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Die beliebteste Mörderpuppe der Welt kehrt zurück in Curse of Chucky

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Curse of Chucky Trailer

Quelle: Bloody Disgusting

Acht Jahre sind seit dem fünften und bislang letzten Chucky Film, Chuckys Baby (OT: Seed of Chucky) vergangen. In der Zwischenzeit tauchten natürlich diverse Gerüchte über eine Neuverfilmung des Stoffs auf. Das wäre auch kaum überraschend, schließlich wurde fast jede große Horrorreihe der vergangenen Jahrzehnte in den letzten Jahren neu aufgelegt. Nightmare on Elm Street, Das Omen, Freitag der 13., Halloween und diverse andere mussten eine "Neuinterpretation" über sich ergehen lassen. Das Ergebnis war in der Regel eher bescheiden.

Ein Remake von Chucky – Die Mörderpuppe wäre auch kein so großes Sakrileg für die Horrorfans wie Halloween oder Nightmare on Elm Street neuzuverfilmen, aber wirklich nötig nun auch nicht. Überraschenderweise kommt jetzt von Bloody Disgusting die Meldung, dass das Casting für einen sechsten Teil der Serie bereits voll im Gange sei. Die Dreharbeiten für Curse of Chucky sollen im September im kanadischen Winnipeg beginnen. Der Chucky-Schöpfer Don Mancini, der seine Karriere fast gänzlich den Chucky Filmen gewidmet hat, wird das Drehbuch schreiben, den Film produzieren und auch selbst Regie führen (zum zweiten Mal, nachdem er diese Rolle bereits bei Chuckys Baby übernahm). Curse of Chucky wird wohl auch der erste Chucky Film sein, der direkt für den Heimmarkt produziert wird. Dies ist natürlich eine Enttäuschung, da die Direct-to-DVD Filme meist nur über ein geringes Budget vefügen und daher etwas "billig" rüberkommen.  Die gute Nachricht ist aber, dass Brad Dourif wieder als Chuckys Stimme mit von der Partie sein wird. Ob Jennifer Tilly als Chuckys Frau Tiffany wieder dabei sein wird ist bislang unklar, darf aber angezweifelt werden. Der neue Chucky Film soll mehr eine Rückkehr zu dem Grundton der ersten drei Filme darstellen – sprich weniger Humor und mehr Blutrünstigkeit. Unter dieser Prämisse ist für Tiffany wohl kein Platz in dem Film.

Nur wenige Details der Handlung sind bislang bekannt. Es geht um ein Familientreffen anlässlich einer Beerdigung, bei der Chucky sein Unwesen treiben und ein Blutbad anrichtet.

Den ernste Ansatz für den neuen Chucky Film ist eine durchaus gute Idee. Als Ronnie Yu mit dem vierten Teil der Reihe, Chuckys Braut, eine waschechte Horrorkomödie vorgestellt hat, war es sehr erfrischend und der dunkle Humor war mit Chucky sehr kompatibel. Bislang ist es vielleicht sogar der beste Teil der Reihe. Doch schon im fünften Teil wurde aus Komödie eine reine Farce und der Bogen wurde eindeutig überspannt. Es ist interessant zu sehen, wie ein ernster Chucky-Film (es geht ja doch letztendlich um eine Kinderpuppe, die meuchelt und mordet) mehr als 20 Jahre nach dem letzten nicht-komödiantischen Teil ankommen wird. Interessanter als ein weiteres Remake ist dieses Projekt allemal!

Tommy Lee Jones in Luc Bessons Malavita

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Quelle: Variety

Kürzlich haben wir von Luc Bessons nächstem Filmprojekt als Regisseur berichtet. Malavita ist eine Gangsterkomödie, in der eine Mafia-Familie im Rahmen des Zeugenschutzprogramms nach Frankreich in die Normandie zieht. Doch nach kurzer Zeit verfallen die Mitglieder der Familie in alte Gewohnheiten. Michelle Pfeiffer und Robert De Niro spielen das kriminelle Ehepaar.

Neu an Bord ist jetzt Tommy Lee Jones. Jones, den man zuletzt im überraschend gelungenen Men in Black 3 gesehen hat, wird die Rolle eines FBI Agenten übernehmen. Die Dreharbeiten beginnen nächsten Monat und werden in Paris, der Normandie und in New York  stattfinden.

The Amazing Spider-Man (2012)

The Amazing Spider-Man, USA 2012 136 MinMit: Andew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Martin Sheen, Sally Field, Dennis Leary, Irrfan KhanRegie: Marc WebbFSK: Ab 12 JahrenKinostart: 28.06.2012Deutsche Website

Handlung

Erzählt wird eine neue Variation der mittlerweile gut bekannten Ursprungsgeschichte des Spinnenmannes. Peter Parker (Andrew Garfield) ist ein äußerst begabter aber schüchterner High School Schüler. Als Kind wurde er von seinen Eltern bei seinem Onkel Ben (Martin Sheen) und Tante May (Sally Field) zurückgelassen. Kurz daraufhin starben die Eltern unter mysteriösen Umständen. Peter hat die üblichen Probleme eines Außenseiters in der Schule – keine Freunde, einen Schulhofschläger, der ihm das Leben schwer macht und ein scheinbar unerreichbares Mädchen, Gwen Stacy (Emma Stone). Als er eines Tages über ein altes Foto seines Vaters mit seinem ehemaligen Arbeitskollegen Curtis Connors (Rhys Ifans) stolpert, führen ihn seine Recherchen zu Oscorp Industries. Dort hat sein Vater mit Connors bahnbrechende Forschungen im Bereich der Genforschung betrieben, bis er eines Tages einfach verschwunden ist und seine Forschung mitgenommen hat. Peters Neugier führt dazu, dass er von einer genetisch modifizierten Spinne gebissen wird, woraufhin er diverse übermenschliche Fähigkeiten entwickelt wie enorme Stärke, Schnelligkeit und die Fähigkeit Wände hochzuklettern. Die Ermordung seines Onkels von einem einfachen Kriminellen bringt Peter auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen Verbrecher, doch erst als Connors durch eins seiner Experimente zu einer riesigen humanoiden Echse mutiert und ganz New York bedroht, realisiert Peter, dass einige Dinge noch wichtiger sind als sein Rachewunsch. Als Spider-Man, ein neugeborener Held, stellt er sich dem Lizard entgegen, wobei er von der Polizei auf wenig Gegenliebe stößt.

