Erster "Supergirl"-Trailer hinterlässt keinen vielversprechenden Eindruck

Quelle: CBS

Schlicht gesagt: Superhelden in Serien sind momentan ganz klar im Trend. "Arrow" beendet gerade seine erfolgreiche dritte Season, "The Flash" wurde zu einem der größten Überraschungserfolge der sich zu Ende neigenden 2014/2015-Fernseh-Saison und Netflix' "Daredevil" begeisterte Fans und Kritiker gleichermaßen. Dass solche Erfolge zu mehr ähnlichen Serien führen, ist natürlich klar und daher bestanden kaum Zweifel, dass CBS Greg Berlantis und Ali Adlers "Supergirl" in Serie schicken würde. So tat der Sender auch vor einigen Tagen, noch vor den eigentlichen Upfronts. Jetzt wurde zudem bekannt, dass "Supergirl" ab November montags auf CBS laufen wird und zwar in direkter Konkurrenz zu FOX' "Gotham". Das genaue Startdatum steht noch nicht fest, doch wir werden es schon früh genug erfahren. Zwei neue Banner wurden gemeinsam mit der Bekanntmachung des Startmonats auch veröffentlicht.

Supergirl Trailer & Banner 1 Supergirl Trailer & Banner 2

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Jetzt hat CBS die erste Vorschau auf "Supergirl" veröffentlicht und wer dachte, dass der fünfminütige Trailer zu "The Flash" letztes Jahr lang war und viel verriet, kann sich auf was gefasst machen. Der erste Trailer zu "Supergirl" läuft fast sieben Minuten. Das ist knapp ein Sechstel der Laufzeit einer durchschnittlichen Serienfolge. Ob das nicht etwas zu viel des Guten für die allererste Vorschau ist? Schaut selbst:

https://youtu.be/Lm46-envrHo

Ich wünschte, ich könnte viel Positives über diesen Trailer sagen. Ich wünschte, ich könnte schreiben, dass uns endlich Superheldenstoff mit einer interessanten Protagonistin erwartet, etwas, was bei  Marvel und DC sowohl im Fernsehen als auch im Kino absolute Mangelware ist ("Agent Carter" zähle ich nicht darunter, da Peggy Carter keine Superheldin im klassischen Sinne ist). Ich wünschte, ich könnte mich so richtig auf die "Supergirl"-Serie freuen. Doch meine Wünsche scheinen vorerst unerfüllt zu bleiben. Ich weiß nicht genau, wie ich es milde ausdrücken kann, aber der Trailer ist einfach nicht besonders gut. Ach, was soll’s – er ist furchtbar. Vielleicht ist irgendwo zwischen Spezialeffekten aus den Neunzigern und dem "Gossip Girl"-Flair, eine spaßige Serie versteckt, doch in der Vorschau lässt sie sich jedenfalls nicht finden. Als Pluspunkt kann man wohl anmerken, dass im Gegensatz zu vielen DC-Adaptionen "Supergirl" nicht versucht, auf Teufel komm raus düster und ernst zu sein. Allerdings wird mir aus dem Trailer nicht ganz klar, ob die eigene Albernheit hier bewusst ist. In vielen Momenten fühlt sich der Trailer so an, als wäre "Supergirl" im Fernsehen der Neunziger gut aufgehoben gewesen, an der Seite von "Superman – Die Abenteuer von Lois und Clark" und Co, doch im Fernsehen von heute wirkt die Serie einfach irgendwie unpassend.

Melissa Benoist ist eine gute junge Schauspielerin und ist als Kara Danvers auch schön verpeilt-schnuckelig, scheint sich aber zumindest im Trailer nicht ganz wohl in der Rolle zu fühlen. Vielleicht gehört es anfangs auch dazu. Immerhin hat Calista Flockhart als ihre Chefin Cat Grant in bester Meryl-Streep in Der Teufel trägt Prada-Manier wohl einen Heidenspaß gehabt und wird vermutlich zu den Highlights der Serie gehören. Der Rest….nun ja, ich habe noch eine kleine Hoffnung, dass die Vorschau irreführend ist, doch sie bestätigt irgendwie auch, dass CBS vielleicht nicht der beste Heimatsender für "Supergirl" ist.

Doch Gemecker hin oder her, ich werde mir zumindest die ersten Folgen anschauen. Vielleicht ist es auch eine gute Sache, dass meine Erwartungen sich nun auf einem sehr niedrigen Niveau befinden. Vielleicht liege ich ja auch völlig daneben und die Fans liegen dem Trailer zu Füßen. Ich werde damit ganz und gar nicht warm. Vielleicht müssen wir doch auf Netflix' "A.K.A. Jessica Jones" warten, um eine wirklich gute Serien-Superheldin zu bekommen.

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