Jennifer’s-Body-Regisseurin inszeniert neuen Dracula-Film

Gary Oldman in Bram Stoker’s Dracula (1992) © Sony Pictures

Quelle: The Hollywood Reporter

Es gab mal eine Zeit, da hatte Universal die großartige Idee, das Konzept des Marvel-Kinouniversums nachzumachen, und zwar mit den untereinander verknüpften Reboots der klassischen Monster des Studios wie Dracula, die Mumie, der Unsichtbare, der Schrecken von Amazonas und so weiter. Eigentlich hätte schon Dracula Untold der Auftaktfilm dieses Universums sein können, kam jedoch so schlecht weg, dass dieses Vorhaben nicht weitergeführt wurde.

ANZEIGE

Doch die Idee des Universums lebte weiter. Unter dem Titel Dark Universe sollte es von Alex Kurtzman ("Star Trek: Discovery") gepflegt werden und mit dem düsteren Reboot von Die Mumie mit Tom Cruise beginnen, das sogar ein eigenes Dark-Universe-Logo im Vorspann bekommen hat. Es gab sogar ein offizielles Foto (hier) der bereits besetzten Darsteller des Dark Universe mit Johnny Depp und Javier Bardem, die bereits jeweils als der unsichtbare Mann und Frankensteins Monster besetzt wurden. Russell Crowe sollte als Dr. Jekyll und Mr. Hyde das Bindeglied der Filme werden, sozusagen der Nick Fury des Dark Universe.

Nur eins hat Universal dabei leider vergessen: einen guten Film zu machen. Glaubt Ihr, das MCU wäre jetzt dort, wo es ist, wenn der erste Iron Man ein Flop gewesen wäre? Diese Lektion musste Universal nach dem mäßigen Abschneiden von Die Mumie lernen und das Dark Universe war nach einem Film toter als ein 3000 Jahre alter Pharao.

Dann kam Jason Blum mit seiner Produktionsfirma Blumhouse und zeigte, wie es richtig geht. Modernisiert und ohne jegliche weitreichende Universum-Pläne für mickrige $7 Mio produziert, wurde Der Unsichtbare von Leigh Whannell zu einem Kassen- und Publikumshit. Obwohl der Film wegen der Coronavirus-Epídemie nach nur drei Wochen die meisten Kinos verlassen musste und bereits gestreamt werden kann, spielte er bis dahin schon mehr als $100 Mio weltweit ein, der eine spannende Geschichte mit einer herausragenden Hauptdarstellerin erzählte.

Beflügelt von diesem Erfolg plant Universal nun mit Hilfe von Blumhouse, weitere seiner klassischen Monster kostengünstig zum neuen Filmleben zu erwecken. Als nächstes steht Dracula auf dem Plan, der spätestens seit der BBC/Netflix-Miniserie der "Sherlock"-Macher im Januar wieder hoch im Kurs steht. Karyn Kusama, die mit der unterschätzten Horrorkomödie Jennifer’s Body und dem perfiden Psychothriller The Invitation bereits im Genre gearbeitet hat, wird Regie führen. Das Drehbuch schreiben Matt Manfredi und Phil Hay. Ein Blick auf ihre bisherigen Arbeiten lässt mich mir Erschrecken feststellen, dass sie die beiden unerträglichen Ride-Along-Actionkomödien mit Kevin Hart und Ice Cube geschrieben haben. Andererseits stammt von ihnen auch das Drehbuch zum wuchtigen Crime-Drama Destroyer von Kusama, in dem Nicole Kidman eine ihrer besten Performances überhaupt abgeliefert hat. Es besteht also noch Hoffnung.

Wie Der Unsichtbare, wird auch der neue Dracula in der Gegenwart spielen. Weitere Details zum Film gibt es nicht. Nach Dracula Untold kann es eigentlich nur besser werden.

Zugleich entwickelt auch Horror-Visionär James Wan als Produzent einen weiteren Monsterfilm von Universal, diesmal ohne die Beteiligung von Blumhouse. Um welches der Unwesen aus Universals Vermächtnis handeln soll, ist noch nicht bekannt.

Habt Ihr Interesse an einem neuen Dracula-Kinofilm von Blumhouse und wen würdet Ihr gerne in der Rolle des Vampirfürsten sehen?

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema