Johnny Depp erzählt von seinem Rauswurf aus Phantastische Tierwesen 3

Erst war er ein beliebter Kultschauspieler, dann ein Superstar und zwischenzeitlich sogar der bestbezahlte Schauspieler der Welt – bis er schließlich in Hollywood in Ungnade fiel und "gecancelt" wurde. Nun jedoch steigt er langsam, aber sicher wie ein Phönix aus der Asche empor. Das ist die Geschichte von Johnny Depp, der auf einige wirklich turbulente Jahre in seiner Karriere zurückblickt.

Die in den letzten Minuten von Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind enthüllte Besetzung von Depp als böser Zauberer Gellert Grindelwald, dessen Zauberstab eine Schlüsselrolle im Harry-Potter-Finale spielt, galt als großer Coup für J.K. Rowlings Fantasy-Franchise. Im zweiten Film spielte Depp schließlich eine Hauptrolle – und auch wenn die Reaktionen auf seine Performance als Grindelwald gespalten waren, sorgte seine Beteiligung definitiv für Aufsehen. Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen kam 2018 in die Kinos, und im selben Jahr veröffentlichte das britische Klatschblatt The Sun einen Artikel, in dem Depp aufgrund der Behauptungen seiner Ex-Frau Amber Heard als Frauenschläger bezeichnet wurde. Der Rosenkrieg zwischen Depp und Heard sorgte für erhitzte Gemüter und spaltete das Publikum in zwei Lager, die jeweils einer der beiden Seiten dieser offensichtlich toxischen Beziehung mehr Glauben schenkten. Depp verklagte The Sun wegen Verleumdung – und verlor den Prozess.

Die Konsequenzen folgten unmittelbar: Wenige Tage nach dem niederschmetternden Gerichtsurteil feuerte Warner Bros. Johnny Depp als Grindelwald, obwohl er bereits mehrere Szenen für den dritten Film abgedreht hatte. Da sein Vertrag jedoch eine Klausel enthielt, die ihm die volle Gage in jedem Fall garantierte, wurde er dennoch vollständig bezahlt – persönlich war es aber natürlich ein herber Rückschlag und fügte der öffentlichen Wahrnehmung von ihm einen nachhaltigen Schaden zu. Kein großes Studio wollte mit ihm mehr zusammenarbeiten, Depp verschwand für mehrere Jahre in der Versenkung.

ANZEIGE

Warner besetzte stattdessen Mads Mikkelsen als Grindelwald, einen von Hollywoods Go-to-Schauspielern, wenn es um Schurkenrollen geht. Doch auch wenn Mikkelsens Besetzung in der Rolle unter anderen Umständen vermutlich für große Begeisterung gesorgt hätte, waren viele Fans der Reihe durch Warners Umgang mit Depp empört.

Als Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse 2022 in die Kinos kam, floppte der Film an den Kinokassen. Die Umbesetzung von Grindelwald alleine dafür verantwortlich zu machen, wäre falsch. Noch vor seinem Rauswurf stand die Reihe unter keinem guten Stern. Der zweite Film spielte deutlich weniger als sein Vorgänger ein und wurde zum ersten Film aus dem Harry-Potter-Universum mit überwiegend gemischten oder negativen Kritiken. Depps umstrittene Entlassung wurde vielmehr zum letzten Sargnagel für das ursprünglich auf fünf Filme ausgelegte Franchise. Phantastische Tierwesen 4 wurde eingestampft und stattdessen wird 2027 der Zauberlehrling Harry Potter in einem Reboot der Reihe zurückkehren – diesmal als Serie.

Fünf Jahre und einen glorreichen Triumph gegen Amber Heard vor Gericht später warf Depp kürzlich im Interview mit The Telegraph einen emotionalen Blick auf seine Entlassung: (aus dem Englischen)

Es hörte buchstäblich von einer Millisekunde auf die nächste auf, während ich den Film drehte. Sie sagten, dass sie meinen Rücktritt von der Rolle wollten. Aber was ich in meinem Kopf vernahm, war, dass sie mich in Rente schicken wollten. Ich sagte dann zu mir selbst: ‚Ihr könnt mich mal. Es gibt mehr von mir, als ihr umbringen könnt. Wenn ihr glaubt, dass ihr mich mehr verletzen könnt, als ich bereits verletzt wurde, dann täuscht ihr euch gewaltig.‘

Hättet Ihr gerne einen vierten Phantastische-Tierwesen-Film – mit oder ohne Depp –  gesehen?

Quelle: The Telegraph

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema

  1. Nichts gegen MM aber JD wäre die bessere Wahl gewesen und mehr Vertrauen in die eigenen Filme. Budgets senken und mehr Risiken mit tollen Geschichten eingehen anstelle immer nur kalten Kaffee wieder aufwärmen. FTW hätte noch Jahre weiter gehen können mit kleineren, wärmeren Geschichten.

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here