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Rückt Beetlejuice 2 näher?

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Beetlejuice 2 News

Quelle: The Wrap

Manche Sequels haben einen bestimmten Status erreicht, an dem sie zu Gerüchte-Legenden werden. Immer wieder gibt es angebliche Updates dazu, neue Statements der Beteiligten – den Fans wird Hoffnung gemacht, doch letztlich bewegt sich nichts. Ghostbusters 3 ist wohl das beste Beispiel dafür. Auch Beverly Hills Cop 4, True Lies 2 und Kill Bill Vol. 3 gehören dazu. Bei einem scheint jedoch die Flucht aus dem Development Hell Hollywoods in greifbarer Nähe zu sein.

Bereits Anfang der Neunziger sollte es eine Fortsetzung zu Tim Burtons Kulthit Beetlejuice geben. In Beetlejuice Goes Hawaiian sollte der Quälgeist, wie der Titel nahelegt, die paradiesischen Inseln unsicher machen. Sowohl Michael Keaton als auch Winona Ryder waren bereits zurückzukehren, doch Burton wandte sich (zum Glück, angesichts der Story) anderen Projekten zu. Beetlejuice 2 schien lange Zeit tot, bis 2011 die Gerüchte um die Fortsetzung wieder aufflammten und Michael Keaton die Rolle erneut angeboten wurde. Seth Graham-Greene (Abraham Lincoln – Vampirjäger) wurde mit der Arbeit an dem Drehbuch beauftragt und obwohl Burton sein Interesse immer wieder beteuerte, war nichts konkret und dem Sequel drohte ein ähnliches Schicksal wie Ghostbusters 3.

Doch jetzt kommt scheinbar die Wende. Vor einigen Tagen waren es noch Gerüchte jetzt bestätigt The Wrap – Tim Burton ist in offiziellen Verhandlungen mit dem Studio, um auf den Regiestuhl bei der Beetlejuice-Fortsetzung zurückzukehren. Womöglich wird es nach seinem Künstler-Drama Big Eyes (mit Amy Adams und Christoph Waltz) sein nächstes Projekt. Man kann nur hoffen, dass die Hawaii-Idee mittlerweile verworfen wurde…

Blackfish (2013)

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Blackfish, USA 2013 • 83 Min • Regie: Gabriela Cowperthwaite • Mit: Kim Ashdown, Ken Balcomb, Samantha Berg • FSK: noch unbekannt • Kinostart: 7.11.2013 Website

„Kann man an einem Tier eine Sünde begehen?“, grübelt Richard Harris in „Orca, der Killerwal“, einem 70er-Jahre-Tierhorrorfilm, dessen gestellte Angriffsszenen nicht annähernd so verstörend sind wie die Interviews und Amateurbilder in „Blackfish“.

Die konzise Reportage erwidert ein bitteres Ja auf die theoretische Frage des Creature-Features, mit dem Gabriela Cowperthwaites eindringliches Kinodebüt mehr als der die gleiche Spezies benennende Titel verbindet.

„Blackfish“ ist ein Tierhorrorfilm – auf seine Art. Die Kreatur, die bedrohlich auf dem düsteren Filmposter heranschwimmt, ist das Opfer. Tilikum heißt der 5,4 Tonnen schwere Orca, der gegenwärtig in SeaWorld in Orlando, Florida für Shows eingesetzt wird. Die meiste Zeit jedoch vegetiert der seit 30 Jahren in Gefangenschaft lebende Walbullen in seinem Becken, denn seine Hauptaufgabe ist die Zucht. Der größte außerhalb freier Wildbahn lebende Orca ist zugleich der größte Samenspender: eine lebende Garantie, dass die SeaWorld-Erlebnisparks der noch zahlreiche andere Themenparks besitzenden Gruppe auch zukünftig über ihre Hauptattraktionen verfügen. Ein Nachwuchslieferant wie der Tierprotagonist im Focus der Regisseurin und ihrer Gesprächspartner, die fast alle mit dem Orca arbeiteten, kann das seit April an der Börse vertretene Unternehmen gut gebrauchen. Über 20 Tiere sind seit 1986 in den SeaWorld-Parks umgekommen: durch artfremde Haltung, kommerzielle Ausbeutung in den Shows und daraus resultierende Verhaltensstörungen. Nicht nur Tiere verlieren aufgrund der desolaten Zustände, die Amateuraufnahmen der Vorstellungen sowie Gespräche mit früheren Trainern und Vertretern der Arbeiterschutz- und -gesundheitsorganisation OSHA aufzeigen, immer wieder Tiere ihr Leben.

Blackfish (2013) Filmbild 1Während einer Vorführung 2010 wurde die Trainerin Dawn Brancheau von Tilikum getötet. Der Vorfall, der durch die Medien ging und SeaWorld wegen unzureichender Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter vor Gericht brachte, ist Ausgangspunkt der differenzierten Untersuchung über das manipulative Marketingkonzept und die Skrupellosigkeit des Konzerns, der offenbar über Leichen geht: die der für die Zuschauer zu drolligen Kuscheltieren verzerrten Meeressäuger und die der Trainer. Wenn letzte vor der Kamera an ihre begeisterten Anfänge in den Parks zurückdenken, tragen sie das gleiche Funkeln in den Augen. Später ist es ein wütendes Funkeln über die eigene Naivität, Blindheit, Konditionierung. „Ich war stolz, eine SeaWorld-Trainerin zu sein.“, berichtet eine Ex-Mitarbeiterin, die heute mit Beschämung gesteht, welche Propagandalügen sie dem Zuschauern aufsagte: die niedrige Lebenserwartung der Tiere entspräche ihrer natürlichen Altersspanne, die Kommandos bauten auf deren Spieltrieb auf, zwischen Tier und Mensch bestünde eine über das Belohnungs- und Strafschema hinausgehende Bindung. Tatsächlich sind Orcas Menschen in ihrem emotionalen Erleben überlegen; erläutern befragte Biologen.