Kritik

Kaum ein Projekt hat bei seiner Bekanntgabe soviele Gemüter erregt wie The Amazing Spider-Man. Schließlich war der erste Spider-Man Film von Sam Raimi im Januar 2010, als Sony das Reboot angekündigt hat, noch keine acht Jahre alt. Und es handelte sich dabei nicht um einen mäßig aufgenommenen Film wie den ersten Hulk, sondern einen allseits beliebten Blockbuster, der alleine im relativ comic-aversen Deutschland über 5 Mio Zuschauer in die Kinos lockte. Sony und Marvel wollten Peter Parker wieder an die High School schicken und einen mehr Teenager-orientierten Film machen, was natürlich sofort die Befürchtungen einer weiteren Twilight-Schmonzette im Spider-Man Gewand bei den Fans aufkommen ließ. Dazu gehörte ich ebenfalls. Als langjähriger Fan des Charakters war 2002 für mich ein glorreiches Jahr, denn eine bessere Adaption des Comics als Raimis Film konnte ich mir kaum vorstellen. Es war ein magisches Gefühl, zu sehen, wie Spider-Man sich lässig durch die Straßenschluchten von New York schwingt und der Kopfüber-Kuss mit Kirsten Dunsts Mary-Jane ist bis heute eins der kultigsten Bilder aus Comicbuchverfilmungen. Raimi hatte sowohl genug Sensibilität für die Momente zwischen den Charakteren als auch für großangelegte Actionszenen.  Bis heute ist sein erster Spider-Man für mich der Inbegriff einer perfekten Entstehungsgeschichte eines Superhelden. Daran konnten weder Nolans (ebenfalls großartiger) Batman Begins noch Jon Favreaus Iron Man was rütteln. Die Skepsis gegenüber einem Spider-Man Reboot nach nur zehn Jahren war also durchaus groß.

Der erste Hoffnungskeim kam auf, als Marc Webb für den Regieposten angeheuert wurde. Sein (500) Days of Summer gehört zu den besten (anti-)Romcoms der letzten Jahre und darin hat er genau das Gespür für eine komplizierte Liebesgeschichte bewiesen, die auch Spider-Man braucht. Doch Übergänge von gelungenen Independent Filmen zu riesigen Blockbustern sind schwierig. Raimi und Nolan gelang das, woran zum Beispiel Marc Forster mit Ein Quantum Trost scheiterte. Weitere Hoffnungsschimmer kamen mit der Besetzung der Hauptrollen. War ich von Tobey Maguires Wahl nicht sofort überzeugt (dies änderte sich nach der ersten Sichtung des Films), so erschien der zweifelsohne sehr talentierte Andrew Garfield auf Anhieb als eine richtige Casting-Entscheidung. Schließlich hat er bei The Social Network schon Erfahrungen mit der Darstellung eines klugen Nerds gesammelt. Nicht minder überzeugend war die Entscheidung, die stets hervorragende und natürlich charmante Emma Stone (Einfach zu haben) als Peter Parkers erste Freundin, Gwen Stacy, zu besetzen.

Die Fans können sich nun beruhigen. Das fertige Produkt (so voreilig seine Entstehung immer noch sein mag) hat kaum etwas von Twilight, sondern ist eine mit Liebe zur Vorlage inszenierte Comicbuchverfilmung, die alle noch einmal daran erinnert, warum Peter Parker alias Spider-Man, einer der weltweit beliebtesten Comichelden ist. Wie erwartet, erweisen sich Stone und Garfield als wahre Besetzungscoups. Natürlich kann keine Kritik des Films den Vergleichen zu den Rami Filmen ausweichen. In puncto Besetzung halten sie sich mehr oder weniger die Waage. Garfields Parker ist anders angelegt als Maguires. Die Emotionen und das Leiden sind hier offener (unter anderem wohl ein Zugeständnis an das modernere Publikum). Doch ein wichtiger Punkt, der in Raimis Umsetzung vernachlässigt wurde, wird hier erfolgreich aufgegriffen – Peters unglaubliche Intelligenz. Nicht nur, dass Peter die von seinem Vater hinterlassenen komplexen Formeln gut nachvollziehen und Connors erklären kann, er entwickelt auch selbst mechanische Web-Shooter, die künstliche Spinnennetze verschießen, mit denen er sich von Haus zu Haus schwingen kann und seine Gegner immobilisiert. Dies ist ganz im Einklang mit dem Comic. In Raimis Film entwickelte Peter stattdessen nach dem Biss natürliche Drüsen, die organische Netze herstellten. Ich bin kein Purist, also funktionierte für mich auch Raimis Version gut, aber es war doch ganz schön, an diesem Beispiel die Betonung von Peters Grips aus den Comics zu sehen. Auch ist sein Peter Parker zwar ein Nerd und Außenseiter, hat aber schon vom Anfang an keine Angst sich dem Schulschläger entgegenzutreten. Der Mut ist ihm inhärent.

