Home Blog Page 174

Chroniken der Unterwelt – City of Bones: Finales US-Poster und neuer deutscher Trailer

0

Quellen: Constantin Film, MTV

Die Harry-Potter-Filmreihe ist seit zwei Jahren vorbei. Twilight ging letztes Jahr zu Ende. Die Suche nach dem nächsten großen Fantasy-Erfolg für das junge Publikum läuft in Hollywood ununterbrochen weiter. Diverse Rückschläge gab es bereits. Jumper, Ich bin Nummer Vier, Beautiful Creatures – all diese Filme sollten jeweils eine neue Filmreihe begründen, doch an den Kinokassen gab es einfach nicht genug Erfolg, um Fortsetzungen zu rechtfertigen. Percy Jackson schrammte nur ganz knapp an einem solchen Schicksal vorbei. Nach mehr als drei Jahren (und somit reichlich spät) gibt es diesen Sommer endlich das Sequel, Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen. Die Herausforderung, den Nerv der jungen Kinogänger zu treffen, erwies sich als sehr schwer. Mit mehr als $400 Mio Einspiel allein in Nordamerika, gelang dies letztes Jahr Die Tribute von Panem – The Hunger Games auf spektakuläre Art und Weise. Ein neues Mega-Franchise war geboren. Nachdem dieses Jahr Beautiful Creatures bereits am Startwochenende gescheitert ist, steht ein weiterer Versuch, aus einer "Young adult"-Bestsellerreihe eine Kinohit-Serie zu begründen, in den Startlöchern. Chroniken der Unterwelt – City of Bones ist eine klassische Geschichte von Gut gegen Böse, die sich in in einem modernen Setting in New York abspielt. Am 29.08.2013 kommt die Verfilmung des Bestsellers von Cassandra Clare in die deutschen Kinos.

Ob der Film nun genug Erfolg haben wird, um eine Reihe zu starten, bleibt abzuwarten. Die Vorzeichen sind gut. Das Studio ist jedenfalls von dem Film so überzeugt, dass beim Filmfestival von Cannes bereits Teil 2 (City of Ashes) beworben wurde und  Constantin Film bereits an der ebenfalls von Clare geschriebenen Prequel-Reihe zu "Chroniken der Unterwelt" (OT: "The Mortal Instruments") arbeitet. Das Marketing zum Film läuft seit Monaten auf Hochtouren. Deshalb hat Constantin bereits den dritten deutschen Trailer zum Film veröffentlicht, den Ihr unten sehen könnt. Ferner gibt es auch das endgültige US-Filmplakat zu dem Streifen.

Ich würde dem Film durchaus Erfolg gönnen. Die Mortal-Instruments-Bücher sind solide geschrieben, auch wenn die Originalität manchmal zu wünschen übrig lässt und die Reihe sich auffällig häufig bei Harry Potter bedient. Vor allen Dingen sind sie aber sehr unterhaltsam und fesseln den Leser über lange Strecken. Zudem sind die Romane sehr "filmisch" angelegt, sodass die Geschichten sich perfekt für eine Leinwand-Adaption anbieten. Von all dem Promomaterial, das ich bisher gesehen habe, scheint es, als würde die Umsetzung sich recht nah an die Vorlage halten, wobei ich immer noch nicht ganz von der Wahl von Lily Collins für die Hauptrolle überzeugt bin. Bislang hat mich die hübsche Tochter von Phil Collins leider bei keinem ihrer Filmauftritte (Spieglein, Spieglein, Atemlos – Gefährliche Wahrheit) schauspielerisch überzeugt. Doch andererseits haben die Twilight-Filme auch keine guten schauspielerischen Leistungen benötigt, um erfolgreich zu sein (wobei in dem Fall die Hauptdarsteller an und für sich nicht untalentiert waren).

Sollte Chroniken der Unterwelt – City of Bones Erfolg haben, so gibt es vier weitere Bücher in der Reihe, die verfilmt werden können. Das sechste (und letzte) Buch erscheint nächstes Jahr. Sollte aber der Film scheitern, so steht nächstes Jahr mit der Verfilmung von "Die Bestimmung" (OT: "Divergent") von Veronica Roth ein weiterer Anlauf an.

 City of Bones Poster

Offizieller Inhalt:

"CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES erzählt die Geschichte von Clary (Lily Collins), die entdeckt, dass sie einer viele Generationen alten Gruppe von Schattenjägern angehört, einem Geheimbund von Halbengel-Kriegern, die dafür kämpfen, unsere Welt vor Dämonen zu bewahren. Nach dem rätselhaften Verschwinden ihrer Mutter schließt sich das Mädchen einer Gruppe von Schattenjägern an, die ihr das New York einer Parallelwelt zeigen – voll mit Dämonen, Zauberern, Werwölfen, Vampiren und anderen tödlichen Kreaturen. Gemeinsam mit den Schattenjägern Jace (Jamie Campbell Bower), Alec (Kevin Zegers) und Isabelle (Jemima West) macht sich Clary auf die Suche nach ihrer Mutter. Außerdem müssen die vier verhindern, dass der finstere Valentine Morgenstern (Jonathan Rhys Meyers) in den Besitz des mächtigen Kelchs der Engel gelangt…

Regisseur Harald Zwart (KARATE KID) inszenierte Hauptdarsteller Lily Collins (SPIEGLEIN, SPIEGLEIN), Jamie Campbell Bower (NEW MOON – BIS(S) ZUR MITTAGSSTUNDE, BREAKING DAWN – BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT), Jonathan Rhys Meyers ("Die Tudors", FROM PARIS WITH LOVE) und Kevin Zegers ("Gossip Girl", FROZEN – EISKALTER ABGRUND). In einer Gastrolle ist Elyas M’Barek (TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, HEITER BIS WOLKIG) zu sehen." (Quelle: Constantin Film)

"So ist es auch im echten Leben" – Wolfgang Groos im Interview

0
Wofgang Groos Interview
© Constantin Film

Wie angekündigt, hatten wir zum Start des deutschen Jugendfilms Systemfehler – Wenn Inge tanzt die Gelegenheit, den Regisseur Wolfgang Groos zu interviewen. Der 1968 in Kassel geborene Groos hat sich einen Namen gemacht als Regisseur erfolgreicher Kinder-und Jugendfilme. Sein Debüt als Regisseur feierte er mit dem Geschwisterdrama Hangtime – Kein leichtes Spiel, doch bereits vorher kam er als Regieassistent mit Jugendstoffen in Berührung. So arbeitete er unter anderem an dem deutschen Kinohit Crazy mit. Mit Die Vampirschwestern hat er letztes Jahr seinen bislang größten Hit hingelegt, der nicht nur an den Kinokassen gut lief, sondern auch beim TIFF Kids International Film Festival in Toronto den TIFF Kids Young People’s Jury Award gewann. Nach den Kinderstreifen Vorstadtkrokodile 3 und Die Vampirschwestern, wendet sich Wolfgang Groos mit der unterhaltsamen und leichtfüßigen Teenie-Komödie Systemfehler – Wenn Inge tanzt wieder an ein jugendliches Publikum, das er schon mit Hangtime ansprach. In unserem Interview erzählt der sichtlich sehr begeisterte Filmemacher von dem Dreh, seiner Sichtweise auf den Zustand des Jugendfilms in Deutschland, der Zusammenarbeit mit der Schlager-Legende Peter Kraus, einem unwilligen Filmhund und der baldigen Fortsetzung zu Die Vampirschwestern.

