Trailer und neue Clips aus Netflix' Texas Chainsaw Massacre versprechen ein Blutbad

Quelle: Netflix

Leatherface ist eine der furchterregendsten Schöpfungen des Horrorkinos. Ein stummer Mörder, der eine Maske aus Menschenhaut trägt, seine Opfer mit einer rostigen Kettensäge jagt und lebendig an einem Fleischerhaken aufhängt – bei der Beschreibung stellen sich einem schnell die Nackenhaare auf. Nach Tobe Hoopers Genreklassiker Blutgericht in Texas (OT: The Texas Chain Saw Massacre) wurden nicht viele Filme über den texanischen Schlächter dieser wahrlich unangenehmen Vorstellung gerecht. Am ehesten erreichten noch noch Michael Bays Remake aus dem Jahr 2003 und dessen Prequel drei Jahre später ein ähnliches Level an Unwohlsein bei mir.

Nach jenen beiden Filmen gab es zuletzt Bemühungen, zur Kontinuität des Originalfilms zurückzukehren – erst mit dem wirklich lahmen Sequel Texas Chainsaw 3D, dann mit dem etwas besseren Prequel Leatherface. So richtig waren Franchise-Fans aber von beiden nicht überzeugt.

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Jetzt versucht es Fede Álvarez, der schon Evil Dead mit einem ultrabrutalen Quasi-Reboot überraschend erfolgreich zurückgebracht hat, als Produzent eines weiteren sogenannten "Legacy Sequels". Unter diesem neumodischen Begriff versteht man Fortsetzungen, die lange nach Originalfilmen entstanden sind, aber direkt an diese anknüpfen und sie idealerweise mit einigen Originalstars fortführen. Da sowohl Leatherface-Darsteller Gunnar Hansen als auch das Final Girl des ersten Films Marilyn Burns inzwischen leider verstorben sind, war letzteres nicht möglich. Dennoch sieht sich der neue Texas Chainsaw Massacre als eine unmittelbare Fortsetzung des Originalfilms, die fast 50 Jahre später spielt und sowohl Leatherface (Mark Burnham) als auch die Überlebende Sally Hardesty, hier gespielt von Olwen Fouéré, zurückbringt.

Im Mittelpunkt steht aber Frischfleisch in Form von jungen Menschen und Influencern, u. a. von Sarah Yarkin und Elsie Fisher gespielt, die in die verschlafene texanische Kleinstadt mit düsterer Vorgeschichte anreisen und dort die Hölle auf Erden erleben. Jahrzehntelang führte Leatherface ein ruhiges, unauffälliges Leben und versuchte, ein normales Mitglied der Gesellschaft zu sein, doch die Neuankömmlinge wecken bei ihm Mordgelüste und rufen Sally Hardesty auf den Plan, die hier eine ähnliche Rolle hat wie Jamie Lee Curtis in Halloween (2018) und Linda Hamilton in Terminator: Dark Fate – als eine Kämpferin, die auf die Rückkehr ihres Widersachers gewartet hat.

Mit Álvarez als Produzent und Newcomer David Blue Garcia als Regisseur wurde Texas Chainsaw Massacre 2020 abgedreht und wird morgen weltweit bei Netflix erscheinen. Es ist der erste Teil der Reihe, der gar keine Kinoauswertung bekommen wird. Der offizielle Trailer, den Ihr unten in deutsch- und englischsprachiger Ausführung sehen könnt, verspricht auf ein wahres Blutbad und besonders die Szene von Leatherface im Bus lässt Gore-Fanatiker auf ein brutales Kettensägenfest hoffen:

Deutscher Trailer

Originaltrailer

Garcia hat kürzlich in einem Interview bestätigt, dass Álvarez ihn dazu angespornt hat, die Gewaltschraube hochzudrehen, bis es weh tut: (aus dem Englischen)

Wenn man mit Fede Álvarez als Produzent zusammenarbeitet, er hat einige sehr, sehr schockierende und brutale Flme gedreht, wie Evil Dead und Don’t Breathe, und er ist ein Meister darin. Ich erinnere mich, wie ich an meinem ersten Tag am Set den Tod einer Nebenfigur drehen musste, und Fede hat mich am nächsten Tag angerufen. Er hat die Rohaufnahmen gesehen und meinte: "Hey Mann, tolle Arbeit mit dem Kill, aber ich möchte, dass du ihn noch einmal drehst. Ich möchte, dass du weitergehst, etwas mehr Blut, und wenn du denkst, dass du genug Blut hattest, nimm noch mehr." Das war meine Anweisung für den Rest des Films.

Wir haben immer wieder versucht, uns selbst zu übertreffen und die verrücktesten und kreativsten Kills mit literweise Blut zu machen […] Es hat viel Spaß gemacht es zu erschaffen, aber auch diese Kills im Schneideraum noch zu steigern und die Zuschauer zu zwingen, wieder hinzuschauen, wenn ihr wisst, was ich meine. Gerade wenn man denkt, dass man von der Gewalt wegschneidet und die Reaktionen zeigt, nein, da schneiden wir nicht weg, wir zeigen es euch weiter und ihr müsst weiterschauen. Das war unser Ziel. Es ist, wenn man diese alten "Family Guy"-Folgen schaut, wenn man denkt, der Gag sei vorüber, aber die Kamera bewegt sich nicht weg und Peter Griffin hält sich immer noch am Knie fest. […] Wir wollten so weit gehen, bis es unangenehm wird. Also haben wir das gemacht.  

Für hartgesottene Horrorfans ist das sicherlich Musik in den Ohren, doch ich denke gerade daran, wie verstörend Tobe Hoopers Originalfilm bis heute noch ist und mit wie wenig Blut er trotzdem ausgekommen ist. Die schlimmsten Bilder spielen sich immer in den Köpfen der Zuschauer ab. Aber ich schätze, dass man die Wirkung des Originalfilms heutzutage so nicht mehr wiederholen kann und bin daher auch das neue und hoffentlich kurzweilige Leatherface-Massaker gespannt. Unten sind noch offizielle Filmclips und das Poster zu sehen, die auf das Sequel einstimmen:

Texas Chainsaw Massacre Trailer & Poster

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