Jackie Chan will nie aufhören, seine Stunts selbst auszuführen

Ohne sie wäre das Kino, so wie wir es kennen, nicht möglich. Dennoch mussten Stuntleute und Stuntkoordinatoren jahrzehntelang um breitere Anerkennung in Hollywood kämpfen. Der Vorschlag einer eigenen Oscarkategorie für die Stunts Coordinators wurde zwischen 1991 und 2012 von der Academy jährlich abgelehnt.

Damit ist es bald endlich vorbei.: Bei den 100. Academy Awards 2028 wird erstmals der Oscar für das beste Stunt-Design verliehen. So rücken endlich Menschen in den Fokus, deren Arbeit bislang im Verborgenen geblieben ist, obwohl sie maßgeblich an der Entstehung der beeindruckendsten Actionsequenzen der Filmgeschichte beteiligt waren.

Stuntleute sind aus dem Kino und dem Fernsehen nicht wegzudenken, denn schließlich wollen die meisten Produktion den kostspieligen Ausfall ihrer namhaften Stars durch Verletzungen nicht riskieren. In den letzten Jahren rühmen sich jedoch zunehmend mehr Schauspielerinnen und Schauspieler damit, ihre Stunts und Kampfszenen selbst auszuführen.

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Und dann gibt es noch Tom Cruise und Jackie Chan, die in puncto Stunts weit über das hinausgehen, was sich alle anderen Superstars ihres Kalibers jemals zumuten würden. Einer klammert sich auch schon mal an der Tragfläche eines startenden Frachtflugzeugs fest oder klettert an der Außenfassade des höchsten Wolkenkratzers der Welt hoch, der andere ist ein ausgebildeter Akrobat und Martial-Arts-Profi, der dafür berühmt ist, seine Stunts immer selbst auszuführen und sich im Laufe seiner Karriere unzähligen Verletzungen und Knochenbrüche zuzog.

Der Zahn der Zeit geht jedoch an niemandem spurlos vorbei. Dieses Jahr feierte Chan seinen 71. Geburtstag und inzwischen lässt er es etwas ruhiger angehen. Über Autos oder von Gebäuden springt er nicht mehr, die Kampfszenen, die zu seinem Markenzeichen geworden sind, führt er jedoch weiterhin selbst aus und hat auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Anlässlich des Kinostarts von Karate Kid: Legends, seines ersten Hollywood-Films seit mehreren Jahren, wurde er gefragt, ob er angesichts seines fortgeschrittenen Alters in Erwägung ziehen würde, seine Stunts den Stuntleuten zu überlassen. Das kommt für ihn jedoch nicht infrage, wie Chan klarstellte: (aus dem Englischen)

Natürlich werde ich meine Stunts immer selbst ausführen. Es ist, was ich bin. Das wird sich bis zu dem Tag nicht ändern, wenn ich in den Ruhestand gehen, also nie! Und um ehrlich zu sein, wenn man es 64 Jahre lang gemacht hat, gibt es keine körperliche Vorbereitung mehr. Alles ist im Herzen und in der Seele. Es ist Muskelgedächtnis. 

Dem weit verbreiteten Einsatz von Computereffekten in modernen Actionszenen steht Chan mit gemischten Gefühlen gegenüber:

In alten Zeiten, war unsere einzige Option, da zu sein und zu springen. Das war’s. Heute können die Schauspieler dank Computern alles machen, aber man hat immer das Gefühl, dass ein Teil der Realität fehlt.

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits können Schauspieler immer mehr unmögliche Stunts mit Hilfe der Technologie ausführen, aber andererseits verschwimmt dabei das Empfinden von Gefahr und der menschlichen Grenzen und das Publikum stumpft ab. Aber ich ermutige niemanden dazu, sein Leben für die Stunts zu riskieren, wie ich es tat; es ist wirklich zu gefährlich. 

Welche Stunts bzw. Kampfszenen aus Jackie Chans langer Karriere findet Ihr am spektakulärsten?

Quelle: Haute Living

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