Die Erklärung über das ausgeprägte Soziallebens und die engen Familienbindungen der Spezies geben einen schmerzlichen Eindruck von der Grausamkeit der Tankhaltung. Eingepfercht in engen Becken, isoliert von seiner Herde und schikaniert von durch die unnatürliche Gedrängtheit aggressiv gewordenen Artgenossen brachte Tilikum drei Menschen zu Tode. Neben zwei SeaWorld-Trainerinnen traf es einen Besucher, der nachts heimlich durch den Park streunte und am Morgen tot in Tilikums Becken gefunden wurde. In welchem Zustand, dies wollte die Parkleitung – wie so viele unbequeme Fakten über drastische Zwischenfälle – zurückhalten. Doch die Unfallchronik des Parks, Obduktionsberichte und Videos verweben sich zu einem dichtmaschigen Netz, aus dem die Parkdirektion kein moralisches Schlupfloch finden könnte, würde sie sich überhaupt den Vorwürfen stellen.

Fazit

Die Bestien sind nicht die Trainer, die selbst physische und psychische Narben davontragen, sondern die Unternehmer, die Mitarbeiter und Orcas verschleißen als handle es sich um drittklassige Merchandising-Artikel. Noch widerwärtiger sind höchstens die zahlenden Besucher, die das unethische Spektakel zu ihrer Belustigung beklatschen und wie einst die Zuschauer von Gladiatorenkämpfen und öffentlichen Hinrichtungen wissen: Die Brutalität ist kein bedauerlicher Nebeneffekt, sondern im Kartenpreis inbegriffen.

Trailer

Jackass: Bad Grandpa (2013)

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Jackass: Bad Grandpa (2013) Filmkritik

Jackass Presents: Bad Grandpa, USA 2013 • 91 Min • Regie: Jeff Tremaine • Mit: Johnny Knoxville, Jackson Nicoll, Georgina Cates, Spike Jonze • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 24.10.2013 • Deutsche Website

Johnny Knoxville ist wieder da – in „Jackass: Bad Grandpa“! Dieses Mal aber nicht mit seiner Stamm-Kamikaze Truppe, sondern als sein Opa-Alter-Ego Irving Zisman zusammen mit dem achtjährigen Billy (cool gespielt von Jackson Nicoll). Der schmerzfreie Johnny Knoxville, Held unserer Jugendzeit, kommt auch einmal in die Jahre und so zeigt er uns als perfekt auf alt maskierten Schürzenjäger in dem neuen Jackass-Spin-Off keine weitere Ausschlachtung oder Maximierung des masochistischen Wahnsinns (nach „Jackass 3D“ wäre dies eh kaum denkbar), sondern schlägt gemächlichere Töne im Flair eines Road Movies an. Das funktioniert auch brauchbar, wenn man darüber hinwegsieht, dass Teile des Films von „Little Miss Sunshine“ schamlos geklaut worden sind.

Irving Zisman sitzt in dem Wartebereich eines Krankenhauses und blättert unbeschwert seinen sexuellen Fantasien hinterherhängend in Zeitschriften herum bis ihm mitgeteilt wird, dass seine Frau nun verstorben sei – ein Grund zum Feiern. Er ist wieder Single. Auf der Trauerfeier erscheint seine cracksüchtige Tochter und übergibt Sohn Billy in die Obhut seines Großvaters, da sie in den Knast einfährt. Der „Bad Grandpa“ ist vorerst gar nicht begeistert und schließlich bahnt sich ein Road Trip quer durch das Land an, um Billy bei seinem Proll-Vater abzuliefern.

Jackass: Bad Grandpa (2013) Filmbild 1Selbstredend werden wir Zeuge widerlicher, absurder, verstörender, aber zugleich witziger Situationen, wie sie nur in einem „Jackass“-Film zu sehen sind. Diese Höhepunkte der Abartigkeit sind jedoch im Vergleich zu früheren „Jackass“-Produktionen eher selten, sodass hier auf weitläufige Erläuterungen einzelner Szenen verzichtet wird. Die paar „mit-dem-Kopf-durch-die-Wand“-Szenen sollten den Zuschauer unvorbereitet überraschen. Anstatt das Gaspedal der Selbstverstümmelung, wie in vorherigen Filmen der Reihe, durchzudrücken, wird hier ein ruhigeres Tempo gefahren. Der Fokus dreht sich dieses Mal wirklich um so etwas wie eine Story. Ja, wirklich: J“ackass“ mit Inhalt. Teilweise gibt es rührende Momente zu beobachten. Ein Beispiel: Billys Vater lamentiert in einer Bar der Bikergang „Bikers Against Child Abuse“ über die Verantwortung, seinen Sohn bei sich aufnehmen zu müssen, er sich letztlich und lediglich davon aber immerhin 600 Dollar Kindergeld verspricht. Die herzerwärmenden Reaktionen der bärtigen, tätowierten und muskelbepackten Biker sind einfach zu schön. Der restliche Inhalt ist im Endeffekt zu manchen Teilen aus „Little Miss Sunshine“ bekannt, da z.B. die Leiche von Grandpas Frau im Kofferraum eingepfercht geschmuggelt wird. Darüber hinaus ist das große Finale ebenfalls in Anlehnung an „Little Miss Sunshine“ angelegt, aber durch die Echtheit der versteckten Kamera werden dieses Mal die konservative, frömmlerische, amerikanische Prüderie und moralischer Hochmut mustergültig bloßgestellt.