Emma Stone, die ihre Rollen immer mit viel Feuer, aber auch leicht schrägem Humor und natürlicher Lockerheit ausfüllt, ist eine gute Partie für Garfields Parker. Die beiden haben auf Anhieb sehr viel Chemie miteinander und obwohl eine legendäre Szene, wie der vorhin erwähnte Kuss aus dem ersten Teil, hier fehlt, sprühen die Funken zwischen den beiden bei den gemeinsamen Szenen so sehr, dass die Gerüchte über eine Romanze zwischen den beiden abseits der Kameras wirklich nicht verwundern. Bei der Liebesgeschichte zwischen den Teenagern kommen Marc Webbs Stärken wirklich zum Vorschein. The Amazing Spider-Man ist nämlich mindestens genauso sehr eine Geschichte über die erste große Verliebtheit wie ein bombastischer Actionfilm und die Aspekte des ersten überzeugen zum Teil sogar mehr und lassen einen kurz das Genre vergessen, in dem man sich befindet. Dabei wirkt das Ganze nie übertrieben schmalzig oder aufgezwungen. Die Beziehung zwischen Gwen und Peter ist sehr natürlich und beide stellen sich entsprechend tollpatschig an. Die Szene, in der Peter versucht, Gwen zu einem Date einzuladen, es aber einfach nicht über die Lippen bringt, fühlt sich echter an als vieles in den meisten Teenie-Filmchen. Man spürt förmlich die Verlegenheit, die Aufregung und die Glückseligkeit, aber auch die Ängste bei den beiden. Nur kommt bei Peter neben den üblichen Teenie-Sorgen noch hinzu, dass er sich als in Ganzkörpertrikot von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer schwingt und ständig verletzt und mit blauen Flecken übersät nach Hause kommt – zur wachsenden Besorgnis seiner Tante May.

Sally Field liefert eine entsprechend warmherzige Darstellung der letzteren ab, kommt aber an Rosemary Harris‘ würdevolle Wärme und Weisheit nicht heran. Besser schneidet hier Martin Sheen als Peters liebevoller, aber auch prinzipientreuer Onkel Ben ab. Natürlich gibt es auch die große Rede von ihm an Peter darüber, dass man immer Gutes tun soll, wenn man dazu in der Lage ist. Man konnte förmlich spüren, wie die Drehbuchautoren alles versucht haben, die „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“-Botschaft rüberzubringen, ohne diesen Satz (der ja schon im ersten Film verbraucht wurde) so aufsagen zu lassen. Hier wurde die ganze Bandbreite an Synonymen dafür abgegrast.

Doch bei allen gelungenen menschlichen Aspekten sollte man nicht meinen, dass die visuellen Reize und die Action hier zu sehr den Kürzeren ziehen. Ohne es mit den heutzutage so beliebten hyperkinetischen Schnitten zu übertreiben, inszeniert Marc Webb die Actionszenen mit überraschender Routine. Man merkt auch ziemlich schnell, welche Entwicklungen die Spezialeffekte in den letzten zehn Jahren noch durchlaufen sind. Es fehlt zwar der Wow-Effekt, wenn sich Spider-Man von Gebäude zu Gebäude hangelt (hat man ja schon oft gesehen), aber das Ganze wirkt noch plastischer und atemberaubender. Besonders beeindruckend sind auch Ego-Perspektiven von Spider-Man, die man auch schon im ersten Trailer kurz gesehen hat. Die 3D-Effekte kommen bei dem Film wie ein zweischneidiges Schwert und verdeutlichen besser als die meisten Filme der letzten Monate zugleich die Vor- und Nachteile der Technologie. Der in 3D-gedrehte (und nicht nachkonvertierte) Film nutzt die Möglichkeiten der 3D-Kameras voll aus. Es gibt nicht viele ins Gesicht springende Objekte, aber die räumliche Tiefe ist bei den Actionsequenzen deutlich spürbar und lässt einen die Action wirklich hautnah erleben. Zugleich kommt aber das Übliche 3D-Problem hinzu – das Bild wird stark verdunkelt. Raimis Spider-Man Filme waren schon echt farbefroh und hell gestaltet. Bei The Amazing Spider-Man sieht es schon (wohl dank Nolans Einfluss auf das Genre) etwas dunkler aus, aber auch nicht so dunkel, wie die 3D-Brille einen vermuten lässt. Dabei kann man das Problem eigentlich vorbeugen, wie James Cameron mit Avatar gezeigt hat, indem man das Bild vor vorneherein mehr aufhellt als nötig und so für den Ausgleich mit der Brille sorgt. So blieb das eigentlich schöne und immersive 3D-Erlebnis dadurch etwas getrübt.

Größere Probleme hat der Film allerdings bei Peters Verwandlung in einen Superhelden und dem Bösewicht des Films. Der erste Punkt gehörte noch zu der absoluten Stärke von Raimis Film und ist auch der einzige, in dem Webbs Vision deutlich abfällt. Es gibt hier einfach zu viele Inkonsistenzen. Man erlebt am Anfang (in einer Reihe von sehr amüsanten Szenen), wie Peter mit seinen neu-erworbenen Fähigkeiten nicht zurechtkommt. Seine unglaubliche Stärke führt dazu, dass er beim Zähneputzen (!) das Badezimmer demoliert. Wie er diese Kräfte je unter Kontrolle bekommt und nicht bei der ersten Umarmung mit Gwen ihr alle Knochen bricht, bleibt einfach im Dunkeln. Auch kann Peter anfangs die Haftungsfähigkeit seiner Hände nicht kontrollieren, erwirbt aber die Kontrolle darüber scheinbar automatisch. Die Entwicklung der Spinnennetz-Kanonen wird nur schnell überflogen und schon springt er von einem Wolkenkratzer und schwingt sich relativ mühelos sowie  angst- und unfallfrei von Gebäude zu Gebäude. All diese Kritik mag pingelig erscheinen, doch wenn man bedenkt wie sehr diese Fähigkeiten ihm anfangs Unannehmlichkeiten im Film bereiten, kann man nicht ausblenden, dass Peter scheinbar nur einige Tage später diese vollständig unter Kontrolle hat.

