Neue Details zur Es-Verfilmung nach Stephen King

© 2017 Warner Bros. Pictures

Quellen: Collider, Bloody Disgusting

Der neue Trailer zu Es, der Verfilmung von Stephen Kings Horrorepos, hat im Gegensatz zum ersten Teaser zwar keine Aufruf-Rekorde gebrochen, sorgte aber unter Genrefans wieder für Furore. Sogar viele ursprüngliche Gegner des Films, die die Miniserienadaption von 1990 in Ehren halten und lange Zeit scheinbar nicht verstanden haben, dass der kommende Film keine Neuverfilmung ist, sondern die allererste Kinoadaption der Vorlage, werden langsam neugierig auf den Streifen.

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Zeitgleich mit dem neuen Trailer, der übrigens auch einen Easter Egg mit Verweis auf Tim Currys Pennywise enthält (haltet Ausschau in der Szene im Puppenraum!), wurden auch Setberichte zahlreicher Publikationen freigegeben. Diese enthüllten zahlreiche Details zu dem Film, die vor allem für die Kenner des Romans von Interesse sein könnten und auf die Änderungen eingehen, die gegenüber der Vorlage vorgenommen wurden. Die meisten davon erfolgten aus erzählerischen Gründen (zum Beispiel die schon lange bekannte Verlagerung der Handlung der Kinder von den Fünfzigern in die Achtziger), jedoch musste auf einige Szenen auch aus Kostengründen zumindest vorerst verzichtet werden. Streitigkeiten über das Budget waren auch angeblich einer der Gründe, weshalb Cary Joji Fukunaga das Projekt als Regisseur verlassen hat (wobei er dies später zurückgewiesen hat). Als er noch im Regiestuhl war, sollte der erste Es-Film etwa $32 Mio kosten. Auch wenn es bei diesem Budget geblieben ist, ist es nach heutigen Maßstäben nicht sehr hoch, auch wenn es im oberen Bereich für Horrorfilme liegt. Aktuell zeichnet es sich schon ab, dass Es an den Kinokassen einschlagen wird, doch das wusste man im Vorfeld noch nicht, weshalb Warner Bros. vorsichtig sein musste. Die gute Nachricht ist, dass im Falle des Erfolgs, das Budget für Teil 2 vermutlich deutlich höher ausfallen darf und der Plan ist tatsächlich, einige der entfallenen Szenen darin nachzuholen.

Eine solche Szene ist der verheerende Brand in der The Black Spot-Bar, der zumindest als Mike Hanlons Vision im ersten Teaser zum Film zu sehen war. Laut Produzentin Barbara Muschietti (Schwester des Regisseur Andrés Muschietti) war die Sequenz in dem Budget einfach nicht drin, wurde aber als Eröffnungsszene des zweitel Teils umkonstruiert.

Der Regisseur erzählte von zwei weiteren Szenen, die es aus Kostengründen nicht in den Film geschafft haben: (aus dem Englischen)

Es gibt zwei Szenen, die ich aufschieben musste, bis wir mehr Geld reinbekommen. Eine ist ein Flashback und zeigt das erste Zusammentreffen zwischen Es und den Menschen, es ist eine unglaubliche Szene. Die andere ist ein Traum, in dem Bill auf einer Brücke in Derry steht und herunterspuckt, und plötzlich sieht er im Wasser die Spiegelung eines Luftballons. Er schaut hoch und sieht nicht einen, sondern viele Luftballons, und dann sieht er Körperteile. Die Kamera fährt zurück und wir sehen, dass viele tote Kinder in der Luft schweben. Wir konnten uns diese Szene nicht leisten.

Ich kann nur hoffen, dass sie beide Szenen in dem zweiten Teil einbauen können, denn insbesondere die zweite klingt creepy as fuck und ich bekomme schon beim Lesen eine Gänsehaut.