Jackass: Bad Grandpa (2013) Filmbild 3Der Regisseur Jeff Tremaine („Jackass 3D“) schafft es diesmal besonders gut, die schockierten Gesichter unbeteiligter oder unfreiwillig beteiligter Passanten einzufangen. Es bleibt jedoch ein fraglicher Beigeschmack bei manchen Szenen zurück, ob nun adipöse Unter- bzw. Mittelschichten schamlos vorgeführt werden, oder man als Zuschauer anstelle von Fremdscham oder Mitgefühl einfach lachen sollte. Wer ohnehin an „Jackass“ bis dato keine Freude hatte, wird auch hier an einigen Stellen keine Unterhaltung für sich finden. Besonders zu erwähnen ist das funktionierende Gespann aus Johnny Knoxville und Jackson Nicoll (eine echte Entdeckung); letzterer stiehlt überdies dem Altmeister des Schmerz-Klamauk so manche Szene. Sollte man den Versuch, „Jackass“ eine neue Note durch eine Road-Trip Story zu geben, gutheißen oder verschmähen? Sicherlich war Knoxville immer dann am besten, wenn es wirklich kaum (k)einen noch tieferen Abgrund zum Hineinspringen gab. Bis auf „Jackass: Mit Krawall im Weltall“ wäre ein weiteres Übertreffen von Absurditäten à la „Jackass 3D“ nicht zu ersinnen. Daher war die Idee, „Jackass“ erstmal langsamer angehen zu lassen, gut, denn alles andere wäre vermutlich eine aufgewärmte Kopie des bereits Vorangegangen geworden. „Road Trip plus Jackass“ unterhält zwar nicht immer grandios, aber Fans der Truppe und Knoxville-Enthusiasten werden auf ihre Kosten kommen.

Trailer

The Raid 2 erhält ein Banner

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The Raid 2 Starttermin

Quelle: Twitchfilm

Der indonesische Martial-Arts-Film The Raid war zweifelsohne eine der größten Sensationen des Actiongenres in den letzten Jahren und hat weltweit eine Menge Fans für sich gewonnen. Kein Wunder also, dass The Raid 2 (auch bekannt als The Raid 2: Berandal) schnell in Arbeit ging und sich bereits in der Post-Production befindet (auch ein Remake ist angeblich in Arbeit). Handlungstechnisch setzt der zweite Film kurz nach dem Ende des ersten an. Unser Held, Rama (Iko Uwais), begibt sich undercover in ein gefährliches Verbrechersyndikat in Jakarta, um seine eigene Familie zu beschützen und die Korruption innerhalb der Polizei aufzudecken. Gareth Evans kehrt wieder als Regisseur zurück und verspricht noch wildere Action als in Teil 1. In den kommenden Wochen erwartet uns ein Trailer zu dem Film. Bis dahin müssen wir uns mit dem kürzlich veröffentlichten Banner begnügen, welches einen Blick auf die zahlreichen neuen Charaktere ermöglicht (zum Vergrößern anklicken).

The Raid 2 Banner

Apartment 143 (2011)

Apartment 143 (2011) Filmkritik

Emergo, ES 2011 • 80 Min • Regie: Charles Torrens • Drehbuch: Rodrigo Cortes • Mit: Fiona Glascott, Paul Ortega, Kai Lennox, Gia Mantegna • Kamera: Oscar Duran • Musik: Victor Reyes • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: Universum Film GmbH • Heimkino-Start: 15.11.2013

Auch in Spanien versucht man sich seit langem am Genre des Found Footage Films. Seit „Rec“ und „Atrocious“ hat auch Spanien seinen Fuß fest in den internationalen Horrorfilm-Markt gestellt. „Apartment 143“ (bzw. „Emergo“ im Original betitelt) ist ein weiterer Vertreter dieser Gattung von Horrorfilmen, die versucht, durch eine amateurhafte Kameraführung und Suggestion eines vermeintlich realen Geschehens, den Zuschauer in Angst und Schrecken zu versetzen.

Eine Gruppe von Parapsychologen versucht dem Witwer Alan White (Kai Lennox) und seiner Familie, bestehend aus Tochter Caitlin und Sohn Benny, zu helfen. Seit in ihrem ersten Haus unheimliche Vorkommnisse geschahen und diese nach dem Umzug in das neue Apartment ebenfalls nicht aufhörten, vermutet Alan eine unheimliche Macht dahinter, die immer bedrohlicher zu werden scheint.

Found Footage ist hochangesagt und es wird immer schwieriger, dem Genre noch Facetten abzugewinnen. „Apartment 143“ versucht genau dies, scheitert aber leider zu oft an den Konventionen des zweiten Genres, welches es immer wieder streift: Dem Geisterfilm. Seit „Paranormal Activity“ ist es allseits bekannt. Geister klopfen, kratzen, werfen Gegenstände um und ziehen Menschen wie von der buchstäblichen Geisterhand durch Räumlichkeiten. „Apartment 143“ spult genau diese Nummern ab und erfindet dabei leider keine davon neu. Die damit verbundenen Effekte allerdings sind für einen Low-Budget Film, den „Apartment 143“ durchaus vertritt, recht ordentlich und können sich sehen lassen.

Auch schauspielerisch bietet der Film Überraschungen. Vor allem Kai Lennox („Hitchcock“) überzeugt an vielen Stellen durch sein emotionales Schauspiel eines verzweifelten Familienvaters und unterstützt den Film in seiner Glaubwürdigkeit. Die restliche Besetzung überzeugt ebenfalls, auch wenn sie allerdings in keiner Situation besonders merklich hervorsticht.

Apartment 143 (2011) Filmbild 1Leider wird öfters „spannungssteigernde“ Musikuntermalung sowie unsinniger Gegenschnitt verwendet (bei oftmals einer laufenden Kamera unmöglich) um Grusel und Stress beim Zuschauer zu erzeugen, was im Genre des "Found Footage"-Films leider oftmals Gegenteiliges bewirkt. Diese Szenen machen dem Zuschauer bewusst, dass er doch „nur“ einen gestellten Film schaut und dementsprechend der Realitätsgedanke nur ein Gedanke bleibt. Hier hätte sich „Apartment 143“ durchaus von seinen spanischen Kollegen wie „Rec“ etwas abschauen können, die bereits früh verstanden haben, dass Amateuraufnahmen ohne Musik und plötzlich auftauchende unsichtbare Gegenschnittkameras auskommen sollten, um durchweg realistisch zu wirken. Dennoch nehmen diese Szenen nie Überhand und sind zu verschmerzen.

Gewalttechnisch brauchen sich Zartbesaitete nicht zu fürchten, da der Film auf diesem Level nichts bietet und durchweg zahm bleibt. Die Schreckeffekte funktionieren zwar, zielen aber ebenfalls eher auf ein zartbesaitetes Publikum. Beinharte Horrorfans werden enttäuscht.