FilmFutter: Wenn man sich Deine Filmografie anschaut – Hangtime, Vorstadtkrokodile 3, Die Vampirschwestern, Systemfehler – man sieht schon eine Tendenz zu Jugend-/Kinderfilmen. Hat es sich einfach so ergeben oder sind es gerade die Stoffe, die Dich besonders interessieren?

Wolfgang Groos: Es ist beides. Es hat sich natürlich auch so ergeben aber gerade bei den Kinderfilmen finde ich, dass sie eine besondere, fantasievolle Welt erzählen können.Es gibt wenig andere Genres, wo – wie beispielsweise bei Die Vampirschwestern – man so eine fantasievolle Welt erzählen kann. Und Systemfehler – Wenn Inge tanzt ist ein sehr dynamischer, junger, energievoller Film, der von seiner Energie und seiner Zielgruppe her schon mit Hangtime in eine Richtung geht.. Aber ich stelle mir da nie die Frage, für wen die Filme seien sondern ich lese das Buch und denke "Wow, es ist eine coole Geschichte. Sie hat Dynamik, sie hat Witz, sie hat auch Emotionen".

FF: Das heißt, es kann auch gut sein, dass Deine nächsten zwei, drei Projekte auch für das ältere Publikum sein werden?

WG: Absolut. Für nächstes Jahr sind jetzt zwei Projekte geplant, die beide weder Jugend- noch Kinderfilme sind. In diesem Jahr drehe ich noch den zweiten Tel von Die Vampirschwestern.

FF: Also es kommt eine Fortsetzung zu Die Vampirschwestern? Der erste Film war ja mit fast einer Million Zuschauern sehr erfolgreich.

WG: Genau. Es war super. Es waren alle sehr zufrieden, ich auf alle Fälle. Sonst würden wir ja auch keinen zweiten Teil machen dürfen. Wir werden im September die Dreharbeiten beginnen. Für nächstes Jahr sind dann aber zwei Filme in der Planung, die ein ganz anderes Genre abdecken, ganz klar ein Erwachsenen-Genre.

FF: Wenn Du dir die deutsche Filmlandschaft anschaut, wie siehst Du den Zustand von dem deutschen Jugendfilm? Also weniger dem Kinderfilm – da gibt es ja schon sehr viele gute und erfolgreiche Produktionen, die auch in Serie gingen – sondern Filme für das ältere Teenager-Publikum, die aus Deutschland kommen. Ich sehe da persönlich nicht viele Vertreter. Siehst Du das anders oder wie beurteilst Du den Stand der Dinge?

WG: Ne, ich glaube schon, dass es viele gibt, die das gerne machen würden oder es auch versuchen. Es ist aber eine schwer zu kriegende Zielgruppe. In dem Moment, wo es in den Bereich über 14/15 (Jahren) geht, da müssen wir uns mit den großen Monster-Blockbustern aus Amerika messen. Das wird schon schwierig und deshalb gibt es da nicht so viele Projekte, die in diese Zielgruppe reinragen. Ich würde mir wünschen, dass es mehr deutsche Filme in diese Richtung gibt. Ich glaube nämlich, dass die Situation sehr ambivalent ist. Auf der einen Seite gibt es in der Altersklasse oftmals eine generelle Ablehnung gegenüber deutschen Filmen. Das ist gerade beim männlichen Publikum sehr weit verbreitet, welches dann lieber internationale Action sehen möchte. Aber es gibt ja auch einen Grund, warum diese Haltung existiert. Ich glaube, dass wir in den letzten zehn Jahren einfach zu wenige richtig gute Filme für diese Zielgruppe gemacht haben und ich denke Systemfehler – Wenn Inge tanzt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben eine Komödie jetzt, die auf der einen Seite extrem tolle, schräge komödiantische Momente hat und auf der anderen Seite auch sehr emotionale Elemente. Dazu kommt die Musik, die, wie ich finde, sensationell ist und sich in den Charts super aufgehoben fühlt. Trotzdem ist sie schräg genug und nicht totaler Mainstream.

FF: Ich finde, Dein Film braucht sich nicht hinter diversen US-Filmen zu verstecken, die dasselbe Publikum ansprechen – weder schauspielerisch noch regietechnisch. Ähnliche Themen wurden ja auch schon in dem einen oder anderen Film aus den USA, aus Großbritannien verarbeitet. Gab es irgendwelche direkten filmischen Vorbilder für Systemfehler.

WG: Nicht direkt. Es gab so ein Grundgefühl von Filmen aus den achtziger und neunziger Jahren, vor allem deren Wirkung auf uns selbst als Jugendliche wie beispielsweise Ferris macht blau.

FF: Also Filme von John Hughes?

WG: Zum Beispiel. Oder auch der Durchbruch von John Cusack, The Sure Thing, auf deutsch Der Volltreffer. Das waren Filme, deren Plots mit unserem Film nichts zu tun haben, aber vom Grundgefühl, das wir damals hatten, gibt es Ähnlichkeiten. Damals dachten wir: "Endlich ein cooler Film, bei dem wir uns amüsieren können, bei dem wir uns auch selbst sehen können und bei dem wir auch unsere Sprache wiedererkennen". Ein solches Gefühl wollten wir wieder erzeugen. Die Geschichten sind aber komplett anders. Deswegen kann man diese beiden Filme (Ferris macht blau und Der Volltreffer) vor allem als gedanklich-emotionale Anlehnungen sehen.

Wolfgang Groos Interview 1
Szenebild aus "Systemfehler – Wenn Inge tanzt"

FF: Was den Film wiederum etwas unterscheidet von den ähnlichen US-amerikanischen Streifen sind die zwei großen Nacktszenen, was natürlich auch an dem amerikanischen Zensursystem liegt. Wie war es denn für die Darsteller, die Komparsen und für Dich, diese Szenen zu drehen?

WG: Die ersten Nacktszene, die wir gedreht haben, war die Poolparty-Szene. Bei dem Drehtag dachten wir erst "Mal gucken, wie es so wird". Dann entsteht aber eine Eigendynamik. Ich habe allen meinen Schauspielern gesagt, dass ich nichts von ihnen zeigen werde, was sie auch nicht möchten, dass es gezeigt wird. Es war eine Abmachung und wenn man diese Abmachung einhält, dann haben sie Vertrauen und können sich gehen lassen. Wir haben es auch so gefilmt, dass man beim Gucken weiß, dass er (Anm: Thando Wlabaum) komplett nackt ist, aber es ging mir nicht darum, spezielle anatomische Dinge zu zeigen (lacht). Als es klar war, dass das Vertrauen da ist, ab dem Moment hatten wir unheimlich Spaß bei dem Dreh. Generell hat das Drehen der Poolparty, nach dem anfänglichen Anlauf, unheimlich viel Spaß gemacht. Die zweite Szene, beim Konzert, sie war von Anfang an Fun. Das war von Anfang an lustig und wir haben viel Spaß gehabt. Es war so unglaublich heiß, dass am Ende ich auch mit freiem Oberkörper da stand. Das war super entspannt. Das liegt auch daran, dass in dem Moment, wo man mit Musik arbeiten kann, es für alle entspannt ist.

FF: Es war auch eine sehr lustige Szene und ein amüsant gefilmter Drogenrausch des Drummers. Mir ist im Film aufgefallen, dass die männlichen Charaktere durchaus bewusstseinserweiternde Substanzen zu sich nehmen. War das nur für den Comedy-Effekt oder wie stehst Du zu der Aussage?

