Quelle: The Hollywood Reporter

Kennt Ihr das, wenn Euch ein Film scheinbar aus dem Nichts kommt und Euch völlig umhaut? Heutzutage passiert das bei mir nur noch sehr selten, da man als Filmfan aus dem Internet bereits im Vorfeld zu jedem Film mit Trailern, Hype und Kritiken bombaridert wird. Doch früher kam das schon hin und wieder vor. Banlieue 13 (der den ungeheur dämlichen deutschen Titel Ghettogangz – Die Hölle vor Paris erhielt) war genau so ein Film. Aus der Actionschmiede von Luc Besson stammend, handelt der Film von einem Paris in nicht allzu ferner Zukunft, in der der schlimmste Vorort (ein Banlieue) der Stadt, die Nummer 13, durch eine Mauer vom Rest von Paris getrennt und praktisch sich selbt überlassen wurde. Als jedoch ein Nukearsprengkopf entwendet wird und bei einem Gangsterboss aus dem Banlieue 13 landet, muss ein Elitecop sich mit einem athletischen Kriminellen aus dem Banlieue, der noch eine persönliche Rechnung zu begleichen hat, zusammentun und die Waffe wiederbeschaffen. Im Vorfeld wusste ich rein gar nichts über den Film, doch bereits in seinen ersten fünf Minuten hat er mich gepackt. Das lag zum großen Teil wohl auch an den Parkour-Künsten von David Belle, der die Rolle des netten Kriminellen Leito spielt. Belle, ein Begründer des Parkour-Trends, führte alle seine Stunts selbst aus und hat das Unmögliche wahr gemacht – Actionszenen von der Art, wie man diese tatsächlich vorher noch nie gesehen hat. Klar, die Story war weit davon entfernt originell zu sein, doch das amüsante Zwischenspiel der Hauptcharaktere und die höchst beeindruckenden Actioneinlagen machten den Film für mich zu einem der besten reinen Actionstreifen der letzten zehn Jahre. Zudem war er ein Sprungbrett für den Regisseur Pierre Morel, der mit seinem nächsten Film, 96 Hours, einen weltweiten Hit landete. Das Sequel, Ghettogangz 2 – Ultimatum, war ebenfalls solide, rutschte jedoch zu häufig ins Alberne ab.
Es wundert nun keinen, dass sich auch Hollywood des Films annimmt und demnächst ein Remake abliefert. Höchstens überrascht es einen, dass es so lange gedauert hat. Schließlich kam der erste Ghettogangz bereits 2004 in die Kinos. Unter dem Titel Brick Mansions wird das Remake momentan in Montreal gedreht. Die Hauptrolle des Cops spielt in der Neuverfilmung Paul Walker (naja), während David Belle in der Rolle zurückkehrt, die er bereits im Originsal gespielt hat. Letzteres ist eine gute Nachricht, denn wie soll schon jemand das ersetzen, was Belle mit seiner Rolle bot? Der neuste Zugang bei dem Film ist RZA. Der Rapper/Schauspieler hat letztes Jahr sein lauwarmes Regiedebüt mit The Man with the Iron Fists abgeliefert. In Brick Mansions spielt er den Anführer der berüchtigten Gang, die den Nuklearsprengkopf in ihren Besitz bringt. Camille Delamarre, der Cutter der Luc-Besson-Produktionen wie Lockout, 22 Bullets und Colombiana, feiert mit Brick Mansions sein Langfilm-Regiedebüt. Ob der Streifen die Energie des ersten Films einfangen kann, bleibt abzuwarten.




„Grave Encounters 2“ beginnt mit einer Zusammenstellung von Internetrezensionen diverser (echter) Filmfans, wie man sie zuhauf auf diversen Plattformen finden kann. Einer der Autoren ist der Hauptdarsteller. Teil zwei spielt mit der Frage, ob es sich bei dem Vorgänger um gefälschte oder reale Filmaufnahmen handelt. Gleichzeitig wird uns hier aber ebenfalls ein Found Footage-Stoff präsentiert: Man sieht schlechte, verwackelte Aufnahmen einer Handykamera, sowie ebenfalls Heimkamera- und auch Überwachungsaufnahmen. Diese Spielart mit dem Genre ist sehr interessant inszeniert und lässt den Zuschauer an vielen Ecken schmunzeln. Wer generell Fan dieses Subgenres ist, wird allein damit viel Spaß haben. Storytechnisch betrachtet der Film die Hintergründe und das Umfeld des Kamerateams aus dem Vorgänger. Filmstudent Alex befragt Verwandte und recherchiert auch im Umfeld der Produktionsfirma. Geht es dann schließlich in das Fabrikszenario, wird es, wie zu erwarten, immer unheimlicher. Ähnliche Schrecksituation wie im Vorgänger stellen sich ein. Anders als in dort aber versucht die Fortsetzung nun immer mehr den Spuk zu begründen und zu erklären, was dem einen oder anderen Zuschauer sicher negativ aufstoßen wird. Auch zum Schluss wird der Film inhaltlich und effekttechnisch so überzogen, dass sich die eigentlich Grundfrage praktisch von allein beantwortet. Der Handlungsverlauf wird zwar Gemüter spalten, ist in sich aber nachvollziehbar und reizvoll geschrieben. Die Special Effects sind hervorragend und deutlich häufiger vertreten als in Teil eins. Auch die Gewaltschraube wurde ordentlich angezogen, und so bietet der Film einige, für sein Genre, recht blutige Einlagen. Schauspielerisch können ebenfalls alle Akteure überzeugen. Vor allem Hauptdarsteller Richard Harmon mimt den nerdigen und filmbesessenen Filmstudenten Alex glaubwürdig.





