„Apartment 143“ ist ein weitere Found Footage Film aus dem Baukasten geworden. Er bietet seichte Schrecker, eine stringente Geschichte, überzeugende Darsteller und ein paar nette Schwebe-Effekte. Für Horroreinsteiger oder "Found Footage"-Fanatiker zu empfehlen, eingefleischte Horrorfans werden allerdings nicht auf ihre Kosten kommen.

DVD-Extras

Zusätzlich zum Hauptfilm bieten die DVD und Bluray noch einige durchaus interessante Extras. Neben einem umfangreichem Making Of, gibt es Outtakes und diverse Featurettes zu den Spezialeffekten zu sehen. Wer Interesse an dem Film hegt, bekommt mit der Heimkinovariante eine Fülle von Bonusmaterial dazu geliefert.


Information zur Veröffentlichung

Die deutsche DVD und die BluRay von Universum Film sind ab dem 11.15.2013 im Handel erhältich. Neben dem ungekürzten Film in der deutschen und englischen Sprachfassung (DD(-HD) 5.1) liegen bei den Veröffentlichungen folgende Extras vor:

Apartment 143 Coveransicht DVD• B-Roll
• Making Of
Die Kinder von Apartment 143
• Schwebeeffekte
• Art Direction & Make up
• Visuelle Effekte
• Spezialeffekte

 

 

© Universum Film GmbH


 

Trailer

https://youtu.be/K8v8YoppQUk

Vier Charakterposter zu Grudge Match

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Grudge Match Charakterposter

Quelle: Warner Bros. Pictures

Erst kürzlich hat Warner Bros. das erste Poster zur Boxerkomödie Grudge Match veröffentlicht. Darin spielen, in Anlehnung an die berühmtesten Rollen ihrer Karrieren, Sylvester Stallone und Robert De Niro zwei Boxer aus Pittsburgh im Ruhestand, die eine lange, ungelöste Rivalität verbindet. Beide haben während ihrer Glanzzeit jeweils einen Sieg gegen den anderen errungen, doch kurz vor dem entscheidenden dritten Kampf, verkündete Henry "Razor" Sharp (Stallone) plötzlich seinen Abschied aus dem Sportgeschäft und führte so letztlich das Ende beider Karrieren herbei. Knapp 30 Jahre später werden beide mit einem lukrativen Angebot aus dem Ruhestand gelockt, um ein für alle Mal im Ring zu klären, wer nun der Beste ist.

Beeindruckend an dem Film ist neben dem Hauptdarsteller-Duo auch die Nebenbesetzung, in der sich der Erfolgs-Comedian Kevin Hart und die Oscarpreisträger Alan Arkin und Kim Basinger wiederfinden. In den USA läuft der Film pünktlich zu Weihnachten an und nach den Flops von Shootout – Bullet to the Head unf Escape Plan ist Grudge Match Stallones letzte Chance zu beweisen, dass er noch Fans hat, die ihn nicht nur in Rocky-, Rambo– oder Expendables-Filmen sehen möchten. Doch auch wenn der Film von Peter Segal (Get Smart) erfolgreich werden sollte, bleibt die Frage, ob es Stallones Verdienst wäre, oder eher De Niros und Arkins.

Nach Deutschland kommt Grudge Match am 9.01.2014 und nach dem bereits mit Photoshop reichlich bearbeiteten Hauptplakat, reicht Warner Bros. jetzt noch vier Charakterposter nach, die so sehr aufpoliert wurden, dass Robert De Niro auf seinem aussieht wie Sean Connery zu seinen James-Bond-Zeiten. Aber seht selbst.

Grudge Match Charakterposter - Stallone Grudge Match Charakterposter - Arkin Grudge Match Charakterposter - De Niro Grudge Match Charakterposter - Hart

Der Teufelsgeiger (2013)

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Der Teufelsgeiger (2013) Filmkritik

Paganini: The Devils Violinist, D/IT 2013 • 122 Min • Regie: Bernard Rose • Mit: David Garrett, Jared Harris, Christian McKay, Joely Richardson, Veronica Ferres • FSK: ab 6 Jahren • Kinostart: 31.10.2013Deutsche Website

„Er war der erste Musiker, der auf Tournee ging und die Menschen in ganz Europa begeisterte. Doch sein Vermögen zerrann ihm zwischen den Fingern. Er starb verarmt, fast vergessen. Kurzum: Er war der erste Rockstar der Welt!“ Klar wen Bernard Rose meint! Sogar klassikferne Kinogänger kennen seinen Namen und wissen, wie er drauf war. Er war Superstar, er war populär, er war so exaltiert because er hatte Flair. Er war ein Virtuose, war ein Rockidol und alles rief: „Come on and rock me!“ Nein, nicht „Amadeus“.

Der Teufelsgeiger (2013) Filmbild 1Das brillante Filmporträt eines Musikgenies war dieser andere Film, der, den der Regisseur und Drehbuchautor von „Der Teufelsgeiger“ damals vermutlich gesehen hat und dessen Intensität sein zweites Musikermelodram erreichen soll. Gemessen an seinem Beethoven-Biopic „Immortal Beloved“ (deutscher Titel: „Ludwig van B. – Meine unsterbliche Geliebte“) hat Rose sich mit seinem neusten Film immerhin selbst übertroffen: an Schwülstigkeit. Es schluchzen die Geigen, genauer: eine Geige. Sie wird gespielt von Niccolò Paganini. Für ein Historiendrama an sich keine schlechte Ausgangsposition, gäbe es nicht einen Haken: Niccolò Paganini wird gespielt von David Garrett. So ein faustischer Pakt, wie ihn der italienische Virtuose um 1830 mit seinem mephistophelischen Manager Urbani (Jared Harris) schließt, bringe noch heute manchen Musiker in Versuchung, meint Rose und denkt dabei womöglich an seinen Hauptakteur. Ihn trieb wohl Ähnliches den Vertrag zu unterzeichnen wie Paganini: „Mein Ehrgeiz ist unermesslich.“ Wohl wahr, der Pop-Violinist ist ein Teufelsgeiger und der Film sein Instrument. Darauf fiedelt er bis der Geschichte der Handlungs- und dem Zuschauer der Geduldsfaden reißt wie Paganini die Saiten. Garrett spielt die erste Geige, vor der Kamera, dahinter und auf dem Soundtrack.