WG: Ich persönlich habe damit sehr geringe bis gar keine Erfahrungen. Ich glaube auch nicht, dass man es selbst erlebt haben muss, um es filmisch darzustellen. Mir geht es auch nicht darum, dass wir jetzt hier einen "Trainspotting"-Effekt haben oder mit dem Zeigefinger wedeln und sagen: "Macht das nicht!". Uns ging es einfach darum, dass es Teil der Jugendkultur ist. Immer so zu tun, als ob es das nicht gäbe oder es auszuschließen oder zu sagen: "Wir dürfen unsere Hauptcharaktere das nicht machen lassen, weil wir sie damit beschädigen", ist für meinen Begriff einfach ein Fake. Das fällt dann wiederum dem jungen Publikum auf. Wir stellen uns ja nicht hin und sagen: "Nehmt Drogen und dann wird alles cool". Im Endeffekt ist es aber so, dass die Jugend das tut und wir verschweigen es nicht. Es würde dem Ganzen auch an vielen Punkten helfen, wenn man ein bisschen  entspannter mit solchen Situationen umgehen würde. Unsere Gesellschaft ist ja auch in diesem Punkt nicht ganz ehrlich. Wenn jemand Wein oder anderen Alkohol trinkt, gehört das zur normalen Kultur und solange man das in Maßen tut, ist alles cool. So sehe ich das auch mit anderen Dingen. Solange man es in Maßen tut, ist das einfach Teil unserer Jugendkultur.

FF: Eine ganz andere Frage. Wie seid Ihr eigentlich auf den Namen "Systemfehler" für die Band gekommen?

WG: Wir haben uns lange überlegt, wie wir die Band nennen. Irgendwann kam mir und meiner Frau der Gedanke mit "Systemfehler". Wir haben uns überlegt, wogegen sie sein können und zu dem Zeitpunkt gab es schon die Songs – neben "Wenn Inge tanzt" auch andere wie "Konsuminfarkt" – die in sich gegen das Establishment sind und da kam uns auch der Gedanke mit "Systemfehler". Sie empfinden sich, auch wenn sie es nicht wirklich sind, als einen Fehler im System, als welche, die aus dem System ausbrechen, die etwas anders sind in ihrer Schule und der Gesellschaft. Dann mochten wir den Bandnamen so sehr, dass daraus auch der Filmtitel entstanden ist.

FF: Wenn man genau hinschaut, sind die Jungs von der Band und Inge doch gar nicht so unterschiedlich. Beide grenzen sich von der Mainstream-Gesellschaft eher ab. Inge tut es mit ihren Wohltätigkeitsveranstaltungen und dem Öko-Aktivismus und die Band verpackt das in ihre konsumkritischen Songs.

WG: Das sind die beiden extremeren Pole, deshalb haben sie auch die Gemeinsamkeit, dass sie anders sein wollen bzw. anders sind als die Masse. Wenn diese beiden Pole aufeinander treffen, dann rappelt’s meistens. So ist es auch im echten Leben. Und wenn sie es dann schaffen zu kapieren, dass der andere genau so eine besondere Qualität hat wie man selber, dann könnte das passieren, was bei uns im Film passiert – dass man feststellt: "Wow, es könnte der Richtige sein".

FF: Kannst Du vielleicht etwas über die Zusammenarbeit mit den älteren Darstellern wie Peter Kraus und Jürgen Tarrach erzählen?

WG: Wir haben ja mit Jürgen Tarrach und Peter Kraus zwei Haudegen, wobei man ehrlicherweise natürlich sagen muss, dass die beiden unterschiedlich alt sind. Und dann auch noch Matthias Koeberlin, der, wie ich finde, Dan Biermann, den Musikmanager,  fantastisch spielt. Die Jungs von "Madsen" haben es gesehen und meinten:  "Ja, genau so sind sie!". Mit Jürgen Tarrach war es eine ganz tolle Zusammenarbeit. Er hatte die Schwierigkeit mit dem Hund spielen zu müssen. Er hat uns im Vorfeld mitgeteilt, dass er nicht so gerne mit Hunden dreht und ich habe versprochen, dass wir einen Top-Hund holen. Wir haben den Hund dann auch gecastet und beim Dreh hat er leider überhaupt nicht gemacht, was er machen sollte. Es war genau so, wie Jürgen es befürchtet hat, aber wir konnten nichts dafür. Er war aber extrem cool. Auch wenn er Angst vor Hunden hat, hat er es sensationell gelöst und da habe ich großen Respekt vor. Was Peter Kraus betrifft – er ist ein Phänomen. Er ist körperlich so fit, und geistig sowieso. Er ist top in Form und das macht mir als jungem Mann schon fast Angst. Es war natürlich auch eine Herausforderung, wie das wohl werden würde. Man hat Peter Kraus lange nicht mehr im Kino gesehen. Bei seinem ersten Drehtag hat er es uns allen aber gezeigt, dass es richtig gut werden würde. Er hat diese Ironie. Als wir ihm das Drehbuch geschickt haben, meinte er, dass er das gut findet, er aber Herb (König, seinen Charakter) noch krasser machen würde als er vorher schon war. Da wusste ich, dass er Herb König als Figur sieht und nicht will, dass Peter Kraus sich selbst im Film spielt. In dem Moment wusste ich, dass es super werden würde.

FF: Zum Abschluss – es kommen jede Woche viele neue Filme ins Kino: Hollywood-Konkurrenz, Blockbuster, Filme aus anderen Ländern. Da ist es natürlich nicht leicht für einen Film, insbesondere einen deutschen Jugendfilm, sich durchzusetzen. Kannst Du vielleicht kurz in Worte fassen, warum die Zuschauer Systemfehler – Wenn Inge tanzt im Kino sehen sollten?

WG: Ich glaube, dass es eine außergewöhnlich lustige Komödie ist, die aber nicht emotional platt erzählt wird. Ich glaube es macht besonders Spaß, sich diesen Film mit Freunden anderthalb Stunden lang anzuschauen. Man wird lachen können, man wird mitfühlen können und es gibt fantastische Musik, Wenn ich mir vorstelle, wie ein Kinoabend für mich verläuft – mich mit Freunden treffen, Popcorn kaufen und mich unterhalten lassen – das kann der Film ganz sicher!

_______________________________________________________________

Systemfehler – Wenn Inge tanzt läuft ab dem 11.07.2013 in den deutschen Kinos (hier geht es zu unserer Filmkritik)

Der erste Trailer zu Curse of Chucky ist düsterer als gewohnt

1

Quelle: JoBlo

Wie versprochen folgt auf die kürzlich veröffentlichen ersten offiziellen Bilder zu Curse of Chucky nun auch der erste Trailer. Dieser verspricht, was sich im Vorfeld schon abgezeichnet hat – eine Rückkehr zum Düsteren, nachdem die letzten beiden Filme (Chucky und seine Braut und Chuckys Baby) einen Ausflug in das Horror-Komödien-Subgenre gemacht haben. In dieser Hinsicht wirkt der neue Chucky-Streifen jedenfalls nach außen hin völlig unabhängig von den ersten fünf und funktioniert damit als eine Art Reboot (wobei ein tatsächliches Remake des ersten Films sich auch schon seit Jahren in Planung befindet). Die einzigen Verbindungen zu den Vorgängern – der Chucky-Schöpfer Don Mancini hält wieder die Zügel in der Hand und Brad Dourif leiht der Mörderpuppe seine unverwechselbare Stimme. Ansonsten ist es einfach nur Chucky, der sich wieder durch eine unschuldige (?) Familie metzelt. Der Film wird sine europäische Premiere im August in London beim FrightFest feiern und erscheint am 8. Oktober in den USA auf DVD/BluRay. Es ist der erste Film der Reihe, der nicht in die Kinos kommen wird. Außerdem war der Abstand zwischen zwei Chucky-Filmen noch nie so lang wie zwischen Chuckys Baby und Curse of Chucky (neun Jahre).