Der Bösewicht ist ein weiteres Problem. Lizard war schon immer ein guter Bösewicht in den Comics, doch ist er meiner Meinung nach für eine filmische Umsetzung nicht gut geeignet. Ich will nicht sagen, dass die Produktion es mit dem Charakter vermasselt hat. Die Transformation ist beeindruckend und die Kämpfe mit Spider-Man sehr einfallsreich (verpasst nicht Stan Lees besten Gastauftritt überhaupt!), doch eine perfekt Englisch-sprechende Riesenechse sieht in dem Film einfach komisch aus. Die Bösewichte der ersten beiden Spider-Man Filme von Raimi waren auch (mehr oder weniger) Ergebnisse von Unfällen, wie auch Peter selbst, behielten aber ihre menschliche Form. Spider-Man gegen einen Mini-Dinosaurier kämpfen zu sehen funktioniert in den Comics ganz gut, in dem Film bleiben trotz makelloser technischer Ausführung gemischte Gefühle. Das erklärt vielleicht, warum Sam Raimi Connors in seinen Filmen zwar relativ schnell eingeführt hat, sich aber davor gescheut hat, ihn als Bösewicht ins Spiel zu bringen. Zum Glück ist Rhys Ifans eine sehr solide Besetzung als Connors, wobei seine Transformation von Gut zu Böse etwas zu schnell vonstattengeht. Da war Alfred Molinas „Mad Scientist“ Doc Ock schon besser ausgereift.

In Puncto Humor hat der Film zum Glück auch einiges zu bieten. Garfields Spider-Man ist gewitzter als Maguires und hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. Garfields Interaktion mit Denis Leary als Gwens Vater und der Polizeichef, der Spider-Man jagt, ist ebenfalls amüsant, wobei sie trotzdem J.K. Simmons‘ cholerischen Jonah Jameson schmerzlich vermissen lässt – er war eines der Besetzungshighlights von Raimis Filmen, das kaum zu toppen ist. Man kann nur hoffen, dass man ihn in der unausweichliche Fortsetzung wieder ans Bord holt, wie schon Casino Royale trotz Bond-Neustart Judi Dench als M zurückgebracht hat.

Doch eins muss man Marc Webb und den Autoren dennoch lassen. Sie begnügen sich nicht einfach damit, die Geschichte von Peters Verwandlung in Spider-Man erneut zu erzählen (wobei einige Momente, wie z.B. das Ende direkt von Raimis Film inspiriert zu sein scheinen). Es wird eine richtige Mythologie entworfen mit direkter Aussicht auf ein Sequel. So wird dem Geheimnis um das Verschwinden von Peters Vater Raum eingeräumt und der Weg zum nächsten Film wird sorgfältig ausgelegt. Oscorp Industires kommt vor und der Name Norman Osborn (der Bösewicht von Raimis erstem Spider-Man) fällt oft, ohne dass man ihn sieht. Eine Sequenz nach der ersten Hälfte des Abspanns bildet einen großartigen Abschluss und eine hervorragende Einleitung zu dem nächsten Film. Es ist nicht ganz die Perfektion des Moments, in dem Jim Gordon Batman die Joker-Karte am Ende von Batman Begins gibt, doch sicherlich genug, um das Interesse der Zuschauer an dem nächsten Spider-Man Abenteuer zu schüren. Ob es wie The Dark Knight dem Vorgänger in jedem Punkt überlegen sein wird, bleibt abzuwarten und zu hoffen. Einen guten Start haben Webb und sein Team schon hingelegt.

Fazit

The Amazing Spider-Man ist ein temporeiches Actionabenteuer mit Humor und Herz, das die Fans der Comicvorlage zufriedenstellen sollte. Gegen Sam Raimis bombastische Einführung des Superhelden im rot-blauen Anzug kommt Marc Webbs Fassung dennoch nicht an.

Trailer

Avatar 2, 3, 4…

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Avatar 2

Quelle: Showbiz 411

Dass der erfolgreichste Film aller Zeiten (fast 2,8 Mrd weltweiter Einspiel) mehr als eine Fortsetzung erhalten würde, war immer sonnenklar. Auch dass Cameron die Sequels simultan drehen würde, war auch schon lange bekannt. Das wäre ja auch nicht das erste Mal, dass zwei große Sequels parallel gedreht werden. Pirates of the Caribbean 2 und 3, die Matrix Sequels  sowie die beiden Zurück in die Zukunft Fortsetzungen fallen da direkt ein. Man spart auf diese Weise Geld und die Schauspieler müssen nur eine Zeit lang am Stück verfügbar sein. Kürzlich erwähnte Cameron, fast nebenbei, dass Avatar 4 durchaus Realität werden könnte.

Nun gab Sigourney Weaver in einem neuen Interview bekannt, dass sie demnächst für die Avatar Sequels vor der Kamera stehen wird – und zwar für alle drei, die simultan gedreht werden sollen. Zwei auf einmal scheint schon eine Herausforderung zu sein. Bedenkt man die verhaltene Resonanz gegenüber den oben erwähnten Filmen, ist es vielleicht keine großartige Entscheidung (aus künstlerischer Sicht) solche Filme simultan zu drehen. Drei davon gleichzeitig zu machen erscheint wirklich exzessiv. Andererseits handelt es sich hierbei um James Cameron und wenn einer solch einer monumentalen Aufgabe gewachsen ist, dann er. Sicherlich könnte Fox allein aus den Erlösen des ersten Films zehn Avatar Sequels finanzieren…

Box-Office Deutschland – Snow White führt am schwächsten Wochenende des Jahres

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Quelle: Insidekino

Es war unausweichlich. Ein weiteres Wochenende mit kaum nennenswerten Neustarts und das Deutschland-Griechenland Spiel am Freitag sorgten für das schwächste Wochenenden dieseses Jahres. Kein Film hat es auf über 100,000 Zuschauer gebracht.

Platz 1 nach Besuchern ging zum dritten Mal in Folge an Snow White and the Huntsman, der um 34% nachgab und von etwa 95,000 Menschen am Wochenende in den Kinos gesehen wurde. Insgesamt kann der Film sich bislang mit über 1,170,000 Besuchern rühmen.

Nach Umsatz konnte erneut Men in Black 3 die Spitze für sich beanspruchen. Mit einem Rückgang von etwa 31% verpasste er knapp die Pole-Position nach Besuchern. Zusätzliche 91,000 Besucher brachten den Film auf insgesamt fast 1,87 Mio. Damit fehlen dem Film zwar immer noch über 3,2 Mo bis zu der Gesamtbesucherzahl von Men in Black II, aber angesichts des schwachen Starts ist schon bemerkenswert, wie weit der Film es doch bringt. Ich wäre nicht überrascht, ihn am Ende des Jahres in der Jahres-Top 10 vorzufinden.