Der Teufelsgeiger (2013) Filmbild 2Ein Film mit David Garrett, der nicht Musik macht: das wäre ein echter Knaller. Aber natürlich musiziert Garrett in den an fadenscheinige Theaterkulissen erinnernden Szenenbildern wie ein Berserker, da es die einzige Rechtfertigung für seinen talentfreien Auftritt ist. Besteht da eine gewisse Ähnlichkeit zwischen seinem Schauspiel und dem auf der Geige? Stimmen, die ihn „Jörg Pilawa der klassischen Musik“ nennen und sein Showspektakel „Softpornopopklassikjunkfood“ würde ich persönlich jedenfalls nicht widersprechen. Ich würde ihnen vielmehr Referenz erweisen und das Filmfiasko Softpornomainstreambiopicjunkfood titulieren. Softporno passt besonders, wenn Garrett mit schmollendem Hundeblick durch einen Vorhang wirren Lockenhaars schaut. Der Blick tut seinen Dienst bei Paganinis zahlreichen Gespielinnen, deren eine ihm Sohn Achilles beschert. Beliebige weibliche Nacktheit gibt es reichlich, während man von Garrett weniger sieht als von einem lupenreinen Boygroup-Star. Wie einen solchen bekreischen Paganini die paar jungen Mädchen, die auf seiner London-Tour eine kaum zu bändigende Schar Anbeterinnen darstellen sollen. Die Bemühungen seines Impresario John Watson (Christian McKay), beim Concerto die Plätze zu füllen, kennen die Filmemacher offenkundig.

In London begegnen einem daher stets die gleichen Gestalten: die lärmende Frauenrechtlerin Primrose Blackstone (Olivia D´Abo), der homophile Lord Burghersh (Helmut Berger) und die unlautere Kolumnistin Ethel Langham (Joely Richardson). Wer gleich ihnen von dem arroganten Virtuosen, der auf ärmeres Publikum buchstäblich von der Bühne herabblickt, Watson mit seiner Prasserei ruiniert und gern seine Geringschätzung zum Ausdruck bringt, nicht hingerissen ist, erscheint als prüde, dekadent oder opportunistisch. Rose sieht beim Kinopublikum ähnlichen Aufklärungsbedarf wie Urbani bei Paganinis Publikum: „Ihnen muss gesagt werden, dass die Musik, die vor ihnen liegt, revolutionär ist!“ Etwa so wie es David Garrett tut, wenn er Skeptiker zu Snobs erklärt.

Fazit

Die Überzeugung, dass sein Genie unanfechtbar sei, wäre zumindest eine Parallele zum Titelheld, der nach über zwei Stunden gnädig abtritt, auch von der Bühne des Lebens. „Ja, sie geht über Leichen, wenn sie muss, die Musikindustrie“, seufzt Watson. Bei „Der Teufelsgeiger“ sind es die der zu Tode gelangweilten Zuschauer.

Trailer

Ronald Zehrfeld im Interview: "Wir verlieren uns im Konsum"

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Ronald Zehrfeld Interview

Die Karriere des gebürtigen Berliners Ronald Zehrfeld könnte kaum einen besseren Verlauf nehmen. Erst 2006 feierte er sein Kinodebüt mit Dominik Grafs Coming-Of-Age-à-la-DDR-Film Der rote Kakadu. Nur drei Jahre später spielte er bereits den berühmte-berüchtigten Piraten Klaus Störtebeker, an der Seite von Matthias Schweighöfer in 12 Meter ohne Kopf. Die bislang größte Anerkennung seitens der Kritik gelang ihm aber mit seinem Auftritt als ein Kinderarzt in einer DDR-Provinz in Barbara, Christian Petzolds Gewinner des Silbernen Bären 2012. Für seine Performance wurde Zehrfeld als "Bester Nebendarsteller" für den Deutschen Filmpreis nominiert. Aktuell ist er in einer mutigen Rolle im deutschen Episodenfilm Finsterworld zu sehen (seit 17.10. im Kino). Aus diesem Anlass stand der Mime uns Frage und Antwort und erklärte seine Ansichten zur Offenheit in der Beziehung, den Problemen der modernen Kommunikation und den Nachteilen des schnellen technischen Fortschritts.

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„Finsterworld“ spielt in einer Art Scheinwelt. Ein Sprichwort besagt, wer einem Menschen den Schein nimmt, wird sehen, wie schnell auch sein Leben ein Ende hat. Kann der Mensch nicht ohne Schein?

Ich glaube, dieses Zitat ist im Großen gemeint. In unserer Gesellschaft definieren wir uns sehr oft über das Äußere – über Produkte, Kleidung oder andere, materielle Dinge. Wenn man diesen "Schein" im Sinne des Äußerlichen weg lässt, was bleibt dann also noch übrig? Nackt in der Sauna sind wir erst mal alle gleich – egal ob Manager oder einfacher Arbeiter. Das Zitat kann im negativen Sinne also bedeuten, ohne den Schein ist der Mensch nicht mehr da, was manchmal sicherlich der Realität entspricht und ein sehr trauriges Zeichen für die Gesellschaft wäre. Will man der Aussage aber einen positiven Aspekt abgewinnen, dann kann man wohl genauso davon ausgehen, dass hier der Schein aus dem Inneren heraus gemeint ist. Von Innen heraus zu scheinen ist für jeden Menschen wohl das oberste Ziel. Wenn jemand leuchtet, etwas zu sagen hat und auf den äußeren Schein verzichten kann, sich selbst in seiner Würde und Wirkung aber trotzdem nicht verliert, also auch ohne die Äußerlichkeit noch immer scheint, dann ist das wohl das höchste.

Dein Charakter Tom gibt in „Finsterworld“ den äußeren Schein auf und gesteht seiner Partnerin ein Fetisch. Hältst du das Verschweigen derartiger Dinge innerhalb einer Beziehung für verwerflich?