 https://youtu.be/PTiXYGTtK4M

Inhalt:

“Nica (Fiona Dourif) trauert immer noch um den grauenvollen Suizid ihrer Mutter als ihre herrische ältere Schwester Barb (Danielle Bisutti) mit ihrer jungen Familie im Schlepptau anreist, um den Nachlass der Mutter zu klären. Während sich die beiden Schwestern über Nicas Zukunft streiten, tröstet sich Barbs junge Tochter mit einer grinsenden, rothaarigen, sprechenden Puppe namens  Chucky (Brad Dourif), die kürzlich mysteriös mit der Post ankam. Als aber eine Reihe an brutalen Morden den Haushalt erschüttert, hat Nica den Verdacht, dass die Puppe der Schlüssel zum Blutbad ist. Was sie aber nicht weiß, ist, dass Chucky eine persönliche Rechnung zu begleichen hat. Er ist darauf versessen, die Arbeit zu beenden, die er vor mehr als 20 Jahren anfing und dieses Mal will er es bis zum blutigen und schockierenden Ende durchziehen…”

Lovelace – Jetzt auch ein Trailer zum Biopic der Porno-Legende

0

Auf das neue Poster zum Film über das Leben der Pornofilm-Legende Linda Lovelace folgt nun der erste Trailer. Amanda Seyfried schlüpft in die titelgebende Rolle und hofft mit Sicherheit, das ihr voller (Körper)Einsatz ihr Beachtung seitens der Academy bringen wird. Ob das passieren wird, wage ich zu bezweifeln. Auch wenn die meisten Kritiker Seyfrieds mutige Performance loben, kommt der Film selbst als ein 08/15 Biopic nicht annähernd so gut weg und könnte bereits längst vergessen sein, wenn die Oscar-Saison anrollt. In den USA startet Lovelace kommenden Monat in den Kinos, für Deutschland gibt es bislang noch keinen Starttermin.

https://youtu.be/9vJADecKL-4

Terminator 5 – Deutscher Starttermin ist bekannt

0
Terminator 5 Starttermin

Quelle: Paramount Pictures Deutschland

Kürzlich haben wir Euch verkündet, dass Paramount bald wieder zu seiner Geldkuh greift und einen fünften Terminator-Film 2015 in die Kinos bringen wird, der mit ziemlicher Sicherheit nicht Terminator 5 heißen wird, da er ja eine ganz neue Trilogie der Terminator-Filme begründen soll. Ein gewagtes Unterfangen, denn wenn man zurückdenkt, haben sowohl Terminator 3 als auch Terminator: Die Erlösung nicht den Erfolg an den Kinokassen gebracht, den man sich von den Filmen ihrerzeit erhofft hat. Auch Arnie, der mit dem Film die Rückkehr zu seiner Paraderolle feiern soll, ist bei weitem nicht mehr der Erfolgsgarant, der er einst war (sieh den Flop von The Last Stand). Mit Sicherheit wird diese Ankündigung aber auch ihre Freunde haben. Eine neue Zusatzinfo ist jetzt, dass der Film nun auch ein deutsches Startdatum besitzt. Ab dem 25.06.2015 wütet der Kampf Mensch vs. Maschine (oder Maschine vs. Maschine) auch in den hiesigen Kinos. Anbei haben wir noch die vollständige Pressemitteilung zur Produktion.

MÜNCHEN / HOLLYWOOD – Skydance Productions, Annapurna Pictures und Paramount Pictures freuen sich, die Zusammenarbeit für den Reboot von TERMINATOR, der im Sommer 2015 von Paramount Pictures in die Kinos gebracht wird, bekannt geben zu können.
 
Der erste Teil der neu aufgelegten Trilogie TERMINATOR wird von Megan Ellison (Annapurna Pictures) und David Ellison (Skydance Productions) produziert. Dana Goldberg und Paul Schwake von Skydance Productions werden als ausführende Produzenten an dem Projekt arbeiten. Laeta Kalorgridis (AVATAR, SHUTTER ISLAND) und Patrick Lussier (DRIVE ANGRY) konnten als Drehbuchschreiber gewonnen werden.
 
Nach dem Erfolg des ersten TERMINATOR (1984) mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle, folgten drei weitere Filme, die weltweit mehr als 1 Milliarde Dollar eingespielt haben.
 
Zu David Ellisons jüngsten Projekten, die er als ausführender Produzent in Zusammenarbeit mit Paramount umgesetzt hat, gehören WORLD WAR Z, STAR TREK INTO DARKNESS, G.I. JOE 3D: DIE ABRECHNUNG sowie MISSION IMPOSSIBLE: PHANTOM PROTOKOLL. Eine fünfte Fortsetzung des Erfolgs-Franchise „Mission Impossible“ ist bereits in Arbeit und auch G.I. JOE-Fans können sich auf eine dritte Fortsetzung der Action-Reihe freuen.
 
Megan Ellison hat mit Annapurna Pictures den Oscar® nominierten Thriller ZERO DARK THIRTY sowie THE MASTER produziert und bei „Spring Breakers“ zeichnete sie als ausführende Produzentin verantwortlich. David O. Russells AMERICAN HUSTLE, Spike Jonzes HER und Bennett Millers FOXCATCHER kommen noch dieses Jahr in die Kinos.

Ein neues Machete Kills-Poster stellt den US-Präsidenten vor

0
Charlie Sheen Machete Kills

Quelle: Robert Rodriguez Twitter

Was haben Aaron Eckart, Jamie Foxx, James Marsden, Alan Rickman, William Sadler, Liev Schreiber, John Cusack und Robin Williams gemeinsam? Sie alle sind dieses Jahr als US-Präsidenten auf der Leinwand zu sehen. Während Eckart und Foxx in den Stirb-langsam-Verschnitten Olympus Has Fallen und White House Down den "mächtigsten Mann der Welt" spielen und William Sadler sich in Iron Man 3 vom titelgebenden Helden retten ließ, werden die anderen als echte Präsidenten in Lee Daniels' Oscarhoffnung The Butler zu sehen sein. Doch das ist noch nicht alles. Ein anderer Schauspieler zieht ebenfalls auf der Leinwand in das Oval Office ein; einer, der in letzter Zeit mehr durch Schlagzeilen in Klatschblättern von sich hören ließ denn durch seine schauspielerischen Leistungen – Charlie Sheen. Sein Vater hat den US-Präsidenten Josiah Bartlet bereits in der umjubelten Serie "The West Wing" gespielt, jetzt tritt der Sohnemann in seine Fußstapfen. Doch während es in Aaron Sorkins Politserie eher ruhig und ernst zuging, verrät das Charakerposter von Charlie Sheen alias Carlos Estevez (sein Geburtsname, den er für die Rolle wieder annahm) für Machete Kills alles, was man wissen muss. Wirklich, es bedarf keine weiteren Erklärungen:

 

Charlie Sheen Machete Kills Poster

Jep.

Preise wird Sheen für seine Rolle im Gegensatz zu seinem Vater nicht gewinnen, doch vielleicht zeigt er wie viel Comedy-Talent noch in ihm steckt, nachdem sein Auftritt in Scary Movie 5 ja doch eine eher müde Nummer war

Machete Kills kommt in Deutschland am 19.12.2013 in die Kinos. Hier geht’s es zum Trailer.