Der dritte Rang ging an den erfolgreichsten Neustart der Woche, Chernobyl Diaries. Mit 43,000 Besuchern (inkl. Previews) legte er auch den besten Schnitt unter den Neustarts hin. Durchhaltevermögen würde ich hier aber nicht erwarten, sodass 100,000 Zuschauer noch nicht gesichert sind.

Hanni und Nanni 2 profitiert immer noch immens von einem Mangel an direkter Familienkonkurrenz. Die Fortsetzung baute nur um 6% ab und stieg auf Platz 4 hinauf. Mit etwa 626,000 Zuschauern steht er weniger als 250,000 hinter dem ersten Film und sollte diesen über kurz oder lang einholen.

Streetdance 2 rundete die Top 5 mit etwa 31,000 Besuchern (-32%) ab. Dieser hat bereits fast 200,000 Besucher erreicht.

Zwei weitere Neuzugänmge schafften es unter die ersten zehn – Dein Weg mit 22,000 Besuchern (inkl. Sneaks) und Noch tausend Worte mit 30,000 Besuchern (inkl. Sneaks).

Nächstes Wochenende sollte endlich wieder Leben in die Kinos kommen. Zwar werden einerseits Donnerstag und Sonntag durch die wichtigen EM-Spiele lahmgelegt. Andererseits sollte der Neustart von The Amazing Spider-Man, der erste große Film seit Mai, am Freitag und Samstag für gute Zahlen sorgen. Wir haben kürzlich über die Terminänderung des Kinostarts von The Amazing Spider-Man berichtet. Dieser sollte ursprünglich am Montag nach dem EM-Finale starten, wurde jedoch vorverschoben. Ob sich der riskante Zug auszahlt, werden wir in einer Woche erfahren.

Orwells 1984 kommt wieder in die Kinos

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Quelle: Deadline

Ganze 28 Jahre hat es gedauert bis Hollywood sich wieder Orwells großem Klassiker (neben Animal Farm) annahm. Orwells düstere Vision der Zukunft (geschrieben 1946 bis 1948 und angesiedelt im Jahre 1984) wurde zum letzten Mal 1984 verfilmt mit John Hurt in der Hauptrolle. Der Roman handelt von der dystopischen Gesellschaft, die ohne jegliche menschlichen Freiheiten auskommen muss. Der totalitäre Überwachungsstaat Ozeanien mit dem tyrannischen Big Brother an der Spitze lässt keinerlei Privatsphäre oder Individualismus zu. Winston Smith, ein einfaches Miglied der herrschenden Partei, will trotz aller Widrigkeiten nicht auf seine Freiheiten verzichten, was für ihn gravierende Konsequenzen hat.

Angesichts der technischen Entwicklungen der letzten Jahre und der steigenden Überwachung in der Gesellschaft erscheint 1984 heutzutage aktueller denn je. Imagine Entertainment heuerte Noah Oppenheim an, um die Adaption von Orwells Werk zu schreiben. Spannend bleibt, ob das Setting dem Titel zum Trotz in Zukunft verlegt wird oder ob wir es mit einer alternativen Realität zu tun haben werden. Wir halten Euch über weitere Entwicklungen bei diesem spannenden Projekt auf dem Laufenden.

Need for Speed – Der Film

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Quelle: ComingSoon

Scheinbar beflügelt durch den konsistenten Erfolg der Fast & Furious-Reihe hat DreamWorks grünes Licht für die Adaption der populären Videospielreihe Need for Speed gegeben. Der Film soll 2014 in die Kinos kommen. Das Drehbuch wird aus der Feder der Brüder George und John Gatins stammen, während die Regie Scott Waugh übertragen wurde. Waugh hat dieses Jahr in den USA einen Überraschungserfolg mit dem Navy Seals Actionfilm Act of Valor abgeliefert und bei aller Kritik, die der Film (zu Recht!) einstecken musste, muss man doch zugeben, dass gerade die Action in dem Film relativ gut gelungen ist. Auf Action wird Need for Speed wohl auch primär setzen.

Need for Speed ist ein neuer Versuch aus Hollywood ein Film-Franchise aus einer Videospielreihe heraus zu starten. Kein Medium wurde so oft erfolglos für die große Leinwand adaptiert wie Videospiele. Immer wieder versuchen die Studios eine neue Filmserie angelehnt an Videospiele zu starten, doch selten kommt es über den ersten Film hinaus. Prominente Beispiele sind Max Payne, Hitman, Prince of Persia und Doom, die allesamt an den Kinokassen enttäuschten. Mortal Kombat und Tomb Raider haben es zwar zum ersten Sequel geschafft, doch weiter auch nicht. Lediglich Resident Evil erwies sich auf Dauer als eine sehr lukrative Filmserie und konnte sich Box-Office-mäßig mit jedem Teil steigern – dieses Jahr kommt schon der fünfte Film.

Mit Need for Speed wird man wohl weniger auf Fans der Computerspiele setzen, denn auf die gleichen Zuschauersegmente, die auch die Fast & Furious Reihe erfolgreich gemacht haben. Ob dies gelingen wird, wird ziemlich stark von der Besetzung abhängen. Hat man anfangs behauptet, die wahren Stars in The Fast and the Furious seien die Autos, so merkte man spätestens bei dem vierten Film, der nach Vin Diesels und Paul Walkers Rückkehr zum bis dahin erfolgreichsten Teil der Reihe wurde, dass die Besetzung sehr wohl eine entscheidende Rolle spielt.

Box-office USA – Merida ist Pixars dreizehnte Nummer 1

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Quelle: Boxofficemojo

Nach dem relativ schwachen letzten Wochenende, erholte sich das US Box-Office ordentlich dank dem superben Start von Pixars 13. Film, Merida – Legende der Highlands (OT: Brave) und verbesserte sich um 28% verglichen zur Vorwoche.