Das heimliche Dasein meiner Figur in der Furry-Welt ist im Grunde ja aus eben dem Mangel an Kommunikation und Zärtlichkeit heraus entstanden. Tom lebt mit seiner Frau zusammen, beide sind aber derart in ihrer eigenen Welt gefangen, dass sie keine gemeinsame haben können. Sie ist in ihrer Dokumentarfilmwelt gefangen, er in seiner beruflichen Tristes und der Sehnsucht nach Nähe zu ihr, die er einfordern möchte, aber nicht bekommt. Tom sucht sich daraufhin einen neuen Raum, um sich selbst wieder neu fühlen zu können. Er hat in dieser Fetisch-Welt also etwas gefunden, das ihm gefehlt hat und ich finde, es spricht klar für ihn, dass er seiner Frau diesen Fetisch aus Ehrlichkeit und Liebe heraus gesteht. Natürlich ist das eine Frage des Blickwinkels. Bestimmt gibt es Fetische, die man für sich behalten kann, sollte oder darf. Aber in Toms Fall geht es viel eher um den Mangel an Kommunikation untereinander, der vollkommen absurde Formen annehmen kann. Man redet nur noch an einander vorbei und kann sich nicht mehr in die Augen schauen, sodass man einander gar nicht mehr wahrnimmt. Tom fragt seine Frau bei einem Streitgespräch ja sogar: „Siehst du mich eigentlich?“ Er möchte sich ihr also offenbaren und eigentlich will sie dasselbe. Sie will ihm erklären, wie schwer es ist, den Menschen hinter all dem Schein noch zu sehen. Sie haben also beide eine ähnliche Sehnsucht, sind aber trotzdem nicht in der Lage, auf den Punkt zu kommen.

Wie schwer ist es, einen anderen Menschen wirklich zu sehen?

Vielleicht kann man jemanden nie zu 100 % sehen, aber einander im Zusammenleben einen gewissen Grad an Wachheit entgegenzubringen, hilft mit Sicherheit. Jeder entscheidet abends vor dem Einschlafen doch irgendwie: „Bin ich zufrieden mit meinem Leben und den Entscheidungen, die ich täglich treffe? Haben sich meine Wünsche erfüllt, sind meine Ängste eingetroffen und kann ich mich meinem Partner gegenüber öffnen, um diese Wünsche und Ängste zu teilen?“ Im Idealfall ist das der Fall, sodass man sich von seinem Partner wahrgenommen fühlt, was wiederum für die Beziehung spricht. Im Negativfall können unterschiedlichste Gründe vorliegen, die einem das Öffnen gegenüber dem Partner unmöglich machen, was einen dann vielleicht an der Beziehung zweifeln lässt. Die Entscheidung, eine Beziehung zu beenden, weil man sich nicht gesehen fühlt, geschieht immer aus Mangel und Sehnsüchten heraus. Wichtig ist, diese Sehnsüchte dann auch zu verfolgen und sich zu fragen: „Warum ist das so? Warum fühle ich mich unwohl?“ Was dann geschieht, ist wohl sehr charakterabhängig. Nicht jeder ist stark genug, seine Ängste wirklich zu benennen. Manche Leute würden charakterbedingt gar nicht in die Lage kommen, dem Partner offen zu sagen, was sie sich wünschen oder was sie verändern wollen. Ein derart offenes Gespräch wäre selbstverständlich der Idealfall, aber in unserer Überflussgesellschaft haben wir alle eine derartige Masse an Möglichkeiten, dass wir damit schon schnell überfordert sind, weil wir uns im Konsum verlieren.

Man sagt, will man einen anderen sehen, muss man alles vergessen, was er jemals gesagt oder getan hat, um ihn in jedem Moment und immer wieder neu als den, der er gerade ist, zu erleben. Was hältst du von dieser Haltung?

Das wäre wohl der Idealfall. Wer bis oben hin mit Erwartungen an jemanden angefüllt ist, wird denjenigen wohl kaum mehr sehen können. Vielleicht ist das die große Tragik der Menschheit. Trifft ein Mensch die Entscheidung, seinen Partner etwas Bestimmtes zu fragen oder ihm etwas zu sagen, dann denkt er meist fälschlicherweise schon für den Partner mit. Man spielt die Situation ganz automatisch im Geiste durch und gibt der Realität gar keine Chance, sodass leicht Missverständnisse entstehen. Wenn solche Missverständnisse dann im besten Falle aufgeklärt werden, heißt es oft: „Achsooo, du hast gedacht, ich hätte gedacht…warum hast du denn nichts gesagt?“ Die Antwort ist dann meist, man hätte gedacht, der andere würde sofort dicht machen, würde man sich ihm anvertrauen. In solchen Situationen bemerkt man, dass man fälschlicherweise für den anderen vorgedacht und sich den Ausgang der Situation in der Fantasie zusammengesponnen hat. Man ist oft einfach nicht in der Lage, zu erkennen, was und wer man selbst ist und wer der Partner. Die Antworten, die man sich in der Fantasie zusammenspinnt, können ja nur von einem selbst stammen, der Partner ist nun mal eine andere Person. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich das immer wieder zu vergegenwärtigen, um im Gespräch neutral und ohne diese Art der Erwartungshaltung auf den Partner zuzugehen.

 Ronald Zehrfeld Interview

Ist das Ausschalten aller Erwartungshaltungen ein rein theoretisches Ideal-Konzept, oder ist es dauerhaft umsetzbar?