Christian Bale ist fertig mit Batman

0
Christian Bale Batman

Quelle: Entertainment Weekly

Man of Steel hat weltweit bereits mehr als eine halbe Milliarde Dollar eingespielt und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Damit steht dem geplanten DC-Kinouniversum und somit einem Justice-League-Film (für Unwissende: ein Äquivalent zu Marvel’s The Avengers, nur eben mit Superman, Batman, Flash und anderen DC-Helden), zu welchem Man of Steel den Auftakt bilden sollte, nichts im Wege. Während man mit Henry Cavill wohl einen dauerhaften Superman hat, stellt sich aber schon länger die Frage, wie dieses neue Universum mit dem Charakter von Batman umgehen wird. Das Problem, vor welchem Warner Bros. hier steht, ist dass Christopher Nolan und Christian Bale mit ihrer Dark-Knight-Trilogie den Charakter so geprägt haben, dass es nahezu unmöglich erscheint, ihn in nächster Zeit mit einem anderen Schauspieler neu aufzulegen und das den Zuschauern auch zu verkaufen. Der Traum aller Fans ist natürlich, Christopher Nolan (der Man of Steel immerhin mitproduziert hat) auf dem Regiestuhl von Justice League zu sehen und Bale wieder zurück in der Rolle des Dunklen Ritters. Das Problem: Nolan hat schon vor The Dark Knight Rises klar gemacht, dass es sein letzter Batman-Film werden würde und Bale, dass er ohne Nolan nicht wieder Batman spielen würde.

Dennoch schwirren im Internet ständig die Gerüchte, die beiden hätten es sich für unvorstellbare Geldmengen anders überlegt und würden Teil von Justice League sein. Gut versteckter Geheimplan von Warner oder lediglich Wunschdenken? In einem Interview mit "Entertainment Weekly" stellt Christian Bale die Dinge klar. Einen Auftritt in Justice League schließt er aus:

Wir waren extrem glücklich, drei ("Batman"-Filme) machen zu dürfen. Das ist genug. Lasst uns nicht gierig werden. Chris (Nolan) hat immer gessagt, dass er immer nur einen Film machen würde, bevor er an den nächsten denkt. Und schließlich saßen wir da, schauten uns gegenseitig an und sagten: "Wir werden einen dritten machen". Wir wussten nie wirklich, ob wir je dahin gelangen würden, aber wenn es so sein sollte, dann sollte es da auch ein Ende haben.

Zu Justice League fügte er hinzu:

Ich habe keine Kenntnisse, keine Informationen über irgendwas. Ich habe wirklich mit keiner Seele darüber geredet. So wie ich das verstehe, machen sie wahrscheinlich einen "Justice League"-Film, das war’s. Es ist ein Stab, der von einem Schauspieler zum anderen übergeben werden sollte. Ich freue mich als darauf zu sehen, womit jemand anderes kommen wird. (aus dem Englischen)

Ich denke, das ist wohl das Schlusswort bezüglich Bale in einem potenziellen Justice-League-Streifen. Möglicherweise wird das einige Fans unglücklich machen (auch wenn nichts anderes ernsthaft zu erwarten war), doch ich bin damit zufrieden, dass die von Nolan erschaffene Batman-Welt für sich alleine stehen bleiben wird. Auch ich bin gespannt auf Justice League, aber der Film sollte abseits der Dark-Knight-Filme existieren, denn ganz ehrlich, ein Superman passt da nicht rein.

Wolverine: Weg des Kriegers stellt in sechs Bildern seine Charaktere vor

0
Wolverine Charaktere

Quelle: IGN

Dieses Jahr wurde Hugh Jackman für seine Performance als Jean Valjean in dem Musical Les Misérables zum ersten Mal für einen Oscar nominirt. Mich beschleicht auch das Gefühl, dass es nicht die einzige Oscarnominierung seiner Karriere bleiben wird. Doch völlig egal, wie viele Male er noch für den Oscar nominiert werden wird und ob er auch einen gewinnt – es wird immer nur eine Rolle geben, mit der Jackman unzentrennlich in Verbindung gebracht werden wird – Wolverine. Im Jahre 2000 verschaffte dem damals unbekannten Australier der Part in Bryan Singers X-Men den großen Durchbruch. Seitdem hat er die Rolle vier weitere Male gespielt (zuletzt als Gastauftritt in X-Men: Erste Entscheidung). Kaum ein Schauspieler hat seine Comic-Rolle so gesprägt wie Jackman es mit Wolverine tat. Lediglich Robert Downey Jr. als Tony Stark/Iron Man und Christian Bale als Batman kommen da in den Sinn. Nicht umsonst zählt für viele sein dreisekündiger Auftritt in X-Men: Este Entscheidung für viele Fans zum heimlichen Höhepunkt des Streifens.

Diesen Monat wird Jackman zum sechsten Mal in seiner Paraderolle zu sehen sein. Nach dem eher enttäuschenden X-Men Origins: Wolverine, versucht er sich mit einem zweiten Solo-Abenteuer. In Wolverine: Weg des Kriegers, verschlägt es ihn nach Japan. Die Handlung spielt zeitlich nach den Ereignissen von X-Men 3 und nimmt durch den Charakter von Jean Gey (Famke Janssen) durchaus Bezug darauf. Ansonsten soll es aber ein ganz eigentsändiger Streifen sein. Nachdem Darren Aronofsky (Black Swan) bei dem Projekt leider ausgestiegen war, kam mt James Mangold (Walk the Line) ein routinierter Handwerker an Bord. Die bisherigen Trailer vermochen mich noch nicht sonderlich zu überzeugen, doch als treuer X-Men-Fan bin ich natürlich dennoch auf den neuen Film gespannt.

Zu diesem wurden jetzt auf IGN sechs "Charakterportraits" veröffentlichen, die die wichtigsten Charaktere des Films jeweils in den Mittepunkt rücken. Diese könnt Ihr unten sehen.

Wolverine Charaktere 1Wolverine Charaktere 2Wolverine Charaktere 3Wolverine Charaktere 4Wolverine Charaktere 5Wolverine Charaktere 6

Freut Ihr euch auf den neuen Wolverine-Auftritt?

Riddick – Der erste TV-Spot ist da

0

Quelle: JoBlo

Neben riesigen Blockbuster-Sequels wie Iron Man 3, Star Trek into Darkness und Wolverine – Der Weg des Kriegers erscheint Riddick, der dritte Teil der Sci-Fi-Saga, die 2000 mit Pitch Black – Planet der Finsternis begann, recht winzig und beinahe unbedeutend. Und doch gibt es Fans wie mich, die seit Jahren darauf waren, Vin Diesel endlich wieder in seiner besten Rolle zu sehen (nein, das ist nicht Dom aus der Fast-and-Furious-Reihe). Schon haben viele die Hoffnung aufgegeben als Diesel und der Regisseur Twohy dank unermüdlichem Einsatz das Studio doch davon überzeugen konnten, der Reihe (trotz der finanziellen Enttäuschung des zweiten Films) eine Chance zu geben. Jetzt ist Riddick zum Greifen nah. Am 19.09.2013 kommt der Film in die deutschen Kinos und um die Wartezeit zu verkürzen haben wir nach dem letzten Trailer für Euch nun den allerersten TV-Spot zu dem Film.

https://youtu.be/r1JDUWTXyeo

Jesse Eisenberg im Interview: Verletzliche Rollen liegen mir

0

Als wir Schauspieler Jesse Eisenberg im Zuge der Deutschland-Promotion seines neuen Filmes Die Unfassbaren – Now You See Me zum Interview treffen, fühlt es sich ein wenig so an, wie ein Traum im Traum – ein bisschen verstörend, ziemlich überraschend, absolut undurchschaubar und aufrührend zugleich. Er bringt einen aus dem Konzept, saugt einen in die Realität seiner nervösen Dynamik auf und wie während eines Traumes im Traum ist man es nicht selbst, der kontrolliert, wann man wieder austritt. Hat man gerade das Gefühl, ihn begreifen zu können, ist das Greifbare wie magischer Staub schon wieder verflogen. Ja, wie ein Traum im Traum lässt er einen grübelnd, ein bisschen verwirrt, ein wenig geschafft, wenn zugleich auch fasziniert zum Deuten des soeben Geschehenen zurück.