Merida eröffnete mit $66,3 Mio von 4164 Kinos (breitester Start für einen Originalfilm) und übertraf damit alle Erwartungen. Er legte nicht nur den fünftbesten Start für einen Pixar-Film hin (hinter Toy Story 3, Die Unglaublichen, Findet Nemo und Oben), sondern auch den viertbesten Juni-Start überhaupt. Obendrein war es der beste Juni-Start aller Zeiten für einen Film, der keine Fortsetzung darstellelt. Darüber hinaus, ist Meridas Startwochenende auch das zehntgrößte überhaupt, was animierte Filme betrifft.

Die Erwartungen an Merida waren gemäßigt aufgrund der lauwarmen Resonanz gegenüber Pixars letztem Film, Cars 2. Schon von vorneherein sah man Cars 2 skeptisch gegenüber, war es doch eine Fortsetzung zu einem von Pixars am wenigsten geliebten Filme. Das fertige Resultat schnitt bei den Kritikern deutlich schlechter ab als jeder andere Pixar-Film und konnte als erster Pixar Film seit den Neunzigern nicht die $200 Mio-Marke knacken. Nichtsdestotrotz war Cars 2 der erfolgreichste Animationsfilm des letzten Jahres. Nun hat man erwartet, dass Pixars bis dato fast makelloser Ruf einen Schaden davontragen würde, der sich in einem schwächeren Start für Merida niederschlagen würde. Doch das ist offensichtlich nicht passiert. Pixar ist beliebt wie eh und je. Dabei kommt Merida bei den meisten Kritikern nicht so gut an wie die Pixar-Klassiker (ich persönlich fand den Film jedoch ausgezeichnet – Filmkritik kommt bald) Ratatouille, Toy Story oder WALL-E, doch die Zuschauer strömten am Startwochenende in die Kinos und liebten scheinbar den Film. Die zwölf Pixar Filme vor Merida konnten im Schnitt etwa $252,6 Mio pro Film einspielen, eine Zahl, der Merida auch nahe kommen sollte. Mit wenig Konkurrenz in den nächsten drei Wochen sollte er sich gut halten und mindestens die $250 Mio Marke erreichen. Erst mit Ice Age: Voll Verschoben (OT: Ice Age: Continental Drift) bekommt er ab dem 13. Juli in den Staaten direkte Konkurrenz. Ich erwarte ein Gesamtergebnis von etwa $250-275 Mio für Merida, was den Film höchstwahrscheinlich in Pixars all-time Top 5 katapultieren wird.

Der zweite Platz ging an einen anderen Animationsfilm, Madagascar 3. Somit war es das erste Wochenende seit 1998, an dem die beiden Top-Filme animiert waren (1998 war der #1 Film auch ein Pixar-Streifen, Das große Krabbeln). Was noch überraschender ist, ist, dass trotz sehr starker direkter Konkurenz Madagascar 3 nur um 42,7% im Vergleich zur Vorwoche abgebaut hat. Nach einem $19,7 Mio Wochenende steht das Sequel bei $157,1 Mio nach 17 Tagen. Somit ist der Film schon über $19 Mio weiter als sein direkter Vorgänger nach 17 Tagen und etwa $28 Mio vor dem ersten Madagascar Flm. Die $180 Mio vom zweiten Film könnte Madagascar 3 schon nach dem nächsten Wochenende erreichen. Vergleicht man andere DreamWorks Filme, die von Pixar Konkurrenz bekamen, so erscheint Madagascars Hold sehr spektakulär. Für immer Shrek fiel um 64,4% als Toy Story 3 eröffnete, Kung Fu Panda baute 46,7% ab angesichts von WALL-Es Start und Ab durch die Hecke verlor 50,5% seiner Zuschauer als Cars herauskam. Dieses Durchhaltevermögen spricht Bände über die Beliebtheit von Madagascar 3 (der die besten Kritiken der Reihe für sich verbuchen konnte) beim Publikum. Da er scheinbar konkurrenz-resistent zu sein scheint, sind $200 Mio für den Film jetzt garantiert und ein Endergebnis von $215-220 Mio würde mich auch nicht mehr überraschen.

Der dritte Platz ging an den historisch angehauchten Horrrofilm Abraham Lincoln: Vampirjäger. Von Kritikern verrissen, spielte Timur Bekmambetovs (Wanted) neuer Film $16,3 Mio am Wochenende ein. Angesichts des $69 Mio Budgets ist es keine sonderlich gute Zahl, denn lange halten wird sich der Film in den Kinos sicher nicht. Ich erwarte ein Gesamteinspielergebnis um die $40 Mio, was für Bekmambetov und Produzent Tim Burton enttäuschend sein dürfte.

Prometheus befindet sich weiterhin im freien Fall. Am dritten Wochenende baute Ridley Scotts Science-Fiction Epos um 52,2% ab und spielte zusätzliche $9,9 Mio ein. Somit steht der Film bei $108,5 Mio nach 17 Tagen. An sich ein solides Ergebnis für den R-rated Film, aber angesichts des Hypes hätte man sich bessere Zahlen erhofft. Prometheus befindet sich auf Kurs zu $125-130 Mio insgesamt.

Ganz gut halten konnte sich Snow White and the Huntsman, der auf Platz 5 blieb und nur um 39% zurückging. Nach $8,1 Mio am Wochenende steht der Film jetzt bei $138,1 Mio. Bald wird die $150 Mio Barriere durchbrochen auf dem Weg zu insgesamt etwa $158 Mio.

Besonders beeindruckend hielt sich Marvel’s The Avengers, der in seiner achten Woche nur um 19,4% abbaute und $7,2 Mio einspielen konnte. Insgesamt steht der Blockbuster bei $598,4 Mio und wird morgen die $600 Mio-Marke passieren – als dritter Film überhaupt. Wie es aussieht, wird The Avengers es vielleicht doch noch auf $620 Mio bringen.

Sehr enttäuschend eröffnete das komödiantische Drama Suche nach einem Freund für das Ende der Welt mit Steve Carell und Keira Knightley. Trotz namhafter Besetzung schaffte es der Film mit $3,8 Mio nur auf Platz 10 der Kinocharts und dürfte sich mit einem Gesamteinspiel von maximal $10 Mio bald aus den Kinos verabschieden.