Ich glaube, dass es durchaus umsetzbar ist, aber ich denke nicht, dass es sich dabei um eine allgemein gültige Formel handelt, die von einem Menschen konstant realisiert werden kann. Wenn man es auch schafft, diese Art von Erwartungen in der einen Situation auszuschalten, dann wird das mit Sicherheit nicht ein Leben lang anhalten. Jemand anderen zu sehen ist nichts, das man sich einmal erarbeitet und dann beherrscht. Viel eher ist es ein Prozess, der permanent und immer wieder eingefordert werden muss. Ich denke, es geht dabei viel ums Hinterfragen. Um den anderen immer wieder und in jeder Situation neu wahrzunehmen, muss man sich wahrscheinlich konstant die Frage stellen, ob man sich selbst gerade etwas vor macht. Hinzu kommt die Frage danach, ob man bei dem, das man von sich gibt, tatsächlich ehrlich ist. Im ersten Moment kann die Wahrheit weh tun und nicht jeder kann die Wahrheit in einem solchen Falle benennen, auch, wenn sie längerfristig vielleicht die bessere Wahl ist und der Partner nach ein paar Tagen womöglich sagt: „Gut, dass du mir das gesagt hast!“ Wahre Größe ist es, dem anderen seine Ängste mitzuteilen. Auch wenn der im ersten Moment vielleicht nicht damit umgehen kann, wird er es nach einiger Zeit vielleicht lernen – zwar kommt das bestimmt auch auf den Charakter und die Person an, aber die Chance besteht.

Ist es schwer, in der modernen Gesellschaft Schwäche zu zeigen?

Eines der größten Mankos unserer Gesellschaft ist die Auffassung, Schwäche zu zeigen sei ein Fehler. Wir definieren uns zu sehr über das Außen und sagen Dinge wie: „Ich habe dieses und jenes! Ich kann dies und das! Ich weiß das und das!“ In einer solchen Art der Kommunikation wird der Gesprächspartner fast schon in die Defensive gezwungen, weil er nur mehr denken kann: „Der ist aber toll! Der hat aber viel! Was habe ich denn eigentlich?“ Beginnt man ein Gespräch damit, dass man eine Angst, oder ein Problem schildert, dann wird der andere kaum defensiv reagieren, sondern vielleicht seine Erfahrungen teilen und erzählen, wie er ein ähnliches Problem gelöst hat. Eine solche Kommunikation ist offener und ehrlicher, sodass ein tatsächliches Gespräch entstehen kann. Das gegenseitige (Ver-)Kennen innerhalb einer Gesprächssituation ist wohl eine Art Damoklesschwert, das immer über menschlicher Kommunikation schwebt. Man muss sich wohl einfach wieder und wieder ermahnen: Ich bin so und der andere ist nun mal anders. Es ist mit Sicherheit hilfreich, im Gespräch immer wieder die Reset-Taste zu drücken und den anderen zu fragen, wie er eigentlich zu dem steht, das man gerade geäußert hat. Tut man das, hat man wohl zumindest den richtigen Weg eingeschlagen. Von da an ist dann individuell, tagesformabhängig und charakterabhängig, was geschieht. Manche sind nun mal introvertiert, andere sind extrovertiert und reagieren in der Situation deswegen vielleicht anders als erstere. Was aber jeder tun kann, um den anderen zu sehen, ist das Aufmerksam-Sein. Dranbleiben und wachbleiben, dann ist der Grundstein für ein wahrhaftiges Gespräch gelegt.

Im Film gehen die Männer besonders liebevoll mit Tieren um. Was steht dahinter?

In „Finsterworld“ wird den Männern über die Tiere Raum angeboten, sich selbst zu definieren, was nicht unbedingt förderlich ist. Die Tiere reden ja nicht und der Fehler ist hier, dass man an den Tieren bestimmte Eigenschaften festmacht und von ihnen bestimmte Charakterzüge erwartet, die sie vielleicht gar nicht haben. Es gibt doch beispielsweise Beziehungen, die schaffen sich lieber einen Hund an, als ein Kind, weil sie sich vor der Verantwortung fürchten. Das Kind redet und man müsste definitiv auf Fragen antworten. Zum Beispiel muss man die Angst überspielen, dass man auf bestimmte Fragen vielleicht keine Antworten hat. In solchen Fällen ist die Anschaffung von Tieren eine Ersatzhandlung, um sich dem Dahinter nicht stellen zu müssen. Tiere nimmt man als pflegeleicht und kuschlig war. Man nimmt an, man könne von ihnen bekommen, was man sich egoistischerweise wünscht und sie bei Problemen einfach wieder wegpacken. Sie können ihre Probleme ja nicht artikulieren. Der Hund wird also niemals zu einem sagen: „Du behandelst mich schlecht – eigentlich müsste ich 5 Mal am Tag Gassi gehen.“ Was also in der Beziehung zwischen Mensch und Tier fehlt, ist die tatsächliche Kommunikation, die für alle zwischenmenschlichen Beziehungen wiederum ein großer Segen ist, aber ein genauso großer Ballast. Oft verschließen wir uns vor einander, weil wir Angst vor diesem Ballast, vor dem Reden miteinander haben.

Über deine Figur Tom wird im Film artikuliert, dass die moderne, deutsche Gesellschaft das ehrliche und intentionslose Berühren – körperlich und seelisch – verlernt hat. Welche Ängste stehen dahinter?

Ich glaube, eine Antwort auf diese Frage wird sehr schnell philosophisch – im Grunde muss man hier beim Urstein ansetzen. Das Schöne ist schon mal, dass seit dem 2. Weltkrieg in Deutschland keine Bombe mehr gefallen ist, zumindest unabhängig von der Stasi- oder RAF. Wir leben also in einer Gesellschaft, in der wir Frieden haben. Wir leben aber auch in einer Konsumgesellschaft, in der es 10 Sorten Zahnpasta gibt, obwohl wir eigentlich nur eine einzige brauchen. Schon alleine damit sind wir überfordert. Ich denke, die große Herausforderung unserer Zeit ist die Bewältigung des Wandels von Produktionsgesellschaft zu Dienstleistungsgesellschaft. Jeder muss heute auf der gesellschaftlichen Spur funktionieren, um einen Job zu kriegen, um ihn zu halten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und seine 23 Tage Urlaub zu planen. Damit das alles funktioniert, sind wir immer erreichbar – über Handy oder Internet – und das bringt uns an den Anschlag. Die von der Moderne geforderte, ununterbrochene Erreichbarkeit nimmt uns die Möglichkeit, zu entschleunigen und uns selbst zu erreichen. Es ist heute Luxus, kein Handy zu haben und nicht erreichbar zu sein.

