"Marvel’s The Defenders": Keine 2. Staffel geplant

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The Defenders Staffel 2

© 2017 Netflix

Quelle: Vulture

Es gab keine neue Serie letztes Jahr, auf die ich mich mehr gefreut habe, als auf "Marvel’s The Defenders" von Netflix. Zugegeben, die beiden Marvel/Netflix-Serien, die unmittelbar zuvor veröffentlicht wurden – "Luke Cage" und "Iron Fist" – ließen etwas zu wünschen übrig. Doch "The Defenders" würde sie mit Daredevil und Jessica Jones vereinen und zur Netflix' Version von The Avengers werden. Da konnte doch nicht viel schiefgehen, oder? Die kürzere Laufzeit der Staffel (acht statt dreizehn Folgen) würde auch das leidige Tempo-Problem der meisten Marvel-Serien von Netflix lösen.

Tja, das Ergebnis war zwar nicht die schlechteste Marvel/Netflix-Kollaboration, aber mit Sicherheit die enttäuschendste mit dem größten verschenkten Potenzial. Die Miniserie fing vielversprechend an (daher auch meine durchaus positive Rezension für die ersten vier Folgen) und führte letztlich ins Nichts, am besten veranschaulicht durch die Einführung von Sigourney Weaver als bedrohliche neue Schurkin, nur um sie dann eines überraschenden, aber würdelosen Todes zwei Folgen vor Schluss sterben zu lassen.

Die Reaktionen der Zuschauer waren mehr als verhalten und die geschätzten Zuschauerzahlen (Netflix veröffentlicht keine offiziellen Zahlen, sodass diese von Drittanbietern geschätzt werden) lagen weit hinter denen aller anderen Marvel/Netflix-Serien. Was der Höhepunkt der Zusammenarbeit von Marvel und Netflix werden sollte, wurde zu einer antiklimatischen Randnotiz. Es ist also vielleicht kein Wunder, dass wir seit der Veröffentlichung der Miniserie letzten August nichts über die mögliche Zukunft der Defenders gehört haben. Sie alle bekommen neue Staffeln für ihre eigenen Serien. "Jessica Jones" geht schon heute in die zweite Runde, "Luke Cage" kehrt im Juni zurück und die neuen Seasons von "Daredevil" und "Iron Fist" werden bereits gedreht.

Wie es aussieht, sollten die Fans ihre Hoffnungen auf Staffel 2 von "The Defenders" zügeln. "Jessica Jones"-Star Krysten Ritter hat in einem neuen Interview enthüllt, dass es aktuell keinerlei Pläne für eine weitere Zusammenkunft der vier Straßenhelden von New York gibt: (aus dem Englischen)

Ich hatte eine tolle Zeit bei "The Defenders" und ganz ehrlich, es war so eine gute Erfahrung, dass ich es noch mal machen würde. Ich denke nicht, dass wir es noch einmal machen werden. Es war nie angedacht, dass wir es ein zweites Mal machen, aber wenn ich die Gelegenheit bekäme, würde ich es tun. Mein Herz steckt in "Jessica Jones", aber ich hatte eine tolle Zeit mit den Jungs bei "The Defenders". Wir hatten eine gute Zeit. Es ist, was es ist.

Eine Sache kaufe ich nicht recht ab, und zwar dass "The Defenders" immer eine einmalige Sache werden sollte. Wäre die Miniserie ein großer Zuschauer- und Kritikerhit gewordne, würden Marvel und Netflix schon längst auf Hochtouren an einem erneuten Zusammentreffen arbeiten. Ich würde auch immer noch nicht ausschließen, dass die Defenders irgendwann eine zweite Chance bekommen werden, doch höchstwahrscheinlich nicht in absehbarer Zeit. Obwohl ich von der Miniserie enttäuscht war, bin ich auch für einen zweiten Versuch, weil das Potenzial an sich gegeben ist und die vier Helden eine gute Chemie miteinander haben. Was sie jedoch brauchen, ist eine deutlich bessere Geschichte und einen interessanten Schurken (bitte nicht The Hand).