"Westworld": Staffel 4 ist von HBO bestellt

Ed Harris in "Westworld" © 2020 HBO/Warner Bros. Television

Quelle: HBO

Der in den letzten zehn Jahren dominante Trend in Hollywood, unzählige Filmerfolge als Serien zu verwursten, kann nervig sein, doch gelegentlich bringt er auch wahre Perlen hervor. Eine der größten darunter ist HBOs Science-Fiction-Serie "Westworld", die sich weit jenseits des recht simplen Films von Michael Crichton aus dem Jahr 1973 weiterentwickelt hat. Jener war im Prinzip Crichtons Vorarbeit zu Jurassic Park, nur mit Androiden anstelle von Dinosauriern. Die von J.J. Abrams produzierte und von Jonathan Nolan und Lisa Joy entwickelte Serienadaption beschäftigt sich mit komplexen Fragen des Bewusstseins, der Menschlichkeit und des freien Willens.

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Mit diesen wird sich "Westworld" auch weiter aufeinandersetzen dürfen, denn HBO verlängerte die Serie um eine vierte Staffel. Wann diese Premiere feiern wird, ist nicht bekannt, doch wir müssen uns vermutlich wieder auf eine lange Wartezeit einstellen. Die beiden Macher haben sich immer Zeit mit der Produktion gelassen, um ihre Ideen gut auszuarbeiten. Eineinhalb Jahre vergingen zwischen der ersten und der zweiten Staffel, knapp zwei zwischen der zweiten und der dritten. Es würde mich wundern, wenn Staffel 4 vor 2022 erscheinen würde, insbesondere da Nolan und Joy inzwischen einen neuen Vertrag mit Amazon Studios unterschrieben haben. Sie werden jedoch parallel gemeinsam die Showrunner von "Westworld" bleiben. Der entsprechende Deal wurde mit ihnen abgeschlossen, als sie zu Amazon wechselten, und sieht bis zu sechs "Westworld"-Staffeln insgesamt vor. Zuvor erklärten die beiden Showrunner, dass sie die Handlung der Serie bis einschließlich Staffel 5 durchdacht hatten.

Ob "Westworld" tatsächlich soweit kommen wird, darüber werden möglicherweise aber auch die Einschaltquoten entscheiden. Nach einem vielversprechenden Auftakt der Serie in Staffel 1, als sie noch als die neue "Game of Thrones" für HBO proklamiert wurde, hat die hochkomplexe, zum Teil unnötig verwirrende zweite Staffel viele Zuschauer verschreckt. Die Quoten der dritten Staffel sind im Vergleich zur zweiten um etwa die Hälfte eingebrochen, keine Folge erreichte bislang auch nur eine Million Zuschauer bei der Erstausstrahlung in den USA. Nolan und Joy haben jedoch aus den Problemen der zweiten Staffel gelernt und so ist Staffel 3 deutlich geradliniger erzählt. Vielleicht werden sich die Zuschauerzahlen also stabilisieren. Außerdem bleibt "Westworld" für HBO ein Prestigeprojekt, von dem sich der Sender nicht leichtfertig trennen wird.

In Deutschland begann Sky am 30. März mit der Ausstrahlung der dritten Staffel, doch nach Episode 3 gingen dem Bezahlsender wegen der Corona-Krise die Folgen mit deutscher Synchro aus. Stattdessen werden neue Folgen immer montags über Sky Ticket, Sky Q und Sky Go on Demand in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln veröffentlicht.

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