Überwiegt also die negative Seite des technischen Fortschritts?

Was eigentlich eine Erleichterung hätte sein sollen, ist zu einer unglaublichen Belastung geworden, die uns fast schon krank macht. All diese technischen Features werden von der Wirtschaft als Fortschritt und Errungenschaft verkauft. Sie sollen uns mehr Freiheiten geben, aber eigentlich nehmen sie uns die Freiheit. Die Debatte um das Technologie-Zeitalter ist ja auch in den Medien eine aktuell höchst relevante. Haben wir tatsächlich Fortschritt erreicht, oder verkümmern wir mit dem technischen Fortschritt? Verkümmert unsere Sprache, weil unsere Kinder nur noch Chat-Sprache beherrschen oder verkümmert der Körper, weil die meisten Kinder nur noch vor Video-Spielen sitzen und nicht einmal mehr rückwärts laufen können? Früher sind die Kinder über Zäune geklettert, sie haben Bäume bestiegen und Kirschen geklaut. Sie haben Räuber und Gendarme gespielt und waren körperlich aktiv. Heute dagegen sieht man Kinder oft verkümmern. Kann der technische Fortschritt also wirklich Luxus sein, wenn er mit Verkümmerung verbunden ist?

Du hast selbst ein Kind. Was ist dir in der Erziehung besonders wichtig?

Ich versuche, meiner Tochter beispielsweise bewusst zu machen, dass das ein Leben, wie es hier in Deutschland möglich ist, keine Selbstverständlichkeit ist. Wir haben dabei das Glück, dass ich meiner Tochter durch meinen Beruf ermöglichen kann, in andere Länder zu reisen, wo sie dann einen Blick auf andere Kinder bekommen kann, deren Lebensstandard dem deutschen nicht einmal am Rande gleicht. Angenommen, wir reisen nach Afrika, dann kann sie zum Beispiel beobachten, wie andere Kinder mit alten Reifen spielen. Sie kann so selbst über den Tellerrand heraus blicken und ich muss ihr keinen Vortrag mehr darüber halten, dass es da noch eine andere Welt gibt – sie erfährt es selbst. Ein solches Bewusstsein ist mir in der Erziehung sehr wichtig.

von Sima Moussavian

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Finsterworld (unsere Kritik) läuft seit dem 17.10. in den deutschen Kinos.

Vin Diesel enthüllt ein neues Bild aus Fast & Furious 7

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Quelle: Vin Diesel Facebook

Dass Vin Diesel für seine beispiellose Kommunikation mit den Fans über seine Facebook-Seite populär ist, demonstrierte er gestern wieder, als er erneut ein brandneues Filmbild aus Fast & Furious 7 dort veröffentlicht hat. Dieses möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten.

Fast & Furious 7 Vin Diesel

 

Das Bild, das Vin Diesel als Dominic Toretto bewaffnet und offensichtlich in einer brenzligen Situation zeigt, ist das neuste von vielen, die Diesel über seine Facebook-Seite in den letzten Wochen und Monaten zum sechsten Sequel der Erfolgsreihe veröffentlicht hat. Wer einen Blick auf die anderen Bilder aus dem Sequel werfen will, kann dies hier tun. Das erste Bild von Jason Statham steht allerdings noch aus.

Fast & Furious 7 kommt am 10.07.2014 in die hiesigen Kinos.

Unheimlicher Trailer zu Paranormal Activity – Die Gezeichneten

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Quelle: Paramount Pictures

Die Fans der Paranormal-Activity-Reihe, die dieses Jahr nicht in den Genuss eines neuen Eintrags in der Reihe kommen konnte, werden dafür nächstes Jahr mehr als entschädigt. Wie wir berichtet haben, erwarten sie zwei Filme aus der Welt von Paranormal Acitivty. Den Anfang macht dabei Paranormal Activity – Die Gezeichneten, das bereits vor Paranormal Activity 4 angekündigte und mit einer Szene nach dem Abspann jenes Films angedeutete Spin-Off der Reihe, welches auf die US-amerikanische Latino-Community abzielt (die für den Großteil des Erfolgs der Paranormal-Activity-Streifen verantwortlich ist). Im Januar ist es dann soweit. Im Oktober erwartet uns dann die direkte Fortsetzung aus dem Franchise, Paranormal Activity 5.

Zu Paranormal Activity – Die Gezeichneten hat Paramount jetzt den ersten Trailer veröffentlicht und entgegen meinen Erwartungen sieht dieser angenehm unheimlich aus (etwas, das das Marketingteam bei Paranormal Activity 4 nicht wirklich geschafft hat). Außerdem gibt es scheinbar eine deutlich direktere Verbindung zwischen dem Film und der regulären Reihe – so tauchen im Trailer die Namen von Katie und Kristi auf. Es sieht so aus als würde sich die Geschichte von Die Gezeichneten in die Gesamtmythologie der Filmserie einfügen.

https://youtu.be/J39iyK_aqDE

Ansonsten ist zum Plot bislang offiziell nicht viel bekannt. Ich habe noch die offizielle Pressemitteilung von Paramount Deutschland angefügt, die aber auch wenig Licht auf das Geschehen im Film wirft. Es heißt wohl abwarten.

Eine der erfolgreichsten Horrorfilm-Reihen aller Zeiten begibt sich auf ganz neue gruselige Pfade: In PARANORMAL ACTIVITY – DIE GEZEICHNETEN spielen sich die unheimlichen Ereignisse erstmals in einer katholischen Latino-Community in den USA ab. Das Drehbuch des offiziellen Spin-Offs der Reihe stammt von Christopher Landon, der bereits seit Teil 2 für die Kultserie verantwortlich ist. Neben den klassischen Markenzeichen der PARANORMAL ACTIVITY-Filme darf die riesige weltweite Fangemeinde auf einige überraschende neue Entwicklungen und außergewöhnliche Hauptfiguren gespannt sein, die von einem bedrohenden Dämon heimgesucht werden. Das Grusel-Highlight des Winters startet am 2. Januar 2014 in den deutschen Kinos.

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