Skin: Trailer zur Doku über die Geschichte von Nacktszenen in Hollywood-Filmen

Quelle: Quiver Distribution

Während es hierzulande vor allem Gewaltdarstellungen sind, die der FSK Kopfschmerzen bereiten und Filmsammler immer wieder dazu zwingen, ihre DVDs, Blu-ray oder Mediabooks zu bestimmten Filmen über Österreich zu beziehen, sind es in den USA Kraftausdrücke, insbesondere aber Sex und nackte Haut, die für die Zensoren bzw. das US-amerikanische FSK-Pendant MPAA das größte Übel darstellen. In dieser Hinsicht offenbart sich dann doch wieder der Puritanismus der amerikanischen Gesellschaft, wenn Filme wie Pretty Woman oder Tatsächlich… Liebe mit einem R-Rating (ab 17 Jahren) freigegeben werden, den auch brutale Horror- und Actionfilme erhalten. Auch wurde beispielsweise das hierzulande ab 12 Jahren freigegebene Drama Blue Valentine wegen einer Oralsexszene sogar mit dem extrem restriktiven NC-17-Rating in Nordamerika abgestraft, das für die meisten Filme den kommerziellen Tod bedeutet, bis das Studio in Berufung ging und das kommerzuell R-Rating erkämpfte.

Es ist ein absurdes System, das während der Zeit des berüchtigten Hays Code von 1934 bis 1968 noch schlimmer war. In dieser Phase wurde den Filmemachern in den USA ganz klar vorgeschrieben, welche Darstellungen moralisch akzeptabel waren und welche nicht. Nacktheit war natürlich ein tabu, ebenso wie alle anderen sexualisierten Darstellungen. In den letzten Jahren sind Nacktszenen im Zuge der #MeToo-Bewegung aus einem ganz anderen Blickwinkel wieder im Kritik geraten, denn es häuften sich Vorwürfe von Schauspielerinnen, unter Druck gesetzt worden zu sein, Haut zu zeigen. Als Reaktion darauf sind sogenannte Intimacy Coordinators immer häufiger von Produktionen angeheuert worden.

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Eine interessant aussehende brandneue Doku mit dem Titel Skin: A History of Nudity in the Movies wirft einen ausführlichen Blick auf die komplizierte Geschichte der Nacktszenen in Hollywood, angefangen von der freizügigen Zeit vor dem Hays Code, den Bemühungen, diesen zu umgehen, die Befreiung nach der Abschaffung des Code und die Entwicklungen bis heute. Die Ungleichbehandlung der Geschlechter und die Diskussion über Nacktheit in der Zeit von #MeToo sind ebenfalls Thema der von Danny Wolf inszenierten Doku. Schauspieler und Filmemacher wie Malcolm McDowell, Pam Grier, Shannon Elizabeth, Kevin Smith, Sean Young, Peter Bogdanovich, Amy Heckerling Traci Lords, Mariel Hemingway und Bruce Davison kommen darin zu Wort.

Skin: A History of Nudity in the Movies wird am 18. August digital und über Video-On-Demand in den USA veröffentlicht werden. Zur Auswertung in Deutschland liegen aktuell keine Informationen vor. Alle, die sich für Filmgeschichte interessieren, sollten die Doku aber im Auge behalten. Den Trailer und das Poster dazu finden Ihr unten:

Skin Nacktszenen in Filmen Poster

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