0/8/15 ist Jesse Eisenberg so zu allerletzt. Genauso wenig ist er eine abgehobene Hollywoodgröße: Gratulationen zu seinem Film will er nicht hören, stattdessen will er wissen, wo wir leben, wo wir geboren wurden, wo unsere Eltern einander kennengelernt haben. Nein, Letzteres ist erfunden, aber zuzutrauen wäre es ihm. Zuzutrauen wäre ihm alles, denn im Großen und Ganzen ist er anders als alle und zugleich alles, das man vielleicht von ihm erwartet oder mit ihm assoziiert. Klar also, was Jesse Eisenberg nicht ist. Was aber ist er tatsächlich? Faktisch ist er einer der erfolgreichesten und bekanntesten Schauspieler unseres Jahrzehnts. In Arje Shaws Off-Broadway-Stück "The Gathering" zum ersten Mal professionell geschauspielert. 1999 mit seinem Auftritt in der Serie "Get Reel" die Fernseh-Schauspielerei begonnen, 2001 zum ersten Mal in einem Spielfilm erschienen – Rodger Dodger. Performance Rodger, Rolle ein wenig Dodger. Danach ein paar sensible Indie-Streifen, 2009 der Durchbruch mit "Zombieland". 2010 mit "The Social Network" oscar-nominiert für die Rolle des Mark Zuckerberg. In den Folgejahren alles, das man sich nur wünschen kann: Horror, Comedy, Thriller, Spielfilm, Theater, Musical, essaistisches Schaffen, Durchbruch als Bühnenautor und dann auch noch die Rolle im Magie-Thriller "Die Unfassbaren", die er selbst als coolste Rolle in der Geschichte des Filmes selbst bezeichnet. So weit so gut: kreativ begabt ist Mr. Eisenberg ganz offenbar. Was aber fernab von seiner Biografie? Wer ist der 29-Jährige, der alles kann? Wie er uns im Interview verrät, ist er ein code-switchender, glaubensloser, nicht allzu ehrgeiziger, privat zurückgezogener, immer charmanter, ziemlich moralischer, sprachwissenschaftlich interessierter, leidenschaftlich schreibender, hingebungsvoll schauspielender Geschichtenerzähler, dessen Geist schon nach dem Aufwachen mit nichts anderem beschäftigt ist, als Schaffenswillen. So viel zu dem, das er uns erklärt, zu sein. Sich daraus nun zu erklären, wer Jesse Eisenberg tatsächlich ist, mag eine wieder andere Sache sein. Was also haben wir aus Mr. Eisenberg, unserem Traum im Traum, gedeutet?

Bei unserem Interview treffen wir auf einen Meister des Smalltalks, der Ablenkung und Überraschung. Wir unterhalten uns mit einer Art supertalentiertem, oft sicherlich missverstandenem und sozial ein wenig verwirrendem Genie, das paralysiert, hypnotisiert, polarisiert und nicht zuletzt fasziniert. In jeder Sekunde ist Jesse Eisenberg der allen im Raum Überlegene, in jeder Sekunde ist er der Unvorhersehbare. Unfassbar. Ja,vielleicht ist er genau das – der Unfassbare und seiner magischen Rolle in "Die Unfassbaren" gar nicht so unähnlich. Now You See Me. Scheinen mag es so, was wir aber tatsächlich sehen, ist wohl nicht viel mehr als eine Illusion; ein Traum im Traum. Eben das, was Mr. Eisenberg uns, ganz der Illusionist, von sich sehen lassen will – Deutung ohne Gewähr. Doch noch ein Stück von ihm aus unserem Interview zu begreifen, sei jedem selbst überlassen. Wir wünschen viel Glück dabei, denn die Chancen stehen nicht allzu gut und genau das macht ihn wohl so interessant.

FILMFUTTER: Wer ist der größere Illusionist – Bühnenmagier oder Schauspieler?

Jesse Eisenberg: Wahrscheinlich ist das, was wir in "Die Unfassbaren" getan haben, die größte Illusion von allen. Also wäre wohl der Hollywood-Schauspieler, der vorgibt, ein Bühnenmagier zu sein, der größte Illusionist. Wir haben in den USA einen Ausdruck, um eine solche Situation zu beschreiben: "Have your cake and eat it, too.", was so viel heißt, wie: Man bekommt beide Dinge. Ich habe gehört, dass es in jeder Sprache der Welt ein semantisches Äquivalent zu dem Ausdruck gibt. Im Deutschen heißt es: Auf zwei Hochzeiten tanzen. (lacht) Das mag ich besonders gerne. Auf zwei Hochzeiten tanzen – das wäre mein größter Albtraum. Das wäre wie: Don’t have your cake and don’t eat it either." (lacht)

FF: Ist unsere Realität vielleicht die größte Illusion von allen?

JE: Oh, das könnte tatsächlich möglich sein. Vorstellen könnte ich es mir auf jeden Fall, obwohl ich es wirklich schrecklich deprimierend finde, darüber nachzudenken.

Now-you-see-me

FF: Ist nicht jeder Mensch ein Illusionist?

JE: Ja, mit Sicherheit. Mein Vater arbeitet als Soziologielehrer und im Großen und Ganzen bringt er seine Schülern bei, dass wir alle verschiedene Rollen im Alltag übernehmen und unterschiedlichen Leuten verschiedene Seiten von uns zeigen. Da gibt es einen sozio-psychologischen Prozess, der sich Code Switching nennt: man verändert sein Verhalten mit dem Raum, in dem man sich aufhält oder den Menschen, mit denen man zusammen ist. In diesem Sinn sind wir also alle Illusionisten. In "Die Unfassbaren" ist mein Character Atlas als echter Illusionist aber nicht wirklich Illusionist im Sinne des Code-Switchings. Er verändert sich nicht mit der Gruppe, sondern lebt davon, die Gruppe zu manipulieren und deren Verhalten oder Wahrnehmung über seine ausgeklügelten Tricks zu verändern.

FF: Bis du ein Code-Switcher und warst vor einer Stunde jemand anderes als jetzt?

JE: Ja, auf jeden Fall. Ich denke oft über diesen Prozess nach. Ich bin mittlerweile in New York am Theater beschäftigt und wir haben unser Stück ungefähr 85 Mal aufgeführt. Obwohl man immer mit den exakt selben Intentionen auf die Bühne geht, ist so eine Aufführung jedes Mal anders, weil jede Show für ein anderes Publikum ist. Man passt das Stück spontan an. Manchmal wird viel gelacht, dann hat man die Möglichkeit, die Aufführung noch lustiger zu machen oder man wehrt sich gegen diesen Mechanismus und stellt dramatische Sequenzen besonders dramatisch dar, weil man sich nicht von der Menge manipulieren lassen will. Auf jeden Fall läuft es wohl darauf hinaus, dass man sich immer wieder mit der Menge verändert, wenn man auch dasselbe Ziel hat, wie die Aufführung zuvor.

FF: Wie unterscheidet sich deine Medienpersona von deiner Privatpersona?

