aber mit der Zeit, die der wahre Hauptakteur ist. Der erste Band „Harry Potter“, den die Mutter vorliest, führt dazu, dass alle schließlich um Mitternacht Schlange stehen, um einen der Folgebände zu erwerben. Weil es in der Welt da draußen noch ernstere Auseinandersetzungen gab als die des Zauberschülers, fallen bisweilen ein paar Worte über den Irak-Krieg. Ansonsten laufen Coldplay und irgendwann sogar Gotyes „Somebody that I used to know“.

Der Pop-Hit ist symptomatisch für Linklaters panische Angst, nur einen einzigen Kinozuschauer zeitgeschichtlich zu überfordern. Mit dieser Strategie sichert sich der Filmemacher, der bereits in seiner „Before“-Trilogie die Sperenzien der gutsituierten weißen Mittelschicht romantisierte, zumindest Nostalgie-Punkte bei den Zuschauern, die sich im Dunkeln zuraunen dürfen: „Oh klar, erinnerst du dich noch wie damals…?“ Um fast drei Stunden Laufzeit auszufüllen, genügen solche Beiläufigkeiten allerdings genauso wenig wie die Alltäglichkeiten des Plots. Dass letzter um eine epische Sozialsaga interessant zumachen, nicht völlig unerheblich ist, hat Linklater vor Vernarrtheit in sein Projekt, das sich als zweitlängstes zwischen Lars von Triers „Nymphomaniac“ mit 145 Minuten und „Die Geliebten Schwestern“ Dominik Grafs mit 170 Minuten behauptet, anscheinend aus dem Blick verloren. Das passiert schon mal auf einem so fest getretenen Weg. Wenn er das Ziel war, ist Linklater immerhin angekommen – wenn auch andere längst vor ihm dort waren. Michael Apteds Doku-Serie „Up“, Francois Truffauts fiktionale Biographie seines Alter Egos Antoine Doinel in fünf Spielfilmen über 20 Jahre befassen sich ungleich ergiebiger mit der Unbeständigkeit des Status Quo und der Vergänglichkeit der Jugend.

Fazit

Gefühlt dauert das Prestigewerk noch länger als sein Dreh. Ein Sinnieren über Zeit weckt es nur insofern, als dass man sich wünscht, etwas Besseres mit der eignen anzufangen. Darum werde auch ich jetzt hier nicht weiterschreiben. „Boyhood“ hat schon genug Zeit gekostet.

Ellen Page outet sich

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[…] Loving other people starts with loving and accepting ourselves. And I know many of you have struggled with this. And I dropped on your strength and your support in ways you’ll never know. I am here today, because I am gay…and because maybe I can make a difference. To help others to have an easier and more hopeful time. Regardless for me I feel a personal obligation and a social responsibility. I also do it selfishly, because I am tired of hiding and lying. I suffered for years, because I was scared of coming out.[…]

In Deutschland führen wir die Debatte um Homo-, Bi- und Transsexualität wieder mal mit erhitzten Gemütern. Es bleibt zu hoffen, dass sich dadurch, trotz der Schärfe, Klischees und Dummheiten, die diese mit sich bringt, die Situation von nicht-heterosexuellen Menschen bald verbessert. Auch auf der Weltbühne ist das Thema mittlerweile wieder in aller Munde, selbstverständlich durch die Olympischen Winterspiele in Sotschi.

Sicherlich kann man über Coming Outs, beziehungsweise was es über uns aussagt, dass diese noch notwendig sind, streiten. Fakt ist sicherlich, dass diese noch notwendig sind und jedes weitere von ihnen ein Schritt in die richtige Richtung ist. So auch das der Schauspielerin Ellen Page (Juno, Inception), welches sie gestern auf der Human Rights Campaign Conference unter großem Applaus verkündete. Das vollständige Video der emotionalen und unterstützenswerten Rede haben wir hier für Euch:

In diesem Sinne: Einen frohen Valentinstag, nachträglich. Für alle Menschen bei Welt-Onli…, äh, auf der Welt.

"South Park: Der Stab der Wahrheit" – 13 Minuten Gameplay online

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Quelle: Ubisoft

In unserer großen Spiele-Vorschau von 2014 haben wir unter anderem vom mehrfach verschobenen Spiel "South Park: Der Stab der Wahrheit" berichtet, das nun endlich am 6. März 2014 in den deutschen Regalen stehen wird (für PC, Xbox 360 und PS3). Kaum zu glauben, dass bereits im Juni 2012 der erste Trailer und im Dezember des gleichen Jahres das erste Gameplay-Video zum Spiel veröffentlicht wurden. Wie den Spielefans bekannt sein dürfte, ging der Spiele-Entwickler THQ kurz daraufhin pleite und die Rechte wurden von Ubisoft aufgekauft. Ursprünglicher Plan war es, das Spiel im Dezember 2013 auf den Markt zu bringen, doch auch dieses Datum wurde nicht eingehalten. Es sieht aber ganz so aus als könnten die Fans mit dem Spielen im März tatsächlich beginnen…

Wie das dann aussehen soll, darauf gibt das von Ubisoft veröffentlichte 13-minütige Gameplay-Video einen guten Vorgeschmack:

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