Eine Sorge müssen die Fans des ersten Films nicht haben – dass sie die jungen Darsteller lieb gewinnen und im zweiten Teil dann nicht mehr wieder sehen werden. Wie schon der Roman, würde der zweite Teil des Films eine Mischung zweier Zeitebenen sein:

Ich habe immer darauf bestanden, dass wenn es einen zweiten Film gibt, dass es darin einen Dialog zwischen den beiden Zeitebenen gibt, und dass auch wenn man hauptsächlich das erwachsene Leben der Verlierer beleuchtet, es dennoch Flashbacks gibt, um Ereignisse zu zeigen, die im ersten Film nicht erzählt werden.

Muschietti stellte aber auch klar, dass diese Flashbacks nicht schon beim Dreh des ersten Films entstanden sind. Der erste Film soll weitgehend in sich geschlossen wirken (vermutlich auch vorsichtshalber für den Fall, dass der Film finanziell nicht gut abschneidet und es keine Fortsetzung gibt), mit der Ausnahme einer der finalen Szenen, die den zweiten Teil vorbereiten soll. Dieser wird voraussichtlich nächsten Sommer vor die Kameras gehen.

Weitere Details haben wir für Euch unten zusammengefasst:

– Hunderte Schauspieler mussten für die Rolle von Pennywise vorsprechen, darunter auch namhafte Darsteller, die heutzutage eigentlich für keine Rollen mehr vorsprechen müssen. Will Poulter, Cary Fukunagas ursprüngiche Wahl für den Part, war nach dem Regiewechsel auch noch eine Option. Andrés Muschietti hat sich mit ihm getroffen, doch terminliche Überschneidungen haben es verhindert, dass er die Rolle spielt. Außerdem wirkte er laut Muschietti nicht mehr so interessiert, weil seine Karriere gerade durchgestartet ist. In Erwägung wurde kurz Oscarpreisträgerin Tilda Swinton gezogen (wie genial wäre das denn gewesen?!), doch sie hatte keine Zeit. Bill Skarsgård hat beim Vorsprechen überzeugt, indem er nicht versuchte, Tim Currys Performance nachzumachen, sondern stattdessen nah an der Vorlage geblieben ist.

– Eine große Veränderung, die gegenüber Cary Fukunagas ursprünglichem Skript vorgenommen wurde, ist, dass die gestaltwandlerischen Fähigkeiten von Es mehr zum Einsatz kommen. In dem Film nimmt das Monster die Form der Urängste jedes der Kinder aus dem Club der Verlierer an, darunter eines Aussätzigen. Außerdem wird Skarsgård als Pennywise verschiedene Stimmen einsetzen.

– Eine Form werden die Zuschauer in dem Film jedoch nicht sehen – die der riesigen Spinne, gegen die die "Verlierer" am Ende des Romans bzw. der Miniserie kämpfen. Die gesamte kosmische Mythologie der Figur taucht in dem Film nicht auf, und damit auch nicht die Schildkröte, der Widersacher von Es. Allerdings gibt es eine Anspielung darauf, in Form einer LEGO-Schildkröte, die in Schlüsselmomenten der Geschichte zu sehen ist.

– Pennywise wird in dem Film nur sehr sparsam eingesetzt, sodass wenn der Clown zu sehen ist (hauptsächlich im dritten Akt), dies auch eine besonders große Wirkung zeigt.

– Obwohl die Trailer starke "Stranger Things"-Vibes verströmen, soll der Film die Achtziger-Nostalgie bewusst nicht überbetonen, um einen Spielberg’sche Atmosphäre zu vermeiden.

– Die meisten Effekte sind ohne Computereffekte entstanden, einschließlich der Blutfontäne in Beverlys Bad.

Für den Moment war es das, doch das ist auch ganz schön viel an Informationen, die man erst einmal verdauen muss. Es startet am 28. September in den deutschen Kinos, wird aber zuvor schon in sieben deutschen Städten als Eröffnungsfilm des 31. Fantasy Filmfests zu sehen sein.

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