JE: Meine Medienpersona ist extrem charamant. Meine Privatpersona eigentlich auch – wenn ich draußen herum laufe, kippen die Leute von meinem Charme reihenweise um. Nein, eigentlich ist meine Privatpersona sehr introvertiert. Den ganzen Tag über bin ich sehr ruhig und dann gehe ich auf die Bühne und bin plötzlich sehr selbstbewusst und extrovertiert, so wie Leute, die eigentlich sehr selbstbewusst sind und auf die Bühne gehen, plötzlich komisch oder schüchtern werden können. Eigentlich eigenartig, aber da ist etwas im Schauspiel, das einem Verhaltensweisen erlaubt, die man im privaten Leben gar nicht kennt.

FF: Welches Bild hast du selbst von dir? Du bist Autor, Drehbuchautor, Schauspieler etc. – was siehst du am meisten in dir?

JE: Schreiben tue ich, wenn ich gerade nicht schauspielere, was bedeuten soll, die meiste Zeit des Jahres über. Wenn man Schauspieler ist – sogar wenn man erfolgreicher Schauspieler ist – dann hat man zwischen den Rollen meistens mehr als 6 Monate frei. Wenn ich so lange frei habe, dann führen wir die Theaterstücke auf, die ich die freien Tage zuvor geschrieben habe. Jeder Schauspieler, den ich kenne, hat eine Nebenbeschäftigung in der Art – einen zweiten Job oder ein Hobby. Ich glaube, wegen der längeren Pausen zwischen den Rollen ist das wichtig, weil man sonst irgendwann durchdreht, wenn man kein Vollidiot ist.

FF: Du schreibst mittlerweile wirklich gute Essays für den New Yorker. Hast du einen Roman geplant?

JE: Ja, ich schreibe humoristische Beiträge für den New Yorker – danke, fürs Lesen. Tatsächlich habe ich einen Roman geschrieben, aber ich habe ihn nie veröffentlicht. Ich habe eine Romanversion von meinem vergangenen Theaterstück verfasst, aber dann habe ich mich dagegen entschieden, das Stück auch als Buch herauszugeben, weil ich es für einen Roman zu schlecht fand.

FF: Du bist also sehr ehrgeizig, was das Schreiben betrifft?

JE: Ich bin ehrgeizig, wenn auch nicht ehrgeizig im konventionellen Sinne. Ich liebe Schreiben. Wäre ich wirklich ehrgeizig, würde ich keine Stücke für ein Theater mit 200 Plätzen schreiben, sondern konstant Mainstream Filme machen. Ich schreibe, weil ich nicht anders kann. Wenn ich in der Früh aufwache, ist es alles, woran ich denke. Menschen, die aus anderen Beweggründen schreiben, sind für mich keine guten Autoren. Schreibt jemand, um möglichst großen Erfolg zu haben, oder ein möglichst breites Publikum anzusprechen, dann lässt sich das meistens noch im Werk erkennen. Es ist stupide, mit dem Gedanken an Erfolg oder die große Bühne zu schreiben. Für mich sind das die falschen Beweggründe und ich glaube nicht, dass es der Weg zum Erfolg sein kann – sogar dann nicht, wenn es ein Stück dann beispielsweise tatsächlich auf die große Bühne schafft.

FF: Bisher hast du dich vor allem in verletzlichen Rollen bewiesen. Hast du Angst, darauf reduziert zu werden?

JE: Nein, überhaupt nicht. Ich habe großes Glück, dass man mir diese, wie du sagst, "verletzlichen" Rollen angeboten hat, weil sie eher rar sind. 99 Prozent aller Filmcharaktere haben kein Innenleben und sind nur für den Fortgang des Plots angelegt – in der Art von: "Das ist der Kerl, der die Zigarettendose bringt." Nach den verletzlichen Rollen hatte ich in "Die Unfassbaren" die Gelegenheit, mich als dreisten und selbstüberzeugten Magier zu beweisen, was ja wohl die coolste Rolle auf der ganzen Welt ist – mehr kann man kaum wollen. Vermutlich werde auch ich eines Tages der Kerl sein, der die Zigarettendose bringt, aber bis dahin würde ich gerne so weiter machen und Figuren mit einem vielfältigen Innenleben darstellen.

Now-You-SeeFilm--Stills

FF: Verletzlich vielfältig oder dreist vielfältig – was ist dir lieber?

JE: Ein Charakter wie Atlas ist mir am liebsten, weil er sich selbst liebt. Wenn ich einen Kerl darstelle, der sich mag, dann färbt das auf mich ab und ich nehme mich positiver wahr. Spiele ich jemanden, der traurig, wütend oder deprimiert ist, dann fühle auch ich mich so. Stelle ich einen Kerl dar, der sich selbst hasst, dann hasse ich mich automatisch auch und habe das Gefühl, beim Drehen versagt zu haben, auch wenn ich während der Dreharbeiten eigentlich abgeliefert habe. Während des Drehs zu "Die Unfassbaren" hatte ich ein sehr positives Gefühl, weil Atlas sich liebt. Das macht automatisch mehr Spaß.

FF: Haben sich die Rollenangebote seit deiner Oscar-Nominierung verändert?

JE: Nein, überhaupt nicht. Als ich 19 war, habe ich in einem winzigen Indie-Streifen mitgespielt und vielen Leuten hat es gefallen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich recht viele Angebote bekommen. Niemand hat mich vorher überhaupt in einem Film bemerkt, ich hatte also großes Glück, in diesem Film zu sein. Mit der Zeit bin ich dann in vielen bekannten Filmen und in genauso vielen unbekannten aufgetreten, aber ich bekomme seit Jahren dieselben Rollenangebote. Wenn etwas gerade herausgekommen ist und sehr bekannt war, wie jetzt "Die Unfassbaren", dann kommen für ein paar Wochen immer sehr viele Drehbücher, aber meistens sind die alle fürchterlich, also will man so oder so nicht an den Projekten beteiligt sein und wartet konstant auf etwas Gutes.

FF: Wie entscheidest du, dass "etwas Gutes" dabei ist?

JE: Wenn etwas schlecht ist, dann merkt man das sofort. Wenn etwas losgeht in der Art von – "Wir eröffnen auf die schönsten Beine, die die Welt je gesehen hat. Sie reichen von hier bis dort." – dann denkt man sofort: Gütiger Gott, an diesem Film will ich mit Sicherheit nicht beteiligt sein. Die meisten Skripts gehen in dieser Art und Weise los. Dann gibt es noch welche, die wirklich gut sind, aber so oder so ein Erfolg werden. An solchen Projekten will man auch nicht mitwirken. Man entscheidet sich wohl einfach für etwas wie "Die Unfassbaren". Solche Skripts liest man und ist sicher, dass es für einen persönlich interessant sein wird, den Charakter darzustellen.

FF: Da du selbst ja Drehbücher schreibst, kannst du dir im Grunde deine eigenen Rollen anlegen…

JE: Ja, ich schreibe mir Theaterrollen, aber sämtliche Rollen, die ich für mich selbst schreibe, schmeicheln mir nicht unbedingt. Es sind immer schreckliche Menschen. Anscheinend will ich immer die schlechteste Seite von mir selbst sehen. In meinem letzten Stück "The Revisionsist" war ich dieser fürchterlich schreckliche Kerl. In dem Stück davor war es noch schlimmer und in dem, das folgen wird, wird es am allerschlimmsten.

FF: Du hast vorhin gesagt, wenn du einen schlechten Menschen spielst, fühlst du dich schlecht. Leidest du gerne?

JE: Ja, das stimmt, ich fühle mich dann nicht besonders. Wahrscheinlich ist da tatsächlich etwas in dieser Art dahinter und ich sehe mich gerne leiden. Im Deutschen gibt es ein extra Wort dafür, oder? Ist es "Schadenfreude"?

