Greenland 2 mit Gerard Butler ist weiterhin in Arbeit

Morena Baccarin, Roger Dale Floyd und Gerard Butler in Greenland © 2020 STXFilms

Quellen: Collider, Screenrant

Mit Kandahar läuft aktuell die dritte und meiner Meinung nach beste Zusammenarbeit von Regisseur Ric Roman Waugh und Hauptdarsteller Gerard Butler in unseren Kinos. Leider scheinen die Einspielergebnisse der gemeinsamen Filme der drei antiproportional zu deren Qualität zu verlaufen. Ihre erste Zusammenarbeit Angel Has Fallen war leider der schwächste Film der Reihe über den Secret-Service-Agenten Mike Banning, spielte aber fast $150 Mio an den weltweiten Kinokassen ein. Der solide Katastrophenfilm Greenland, in dem Butler zur Abwechslung mal einen ganz normalen Durchschnittsmenschen ohne besondere Kampferfahrung verkörpert hat, nahm knapp über $50 Mio ein und Kandahar schleppt sich gerade einmal zur $10-Mio-Marke hin.

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Allerdings muss man hinzufügen, dass Greenland vermutlich deutlich erfolgreicher gewesen wäre, wäre der Film unter normalen Umständen gestartet. Stattdessen kam er mitten während der zweiten Corona-Welle in die Kinos und verbrachte zwei Wochen an der Spitze der deutschen Kinocharts, bevor die Kinos bundesweit für die nächsten acht Monate wieder schließen mussten. Dennoch konnte der Film in kurzer Zeit mehr als 300.000 Zuschauer Deutschland einsammeln. In den USA und Kanada kam er gar nicht erst in die Kinos, sondern wurde direkt über Video-On-Demand ausgewertet. Dort war der Film ein echter Renner und es wird geschätzt, dass das Studio STXFilms rund $60-80 Mio Profit alleine durch Video-On-Demand mit dem Film erwirtschaftet hat. Hinzu kamen dann noch $52 Mio, die er weltweit im Kino einspielen konnte.

Trotz dieses Erfolgs für die $35-Mio-Produktion erstaunte im Sommer 2021 die Ankündigung, dass Greenland eine Fortsetzung bekommen würde. Es gibt schon einen Grund, weshalb die allermeisten Katastrophenfilme, auch wenn sie an den Kinokassen sehr erfolgreich waren wie Armageddon, Deep Impact, The Day After Tomorrow oder 2012, für gewöhnlich keine Sequels bekommen haben. Bei Greenland soll die Geschichte des ersten Films nahtlos fortgesetzt werden. Jener endete damit, dass Gerard Butlers Charakter, seine Frau (Morena Baccarin) und ihr Sohn (Roger Dale Floyd) es ganz knapp in den Schutzbunker auf Grönland schaffen, bevor ein riesiges Asteroidenfragment die Welt endgültig in Schutt und Asche legt. Damit war der Film jedoch nicht vorbei, denn in der letzten Szene öffnen sich die Pforten des Bunkers und die Überlebenden nehmen Kontakt zu anderen ähnlichen Schutzräumen rund um die Welt, in die sich ebenfalls Menschen retten konnten.

Was als optimistisches Ende wirkte, war in Wahrheit der Ausgangspunkt für das angekündigte Sequel. In Greenland: Migration werden die Garritys nach mehreren Jahren den Bunker verlassen und sich durch die eiskalte Einöde Europas auf die gefährliche Suche nach einer neuen Heimat begeben. Neben Butler werden auch Baccarin als seine Ehefrau und Roger Dale Floyd als ihr Sohn ihre Rollen wieder verkörpern. Ric Roman Waugh übernimmt wieder die Regie und Greenland-Autor Chris Sparling schreibt das Drehbuch zum Sequel.

STXFilms, das Studio hinter dem ersten Film, setzte sich 2021 beim virtuellen Filmmarkt in Cannes gegen mehrere interessierte Streamer durch und erwarb die weltweiten Vertriebsrechte am Sequel. Die Fortsetzung soll ein Budget von mindestens $65 Mio tragen, also deutlich mehr als der erste Film, der nur $40 Mio kostete.

Ursprünglich sollten die Dreharbeiten zu Greenland: Migration Ende 2022 anlaufen, haben aber bis heute nicht begonnen. Dennoch hat das Sequel weiterhin Priorität für den Regisseur, der kürzlich bestätigt hat, dass er entweder den Film oder das angekündigte Cliffhanger-Sequel mit Sylvester Stallone noch vor dem ebenfalls geplanten Sequel Night Has Fallen drehen wird.

Als Inspiration für die Herangehensweise an Greenland: Migration sieht er tatsächlich Denis Villeneuves Sci-Fi-Epos Dune, insofern als dass er Greenland im Prinzip auch als einen Film in zwei Teilen sieht: (aus dem Englischen)

Ja, wir reden immer noch über das Sequel zu Greenland, an welchem ich am liebsten arbeite, weil es kein Sequel per se ist. Es ist die Fortführung der ersten Geschichte. Es ist ein bisschen so wie sie das Geld hatten, um Dune in zwei Teilen zu machen. Was ich daran mag, wie wir den zweiten Greenland machen werden, ist, dass der erste Film bis hin zum Ereignis des großen Massenaussterbens führte und der zweite Film davon handelt, was danach passiert. Wer hat überlebt und wie machen sie weiter, nachdem alle Ressourcen aufgebraucht worden sind und die Welt in Trümmern liegt? Es wird unsere kreative Auseinandersetzung mit den Fragen sein: "Was ist passiert, als die Dinosaurier ausgestorben sind? Was passiert bei unserer Katastrophenperiode und war passiert mit der Erde und der Menschheit danach?"

In einem weiteren Interview ging Waugh ausführlicher auf seine Pläne für die Handlung des Sequels ein:

Der Film spielt 5 bis 7 Jahre später. Es ist genug Zeit – und das stimmte auch beim letzten Massenaussterben – dass es so viele toxische Stoffe in der Atmosphäre gab, dass niemand eine Zeitlang auf der Oberfläche leben konnte. Überall brannten immer noch Feuer und es gab Asche, die man nicht einatmen konnte.

Also richteten wir uns nach der Wissenschaft und haben berücksichtigt, dass mehrere Jahre vergangen sind, in denen diese Menschen unter der Erde gefangen waren. Was macht das mit der menschlichen Psyche? Wie äußert sich das, wenn man in den Migrationsmodus wechselt und versucht, einen neuen Ort zum Überleben zu finden, wenn man dieses Trauma mit sich trägt?

Der Junge, der im ersten Film acht oder sieben Jahre alt war, der jetzt 13 oder 14 ist – wie ist sein Leben als Teenager, wenn er sein halbes Leben nichts außer Zementwände und den Untergrund kannte? Das sind die Dinge, mit denen wir spielen wollen. Wir haben das Gefühl, dass die Zeit, die sie unter der Erde verbracht haben, realistisch ist, uns aber auch mit der Geschichte hilft.

Während der Autoren- und der Schauspielerstreik noch laufen, werden Waughs Filme erst einmal keine Fortschritte machen und auch danach ist noch unklar, ob er zuerst Cliffhanger 2 oder Greenland: Migration drehen wird. Es könnten also noch einige Jahre ins Land ziehen, bis das Sequel tatsächlich in die Kinos kommt. Aber das würde dann auch den fünf bis sieben Jahren entsprechen, die Überlebenden im Film in ihrem Bunker verbracht haben werden.

Habt Ihr Interesse an Greenland 2?

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