Wes Andersons Moonrise Kingdom läuft weiterhin gut. Der Film erhielt zusätzliche 217 Kinos am Wochenende und steigerte sich um 51,7% auf $3,4 Mio. Insgesamt steht er jetzt bei $11,6 Mio und dürfte schon bald Andersons The Darjeeling Limited übertreffen.

Die Tribute von Panem – The Hunger Games läuft munter weiter und besetzte am Wochenende wieder den 13. Platz der Charts mit über $0,6 Mio. Mittlerweile hat der Film Transformers 2 an den Kinokassen überholt und steht mit $403 Mio auf Platz 13 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USA.

Ferner eröffnete am Wochenende Woody Allens neuster Film, To Rome with Love. Der Film hat nicht annähernd so gute Kritiken bekommen wie Midnight in Paris, doch dank der wieder gestiegenen Popularität von Allen nach Paris eröffnete er mit $361,000 von nur fünf Kinos mit einem Schnitt von $72,272 pro Kino. Schon anfang Juli soll der breite Start erfolgen.

Film – Wochenendeinspiel – Gesamteinspiel

1. Merida – Legende der Highlands – $66,323,594 – $66,323,594
2. Madagascar 3 – $19,712,315 – $157,086,037
3. Abraham Lincoln: Vampirjäger – $16,306,974 – $16,306,974
4. Prometheus – $9,905,670 – $108,452,350
5. Snow White and the Huntsman – $8,085,630 – $137,128,350
6. Rock of Ages – $7,655,377 – $28,418,621
7. Der Chaos-Dad – $7,630,411 – $27,910,794
8. Marvel’s The Avengers– $7,177,661 – $598,425,442
9. Men in Black 3 – $5,726,756 – $163,465,707
10. Suche einen Freund für das Ende der Welt – $3,822,803 – $3,822,803

Charlie Sheen als Präsident in Machete Kills!

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Quelle: Robert Rodriguez' Twitter Feed

Die Besetzung von Robert Rodriguez' Forsetzung zu seinem Kulthit Machte wird immer illustrer. Nachdem er bereits den skandalumwitterten Mel Gibson in einer Rolle besetzt hat, holte sich der Filmemacher Charlie Sheen an Bord, der in den letzten Jahren mehr durch seine Ausfälle abseits der Kamera als durch seine schauspielerischen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat. Seine abfälligen Äußerungen gegenüber den Produzenten der Hitserie Two and a Half Men führten zum Rauswurf, seine Stand-Up Tour wurde von vielen als ein Disaster bezeichnet. Seine letzte größere Kinorolle liegt schon acht Jahre zurück, wobei er als bestbezahlter TV-Star aller Zeiten (mit $1,8 Mio pro Folge von Two and a Half Man in seiner letzten Staffel) bis zu seinem bizarren Zusammenbruch eine durchaus erfolgreiche Karriere hatte.

Robert Rodriguez hat scheinbar ein Faible dafür, gefallene Stars zurück ins Rampenlicht zu holen. In Machete verschaffte er Steven Seagal seinen ersten Leinwandauftritt seit 2002, in Machete Kills hilft er sowohl Sheen als auch Gibson wieder auf die Sprünge. Über seinen Twitter Feed gab erbekannt, dass Sheen niemand geringeren als den Präsidenten der Vereinigten Staaten spielen wird. Somit tritt Sheen sozusagen in die Fußstapfen seines Vaters, Martin Sheen, der in Aaron Sorkins umjubelter Serie The West Wing über sieben Staffeln den amerikanischen Staatsoberhaupt gespielt hat. Außerdem ist dies in kürzester Zeit schon der dritte Schauspieler, der demnächst den Präsidenten der USA mimen wird. Jamie Foxx übernimmt diese Rolle in White House Down und Aaron Eckhart im Konkurrenzprojekt Olympus Has Fallen.

Neben Sheen und Gibson spielen in Machete Kills bereits Zoe Saldana, Sofia Vergara, Amber Heard, Demián Bichir, Michelle Rodriguez, Jessica Alba und natürlich Danny Trejo als der Titelheld. Robert Rodriguez hat bereits ein Bild von ihm und Sheen vom Set getwittert:

Machete Kills wird 2013 in die Kinos kommen.

W.E. (2011)

W.E., UK 2011 119 MinMit: Abbie Cornish, Andrea Riseborough, James D’arcy, Oscar Isaac, Richard Coyle, David HarbourRegie: MadonnaFSK: Ab 12 JahrenKinostart: 21.06.2012Deutsche Website

Handlung

Es ist das Jahr 1998 und im Auktionshaus Sotheby’s steht eine der größten Versteigerungen aller Zeiten an – die der Besitztümer des Herzog und der Herzogin von Windsor. Kaum eine Liebesgeschichte im 20. Jahrhundert war turbulenter als die zwischen der geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough) und dem britischen Thronfolger und späteren König Eduard VIII (James D’Arcy).  Er gab die Krone für sie auf, ihre Opfer blieben hingegen lange unbeachtet. Die junge Wally Winthrop (Abbie Cornish), selbst eine ehemalige Sotherby’s Mitarbeiterin, ist fasziniert von Wallis und der Liebesgeschichte. Gefangen in einer unglücklichen Ehe mit einem reichen, aber untreuen und lieblosen Ehemann (Richard Coyle), sehnt sie sich nach Romantik, der großen Liebe und einem Kind. Doch dabei erkennt sie, dass die Romanze auch von Wallis sehr viel abverlangt hat. Der Film erzählt parallel die Geschichten beider Frauen, deren Weg zum Glück mit viel Leid gepflastert ist.

Kritik

Madonnas zweite Regiearbeit ist kaum besser als ihr wenig geglücktes Debüt mit Filth and Wisdom vor etwa vier Jahren. Manche (der wenigen) Fürsprecher des Films werfen den zahlreichen Kritikern vor, den Film bloß aufgrund der Tatsache nicht zu mögen, dass hier Madonna die Zügel in der Hand hielt. Dabei ist der Film schlicht und ergreifend nicht gut.