FF: Schadenfreude meint lachen über das Leid von anderen. Tatsächlich ist die exakte Semantik von "Schadenfreude" in allen Sprachen der Welt äquivalentlos.

JE: Ich dachte immer, masochistisch ist ein Äquivalent zu "Schadenfreude". Wenn "Schadenfreude" das Lachen über das Leid von anderen ist, dann hat es aber doch auch ein Ąquivalent: Sadismus. Obwohl man wahrscheinlich auch Schadenfreude fühlen kann, wenn man nicht sadstisch ist, richtig? Wahrscheinlich stimmt es also und "Schadenfreude" ist tatsächlich äquivalentlos…

FF: Um auf den Film zurück zu kommen: was hast du aus "Die Unfassbaren" gelernt?

JE: Selbstbewusstsein. Mein Charakter Atlas ist der beste Bühnenmagier der Welt – er ist wahnsinnig selbstbewusst und ich habe gelernt, dass Selbstbewusstsein eigentlich nicht viel mehr ist, als ein Trick. Ist man nicht selbstbewusst, kann man tricksen und zumindest anderen selbstbewusst erscheinen. Ich habe über mich selbst gelernt, dass meine extreme Bühnenangst eine Sache ist, die ich selbst an- und ausschalten kann. Wenn ich es will, kann ich selbstbewusst auf die Bühne gehen und tue ich es nicht, bin ich selber schuld, dass ich mich so quäle. Ich fühle mich seit "Die Unfassbaren" also wohler auf der Bühne oder in Interviewsituationen wie der hier.

FF: Wie du sagtest ist Atlas der Beste in seinem Job. Gleichzeitig scheint er nicht besonders gut mit Menschen zu können. Ist eine gewisse Isolation notwendig, um in etwas der Beste zu sein?

JE: Definitiv. Alle Leute, die wirklich gut in etwas sind, sind Einzelgänger. Zumindest alle, die ich kenne. Um in etwas extrem gut zu werden, braucht es enorme Konzentration und Übung. Ich stimme dem also definitiv zu und bin der Meinung, dass Einsamkeit hier förderlich ist, weil man nur in sich gekehrt und alleine wirklich bei sich ist, sich besser kennt und seine Vorstellungskraft besser nutzen kann. Menschen, die sich ständig in sozialen Situationen bewegen und konstant mit anderen Leuten umgeben, werden im Umgang mit anderen wirklich gut, aber ich glaube, dass alle langsamen Denkprozesse Isolation erfordern.

FF: Altas wird als Kontroll-Freak beschrieben. Bist auch du einer?

JE: Nein, das würde ich nicht sagen. Nur, wenn es um Socken geht. Ich muss immer sicher stellen, dass ich die richtigen Socken trage. (Anm. d. Red: krempelt Hosenbein hoch) Mal ernsthaft: wie cool sind die denn bitte? Für alle, die das hier lesen: wir betrachten gerade braun gestreifte Navy-Socken. Jeder Streifen ist ungefähr 1,5 Inches breit oder, wie ihr es nennt, 3 cm und jede Socke reicht bis zur, ich würde sagen, Hälfte der Wade.

FF: Viele Menschen assoziieren Magier mit dem Illegalen. Warum?

JE: Ich denke das liegt daran, dass das Herzstück ihrer Arbeit Betrug ist. Sie fühlen sich extrem wohl dabei, andere zu beschwindeln und zu hintergehen. Schwindel und Betrug assoziiert man dann wohl mit dem Illegalen im Sinne des Unmoralischen. Ich habe dafür sogar ein Beispiel. Als wir "Die Unfassbaren" gedreht haben, habe ich für die Crew ein paar Tricks aufgeführt. Ich habe ihnen danach jedes Mal gesagt, wie der Trick funktioniert, wohingegen die tatsächlichen Magier, die uns am Set behilflich waren, der Crew Tricks gezeigt haben, ohne jemals zu erzählen, wie sie funktionieren. Sie haben mich dafür gehasst, dass ich ein paar ihrer Tricks verraten habe, aber ich konnte sie nicht für mich behalten, weil ich mich schlecht gefühlt hätte, Geheimnisse vor der Crew zu haben oder sie zu belügen. Genau das tun Magier aber: sie fühlen sich dabei wohl, andere zu belügen und das ist unmoralisch, weil man das Gefühl hat, ihnen nicht vertrauen zu können.

FF: Porträtiert "Die Unfassbaren" Magier moralischer, als wir es von älteren Filmen gewohnt sind?

JE: Im Prinzip überhaupt nicht. Magie ist immer Betrug und Magier sind immer Betrüger. Einen Unterschied macht "Die Unfassbaren" aber doch. Die Charaktere nutzen den Betrug der Magie hier, um Geld von korrupten Unternehmen zu stehlen und es an die Leute zurück zu geben, denen es gestohlen wurde. In diesem Sinne nimmt man die Magier im Film vielleicht als moralischer wahr, weil ihr Betrug aus einem moralisch vertretbaren Beweggrund heraus entstanden ist.

FF: Im Film kann das scheinbar Übernatürliche erklärt werden. Wie ist es mit dir – glaubst du an das Unerklärliche?

JE: Ich habe aus diesem Film gelernt, dass alle scheinbar magischen Dinge nur Tricks sind, die sich irgendjemand ausgedacht hat. Es sind gut durchdachte und kreative Tricks, die über Jahre geübt werden müssen, aber schlußendlich sind es noch immer Tricks. Nichts davon hat irgendetwas mit Glaube zu tun. Nicht einmal das Gedankenlesen: Mentalisten tun nicht viel mehr, als die Mimik eines Menschen zu beobachten und daraus Schlussfolgerungen über sein Innenleben zu ziehen. Magie ist nicht viel mehr als eine konstruierte Fiktion.

FF: Wenn du nicht an Übernatürliches glaubst – an was glaubst du im Leben?

JE: Ganesha. (Anm. d. Redaktion: hinduistische Gottheit, "Beseitiger aller Hemmnis") Nein, ich weiß nicht genau – über solche Dinge denke ich nicht nach. Ich bin wohl ein ziemlich langweiliger Typ. Anscheinend ein Ungläubiger – es ist wirklich schrecklich. Ich wurde jüdisch erzogen, aber dann habe ich aufgehört zu glauben. Meine Eltern haben mich auf eine jüdische Schule geschickt und ich habe es dort gehasst. Es war grauenvoll dort. Ich bin mit niemandem ausgekommen. Für einige Zeit bin ich wohl mit Gott ausgekommen, aber das war´s dann auch schon wieder mit dem Spaß. Fürchterlich: in der jüdischen Schule war Gott war der Einzige in meiner Klasse, mit dem ich mich verstanden habe, aber dann hat er nicht mehr angerufen, weil er bessere Freunde gefunden hatte. Vielleicht hatte er auch Besseres zu tun, weil irgendwo ein Krieg ausgebrochen ist. Nachdem er nicht mehr anrief, habe ich jedenfalls die Schule abgebrochen. Man kann sagen, von da an gingen Gott und ich einvernehmlich getrennte Wege.

FF: Anders als mit Gott kommst du, wie man liest und sieht, sehr gut mit Woddy Harrelson, deinem Co-Star aus "Zombieland" und "Die Unfassbaren" zurecht…

JE: Woody Herrelson und ich haben wohl einfach eine ähnliche Art der Sensibilität. Um das klarzustellen, führen wir aber nicht gerade die Art von zwischenmenschlicher Beziehung, in der man sich über die Ablehnung von Glauben austauscht…

von Sima Moussavian

___________________________________________________________

DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME
Kinostart: 11.07.2013

Film- und Serien-News