Es ist mit Sicherheit ein viel persönlicheres Projekt für Madonna als Filth and Wisdom und in einigen Momenten von Wallis Simpsons Handlungsstrang, in dem es um die große Medienaufmerksamkeit um ihre Person geht, kann man wohl auch Madonna selbst wiedererkennen. Doch leider gehen diese Einblicke in das Innenleben der Filmemacherin auch nicht besonders tief. Und hier liegt auch eins der Hauptprobleme des Films. Er versucht viel, wahrscheinlich auch zu viel, erreicht aber dadurch wenig. Madonna ist sichtlich fasziniert von der Liebesgeschichte zwischen Wallis und Edward und bezeichnet diese als die wohl „größte Romanze“. In der Tat liefert die wahre Geschichte, die zu einem großen Eklat im britischen Königshaus geführt hat, jede Menge Stoff für einen faszinierenden Film. Auch knüpft diese Geschichte schon fast zu passend an den Oscargewinner The King’s Speech an, in dem Guy Pearce den verliebten König als Playboy darstellte und dessen Fokus auf seinem Bruder King George VI lag. W.E. (eine hippe Abkürzung für Wallis und Edward) hätte eine interessante Ergänzung zu Tom Hoopers sehr klassischem aber dadurch nicht minder interessanten Film sein. Doch scheinbar war Madonna diese Liebesgeschichte nicht Stoff genug für einen Film, sodass wir hier auch eine moderne Parallele bekommen, mit Abbie Cornish, die in einer Ehe-Hölle steckt und mit dem russischen Intelektuellen Evgeni, gespielt von Oscar Isaac aus Drive, ihrem Prinzen findet.

An und für sich könnten diese beiden Geschichten ordentlich funktionieren. Sie durch Wallys Obsession mit Wallis und Edward zu verflechten erscheint aber erzwungen und schlussendlich auch sinnlos. Madonna zeigt, wie beide Charaktere in unterschiedlichen Ehen leiden müssen, doch wird nie genug Platz für eine der beiden eingeräumt, um ihnen mehr Tiefe zu verliehen und Empathie bei den Zuschauern zu wecken. Sobald man sich für eine der beiden langsam erwärmt, wird zu der anderen Handlung geschnitten. Es ist sicher ganz interessant, Wallis Simpsons Geschichte aus der weiblichen Perspektive zu sehen, doch das schwache Drehbuch von Madonna und Alek Keshishian werden diesem Ansatz einfach nicht gerecht. Wallis‘ Eroberung des Prinzen und der darauffolgende Leidensweg werden bloß grob skizziert und das turbulente emotionale Innenleben einer Stimme aus dem Off überlassen, als Wally in moderner Zeit die Briefe von Wallis studiert.

Viel schlimmer ist hier allerdings der Umgang mit historischen Fakten. Wurde The King’s Speech bereits vorgeworfen das gut dokumentierte Anbändeln zwischen  Edward und den Nazis in Deutschland unter den Teppich zu kehren, so verkommt W.E. in diesem Punkt zu einer wahren Apologie. Cornishs Charakter behauptet in einer Szene, dass die Vorwürfe lediglich auf Gerüchten basieren und James D’Arcys Edward rechtfertigt sein Treffen mit Hitler, indem er sagt, Churchill habe ja auch mit Stalin gespeist (was zu dem Zeitpunkt noch nicht der Fall war und sich erst dann zugetragen hat, als Großbritannien und die Sowjetunion bereits Verbündete im Krieg waren). Dem Ganzen wird eine noch unbehaglichere Note dadurch verliehen, dass Madonna im Abspann sowohl dem durch seine antisemitischen Äußerungen aufgefallenen Modedesigner John Galliano dankt (?!) als auch Leni Riefenstahl (?!!!).  Der Einfluss der letzteren ist in dem Film nun wirklich nicht zu erkennen und die Erwähnung ist bestenfalls fragwürdig.

Madonnas Weigerung so offensichtliche Naziverbindungen von Edward und Wallis einzugestehen bildet nur einen Teil der historischen Ungereimtheiten. Doch auch das ist letztlich nicht der Untergang des Films, sondern die ziemliche Leere, die sich hinter der schönen Hülle verbirgt. Die Kostüme sind, wie man es heutzutage von jeder historisch angehauchten Produktion erwarten würde, nett anzuschauen und Hagen Bogdanskis Kamera fängt einige schöne Bilder ein. Auch schauspielerisch gibt es bei den beiden Damen kaum etwas zu bemängeln. Riseborough ist sehr überzeugend als die kokette Wallis und Cornish, deren Talent spätestens seit Bright Star ernst zu nehmen ist, nimmt sich der Rolle mit viel Leidenschaft an. Ihr Charakter ist sogar das interessantere der beiden, obwohl sie so gut wie keine Chemie mit Oscar Isaacs Evgeni hat.

Am Ende weiß man gar nicht, was Madonna mit dem Film eigentlich bewirken wollte. Ging es ihr darum, Wallis Simpson und Edward VIII ins rechte Licht zu rücken? War ihr Anliegen die schwere Last eines Lebens im Rampenlicht darzustellen? Oder  sollte es um die Opfer gehen, die die Liebe von Frauen manchmal abverlangt? Man weiß es nicht und ich bin nicht sicher, dass Madonna es selbst wusste. Von alldem gibt es interessante Ansatzpunkte, aber so ganz funktioniert hiervon kein Aspekt. Schade, denn mit diesen talentierten Stars wäre ein besserer Film möglich, hätte man das Drehbuch mehr auf den Punkt gebracht.

Fazit

Obwohl Madonna W.E. gerne als einen tiefsinnigen und anspruchsvollen Film sehen würde, besitzt er letztlich kaum mehr Tiefgang als ihre Musikvideos. Daran können auch Riseborough und Cornish nichts rütteln, die die Highlights des Films darstellen.

Trailer

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